3
RVRadio Vatikan
Photo

Kategorien


  Caritas und    Solidarität


  Kirche


  Kultur und    Gesellschaft


  Vatikan


  Synode


  Ökumene


  Familie


  Jugendliche


  Gerechtigkeit und    Friede


  Politik


  Religion und Dialog


  Wissenschaft und    Ethik


  Audienzen und    Angelusgebete


  Apostolische Reisen

Andere Sprachen


   Über uns


  Programmschema


  Unsere Programme


  News auf Latein


  Wollen Sie spenden?


  Freunde von RV


  Links


  Empfang

Vatikanische Website


  Heiliger Stuhl


  Vatikanstadt


  Liturgische Feiern    des Papstes


  Pressesaal des    Heiligen Stuhles


  L'Osservatore
   Romano



  Vatikanisches    Fernsehzentrum

 home > Nachrichtenarchiv


Meldungen vom 9.7.2009

- G8-Gipfel mit Themen der Papstenzyklika -
- Müller: Dialog mit Piusbrüdern zügig führen -
- Kardinal Maradiaga rügt Hugo Chavez -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

IN EIGENER SACHE:

Wem wollen Sie ein Abonnement unseres Newsletters weiter empfehlen?
Schicken Sie uns bitte Namensvorschläge mit Mail-Adressen an deutsch@vatiradio.va
Herzlichen Dank!
Ihr Pater Eberhard von Gemmingen


THEMEN DES TAGES:

Italien: Papstthemen bei G8-Leadern angekommen
Die G8-Staats- und Regierungschefs haben die Themen der Sozialenzyklika Papst Benedikts „mit Sicherheit studiert“. Das meint der Erzbischof von L´Aquila, Giuseppe Molinari. Sehr viele Themen würden sich überschneiden, der Papst habe das Schreiben auch eigens kurz vor dem Gipfel veröffentlicht.

„Unsere Stadt ist in diesen Tagen die Hauptstadt der Welt“, sagt der Oberhirte der Erdbebenstadt. Tatsächlich sind die Verhandlungsergebnisse, die bisher durchsickern, von einiger Tragweite. Zum Beispiel beim Thema Umwelt: Die sieben führenden Industriestaaten plus Russland (G8) haben sich darauf verständigt, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Und sie haben auch Schwellenländer für dieses Modell begeistern können. Das ist ein Schritt hin zu einem neuen Weltklimaabkommen. Zum Thema Finanz- und Wirtschaftskrise, das im Mittelpunkt des Treffens steht, sind die Debatten im vollen Gang. Erzbischof Molinari von L´Aquila beobachtet den Gipfel der Mächtigen von außen – und er wünscht sich, dass sie die Mahnungen des Papstes beherzigen:

„Die Enzyklika Benedikts ist am Vortag des Gipfels veröffentlicht worden – ich sehe Vorsehung darin. Notwendigerweise haben sich die G8-Leader über die Inhalte dieses Dokuments informieren lassen, ehe sie in ihre Sitzungen gingen. Die Themen sind ja geradezu parallel. Der Papst spricht von ganzheitlicher Entwicklung, zeigt die Gefahr einer rein profitorientierten Wirtschaft auf. Er verurteilt niemanden, er dämonisiert niemanden, er sagt, der Markt an sich ist nicht negativ. Aber der Profit soll nicht zum Götzen werden.“

US-Präsident Obama hat das päpstliche Lehrschreiben jedenfalls gleich nach seinem Erscheinen gelobt. Der Präsident sei beeindruckt von dem Text, sagte sein Sicherheitsberater Denis McDonough in L´Aquila vor Journalisten. Die Enzyklika werde auch zum Gesprächsthema bei der Audienz des Papstes für Obama sein. Benedikt trifft den US-Regierungschef zum ersten Mal am Freitagnachmittag. (rv)
Hier zum Nachhören

Deutschland/Vatikan: Müller, „Gespräche mit Piusbrüdern im richtigen Fahrwasser“
Die Gespräche zwischen Vatikan und Piusbruderschaft sind nun „im richtigen Fahrwasser“. So kommentiert der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller die „Übersiedlung“ der Kommission „Ecclesia Dei“ an die Glaubenskongregation. Müller gehört als Dogmatiker selbst der Glaubenskongregation an. In seinem Bistum liegt der Sitz des deutschen Distrikts der „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ Diese hat sich bisher noch nicht öffentlich zur Neuordnung der Gespräche durch Papst Benedikt XVI. geäußert.

Müller erwartet, dass die Gespräche des Vatikans mit den traditionalistischen Piusbrüdern rasch abgeschlossen werden. „Die Sachlage ist klar, deshalb sollte das dieses Jahr über die Bühne gehen, damit endlich das Ärgernis der Abspaltung aus der Welt geschafft wird“, sagte Müller der Katholischen Nachrichten-Agentur am Mittwoch in Regensburg.

Keine Bischöfe von vatikanischer Seite

Von vatikanischer Seite aus nähmen an den Gesprächen keine Bischöfe teil. Es müsse der Eindruck vermieden werden, dass die kirchenleitenden Organe beider Seiten zusammenkämen. Schließlich handle es sich nicht um einen ökumenischen Dialog, unterstrich der Ökumene-Verantwortliche der deutschen Bischöfe. Die Piusbruderschaft sei keine Kirche. „Sie muss sich vor dem Lehramt rechtfertigen, nicht umgekehrt.“ Es gehe auch nicht darum, Teile des Zweiten Vatikanischen Konzils zurückzunehmen oder neu zu interpretieren, um irgendwelche Kompromissformeln zu finden. Es handle sich eher „um theologischen Nachhilfeunterricht“, so Müller wörtlich.

Der Bischof sagte, er habe in den Schriften der Lefebvrianer „nichts gefunden, was die Kirche aus den Angeln heben würde“. Deren Ablehnung des Konzils und seiner zentralen Aussagen zu Ökumene und Religionsfreiheit beruhe auf Verwechslungen, Missverständnissen und Dialogverweigerung. Die Traditionalisten hätten sich „im neuscholastischen Denken der 1950er Jahre eingebunkert“. Sie müssten nun Anschluss an die aktuelle Theologie finden. Hielten sie an ihren irrigen Auffassungen fest, gäbe es keinen Platz für sie in der katholischen Kirche, so Müller.

Neuer Rahmen

Benedikt XVI. hat am Mittwoch den Verhandlungen zwischen Heiligem Stuhl und Piusbruderschaft einen neuen Rahmen gegeben. In einem persönlichen Erlass („Motu proprio“) ernannte er Kardinal William Levada zum neuen Leiter der Dialog-Kommission „Ecclesia Dei“; gleichzeitig band er diese Kommission an die Glaubenskongregation, die Levada leitet. „Ecclesia Dei“ ist am Vatikan für die Aussöhnung mit traditionalistischen Gruppen zuständig. Bisher war die Kommission direkt dem Papst unterstellt. Der bisherige Präsident von „Ecclesia Dei“, Kardinal Dario Castrillon Hoyos (80), scheidet aus dem Amt, ebenso wie sein Vize Camille Perl (70). Der luxemburgische Geistliche hatte der Kommission seit ihrer Gründung 1988 angehört. Neuer Sekretär von „Ecclesia Dei“ ist Guido Pozzo. Der aus Triest stammende Priester, der von der Internationalen Theologischen Kommission des Heiligen Stuhles kommt, gilt als prononcierter Verteidiger und Interpret des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Die neue Struktur soll nicht nur personell einen Neuanfang signalisieren, sondern auch die Aufgabenstellung klären. Denn in erster Linie geht es im Kontakt mit der „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ um Glaubensfragen: Um das Lehramt der Kirche, um die Lehre des Konzils und der Päpste, insbesondere um die strittigen Fragen von Ökumene, Religionsfreiheit und interreligiösem Dialog. Diese Themen will der Papst künftig dort behandelt wissen, wo seine zuständigen Experten sitzen: in der Glaubenskongregation.

Alle Fragen, die sich in den jetzt aufzunehmenden Gesprächen mit dem Chef der Piusbrüder, Bernard Fellay, ergeben, können Levada und Pozzo unmittelbar in die Mittwochssitzung der Glaubenskongregation einbringen. Levada, der als einer der wenigen Vatikanminister jede Woche einen fixen Termin beim Papst hat, kann mit diesem auf kurzem Weg das Thema weiter behandeln. Immerhin hatte Kurienkardinal Joseph Ratzinger 1988 im direkten Gespräch mit dem Gründer der Piusbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-91), den Bruch zu vermeiden versucht - vergeblich. Wie sehr er als Papst diese Wunde heilen möchte, hat er mehrfach durch Gesten und Entgegenkommen gezeigt, etwa durch die breitere Wiederzulassung des alten Tridentinischen Messritus. (kna/rv)
Zum Nachhören

Vatikan: Cordes, „im Mittelpunkt: der Mensch“
Das neue Lehrschreiben Papst Benedikts geht weit über Sachprobleme hinaus – es bezieht sich wie keine Sozialenzyklika vor ihr auf den Menschen. Diese Analyse trifft der deutsche Vatikan-Kardinal Paul Josef Cordes. Er ist Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ und damit etwas wie „Caritas-Minister“ des Heiligen Stuhles. Papst Benedikt hebe sehr nachdrücklich hervor, dass die Gesellschaft sich nur über „neue Menschen“ ändern kann, sagte Kardinal Cordes dem Kölner Domradio.

„Es ist das erste Mal, dass eine Sozialenzyklika so deutlich die Akteure, also die Menschen, die verändern sollen, in den Blick nimmt. Es geht nicht nur um Veränderungen der Strukturen – diese Strukturen können ja nur durch neue Menschen verändert werden. Früher hat die Soziallehre der Kirche immer sehr die Sachprobleme in den Vordergrund gestellt, aber der Papst ist realistischer: Wenn die Sachprobleme, wenn Armut, Krieg und Probleme der Bioethik inzwischen erkannt sind, können sie nur bewältigt werden, wenn sich Menschen daran machen. Dieses Neue ist ganz nachdrücklich der Appell an die Menschen guten Willens, diese Probleme in Angriff zu nehmen.“

Dieser Aufruf stehe ganz klar unter dem Stichwort der Caritas, der christlichen Nächstenliebe, so Cordes.

„Das bedeutet aber, dass der Mensch diese Wahrheit nur erkennen und leben kann, wenn er sich erleuchten lässt von der Liebe, die von Gott kommt. Die Enzyklika hat, vielleicht verstehen das viele draußen in der Welt nicht, einen sehr geistlichen, sehr theologischen Aspekt. Manchmal kommt es einem vor, dass hier eine Moraltheologie gemacht wird. Und das scheint mir sehr realistisch. Man sollte nicht sagen, das hilft ja nichts, sondern man muss im Gegenteil sagen: Erst dann, wenn Menschen andere Perspektiven und andere Impulse bekommen, kann auch die Gesellschaft sich ändern. Das ist ein Appell an die Manager, an die Politiker und auch an die Männer und Frauen der Kirche.“ (domradio/rv)
Zum Nachhören

____________________________________

AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Brasilien: „Enzyklika spricht alle an“
Aus dem christlichen Menschenbild heraus gelte es, die strukturellen Ursachen von Hunger und Armut zu beseitigen. Das sagt der brasilianische Kardinal Odilo Scherer in seinem wöchentlichen Kommentar auf YouTube. Die neue Enzyklika von Papst Benedikt XVI. sei ein Hilfsmittel, um solche Probleme anzupacken. „Caritas in veritate“ sei eine wertvolle Unterstützung nicht nur für Katholiken, so der Erzbischof von São Paulo.

„Die Enzyklika ist ja an alle Menschen guten Willens gerichtet. Selbstverständlich ist Benedikt als Oberhaupt der katholischen Kirche vor allem für die Gläubigen ein Begleiter. Doch er ist gleichzeitig auch ein moralischer Religionsführer für die gesamte Menschheit. Die katholische Kirche hat mit ihrer Soziallehre einen wichtigen Schatz und Benedikt XVI. hat diesen Schatz in seiner neuen Enzyklika wieder zum Ausdruck gebracht. Diese Lehre ist nämlich für das Christentum grundlegend.“
Hören und lesen Sie hier den gesamten Beitrag

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Apostolische Visitation bei den Legionären Christi wird am 15. Juli beginnen. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur „CNS“ unter Berufung auf eine Mitteilung der „Legionäre“. Der Heilige Stuhl habe fünf Bischöfe mit der Untersuchung betraut. Für die Einrichtungen der Legionäre Christi in Europa – ausgenommen Italien – wird der Bischof von Bilbao, Ricardo Blazquez Perez, zuständig sein. Die weiteren Visitatoren sind die Erzbischöfe Charles Chaput von Denver (USA) und Ricardo Ezzati Andrello von Concepcion (Chile) sowie die Bischöfe Ricardo Watty Urquidi von Tepic (Mexico) und Giuseppe Versaldi von Alessandria (Italien). – Papst Benedikt XVI. hatte die Visitation des Ordens im März angeordnet. Davor war bekannt geworden, dass der Ordensgründer, der mexikanische Priester Marcial Maciel Degollado, zumindest zeitweise ein Verhältnis zu einer Frau hatte und Vater einer Tochter ist. Maciel war im Februar 2008 gestorben. Eine Apostolische Visitation ist ein kirchliches Ermittlungsverfahren im Auftrag des Papstes. (cns)

Vatikan/Australien/Südkorea
Über Religionsfreiheit und Umweltschutz hat Papst Benedikt XVI. an diesem Donnerstag mit dem australischen Premierminister Kevin Rudd gesprochen. Darüber informierte ein kurzes Vatikan-Statement im Anschluss an die Privataudienz im Vatikan. Auch die Reise Papst Benedikts zum Weltjugendtag in Sydney vor genau einem Jahr war Thema. Später am Tag empfing der Papst auch den Präsidenten Südkoreas, Lee Myung-Bak, in Audienz. Mit ihm sprach er über die Wirtschaftskrise und die politische wie soziale Lage zwischen Nord- und Südkorea. Beide Seiten würdigten die guten Beziehungen zwischen Südkorea und dem Heiligen Stuhl. (rv)

Europa

Italien/Vatikan
Papst Benedikt XVI. will seinen bevorstehenden Sommerurlaub vom 13. bis 29. Juli im norditalienischen Aostatal zweimal für öffentliche Auftritte unterbrechen. Am Sonntag, den 19. Juli, fährt er von seinem Domizil in Introd nach Romano Canavese, den Heimatort seines Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone. Dort wird er um die Mittagszeit vor der Pfarrkirche das Angelus-Gebet sprechen, wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte. Zum sonntäglichen Mittagsgebet eine Woche später öffnet der Papst demnach die Pforten zum Areal seines kirchlichen Gästehauses. Journalisten, Fotografen und Kameraleute könnten Benedikt XVI. zudem bei seiner Ankunft und der Abreise in Introd erleben. Ansonsten verbringe Benedikt XVI. seinen Bergurlaub ohne offizielle Verpflichtungen und Gespräche. (kna)

Ukraine
Die Sozialenzyklika Papst Benedikts steht im Mittelpunkt des aktuellen Treffens der Generalsekretäre der europäischen Bischofskonferenzen in der ukrainischen Metropole Lemberg. Jesuitenpater Hans Langendörfer, Generalsekretär der Deutschen Bischofskonferenz, hält das Einführungsreferat. Das Treffen beginnt an diesen Donnerstagabend. Zweites Hauptthema ist das Priestertum. Das jährliche Treffen wird vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) ausgerichtet. (pm)

Afrika

Somalia
Immer mehr Menschen fliehen aus der Hauptstadt Mogadischu aufgrund der seit Mai andauernden Kämpfe zwischen Islamisten und Regierungstruppen. Es handle sich dabei um den größten Exodus aus der Stadt seit 2007. Das sagt das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR). Obwohl die Grenze zwischen Somalia und Kenia offiziell geschlossen ist, gewährten derzeit die kenianischen Autoritäten auf Antrag Asyl. Das weltgrößte Flüchtlingslager der UNHCR in Dabaab soll dabei erweitert werden, um zusätzliche 280.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Auch die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ macht auf die widrigen humanitären Zustände in Mogadischu aufmerksam. Zum ersten Mal während des 17 Jahre andauernden Einsatzes sehen sich die Mitarbeiter gezwungen, vier Klinken im Norden der Stadt zu schließen. Sie werden selbst fliehen müssen, um ihre eigenen Leben zu retten. (afp)

Asien

Indien
Viele Christen im indischen Bundesstaat Orissa sind perplex über einen vorläufigen Untersuchungsbericht, den die Regierung von Orissa in Auftrag gegeben hat. Der Bericht, den ein Richter verfasst hat, sollte die anti-christlichen Ausschreitungen im Bezirk Kandhamal näher beleuchten. Der Text, der jetzt bekannt wurde, kommt zu dem Schluss, dass „die Gewalt ihre Wurzeln vor allem im Streit um Land hat“; außerdem hänge sie „mit dem Phänomen von Bekehrungen“ zusammen. Für Pater Mrutyunjay Digal vom Erzbistum Cuttack-Bhubaneswar bieten die fast 30 Seiten des Berichts nur schon lange bekannte Plattitüden. Der Text diene wohl vor allem dazu, möglichst keine Verantwortlichen zu benennen. Für die Ausschreitungen, die 90 Menschenleben kosteten und über 50.000 Menschen in die Flucht getrieben haben, werden – allerdings nicht in dem Bericht – extremistische Hindu-Gruppen verantwortlich gemacht. Der Verfasser des Berichts hat angekündigt, noch zwei Jahre Zeit zu brauchen, bis er die endgültige Fassung vorlegen könne. (asianews)

Indonesien
Acht Diözesen der indonesischen Region Nusa Tenggara-Bali vereinen sich im Kampf gegen den Menschenhandel. Kürzlich trafen sich Repräsentanten im überwiegend katholischen Gebiet Flores Island, in dem jahrzehntelang Gastarbeiter für Ost-Malaysia bereitgestellt wurden. Quellen zufolge sind diese Menschen leichte Beute für Menschenhändler. „Wir werden regelmäßige Treffen zwischen den Kommissionen für Gerechtigkeit und Frieden der Diözesen unter bischöflicher Aufsicht organisieren sowie Seelsorgedienste für Migranten und Wanderarbeiter einrichten.“, so heißt es in einem Bericht des Treffens. Ebenso sollen in jeder Diözese Interessensgruppen eingerichtet werden. Laut UNICEF werden jährlich etwa 100.000 indonesische Frauen und Kinder zur sexuellen Ausbeutung sowie zur Ausbeutung der Arbeitskräfte in Länder wie Malaysia, Brunei, Singapur, Japan, Hong Kong und den Nahen Osten gehandelt. (ucanews)

Philippinen
Die katholischen Bischöfe mahnen zur Ruhe nach den tödlichen Anschlägen auf Kirchen. Der Präsident der philippinischen Bischofskonferenz, Angel Lagdameo, bat die Hintermänner der Bombenattacken inständig um Gewaltverzicht. Nach dem Attentat auf die Kathedrale der Diözese Cotabato vom 5. Juli haben weitere Bombenanschläge auf Kirchen auf den Inseln Jolo und Mindanao mindestens sechs Todesopfer gefordert. Beide Inseln gelten – inmitten der katholischen Philippinen – als Hochburgen islamistischer Gruppen, die enge Verbindungen zu „El Kaida“ pflegen sollen. (apic)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Kirche verurteilt die neuen Richtlinien zur Stammzellforschung. Zehntausende US-Bürger, die ihre Sorge „gegen die Zerstörung unschuldigen Menschenlebens“ durch diese Technologie ausgedrückt hätten, seien einfach ignoriert worden. Das kritisierte Kardinal Justin Rigali. Er leitet die Pro-Life-Kommission der US-Bischofskonferenz. Die neuen Richtlinien sehen vor, die staatliche Förderung der Stammzellforschung auszuweiten. Sie wurden auf Wunsch von US-Präsident Barack Obama erarbeitet. Dieser hatte nicht alle, aber viele Beschränkungen der staatlichen Finanzierung aufgehoben. Der Kardinal rief die US-Bevölkerung dazu auf, sich weiterhin gegen die Verwendung ihrer Steuergelder für eine solche Forschung einzusetzen. Die Stammzellforschung ist – gemeinsam mit der Frage der Abtreibung – die wichtigste Differenz zwischen dem US-Präsidenten und der katholischen Kirche. Beobachter erwarten, dass beide Fragen beim ersten Treffen zwischen Obama und Papst Benedikt an diesem Freitag zur Sprache kommen. (zenit/rv)

Kolumbien
Die Bischöfe begrüßen die Entscheidung des Staatspräsidenten Alvaro Uribe, die Kirche in Verhandlungen zur Geiselbefreiung miteinzubeziehen. Das sei „ein sehr wichtiger Schritt zur Befreiung der Geiseln“, so der Präsident der kolumbianischen Bischofskonferenz, Ruben Salazar Gomez. Die FARC-Rebellen müssten „absolut alle Gefangenen, nicht bloß einen nach dem anderen“ freilassen. Uribe versucht im Kampf gegen die Guerilla-Bewegung hart durchzugreifen. – Gleichzeitig haben Kolumbiens Bischöfe den konservativen Präsidenten gebeten, auf eine dritte Amtszeit zu verzichten. „Zwei Amtsperioden sind eine lange Zeit“, sagte Kardinal Pedro Rubiano Saenz der Tageszeitung „El Tiempo“. Uribe habe sehr viel für das Land erreicht; es sei aber besser, wenn er 2010 seine Amtszeit beende und sich eventuell 2014 erneut zur Wahl stelle. Die derzeitige Diskussion über eine erneute Verfassungsänderung, die für eine dritte konsekutive Kandidatur Uribes nötig wäre, polarisiere das Land, stellten Kirchensprecher fest. (aci/kap)

Honduras/Venezuela
Der honduranische Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga hat Hugo Chavez scharf kritisiert. Venezuelas Staatspräsident mische sich ungefragt in die gegenwärtige Staatskrise in Honduras ein. Das sagte der Kardinal in einem CNN-Interview. Man weise diese Intervention „aufs Schärfste“ zurück. „Wir sind zwar ein kleines, aber ein souveränes Land“, sagte der Erzbischof der Hauptstadt-Erzdiözese Tegucigalpa. Chavez hatte nach der Absetzung des honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya, der wie Chavez einen linksgerichteten Kurs vertritt, einen Militäreinsatz in Honduras nicht ausgeschlossen. Außerdem wollte er die Lieferungen von verbilligtem Öl an das mittelamerikanische Land als Reaktion auf den Putsch einstellen. Dagegen begrüßte Kardinal Rodriguez ausdrücklich die Vermittlungsbemühungen des Friedensnobelpreisträgers und Staatspräsidenten von Costa Rica Oscar Arias: „Das scheint mir der beste Weg zu sein, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.“ (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

Buchbesprechung:

Titel: English Jokes - Englische Witze
Autor: Jeremy Taylor
Verlag: DTV 2009
Preis: 7,90 Euro
Rezensent: Mario Galgano

Humor und Ironie sind den Briten ganz wichtige Elemente im Umgang miteinander und für diese braucht man ein gutes entwickeltes Sprachverständnis. Wer das nicht hat, gilt in Britannien schnell einmal als hoffnungsloser Fall. Da hilft das neue Buch von Jeremy Taylor mit dem zwar trocken klingenden Titel „English Jokes – Englische Witze“. Doch das Buch ist alles andere als trocken. Die hervorstechenden Merkmale des britischen Humors sind seine Bissigkeit und seine Trockenheit. Der britische Humor kennt keine Grenzen und schreckt auch nicht vor tatsächlichen Katastrophen oder dem Tod zurück. Auch die Kirche ist ein beliebtes Sujet englischer Witze. Wer den englischen Humor liebt, kommt mit der Witzesammlung vom dtv-Verlag voll und ganz auf seine Kosten, denn Jeremy Taylor hat typische Beispiele gesammelt und ins Deutsche übertragen. Witzig wie die Texte sind auch die Illustrationen des beliebten litauischen Karikaturisten Ilja Bereznickas.

 






Programm hren


Live


on demand


Professional audio for rebroadcasting


Die Stimme des Papstes


Das Angelusgebet

Die Audienzeren













Vorige seite  Vorige Seite
website  Website
kontakt  Kontakt
 
top
top
All the contents on this site are copyrighted ©. Webmaster / Credits / Rechtliche Hinweise / Werben auf Radio Vatikan
top
top

Valid HTML 4.01! Valid CSS!