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Meldungen vom 19.7.2009

- Papst Benedikt segnet mit Rechts und
ermutigt Opfer der Wirtschaftskrise -

- Israel: Pamphlet greift Vatikan an -
- D: Steinbrück lobt Enzyklika -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Angelus planmäßig im Piemont: „Lasst euch von Wirtschaftskrise nicht entmutigen!“
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Sonntag das norditalienische Romano Canavese besucht und dort den Angelus gebetet. Der auf eine römische Siedlung zurückgehende Ort im Piemont mit knapp 3.000 Einwohnern ist die Heimat von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone.

Im Hubschrauber hatte Benedikt die rund 95 Kilometer von seinem Urlaubsort Les Combes im Aostatal aus zurückgelegt. Mehrere Tausend Menschen begrüßten das Kirchenoberhaupt entlang der Straßen. Nach einem stillen Gebet und der Begegnung mit zumeist kranken und alten Menschen, die ihn in der Kirche Romanos so begeistert wie gerührt empfingen, betonte der Papst auf dem festlich geschmückten Vorplatz, mit welcher Freude er hierher gekommen sei.
„Wie ihr seht, bin ich aufgrund meines Unfalls in meiner Bewegungsfreiheit ein wenig eingeschränkt, aber mit dem Herzen bin ich voll und ganz dabei!“

Schlusssegen mit rechter Hand
Benedikt XVI. hatte sich in der Nacht zum Freitag bei einem Sturz das rechte Handgelenk gebrochen. Scheinbar selbstverständlich begrüßte und segnete er an diesem Sonntag mit der linken Hand.
„Von ganzem Herzen möchte ich zunächst allen – und es waren viele – danken, die mir ihre Nähe, ihre Sympathie und Zuneigung gezeigt haben und die für mich gebetet haben. So hat sich das Gebetsnetz verstärkt, das uns in allen Teilen der Welt verbindet.“
Der rechte Unterarm liegt zwar im Gips, doch der 82-Jährige trägt keine Armschlinge und bewegt sich scheinbar ohne Handicap - auch bei dem für ihn typischen Gruß mit beiden ausgestreckten Armen. Ohne zögern hob Benedikt die Rechte auch zum Schlusssegen.
„Vor allem möchte ich den Ärzten und dem medizinischen Personal von Aosta danken. Sie haben mich mit großer Sorgfalt, Kompetenz und Freundschaft behandelt. – Und wie ihr seht mit Erfolg! Hoffen wir mit endgültigem Erfolg!“

Hoffnung auf positive Kräfte
In seiner Ansprache ging Benedikt XVI. auf Arbeitslosigkeit und die Folgen der Finanzkrise für Familien nicht nur in den strukturschwachen Regionen Italiens ein.
„Liebe Freunde, lasst euch nicht entmutigen! … Die grundlegenden Werte der Familie und der Achtung des menschlichen Lebens, die Sensibilität für soziale Gerechtigkeit, die Fähigkeit, Mühe und Opfer auf sich zu nehmen sowie die enge Bindung an den christlichen Glauben durch die Pfarrei und besonders die Teilnahme an der Heiligen Messe waren über Jahrhunderte hinweg eure Stärke. Dieselben Werte werden es den heutigen Generationen erlauben, voll Hoffnung ihre eigene Zukunft zu gestalten, indem sie eine wahrhaft solidarische und brüderliche Gesellschaft aufbauen, in denen alle Lebensbereiche, die Institutionen und die Wirtschaft vom Geist des Evangeliums durchdrungen sind.“
Er hoffe, dass seine Sozialenzyklika positive Kräfte freisetzen könne, um die Welt zu erneuern, so der Papst.

Mit Blick auf die Jugendlichen mahnte Benedikt XVI. zu Vorsicht und Aufmerksamkeit in der Erziehung.
„Wie überall muss man sich hier fragen, welche Art von Bildung ihnen geboten wird, welche Beispiele ihnen gegeben werden, und dann abwägen, ob diese dazu geeignet sind, sie zu ermutigen, dem Weg des Evangeliums und der wahren Freiheit zu folgen. Die Jugend ist zu Vielem in der Lage, aber ihr muss geholfen werden, nicht der Versuchung leichter und illusorischer Wege zu erliegen, und um so den Weg des wahren Lebens, des Lebens in Fülle zu finden.“

Privatbesuch bei Bertones
Nach dem Angelusgebet stand ein privates Mittagessen mit der Familie des Kardinalstaatssekretärs auf dem Programm. Für den Weg dorthin bestiegen Benedikt XVI. und Tarcisio Bertone einen offenen Militärjeep mit Vatikanfähnchen und dem Nummernschild 981 der Vatikanstadt (SCV).

Das Programm für die Urlaubstage im Aostatal wird der Papst unverändert fortsetzen. Für Freitag ist ein Vespergottesdienst in der Kathedrale von Aosta geplant und kommenden Sonntag das Angelusgebet am Feriensitz Les Combes. Am schmerzlichsten, so hatte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi betont, sei für Benedikt XVI., dass er nicht mehr schreiben, dass er keine handschriftlichen Notizen anfertigen könne. In Romano Canavese bekam der Papst an diesem Sonntag unter anderem einen Laptop geschenkt. (rv)
Zum Nachhören

Südafrika: Internationale Aidskonferenz zu Chancen und Forschung
5.000 Wissenschaftler und Ärzte aus aller Welt diskutieren von diesem Sonntag an im südafrikanischen Kapstadt über neue Chancen im Kampf gegen Aids. Die fünfte Konferenz der Internationalen Aids-Gesellschaft beschäftigt sich mit dem aktuellen Stand der Forschung zur Entstehung, Behandlung und Prävention der tödlichen Immunschwächekrankheit. Im nächsten Jahr soll die Konferenz in Wien stattfinden.

Nach Angaben der Vereinten Nationen leben rund zwei Drittel der weltweit 33 Millionen Aidskranken im Afrika südlich der Sahara. In Südafrika sterben täglich rund 1.000 Menschen an der Krankheit. Angesichts des chronischen Mangels an Aids-Medikamenten befürchtet die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ eine Katastrophe. Lieferschwierigkeiten und Geldmangel seien der Grund. Die Organisation ruft Regierungen und Geber auf, schnell und effektiv zu handeln. „Ärzte ohne Grenzen“ setzen sich außerdem für einen „Patent-Pool“ ein. Forscher und pharmazeutische Unternehmen sollen ihre Patente für eine Nutzungsgebühr anderen zur Verfügung stellen. Das könnte helfen, schneller und günstiger dringend gebrauchte neue Medikamente zu entwickeln.

Kondom nicht allein Heil bringender Weg
Im Frühjahr hatte die Äußerung von Papst Benedikt XVI., Kondome allein könnten das Aids-Problem nicht lösen, eine weltweite Debatte losgelöst. Doch auch Hilfsorganisationen räumen die Grenzen des so genannten ABC-Modells (A für abstinence, B für be faithful, sei treu und C für condom) ein. In Ländern wie Uganda, Thailand oder dem Senegal zeigen Projekte mit ganzheitlichem Ansatz Erfolge. Das Modell SAVE setzt auf individuelle wie gesamtgesellschaftliche Hilfe (Safe practices, Access to treatment, Voluntary testing, Empowerment). Seine Streiter setzen sich ein für Verhütungsmaßnahmen jeder Art, für Zugang zu medizinischer Versorgung, rechtzeitige Beratung und HIV-Tests und das Heraustreten aus der Tabuzone. Nötig für diese Art der Aids-Prävention: der politische Wille.

Südafrikanischer Kardinal mahnt zu Verhaltensänderung
Der südafrikanische Kardinal Wilfrid Napier, Erzbischof von Durban, kritisierte gegenüber Radio Vatikan die Haltung vieler politisch Verantwortlicher in Südafrika, die im Gebrauch von Kondomen die ausschließliche Lösung des Aids-Problems sähen. Napier:

„Wer ein Problem behandeln will, muss an die Ursache gehen. Und die Ursache ist vor allem sexuelle Promiskuität. Deshalb weist die Kirche auf die Notwendigkeit einer Verhaltensänderung hin. In diese Richtung geht im Übrigen auch die Politik der ugandischen Regierung. Sie hat Erfolg: Die Rate der Neuinfizierten ist in Uganda deutlich zurückgegangen – im Gegensatz zu Südafrika, wo wir mit Kondomen überflutet werden und trotzdem die höchste Neuinfektionsrate haben.“

Religionen gemeinsam erfolgreich
Der Erzbischof von Dakar im Senegal, Kardinal Theodore-Andrien Sarr, berichtet im Gespräch mit Radio Vatikan vom gemeinsamen Kampf gegen Aids im Senegal von Christen und Moslems. Die Erfahrung zeige, das Kondom sei nicht die einzige Waffe gegen die Immunschwächekrankheit:

„Wir haben uns im Auftrag des Präsidenten engagiert und gemeinsam Abstinenz und Treue gepredigt. Wenn heute die Ansteckungsrate im Senegal niedrig ist, dann bestimmt auch, weil die Religionsgemeinschaften auf moralische Verhaltensweisen gepocht haben. … In einigen Ländern Afrikas mag diese Position schwierig sein, weil die Gewohnheiten anders sind. Doch Afrika ist in sich verschieden, und es gibt sehr wohl Gesellschaften, die den Begriff von Abstinenz und Treue kennen und ihn auch fördern.“ (pm/rv archivtöne)
Zum Nachhören

Italien: Initiative gegen Zwangsabtreibung
Die italienische Regierung soll sich bei den Vereinten Nationen für ein Moratorium zur Abtreibung einsetzen. Das beschloss in der vergangenen Woche die italienische Abgeordnetenkammer. Im Blick ist vor allem das weltweite Aussetzen so genannter Zwangsabtreibungen. Als Vorbild diene der Einsatz Italiens für ein weltweites Moratorium zur Todesstrafe, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan der konservative Politiker Rocco Buttiglione. Der Präsident der Christdemokratischen Union (UDC) ist Mitbegründer der Initiative. Deren Ziele erläuterte er im Wocheninterview mit Mario Galgano.

Buttiglione:
„Wir in den reichen Ländern des Westens, in Deutschland, in Italien, in den Vereinigten Staaten, Frankreich und anderen streiten uns immer noch über das Thema Pro Choice – das heißt, dass die Wahlfreiheit der Frau, ein Kind nicht zu bekommen, an erster Stelle steht, oder Pro Life – das heißt dass der Kampf, das Leben der Kinder zu retten, vorgeht. Und natürlich werden wir uns auch weiterhin darüber streiten. Ich habe eine ganz klare Pro-Life-Stellung. Aber in der Zwischenzeit ist in der ganzen Welt eine andere Bewegung aufgekommen, die sich gegen die Wahl der Frau und gegen das Leben des Kindes richtet. ist die so genannte kompulsive, also erzwungene, Abtreibung. In vielen Ländern dürfen Frauen kein zweites Kind bekommen. Die Abtreibung des zweiten Kindes ist quasi Staatsgesetz und Frauen sind gezwungen, abzutreiben. Ist es möglich, dass wir alle, also jene die Pro Life sind und jene, die Pro Choice sind, jene, die für oder gegen unsere westlichen Gesetze zur Abtreibung sind, uns wenigstens darauf einigen, die Freiheit der Frau und das Leben des Kindes zugleich zu schützen? Denn für die eine Hälfte der Menschheit zählt nicht der Kampf oder die Wahl zwischen Pro Life oder Pro Choice. Dort ist vielmehr der Kampf gegen die gewaltsame Anwendung der Staatsmacht gegen Frau und Kind zugleich das Thema. Wir haben uns deshalb an die Vereinten Nationen gewandt und fordern dazu auf, dass eine Resolution zur Abtreibung verabschiedet wird.“

Gibt es dafür auch außerhalb von Europa Interesse? Können Sie auf Zusammenarbeit bauen?

„Ganz allein können wir Italiener nur wenig ausrichten. Um diesen Resolutionsvorschlag bei den Vereinten Nationen einzureichen, brauchen wir die Zustimmung von vielen anderen Staaten. Ich bin gerade in Polen, um mit politischen Verantwortlichen zu sprechen, damit im polnischen Parlament eine ähnliche Resolution vorgeschlagen wird. Und natürlich wäre es enorm wichtig, dass auch in Deutschland dasselbe gemacht wird. Ich habe vor, in den nächsten Tagen, Kontakt zu deutschen Abgeordneten aufzunehmen. Aber es ist auch wichtig, dass wir unser Vorhaben im europäischen Parlament durchbringen. Wenn das europäische Parlament, also die Vereinigung von 27 Ländern, eine solche Resolution verabschiedet, dann wird es für die Regierungen dieser Länder schwierig, sie abzulehnen. Sie haben zwar keine Verpflichtung im strengen Sinne des Wortes, aber zumindest sind sie in diesem Kampf engagiert. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass das Problem auch in Lateinamerika, in Afrika und Asien diskutiert wird. Das sind die Länder, in denen die Frauen am meisten unter dem Druck der Zwangsabtreibung zu leiden haben. Für unser Anliegen ist es auch wichtig, dass wir die Vereinigten Staaten für eine solche Resolution gewinnen. Ich habe diesbezüglich schon Kontakt mit Mary Ann Glendon, der ehemaligen US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl aufgenommen. Obama hat dem Papst gesagt, er wolle die Zahl der Abtreibungen verringern. Diese Initiative könnte gerade das sein, was Obama dem Papst versprochen hat.“

Der Papst hat kürzlich die Hoffnung geäußert, dass mit der UNO-Resolution für ein weltweites Moratorium gegen die Todesstrafe eine öffentliche Debatte über die Heiligkeit des Lebens gefördert wird. Welcher Rolle hat Ihrer Ansicht nach der Heiligen Stuhl bei der Durchsetzung des Moratoriums?

„Ich hoffe nicht, dass Sie denken, dass ich die Leistung der Politik nicht respektiere, wenn ich sage, dass der wesentliche Anstoß zu dieser Initiative gerade von Benedikt XVI. kam. Wir haben deshalb überlegt, was wir politisch zur Diskussion um die Heiligkeit des menschlichen Lebens beitragen können, um an dieser großen Initiative des Papstes mitzuwirken. Und das Moratorium war unsere konkrete Antwort. Ich hoffe, dass das auch in unseren Ländern den Anstoß zu einer neuen Debatte.“ (rv)
Das Interview von Mario Galgano zum Nachhören


MIT PAPST BENEDIKT DURCH DEN SOMMER:

Der Heilige Augustinus hat gesagt: „Willst Du den Geist Gottes haben, dann sei im Leib Christi“. Im mystischen Leib Christi ist der Raum seines Geistes. (rv)
Hier zum Nachhören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM :

Zum 75. Todestag: Marie Curie (1867-1934)
Marie Curie war nicht nur die erste Frau, die den Nobelpreis herhielt, sie bekam ihn gleich zwei Mal. 1903 erhielt sie den Physiknobelpreis zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie. Fünf Jahre nach dem Tod des Gatten wurde sie mit dem Chemienobelpreis für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium geehrt. Sie wurde so zur Begründerin der Radiochemie, ihre Untersuchungen wurden zum Grundstein der Nuklearforschung. (rv)
Hier die ganze Sendung von Aldo Parmeggiani


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan will die eigene archäologische Forschung aufwerten. Das bestätigte der Präsident des Päpstlichen Kulturrats dem „Osservatore Romano“. Ziel sei, die Päpstliche Kommission für Christliche Archäologie strukturell anderen Vatikanbehörden anzugleichen, sagte Erzbischof Gianfranco Ravasi gegenüber der Vatikanzeitung (Sonntagsausgabe). Am Samstag hatte Papst Benedikt XVI. den bisherigen Sekretär der vatikanischen Kommission für Christliche Archäologie, den in Rom lehrenden Professor Fabrizio Bisconti (53), zum archäologischen Superintendenten der Katakomben ernannt. Gleichzeitig berief er den bisherigen Untersekretär der Kleruskongregation, den Theologen und Erziehungswissenschaftler Giovanni Carru (64), zum Kommissionssekretärs. Der fachfremde Carru habe die Aufgabe, die Archäologieabteilung weitmöglichst einer vatikanischen Behörde anzugleichen, begründete Ravasi diese Entscheidung. Der neue Katakomben-Verantwortliche Bisconti sei hingegen „auf internationaler Ebene eine Figur unumstrittener Bedeutung“. Der Vatikan werde seine Arbeit in der Katakombenforschung ausweiten und „nicht auf Rom begrenzen“, betonte der Kulturminister. Ravasi nannte Neapel und Sizilien, wo er „große Entdeckungen“ erwarte. (or/rv/kna)

Europa

Deutschland
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat mehr Moral in der Wirtschaft gefordert. In einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung (Samstag) lobte er die jüngsten kirchlichen Stellungnahmen zur Finanzkrise als Beiträge zu einem „Bündnis gegen die Renaissance der Marktgläubigkeit“. Gegen eine solche „Zügellosigkeit“ setzte er auf eine Wertegemeinschaft „aus Kirchen, Zivilgesellschaft, Politikern, Verbänden und Gewerkschaften, die in Verantwortung für alle Menschen handelt“. Als „sehr ermutigend“ bezeichnete der Minister die jüngste Sozialenzyklika Papst Benedikt XVI. und das Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Papst rufe dazu auf, „uns als Gestalter und nicht als Opfer der wirtschaftlichen Entwicklung zu sehen“. Die EKD betone die Bedeutung des ethischen Verhaltens der Verantwortungsträger für den Erfolg des Konzepts der sozialen Marktwirtschaft. Er hoffe, so Steinmeier „dass mit den klaren Einlassungen der Kirchen in unserer Gesellschaft der Konsens darüber wächst, dass dieselbe Ideologie, die uns in die Krise geführt hat, uns nicht wieder aus der Krise herausführen kann“. Entfesselte Märkte, in denen die Menschen, ihr sozialer Status und ihre Aufstiegschancen praktisch nach Marktwert bemessen würden, seien „kein Schicksal, sondern gewollt oder ungewollt“. Nötig sei deshalb eine Wertgemeinschaft, die den Menschen und das Gemeinwohl ins Zentrum ihres Denkens und Handelns stelle und die „die Herausforderungen optimistisch angeht“. (kna)
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst warnt davor, mit Blick auf steigende Aktienkurse an den Finanzmärkten wieder zur alten Tagesordnung überzugehen. „Wer so denkt, hat nichts gelernt. Krisen können heilsam sein, wo sie zum Umdenken bewegen“, erklärte der Bischof von Limburg im „Wort zum Sonntag“ des Südwestrundfunks (SWR 2) an diesem Sonntag. In seinem Bistum liegt die Bankenmetropole Frankfurt. „Wo Menschen an den Finanzmärkten wie Frankfurt merken, dass eine Lebensphilosophie, die ausschließlich auf Gewinnmaximierung angelegt war, wie ein Kartenhaus zusammenbricht, kommt die Frage nach den Fundamenten, die ein gerechtes Miteinander tragen, neu in den Blick“, so Tebartz-van Elst. Die Sozialenzyklika von Papst Benedikt XVI. verdeutliche, dass für die Suche nach Wegen aus der Krise und nach Lösungen für eine gerechtere Globalisierung eine „tief greifende kulturelle Erneuerung und Wiederentdeckung von Grundwerten“ nötig sei, sagte der Bischof im SWR. (pm)

Deutschland/Afrika
Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu kritisiert die afrikanischen Staatschefs und die westlichen Länder. Im Interview mit der „Welt am Sonntag“ wirft der frühere anglikanische Erzbischof von Kapstadt beiden Seiten Fehler vor, die zur Verschlechterung der Lage auf dem Kontinent beigetragen hätten. Der Westen habe verschiedene Staatschefs „ohne Rücksicht auf deren Menschenrechtsverletzungen“ unterstützt, so Tutu. Den jüngsten Appell von US-Präsident Barack Obama zu mehr Eigenverantwortung der Afrikaner lobte der 77-Jährige. Er habe schon vor der Afrikareise Obamas gesagt, dass er die Staatsmänner auffordern müsse: „Himmelherrgott nochmal, jetzt strengt euch mal an!“. Obama könne dies tun, da niemand ihm vorwerfen könne, ein Neo-Kolonialist oder „weiß zu sein“, so Tutu. - Der Alterzbischof ist neben dem früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela die zentrale Symbolfigur für den friedlichen Übergang vom Apartheid-System zur Demokratie. In Berlin erhielt er am Freitag den Freiheitspreis der Freien Universität. (pm)

Naher Osten

Israel
In Israel sorgt eine Broschüre für Schlagzeilen, die laut Berichten den Vatikan angreift. Das in Armeekreisen kursierende Heft werfe dem Vatikan eine Schulung islamischer Terroristen vor, berichtet die israelische Tageszeitung „Haaretz“ (Sonntag) auf ihrer Titelseite. Der Zeitungsbeitrag steht unter der Überschrift „Vatikan lehrt Hisbollah, wie man Juden töten kann, sagt Pamphlet für Truppen“. Demnach berichtet als „Zeuge“ ein zum Judentum konvertierter früherer Hisbollah-Offizier und israelischer Spion aus dem Libanon, er habe an einer Gruppenreise nach Frankreich, Polen und Italien teilgenommen. Auf Einladung und unter Führung von Vatikanvertretern habe man im früheren NS-Vernichtungslager Auschwitz sehen können, wie man massenhaft Juden töten könne. Auch seien der Hisbollah-Delegation zahlreiche Persönlichkeiten vorgestellt worden, die eine Unterminierung der israelischen Armee finanziell unterstützten, so der angebliche Spion. Mitglieder der Hisbollah hätten versichert, jeder wahre Araber sei „tief in seinem Inneren ein Fan der Nazis“. Ein Armeesprecher bestätigte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur, man habe viele Exemplare der Broschüre als Spende erhalten und ungeprüft an Soldaten verteilt. Nachdem die Armeeführung auf den Inhalt aufmerksam gemacht worden sei, habe man die Verteilung sofort unterbunden. Dennoch, so die Zeitung „Haaretz“, kursiere die Schrift unter den Soldaten und werde unkritisch geglaubt. - Herausgegeben ist die Schrift mit dem Titel „Beiderseits der Grenze“ laut Bericht von der „Vereinigung orthodoxer Gemeinden in Nordamerika“. Ein hoher Offizier sowie der Oberrabbiner von Saffed, Rabbi Schmuel Elijahu, hätten eine schriftliche Empfehlung und ein Nachwort beigefügt. (kna)

Irak
Das erste große Schiiten-Fest in Bagdad seit dem Abzug der US-Truppen ist friedlich verlaufen. Etwa fünf Millionen Pilger hätten an dem Fest am Iman-Mussa-Schrein im Norden der irakischen Hauptstadt teilgenommen, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte dem Sender BBC. „Es war eine wirkliche Herausforderung für unsere Sicherheitskräfte, und Gott sei Dank haben sie sie bewältigt.“ Das fest war am Samstag ohne große Zwischenfälle zu Ende gegangen. In dem Stadtteil Chadimija habe es keinen einzigen Anschlag gegeben. Allerdings seien Pilger in anderen Bezirken angegriffen worden, so der Sprecher. Die sunnitische Al-Kaida hatte in der Vergangenheit wiederholt Anschläge auf schiitische Pilger verübt. - Die US-Truppen waren im vergangenen Monat aus den irakischen Städten abgezogen. Bis 2012 sollen sie das arabische Land ganz verlassen haben. Vor dem Abzug gab es Zweifel, ob die irakische Armee und Polizei in der Lage sein würden, ohne amerikanische Unterstützung für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. (reuters)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

 






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