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Meldungen vom 25.6.2009

- Papst ruft zu verstärkten Hilfen für Nahost auf -
- Deutsche Islamkonferenz zieht positive Bilanz -
- Kardinal ruft zum Protest gegen Teheran auf -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Antje Dechert
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst an Ostkirchen-Hilfswerke: „Trotz Krise Anstrengungen verstärken“
Kein Krieg, keine Gewalt und keine Ungerechtigkeit mehr sollten im Nahen Osten herrschen. Das sagte der Papst den Teilnehmern der ROACO-Versammlung, die an diesem Donnerstag im Vatikan zu Ende geht. Die ROACO (Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali) ist eine Vereinigung von Hilfswerken aus verschiedenen Ländern, die sich für die Ostkirchen einsetzen. Die Weltwirtschaftskrise sei ein Problem für die Hilfswerke, so Papst Benedikt.

„Liebe Freunde der ROACO, mit besonderer Wertschätzung begleite ich euer Wirken in dieser weltweit heiklen Wirtschaftslage, die den kirchlichen Liebesdienst insgesamt und insbesondere die bereits in Angriff genommenen sowie die zukünftigen Projekte eurer Hilfswerke in Mitleidenschaft zu ziehen droht. Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, euch wie auch die Hilfswerke, die ihr vertretet, zu einer zusätzlichen Anstrengung aufzurufen, um die richtigen Prioritäten auszumachen.“

Daher gelte es durch kompetente Analysen wirksam zu helfen und unnötige Entscheidungen zu korrigieren, so der Papst:

„Zum Beispiel die Situation der Flüchtlinge und Migranten, von der die Orientalischen Kirchen besonders stark betroffen sind, und der Wiederaufbau des Gazastreifens, der noch immer sich selbst überlassen ist, wobei auch der berechtigten Sorge Israels um seine Sicherheit Rechnung zu tragen ist. Gegenüber den völlig neuartigen Herausforderungen bleibt der kirchliche Liebesdienst wirksames Heilmittel und sichere Investition für die Gegenwart und die Zukunft.“ (rv)
Hier zum Nachhören

Deutschland: Islamkonferenz wird fortgesetzt – Gleichstellungsfrage weiter offen
Die Deutsche Islamkonferenz zieht Bilanz. Der Dialograt zwischen Vertretern des Staates und der Muslime in Deutschland ist an diesem Donnerstag in Berlin zu seiner vierten und vorläufig letzten Plenarsitzung zusammengekommen. Dabei lobte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble die bisherigen Ergebnisse der Islamkonferenz. Sie habe Sprachlosigkeit und Distanz überwunden und sei „in unserer Mitte angekommen“. Zugleich kündigte er an, die Dialogrunde werde auch nach den Bundestagswahlen fortgesetzt. Denn viele Fragen im Dialog zwischen Staat und Muslimen sind nach wie vor offen.

Hauptstreitpunkt wird auch in Zukunft die Gleichstellung des Islam mit den christlichen Kirchen sein. Viele Politiker und Bürger tun sich nach wie vor schwer, den Islam als eine den Kirchen gleichwertige Religionsgemeinschaft anzuerkennen. Doch laut Grundgesetz sei die Sache eigentlich klar, sagt der Leiter der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO) in Frankfurt, Peter Hünseler dem Kölner Domradio:

„Es ist eine Forderung des Grundgesetzes: Dass der Staat Deutschland religionsneutral ist und alle Religionsgemeinschaften, die es in unserer Gesellschaft gibt, gleich behandelt.“
Die Problematik bei der Gleichstellung des Islam sei, laut Hünseler, dass der Staat nur diejenigen Glaubensgemeinschaften als solche anerkenne, die auch eine Organisationsform aufweisen:

„Nehmen wir die Katholische Kirche. Sie hat eine Organisationsstruktur, man wird Mitglied der Kirche durch die Taufe, dies ist ein freiwilliger Akt, der ja bei der Heiligen Kommunion noch mal von dem Täufling wiederholt wird. Der sagt: Jawohl, ich will Mitglied in dieser Kirche sein. Und damit erkennt er die Kirchenstrukturen an. Und er erkennt an, dass in dieser Kirche ein Lehramt gibt, was verbindlich die Glaubensinhalte darstellt - auch gegenüber dem Staat. Und genau diese Verfasstheit gibt es im Islam nicht. Der Islam ist bekanntlich die freie Gemeinschaft der Gläubigen ohne irgendeine Organisationsform. Und vor allen Dingen: ohne ein Lehramt. Und hier liegt das Problem.“

So müsse sich etwa die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religionen, Ditib, in Richtung einer solchen Religionsgemeinschaft entwickeln, meint Hünseler. Grundvoraussetzungen wie eine positive Haltung zu Staat und Grundgesetz oder gemeinsame Werte seien zwar gegeben. Andererseits ist die Ditib ein Ableger der staatlichen Religionsbehörde in der Türkei - ein Problem, meint Hünseler:

„Und ein staatliches Ministerium kann einfach keine Religionsgemeinschaft sein. Dazu muss sich die Ditib noch sehr viel weiterentwickeln. Sie muss sich lösen von diesen staatlichen Verbindungen an die Türkei. Sie muss eine eigenständige, verfasste Religionsgemeinschaft in Deutschland repräsentieren und darstellen. Und dann ist die Ditib in der Lage, eine solche Anerkennung zu bekommen.“ (rv)
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Deutschland: Bruder Paulus kritisiert die Bundesregierung
86 Milliarden Euro! So hoch soll die Neuverschuldung in Deutschland im Jahr 2010 werden. Das Bundeskabinett hat damit die höchste Neuverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik beschlossen. Nur um ein Gefühl für eine so hohe Summe zu bekommen: Um allein eine einzige Milliarde zusammenzubekommen, müsste ein Mensch 40 Jahre lang jede Woche Sechs Richtige im Lotto gewinnen. Im Domradio-Interview kritisiert Kapuzinermönch Bruder Paulus Terwitte das Vorgehen der Bundesregierung. Mit neuen Krediten dürfe man keine alten Kredite abbezahlen, das wisse jeder. Die nächsten Generationen werden diese Schuldenlast kaum bewältigen können.

„Ich glaube, es nicht richtig ist, dass wir nur auf uns schauen und es unverantwortlich ist Entscheidungen zu treffen, die uns jetzt hier helfen aber andere dann tragen müssen. Wir wissen, dass es in Deutschland nicht so viele Kinder gibt und deswegen die Alterssicherung nicht gewährleistet sein kann. Deshalb ist es schon zum zweiten Mal nicht zu verstehen, warum jetzt Schulden gemacht werden. Die zukünftige Generation muss dann nicht nur die Renten tragen, sondern auch die Schulden. Es ist unverantwortlich, ihnen noch mehr Lasten aufzubürden.“

Die Gesellschaft müsse verstehen, dass man nicht immer das Schönste und Beste braucht. Man soll sich mit den bescheideneren Dingen im Leben zufrieden geben, so Bruder Paulus Terwitte. Augenmaß sei jetzt gefragt, das müssten vor allem die Manager in den Chefetagen der Unternehmen verstehen.

„Die Verantwortung tragen natürlich Unternehmer in unserer Gesellschaft, aber nicht die Mittelschicht, sondern Unternehmer, die in größenwahnsinniger Weise sich Zukäufe geleistet haben, die Gelder gehortet und sie nicht mit den Arbeitnehmern geteilt haben, die nur für sich im Blick hatten das Kapital zu erhöhen und damit auch gefährliche Kapitalformen in ihr Unternehmen hineingeholt haben, sodass sie jetzt am Ende sind. Ich glaube, dass sie dafür verantwortlich sind und deswegen jetzt auch die Konsequenz ziehen müssen insolvent zu werden, sich aufzulösen und ihre Dienste einzustellen, damit wieder für neue Ideen platz wird.“

Man sollte aber auch nicht vergessen, dass es Milliarden Menschen gibt, denen es bei weitem schlechter geht als uns. Deutschland hat sich zu den Millenniumszielen bekannt, die Armut in der Welt entschieden zu bekämpfen. Vielmehr sollte man auch darauf den Blick lenken.

Bruder Terwitte:

„Das heißt, dass wir mithelfen wollen die armen Länder schuldenfrei zu machen. Wir wollen mithelfen, dass in dieser Welt die Armut abnimmt. Wir sehen aber auch in Deutschland, dass die Armut in unserem Land wächst. Ich finde, es gibt ein Klima der Sorge um sich selbst und zu wenig den Blick für jene, denen es noch tausendmal schlechter geht als uns. Bevor wir von internationaler Abhängigkeit reden, die uns in einen Strudel hinabzieht, sollten wir lieber davon sprechen, dass wir internationale Verpflichtungen haben, die uns dann noch aufgegeben sind, wenn es uns nur ein wenig schlechter geht. Dann haben wir noch immer die Pflicht jenen zu helfen, denen es noch schlechter geht.“ (domradio)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

UNO-Engagement gegen Kindersoldaten
„Ich denke an alle Kinder, insbesondere an jene, die unter Angst leben, verlassen werden, Hunger leiden, Opfer von Missbrauch sind, an Krankheiten leiden und sterben. Der Papst ist all diesen kleinen Opfern nahe und erinnert sich immer beim Gebet an sie.“

Bei der Generalaudienz diese Woche würdigte Papst Benedikt XVI. ausdrücklich den Einsatz der Vereinten Nationen für den Schutz der Kinder. Auf Initiative des UNO-Kinderhilfswerks Unicef und der Organisation „Save the Children“ tagte in Rom dieser Tage eine international besetze Konferenz. Thema waren „Kinder und Jugendliche als Opfer bewaffneter Konflikte“. Ihre Zahl steige auf alarmierende Art und Weise, die Welt müsse „hinhören, verstehen und handeln“.

Marta Santa Santos Pais von Unicef:

„Es ist wichtig, den Kindern zu helfen, diesem Horror zu entkommen und denen Hilfe zu garantieren, die noch immer in rund 42 Ländern durch bewaffnete Konflikte festgehalten werden.“

250.000 Kinder sind Opfer der Kriege, werden als Soldaten, Spione oder Sklaven missbraucht; so die Schätzungen der Vereinten Nationen und „Save the Children“. Die internationale Gemeinschaft hat inzwischen eine Rechtsgrundlage ausgearbeitet, um gegen die Verantwortlichen der grausamsten Gewalttaten gegen Kinder vorzugehen.

Zwei Ansatzpunkte braucht es, sagt die UNO-Sondergesandte für Kinder und bewaffnete Konflikte, Radhika Coomaraswamy:

„Erstens: die Schuldigen bestrafen; das ist ein Abschreckungsmittel. Zweitens: die Kinder schützen und soziale Dienste garantieren. Der Sicherheitsrat wird alle zwei Monate über die verschiedenen Konfliktsituationen und die Rekrutierung von Kindern diskutieren. Darüber hinaus wird die internationale Gemeinschaft ihre Anstrengungen verstärken, - so die Hoffnung - Gelder zu sammeln und zur Reintegration der Kinder beizutragen.“

Sie sind blutjung, keine 12 oder 13 Jahre alt. Sie werden ihren Familien entrissen und in den Kampf geschickt. Ihre Wunden heilen oft ein Leben lang nicht mehr. Grace Akallo hat das erlebt – an der Grenze zwischen Sudan und Uganda:

„Du lebst von Sekunde zu Sekunde, von Minute zu Minute. Immer im Angesicht des Todes. Du denkst an nichts anderes mehr. Nach sieben Monaten in Haft bin ich geflohen. Uns konnte niemand helfen, denn niemand darf in die Lager. Wenn Du es doch versuchst, bringen sie dich um. Der einzige Mensch, der es je gewagt hat, einen Fuß hineinzusetzen war Schwester Rachele. Sie hätten sie fast umgebracht, aber sie ist hart geblieben und hat uns ein wenig geholfen. Nach sieben Monaten habe ich es geschafft, zu fliehen; zurück nach Uganda. Schwester Rachele hat mich dort aufgenommen und mir geholfen wieder dieselbe Schule zu besuchen wie vor meiner Entführung. Sie hat mir geholfen, diese schwierige Phase ein wenig zu überwinden.“ (rv)
Hören Sie hier den Beitrag von Birgit Pottler


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Galileo Galilei in Neuauflage: Der Vatikan hat die Dokumente zum Prozess gegen den italienischen Astronomen und Physiker (1564-1642) neu veröffentlicht. Das teilte das Presseamt an diesem Donnerstag mit. Der Präfekt des Vatikanischen Geheimarchivs, Bischof Sergio Pagano, wird den Sammelband am 2. Juli der Presse vorstellen. (rv)

Vatikan/USA
Papst Benedikt XVI. wird mit US-Präsident Barack Obama am Nachmittag des 10. Juli zu Gesprächen im Vatikan zusammentreffen. Das bestätigten an diesem Donnerstag der Vatikanische Pressesaal und das Weiße Haus. Ein Sprecher in Washington erklärte, Obama wolle mit dem Papst über verschiedene Themen sprechen, unter anderem über „ihren gemeinsamen Glauben an die Würde aller Menschen“. (rv)

Europa

Deutschland
Der deutsche Distriktobere der Priesterbruderschaft Pius X., Franz Schmidberger, hat die für das Wochenende geplanten Weihen neuer Priester verteidigt. Im Interview mit der KNA sagte Schmidberger am Donnerstag in Stuttgart, die Weihen seien gegen niemanden gerichtet. Sie seien für den Papst und für die Bischöfe. Wörtlich fügte er hinzu: „Aber es ist so wie bei Kranken, die nicht sehen, welche Medizin zu ihrer Gesundung beiträgt.“ Die Piusbruderschaft sieht Schmidberger auf dem Weg „in Richtung einer Personalprälatur“. Diesen Status hat in der katholischen Kirche bisher einzig das Opus Dei. (kna)
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßt die geplante Steigerung des deutschen Entwicklungsetats. Diese sei zwar „bescheiden, aber immerhin hoffnungsvoll“, so der ZDK-Sprecher für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit, Peter Weiß, am Donnerstag in Bonn. Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise müssten die Industrieländer sowie private Spender, ihre Hilfe für die Armen jedoch weiter erhöhen. „Die Millenniums-Entwicklungsziele für 2015 dürfen nicht der Krise zum Opfer fallen“, forderte Weiß, der auch CDU-Bundestagsabgeordneter ist. - Der vom Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedete Haushaltsentwurf für 2010 sieht vor, dass der Etat des Entwicklungsministeriums von derzeit 5,813 Milliarden Euro auf 5,837 Milliarden Euro leicht anwächst. (kna)
In der Ruhmeshalle der Walhalla bei Regensburg ist an diesem Donnerstag eine Büste von Edith Stein enthüllt worden. Die Philosophin und Karmelitin hatte 1933 Papst Pius XI. um ein Einschreiten gegen den Rassenwahn der Nationalsozialisten gebeten und wurde 1942 in Auschwitz ermordete. Papst Johannes Paul II. sprach sie 1987 selig und nur elf Jahre später heilig. Sie stammte aus einer jüdischen Familie und konvertierte 1922 zum katholischen Glauben. Bei der Enthüllung des Denkmals würdigte Kardinal Friedrich Wetter Edith Stein als „feste Säule, die auf unerschütterlichem Glauben steht“. Sie solle besonders den jungen und suchenden Menschen ein Vorbild sein und zeige Wege, „die unumstößlichen Werte zu finden, die wir zum Leben brauchen“, so Wetter. – Der bayerische König Ludwig I. ließ die Walhalla für „bedeutende Persönlichkeiten deutscher Zunge“ zwischen 1830 und 1842 erbauen. Der Ruhmestempel im griechischen Stil thront seitdem auf einem Hügel über der Donau bei Donaustauf nahe Regensburg. Edith Stein ist die sechste Frau, die in der Walhalla geehrt wird. (pm)

Österreich
Die jüngste Begegnung mit Papst Benedikt XVI. ist „keine Kopfwäsche“ gewesen. Das stellte der Wiener Erzbischof und Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, am Mittwochabend klar. Die österreichischen Oberhirten mussten nicht „rapportieren“, fügte der Wiener Kardinal an. Beim traditionellen Medienempfang im erzbischöflichen Palais forderte Schönborn des Weiteren eine „klarere und entschiedenere Politik“ im Blick auf Integration und Immigration. Dabei verwies er auf den Modellcharakter der fremdsprachigen Gemeinden in Wien. Diese wirken wie „Frischzellen“ für Kirche und Gesellschaft. (kap)

Belgien
Ein Imam hat in Antwerpen zum Schulboykott aufgerufen
. Muslimische Eltern sollten ihre Kinder nach den Sommerferien nicht mehr zur Schule schicken. Damit reagierte er laut Medienberichten von Donnerstag auf ein wenige Tage zuvor erlassenes Kopftuchverbot an zwei Schulen in Antwerpen. Der Islam sei eine anerkannte Religion und müsse in einer Demokratie auch in der Schule willkommen sein, sagte Imam Nordin Taouil demnach bei einer Protestkundgebung am Mittwoch. (kna)

Spanien
Das von der sozialistischen Regierung geplante Abtreibungsgesetz ist verfassungswidrig. Das erklärte jetzt der Rechtsausschuss der spanischen Generalstaatsanwaltschaft. Dessen Urteil ist allerdings nur beratend und nicht rechtlich bindend. Laut spanischer Verfassung sei der Staat zum Schutz des ungeborenen Lebens verpflichtet. Eine Legalisierung der Abtreibung sei daher nicht konform. – Der von der katholischen Kirche seit Monaten scharf kritisierte Gesetzentwurf sieht vor, die bisher geltende Indikationslösung durch eine Fristenregelung zu ersetzen. Abtreibungen sollen bis zur 14. Schwangerschaftswoche straffrei sein. Zudem sollen Minderjährige ab 16 Jahren eine Abtreibung ohne Einverständnis ihrer Eltern vornehmen lassen dürfen. Bei Missbildung des Fötus sowie bei Gefährdung der physischen oder psychischen Gesundheit der werdenden Mutter sollen Abtreibungen noch bis zur 22. Woche erlaubt sein. Bisher sind Abtreibungen in Spanien bei drei Ausnahmen grundsätzlich verboten. Der Entwurf war vor einem Monat vom Kabinett verabschiedet worden und muss nun vom Abgeordnetenhaus gebilligt werden. Das wird sehr wahrscheinlich erst im Herbst der Fall sein. Einen genauen Termin für die Abstimmung gibt es noch nicht. Unterdessen planen Abtreibungsgegner für den Herbst mit Unterstützung der Kirche weitere Großdemonstrationen gegen die Reform. (kap)

Türkei
Die Regierung in Ankara nennt Forderungen für die Wiedereröffnung der Theologischen Hochschule und des Priesterseminars auf der Insel Chalki. Die Bildungsstätte gehört dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel. Die Türkei möchte die Wiedereröffnung der Hochschule mit dem Wunsch nach „besserer Behandlung“ der türkischen Minderheit im griechischen Westthrazien verknüpfen. Zwar gebe es zwischen beiden Problemen keine direkte Wechselwirkung, sagte der türkische EU-Minister Egemen Bagis am Donnerstag in Brüssel. Allerdings wäre es gut, wenn beide Fragen gleichzeitig gelöst werden könnten. – Die türkischen Behörden hatten das Priesterseminar und die Theologische Hochschule Chalki 1971 im Zuge eines Verbots privater Hochschulen in der Türkei geschlossen. Die Wiedereröffnung von Seminar und Hochschule zählt zu den Forderungen der Europäischen Union an die Türkei. (kap)
Das Paulusjahr hat die Christen in dem Land gestärkt. Darauf wies Pater Hermann Josef Hubka hin. Er ist geistlicher Assistent des Hilfswerkes „Kirche in Not“. Das Interesse für den Völkerapostel müsse auch jetzt im Priesterjahr wach gehalten werden, so Pater Hubka. Jedes Jahr besuchten Millionen deutsche Touristen die Türkei, aber nur wenige suchten den Kontakt zu den noch bestehenden Christen im Land, bedauert der Pater. (kap)

Naher Osten

Saudi Arabien
Die Pilger nach Mekka müssen ab 2010 einen digitalen Fingerabdruck abgeben und werden zudem fotografiert. Die Regierung Saudi Arabiens wolle mit diesen Maßnahmen die Sicherheit erhöhen und damit den Kampf gegen den Terrorismus verbessern, so Prinz Khaled bin Saud, Untersekretär des saudischen Außenministeriums. Damit werden auch die Dienstleistungen für die Pilger verbessert. Lange Schlangen an den Flughäfen würden verschwinden, so der Prinz weiter. (asianews)

Iran
Die Repressionen im Iran seien „eine Ungerechtigkeit, zu der die Welt nicht schweigen kann“. Das sagte der internationale Caritas-Präsident, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, laut dem italienischen bischöflichen Pressedienst (SIR) am Donnerstag in Turin. Die Pflicht zur Kritik bestehe ungeachtet der großen Interessen, die auf dem Spiel stünden, „wie zum Beispiel das Erdöl“, so Maradiaga. Staatlicher Druck gegen die Oppositionsbewegung könne die Proteste nur eine begrenzte Zeit bremsen. Der Kardinal wörtlich: „Wenn dem Volk die Freiheit vorenthalten wird, die das größte Gut für einen Menschen ist, wird die Situation früher oder später von neuem explodieren.“ (kap)

Asien

Sri Lanka
Die Regierung Sri Lankas stellt rund 9 Millionen Dollar für jugendliche Kriegsflüchtlinge bereit. Besonders Jugendliche, die durch den jüngsten Konflikt zwischen Armee und Tamil-Rebellen im Norden des Landes betroffen waren, sollen finanziell unterstützt werden. Die Regierung wolle ihnen eine höhere Schulbildung ermöglichen, so Bildungsminister Susil Premjayanth am Donnerstag. Die Mittel sollen unter anderem Universitäten zugute kommen. Auch die asiatische Entwicklungsbank und die Weltbank unterstützen die Projekte. (asianews)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

Buchbesprechung:

Titel: Unter den goldenen Adlern
Autorin: Ernst Künzl
Verlag: Schnell und Steiner 2008
Preis: 24.90 €
Rezensentin: Mario Galgano

Die Griechen und Römer des Altertums dekorierten ihre Waffen mit Motiven und Zeichen, welche Sieg und Glück verheißen sollten. Der Waffendekor der römischen Legionen spiegelte das Vertrauen auf die Götter Roms und auf die Stärke der römischen Armee, des ersten Berufsheeres der Geschichte. In seinem Buch „Unter den goldenen Adlern“ stellt Ernst Künzl den zum Teil recht eigensinnigen Schmuck römischer Waffen vor. Auf den Waffen findet man Zeichen vielfältiger religiöser und politischer Strömungen. Sogar die Tagespolitik hinterließ ihre Spuren, als in den kritischen Jahren des Übergangs des Kaisertums von Augustus zu Tiberius die Nordarmee am Rhein offen für Germanicus, den Neffen des Tiberius Partei ergriff und dies auf den Waffen auch zeigte.

Reich illustriert, bietet dieses Sachbuch spannende wie authentische Eindrücke in den Alltag der römischen Legionen. Der Autor Ernst Künzl ist Archäologe und war bis 2004 Direktor für Römische Archäologie am Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM). Er ist seit Jahren als Autor archäologischer Sachbücher tätig und versteht es, seine Forschungen spannend und vor allem sehr authentisch aufzubereiten. Das hat er auch im Buch „Unter den goldenen Adlern“ erreicht. Das Buch ist der erste Band einer neuen populärwissenschaftlichen Reihe, die das Zentralmuseum in Kooperation mit dem Verlag Schnell und Steiner herausgibt. Ziel ist es, durch reich illustrierte Sachbücher wissenschaftliche Untersuchungen und ihre Ergebnisse für Interessierte umfassend und gut verständlich darzustellen. Dies ist in dieser Ausgabe sehr gelungen.

 






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