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Meldungen vom 10.6.2009

- Vor 30 Jahren: Anstoß zur Wende -
- Irland weiter unter Schock -
- Nepal: Christen sollen abwandern -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 18.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 18 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vor 30 Jahren: Anstoß zur Wende
Papst Benedikt XVI., polnische Politiker und Bischöfe haben Johannes Paul II. als Wegbereiter der friedlichen Revolution von 1989 in Osteuropa gewürdigt. Der Besuch des polnischen Papstes in seinem Heimatland vor genau 30 Jahren gilt als Anstoß für die Wende und das Zusammenwachsen Europas. Vom 2. bis 10. Juni 1979 begleiteten fast zehn Millionen Gläubige den Papst an verschiedenen Stationen in Polen. Menschen in aller Welt - auch in den Kommandozentralen des kommunistischen Regimes - verfolgten seine furchtlosen Reden.

Der Programmdirektor von Radio Vatikan, Jesuitenpater Andrzej Koprowski, ist Pole und sagt im Rückblick:

„Die Reise spielte sich in einem ganz außerordentlichen Klima ab, das aber auch von politischer Spannung geladen war. Das Regime, die Regierung und die Parteiführung hatten Angst vor dieser Reise. Sie befürchteten, dass der Besuch des Papstes Demonstrationen und Aufruhr verursachte. In Wirklichkeit waren es dann Tage voll Freude und Gelassenheit. Zum ersten Mal nach Jahrzehnten kamen die Menschen in Freiheit zusammen. Sie haben ihre eigene Würde wieder entdeckt. Das war nicht gegen das Regime. Das Regime verschwand schlicht aus dem Blickwinkel.“

„Will Christus es vielleicht, lenkt es vielleicht der Heilige Geist, dass dieser polnische Papst, dieser slawische Papst, gerade jetzt die geistliche Einheit des christlichen Europa demonstriert?“

Für den langjährigen Privatsekretär Karol Wojtylas und heutigen Krakauer Erzbischof Stanislaw Dzisziw haben diese Worte in Gnesen die Entwicklung in Gang gesetzt:

„Wir wissen, dass diese christliche Einheit Europas aus zwei großen Traditionen besteht: der westlichen und der östlichen.“

Johannes Paul predigte gegen Schwachheit und Mutlosigkeit, gegen die Versuchung, sich vom Bösen überwältigen zu lassen; sprach zu Bischöfen, Studenten und Arbeitern. Laut einer Umfrage sind heute 78 Prozent der Polen davon überzeugt, dass dieser Besuch von 1979 letztlich zur Entstehung der Freiheits- und Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc geführt habe.

Den Ruf des Papstes aus Wadowice nach einer Erneuerung der Erde verstanden seine Landsleute als Aufforderung zur Erneuerung Polens.

„Ich, ein Sohn polnischer Erde und zugleich Papst Johannes Paul II., ich rufe aus der ganzen Tiefe dieses Jahrtausends, rufe am Vorabend des Pfingstfestes zusammen mit euch allen: Herr, Dein Geist steige herab! Dein Geist steige herab! Und erneuere das Antlitz der Erde! Dieser Erde! Amen.“ (rv)
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Irland: Aufarbeitung wie nach Nazi-Zeit
Irland ist nach wie vor schockiert über das Ausmaß sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Heimen. Am Montag diskutierten die Bischöfe der „Grünen Insel“ über das Thema, vergangen Freitag erstatteten Kardinal-Primas Sean Brady von Armagh und Erzbischof Diarmuid Martin von Dublin im Vatikan Bericht. Benedikt XVI. zeigte sich irischen Medien zufolge besonders beunruhigt, weil es sich um die „Institutionalisierung eines Problems“ handele. Eine öffentliche Reaktion aus dem Vatikan steht bislang jedoch aus.

Laut eines im Mai veröffentlichten unabhängigen Berichts wurden in Irland bis in die 80er Jahre hinein mehr als 2.000 Kinder in katholischen Erziehungseinrichtungen misshandelt, geschlagen oder sexuell missbraucht. Von der jetzt ausgebrochenen landesweiten Debatte berichtete im Kölner Domradio die Pastorin der deutschsprachigen Gemeinde in Dublin, Corinna Diestelkamp:

„Das ist eine ganz furchtbare Geschichte. Viele Menschen sind sehr betroffen, und das ist eine Betroffenheit, die nicht erst jetzt aufbricht. In den vergangenen zehn oder 15 Jahren ist Schritt für Schritt immer mehr ans Tageslicht gekommen, und das hat dazu geführt, dass sehr viele Menschen sich von der katholischen Kirche distanziert haben. Aber eben nicht nur von der katholischen Kirche, da das ganze unter der Überschrift des christlichen Glaubens gelaufen ist. Für viele hat das Glauben und Kirche überhaupt sehr fragwürdig gemacht.“

Unter den Teppich gekehrt habe die Kirche den Skandal nicht, meint die evangelische Seelsorgerin. Seit den 90er Jahren habe es verschiedene Gerichtsurteile gegeben, Filme und auch eine offene Diskussion. Neu und schockierend sei allerdings das Ausmaß. Daher sei es wichtig, dass der Erzbischof von Dublin zum Beispiel sich öffentlich entschuldigt habe, so Diestelkamp.

„Die Diskussion hier in Irland geht sehr stark in die Richtung, ob und inwieweit die katholische Kirche insgesamt für diese Geschichten haftbar gemacht werden muss. Es wird auch die Frage gestellt, ob das im Vatikan und in Rom bekannt gewesen ist. Auch dafür gibt es Hinweise, dass das möglicherweise der Fall war. Hier ist die Erwartung sehr stark, dass die katholische Kirche weltweit sich mit diesen Vorgängen auseinandersetzt und möglicherweise auch finanziell haftet.“

Doch die Vorwürfe seitens der Gesellschaft richten sich nicht nur gegen die Kirche, sondern auch gegen den Staat. Der schockierende Bericht spricht von einem Klima der Angst in den meisten der hundert untersuchten Einrichtungen sowie von übertriebenen und willkürlichen Strafen. Dahinter schlummere ein unbewusster, „unausgesprochener gesellschaftlicher Konsens“, so die Seelsorgerin in Dublin.

„Alle kirchlichen Schulen sind hier konfessionell, der weit überwiegende Teil katholisch. Es wird dem Staat vorgeworfen, dass er seine kritische Aufsichtspflicht vernachlässigt hat und dass dabei möglicherweise auch geduldet wurde, was in den Heimen geschieht, wie zum Teil mit den Kindern umgegangen wurde und manche – natürlich nicht alle - Kinder gelitten haben.“

Entschädigungszahlungen und die Verurteilung einzelner beenden dieses dunkle Kapitel der irischen Geschichte nicht. Was jetzt auf die Gesellschaft zukommt, vergleicht die Pastorin der deutschsprachigen Gemeinde mit der Aufarbeitung der Nazi-Zeit oder der DDR-Geschichte in Deutschland.

„Je länger man sich damit befasst, umso mehr wird deutlich, dass es natürlich Menschen gegeben hat, die nicht selbst in Missbrauch verwickelt waren, die aber nicht hingeschaut haben, nichts unternommen haben und die nicht haben sehen wollen oder können, dass auch von der Kirche aus Unrecht passiert. Ich denke, ähnlich ist auch die Diskussion in Deutschland um die Heimerziehung wach geworden. Das ist nichts, was man nur an Einzelnen festmachen kann, im Sinn: wenn die aussortiert sind, dann ist die Sache erledigt.“ (dr/rv)
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Deutschland/Vatikan: Signale gegen die Piusbrüder?
Die jüngste Priesterweihe der traditionalistischen Piusbruderschaft ist offenbar ohne Zustimmung des Vatikans erfolgt. Für die in Frankreich vollzogene und die noch geplanten Weihehandlungen im Gebiet des Bistums Regensburg gebe es keinerlei Sondererlaubnis, berichtet die KNA unter Berufung auf Kurienkreise. Offiziell wolle der Vatikan keine Stellungnahme abgeben, so die KNA weiter. Kurienmitarbeiter verwiesen den Angaben zufolge jedoch darauf, der Heilige Stuhl habe die traditionalistische Gemeinschaft ausdrücklich gebeten, von weiteren Weihen abzusehen. Die Bischöfe der Piusbruderschaft hätten kein Recht, ihre Weihevollmacht auszuüben. Die Bruderschaft selbst sieht die umstrittenen Weihen nach eigenen Angaben nicht als Provokation. Sie seien vielmehr die „Fortsetzung ihrer Tätigkeit für das Heil der Seelen innerhalb der katholischen Kirche“, sagte der Sprecher des deutschen Distrikts der Bruderschaft, Andreas Steiner.

Der Obere der vom Vatikan nicht anerkannten Gruppierung, Bischof Bernard Fellay - einer der vier Traditionalisten-Bischöfe, deren Exkommunikation Papst Benedikt XVI. Ende Januar aufhob - hatte trotz des ungeklärten kirchenrechtlichen Status der Gemeinschaft am 3. Mai in einem Kloster der Bruderschaft in Frankreich einen jungen Schweizer zum Priester geweiht. Der örtliche Erzbischof Hippolyte Simon von Clermont war nach eigener Aussage über die Weihe nicht informiert. Der Ankündigung, es solle ein Dialog mit der Bruderschaft begonnen werden, seien vom Vatikan aus keine weiteren Informationen mehr gefolgt, so Simon. „Wir befinden uns in einer Grauzone“, beklagte der Erzbischof, der auch Vizepräsident der Französischen Bischofskonferenz ist.

Für den 27. Juni plant die Piusbruderschaft im bayerischen Zaitzkofen gegen den erklärten Willen des zuständigen Ortsbischofs Gerhard Ludwig Müller weitere Weihen.

Wie die Bruderschaft erklärte, war der Pius-Obere vergangenen Freitag zu Gesprächen in der römischen Glaubenskongregation. Der Vatikan äußerte sich bislang weder zum Besuch noch zum Inhalt der Unterredungen. Nach Informationen der Katholischen Nachrichtenagentur soll die Initiative von Fellay ausgegangen sein. Es habe sich um eine Art Höflichkeitsbesuch gehandelt - vor dem Hintergrund, dass die Verhandlungen mit der von Rom getrennten Bruderschaft künftig bei der Glaubenskongregation angesiedelt sein sollen. Bislang war das Referat „Ecclesia Dei“ zuständig.

An ihrer Grundsatzkritik an den Lehraussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils hält die Piusbruderschaft indes fest. Texte wie jene zur Religionsfreiheit besäßen nicht höchsten lehramtlichen Stellenwert und dürften daher kritisch in Frage gestellt werden, sagte der Dialogbeauftragte des deutschen Distrikts der Bruderschaft, Pater Matthias Gaudron, am Dienstagabend in Freiburg. Die Öffnung der katholischen Kirche zur Moderne nach dem Konzil (1962-1965) bezeichnete er als Ursache für den Rückgang der Katholikenzahlen in Deutschland. (dr/kna/pm)
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Österreich: Religionsvertreter beim Bundeskanzler
Für eine solidarische und integrative Gesellschaft wollen sich in Zukunft die in Österreich staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften vermehrt einsetzen. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern aller 14 anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften mit Bundeskanzler Werner Faymann am Dienstag in Wien. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei das Verständnis füreinander wichtiger als die Gegensätze, betonte Faymann nach dem rund einstündigen Gespräch vor Journalisten.

„Es geht um die Stärkung der Gemeinsamkeit sowohl in der Jugend wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen“, sagte Kardinal Christoph Schönborn. Der Wiener Erzbischof wertete die Begegnung, bei der man auch konkrete Initiativen besprochen habe, die nun intern weiter beraten werden sollen, als einen „ersten guten Schritt“. Für den Herbst ist ein weiteres Treffen geplant.

Auch in Österreich werde nun der kontinuierliche Dialog der politisch Verantwortlichen mit den Religionsgemeinschaften realisiert, freute sich der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker: „Es geht um die Frage, was Kirchen und Religionsgemeinschaften beitragen können für eine integrative Gesellschaft, die auch in wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten die Solidarität stärkt gegenüber dem Auseinanderdriften und gegenseitigen Aufhetzen.“

Die Religionsvertreter seien allesamt davon überzeugt, dass in der Vielfalt Bereicherung liege, sagte Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg nach dem Treffen. Die Religionen wollten ihren „geringen, aber nicht ganz unwichtigen Einfluss“ einbringen. „Ein gutes Wort kann viel für die Förderung der Demokratie und des österreichischen Staates bewirken“, meinte der Oberrabbiner.

Kein Thema war dem Vernehmen nach der EU-Wahlkampf. Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Anas Schakfeh, hatte sich allerdings unmittelbar vor Beginn der Sitzung in Interviews auch eine Stellungnahme der anderen Religionsvertreter zur „inakzeptablen Sprache“ im abgelaufenen EU-Wahlkampf gewünscht. Politiker hätten in den vergangenen Wochen „den herrschenden Religionsfrieden in Österreich riskiert“, um „einige Prozentsätze an Stimmen zu gewinnen“. (kap)
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Papst: „Widerspruchslosigkeit“ von Autorität und Vernunft
Autorität und Vernunft dürfen nach Ansicht Benedikts XVI. nicht in Gegensatz zueinander stehen. Das betonte das Kirchenoberhaupt an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Autorität, die nicht von der Vernunft bestätigt werden könne, sei keine „wirkliche Autorität“. Die gehe aus der Vernunft hervor, insofern Gott schöpferische Vernunft sei, so der Papst.

Als Beispiel für diese Beobachtung nannte er in seiner Katechese einen irischen Gelehrten aus dem 9. Jahrhundert, Johannes Scotus Erigunena. Für Benedikt XVI. zählt er „zu den wichtigen Denkern der karolingischen Zeit“.

„In seinem Hauptwerk De divisione naturae zeigte Johannes die Widerspruchslosigkeit von wahrer Autorität und Vernunft auf, die ja beide aus derselben Quelle hervorgehen, nämlich der göttlichen Weisheit. Dabei hat die logische Stringenz als Kriterium der Wahrheit Vorrang vor der Autorität. Für die rechte Auslegung der Heiligen Schrift braucht es eine ständige Bereitschaft zur Umkehr. Um zum tieferen Verständnis des Textes zu gelangen, sind gleichzeitig Fortschritte in der persönlichen Bekehrung und in der begrifflichen Analyse vonnöten, die fortwährende Reinigung des Auges des Herzens und des Geistes. … Die Suche nach der Wahrheit führt zu einem betenden und schweigenden Erkennen des Geheimnisses Gottes. Diese unsagbare Erfahrung mystischer Gemeinschaft und Vereinigung mit Gott bezeichnete er mit dem griechischen Ausdruck theosis – Vergöttlichung. So sind manche seiner Intuitionen, die den Ideen griechischer Autoren nahe stehen, später von den großen Mystikern weiterentwickelt worden.“

Der Papst wandte sich wie üblich in mehreren Sprachen an die Pilger und Touristen auf dem Petersplatz; den deutschsprachigen Gruppen gab er folgenden Gruß mit auf den Weg:

„Ein Wort des Johannes Scotus Eriugena mag uns gleichsam als Gebet begleiten: ,Nichts anderes wünsche ich als die Freude der Wahrheit, die Christus ist. Wenn du mir Christus nimmst, bleibt mir kein Gut mehr, und nichts anderes fürchte ich als sein Fehlen’ (vgl. De div. nat., V). Der Herr schenke euch seine Gnade!“ (rv)
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UNSERE LATEIN-NACHRICHTEN:

Unser wöchentlicher Latein-Nachrichtendienst ist ab sofort auch wieder als Audio abrufbar – zusätzlich zu der reinen Textversion. Letztere stammt wie immer von unserem Latinisten Gero P. Weishaupt, als Sprecher debütiert heute Martin Weibelzahl aus Schwabach (Franken), der unlängst – noch als Gymnasiast - seine Facharbeit im Leistungskurs Latein über die „Nuntii Latini“ von Radio Vatikan erstellte. (rv)
Zum Nachlesen und –Hören: Unsere „Nuntii Latini“


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Vereinte Nationen
Auf die Finanzkrise darf kein Aufschwung ohne Arbeit folgen. Das sagt der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi. Bei der Jahresversammlung der Internationalen Arbeitskonferenz an diesem Mittwoch betonte Tomasi, die Finanzkrise sei eine Chance, den Menschen wieder zum Mittelpunkt der Arbeitsverhältnisse zu machen. Das erfordere einen nüchternen, solidarischen und verantwortungsvollen Lebensstil; auch müssten alle wirtschaftlichen Aktivitäten am Gemeinwohl orientiert sein. Wörtlich sagte Tomasi: „Die Krise kann überwunden werden, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte darum bemüht sind, Familien Sicherheit und Arbeitern Stabilität zu garantieren - und wenn durch effektive Kontrollen eine neue Ethik in der Finanzbranche hergestellt wird.“ (rv)

Europa

Deutschland
„Die Kirchen, die unbekannte kulturpolitische Macht“: Das vom Deutschen Kulturrat unter diesem Titel herausgegebene Buch ist ab sofort kostenfrei im Internet zugänglich. Zu den Autoren gehören unter anderen Kardinal Karl Lehmann, der evangelische Bischof Wolfgang Huber, Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckhard oder der Komödiant Vicco von Bülow. Die Aufsatzsammlung beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Kirche zu Kultur im Allgemeinen, zum kulturellen Leben, zu Kunst und liefert Zahlen und Fakten zum Kulturengagement der Kirchen in Deutschland. Das Buch kann als 108 Seiten starke Printversion bestellt werden oder kann als Datei im Internet abgerufen werden. Die Adresse lautete: www.kulturrat.de/dokumente/kirchen.pdf. (pm)

Italien
Die Kirche darf nicht zu einer „Agentur für Menschlichkeit“ reduziert werden. Das schreiben die italienischen Bischöfe in dem am Dienstag publizierten Schlussdokument ihrer jüngsten Vollversammlung. Darin kritisieren sie, dass die Kirche zwar oft aufgefordert werde, sich der „Krankheiten der Gesellschaft“ anzunehmen, sie aber ansonsten als irrelevant betrachtet werde. Ausführlich nehmen die Bischöfe auch zum Thema Migration Stellung. Die Kirche sei ein wichtiger Ort „sozialer Integration“, doch könne sie das Problem nicht im Alleingang auffangen. Die Politik müsse mehr für die soziale Einbindung von Migranten tun. Auch müsse sie die Ursachen der Migration eingehender untersuchen und eine effektivere Entwicklungspolitik für arme Länder fördern. Auch rufen die Bischöfe dazu auf, die Erdbebenregion in den Abruzzen weiter zu unterstützen. „Es bleibt noch viel zu tun, bis die Menschen wieder allmählich zum Alltag zurückkehren können“, so die Bischöfe. (pm)

Frankreich
Ein Sonderabkommen mit dem Heiligen Stuhl stößt weiter auf Kritik. Die französische Menschenrechtsliga hat eine Verfügung gegen die Anerkennung von Schul- und Hochschuldiplomen des Vatikans durch Frankreich beantragt. Der Staatsrat solle das Abkommen für ungültig erklären, verlangten die Menschenrechtsliga und die „Liga für Bildung“ laut einer in Paris veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Damit werde das staatliche Monopol auf Bildungsabschlüsse durchbrochen und die gesetzlich verankerte Trennung von Kirche und Staat infrage gestellt. Vor der Menschenrechtsorganisation hatten Mitte Mai bereits die sozialistischen Senatsmitglieder den Staatsrat in dem Fall angerufen. Die Kritiker befürchten, der Vatikan könne künftig die Abschlüsse katholischer Bildungseinrichtungen für gültig erklären und damit die bisher nötige Bestätigung durch staatliche Stellen umgehen. - Ende Dezember hatten Frankreich und der Vatikan ein Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung von Studienabschlüssen und Diplomen vereinbart. Darin erkennt der Heilige Stuhl im Rahmen des Bologna-Prozesses für ein einheitliches europäisches Hochschulwesen die von den staatlichen Behörden Frankreichs bestätigten akademischen Abschlüsse an. Frankreich wiederum bestätigt die Diplome der katholischen Universitäten, kirchlichen Fakultäten und entsprechenden höheren Lehranstalten. (kna)

Kroatien
Die europäischen Sozialbischöfe sind in Sorge über die ansteigende Zahl der besonders in Osteuropa sozial vernachlässigter Kinder. Bei einem Treffen in Zagreb wiesen die Bischöfe außerdem auf den alarmierenden Anstieg der Arbeitslosigkeit hin. Der Verlust der Arbeitsplätze sei eine der sichtbarsten Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise, so die Bischofe aus 21 europäischen Ländern. In einigen Ländern sei die Lage besonders dramatisch. Dort bräuchten die Menschen die besondere Aufmerksamkeit der Kirche. (ansa)

Naher Osten

Iran
Fünfzig Religionsgelehrte aus Qom, einer für Schiiten heiligen Stadt, haben den iranischen Ex-Präsidenten Akbar Hashemi Rafsanjani verteidigt. Rafsanjani sei von Präsident Mahmud Ahmadinedschad in einer Fernsehansprache zu Unrecht beschuldigt worden, dessen Konkurrenten bei den Präsidentschaftswahlen, Mir Hussein Mussawi, zu unterstützen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben stellen die islamischen Religionsgelehrten klar: „Jemanden zu beschuldigen, der nicht anwesend ist und sich nicht verteidigen kann, verstößt gegen das islamische Gesetz.“ Solche Verleumdungen enttäuschten das iranische Volk und seien Wasser auf den Mühlen der Feinde des Islam, so die muslimischen Gelehrten. (rv)

Asien

Nepal
Hindu-Extremisten in Nepal fordern die rund eine Million Christen Nepals dazu auf, das Land zu verlassen. Die Drohungen seien angesichts des Attentats vor einer Woche durchaus ernst zu nehmen. In der katholischen Kathedrale in Kathmandu hatten mutmaßliche Hindu-Extremisten im Mai eine Bombe gezündet. Christliche Gemeinden bitten nun Behörden und Sicherheitskräfte um den Schutz ihrer Kirchen. Die Hindu-Extremisten in Nepal kämpfen für eine Rückkehr der kürzlich abgeschafften Hindu-Monarchie. (cna)

Sri Lanka
Christen suchen nach dem Abschluss des Bürgerkriegs den Schulterschluss mit den Buddhisten, um sich zusammen für ein wirkliches Ende der Gewalt einzusetzen. Dazu haben sie eine gemeinsame Initiative gestartet. Auftakt war die Teilnahme vieler Christen an einem dreitägigen buddhistischen Fest; damit sollte auf die gemeinsame Verantwortung von Angehörigen beider Religionen für die Zukunft Sri Lankas hingewiesen werden. (rv)

Südkorea
Die Kirche ist besorgt über einen Fall passiver Sterbehilfe. Der Oberste Gerichtshof in Seoul hat angeordnet, die Beatmungsmaschine einer 77-jährigen, im Koma liegenden Frau abzuschalten. Zur Begründung erklärten die Richter, sie respektierten den Willen der Familie, die Frau in Würde sterben zu lassen. Sie habe außerdem keine Chance mehr, gesund zu werden. Die Kirche geht in deutliche Opposition zur Gerichtsentscheidung: Das menschliche Leben werde damit herabgesetzt und nur als Objekt behandelt, sagt das katholische Komitee für Bioethik. Der Mensch dürfe sich nicht Gott gegenüber anmaßen, Herr über Leben und Tod zu sein. (asianews)

Amerika

Peru
Die Bischöfe des Landes werden zwischen der Regierung und den streikenden Indianern im Amazonasgebiet vermitteln. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von Trujillo, Miguel Cabrejos Vidarte, sagte nach einem Gespräch mit Regierungschef Yehude Simon Munaro am Dienstag (Ortszeit) in Lima, man beteilige sich am Dialog für den sozialen Frieden. Die Kirchenvertreter sollen gemeinsam mit einem Ombudsmann einen Vorschlag zur Lösung des Konflikts erarbeiten. Simon betonte, die Teilnahme der Kirche garantiere absolute Objektivität am Verhandlungstisch. - In den vergangenen Tagen war es im Norden Perus zu blutigen Zwischenfällen zwischen indigenen Streikenden und Sicherheitskräften gekommen. Dabei waren mindestens 23 Polizisten erschossen worden. Die Regierung spricht von neun getöteten Indigenen. Der Führer der Streikenden, Alberto Pizango, war nach den Vorfällen untergetaucht und hatte am Dienstag politisches Asyl in der Botschaft von Nicaragua erhalten. Die Indigenen protestieren seit Monaten gegen Dekrete, die eine wirtschaftliche Ausbeutung des Amazonasgebietes vorsehen. Die Regierung hatte mehrfach Vorschläge für eine nachhaltige Vorgehensweise angeboten, was aber abgelehnt wurde. Die Indianer betrachten das Gebiet als ihr Eigentum. (kna)

Vereinigte Staaten
Die Erzdiözese San Francisco soll 15 Millionen Dollar Steuern nachzahlen. Das fordert die Steuerbehörde. Bei dem Streit geht es um insgesamt 232 Immobilien. Die Diözese hat diese nach eigenen Angaben einer gemeinnützigen katholischen Organisation überschrieben. Die Steuerbehörde ist hingegen der Auffassung, dass die Immobilien nun Eigentum einer eigenen juristischen Person seien. Über die Steuernachzahlung soll am 16. Juni entschieden werden. Gemeinnützige Organisationen sind in den USA von Steuern befreit. Eine Entscheidung zugunsten der Steuerbehörde hätte weitreichende Folgen für andere gemeinnützige Verbände und Einrichtungen. (cna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

 






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