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Meldungen vom 24.3.2009

- Italiens Bischöfe verteidigen Papst -
- Piusbrüder halten an illegalen Weihen fest -
- Sozialenzyklika vermutlich Anfang Mai -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Italien: Bischöfe verteidigen Papst gegen Angriffe
Die italienischen Bischöfe ärgern sich über die ständigen Angriffe auf Papst Benedikt. Man könne und werde diese ständigen Attacken nicht hinnehmen, sagte der Präsident der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, am Montag vor Amtsbrüdern in Rom.

„Wir rufen mit Bestimmtheit zur Wiederversöhnung innerhalb der Kirche auf, im Sinn des entwaffnenden Briefes des Papstes. Und wir weisen die manchmal sogar etwas beleidigenden Lesarten zurück, die man diesem Brief unterschoben hat. Das ist kein korrekter, innerkirchlicher Umgang! Auch mit Blick auf die Debatten während der Afrikareise des Papstes stellen wir fest, dass es hier nicht um eine freie Meinungsverschiedenheit geht, sondern um absichtliche Obstruktion. Das Lächerlichmachen und die Vulgarität fallen auf die zurück, die dazu greifen.“

Italienische Zeitungen spekulieren in letzter Zeit darüber, ob nicht vielleicht doch eine Art Verschwörung hinter den sich häufenden Angriffen auf Benedikt XVI. steckt. Auch das Wort „Freimaurer“ macht in diesem Zusammenhang die Runde, etwa in der Tageszeitung „il Foglio“, die sich auf den Chefredakteur der katholischen Tageszeitung „Avvenire“ beruft. Soweit geht Kardinal Bagnasco nicht:

„Die Dynamik des Widerspruchs ist für uns – mit ihrer schleimerischen Art und dem tumulthaften Zuspruch, den sie genießt – ein Grund, den dahinterstehenden Säkularismus wahrzunehmen. Man kann fast den Eindruck haben, dass der Clash der Zivilisationen, den man sich ursprünglich als Zusammenstoß zwischen verschiednen Religions-Kulturkreisen vorstellte, in Wirklichkeit auf anderer Ebene stattfindet: Da stehen sich im wesentlichen zwei Kulturen gegenüber, die auf die Frage nach dem Menschen eine unterschiedliche Antwort geben. Es geht also um zwei in vieler Hinsicht gegensätzliche Menschenbilder.“

Auf der einen Seite sieht Bagnasco ein Bild vom Menschen, das ihm einen unverlierbaren Wert und eine intrinsische Würde zuspricht. Auf der anderen Seite steht eine Sicht des Menschen „als bloßes Produkt der Evolution des Kosmos. Als Resultat eines nie abgeschlossenen Evolutionsprozesses wäre der Mensch nur ein Segment der Geschichte, ohne sichere und universelle ethische Rückbindung – Gefangener seiner selbst, allein mit sich.“ Das unterschiedliche Menschenbild bringe auch gegensätzliche Ansichten von Freiheit mit sich, so der Erzbischof von Genua. Das alles bilde letztlich den Hintergrund der häufigen Kritik an Äußerungen von Papst Benedikt. (rv)
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Österreich: Bischöfe bekräftigen Nein zur Embryonenforschung
„Menschliches Leben darf auch in seinem Anfangsstadium nicht ‚verzweckt‛ werden.“ Das sagte der österreichische Familienbischof, Klaus Küng, am Dienstag im Gespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur „Kathpress“. Damit wendet er sich gegen die jüngste Empfehlung der österreichischen Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt, die Forschung mit Embryonen zu liberalisieren. Diese Empfehlung will das Parlament nun breit diskutieren, sagte Wissenschaftsminister Johannes Hahn gegenüber österreichischen Medien. Ziel sei es gesetzliche Graubereiche in der Stammzellenforschung zu klären.

Zwar solle die Herstellung befruchteter Eizellen zu Forschungszwecken, laut Ethikkommission, verboten bleiben. Doch hatten ihre Mitglieder am Montag mehrheitlich für die Möglichkeit plädiert, künftig Stammzellen aus Embryonen zu gewinnen, die zu Fortpflanzungszwecken im Reagenzglas erzeugt, dann aber nicht verwendet wurden. Die bestehende Rechtslage in Österreich werde der Bedeutung der embryonalen Stammzellenforschung nicht gerecht, heißt es in der so genannten „Position A“ der Ethikkommission. Darin sprechen sich 17 der 25 Mitglieder für mehr Forschungsfreiheit aus. – Fünf Wissenschaftler der Ethikkommission sind gegen eine solche Liberalisierung. Sie plädieren in ihrem Gegenentwurf, der „Position B“, für ein gesetzliches Verbot der Embryonenforschung. Das gebe es in Österreich nämlich bisher nur indirekt, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Bioethikkommission Günther Pöltner:

„Die ‚Position B‛ tritt für die Beibehaltung des in der österreichischen Gesetzgebung derzeit implizierten Verbots des so genannten therapeutischen Klonens ein. Und wir sind dafür, dass diese Verbot explizit gemacht wird.“

Position B schlägt, laut Pöltner, eine Stichtagsregelung zum erlaubten Import von embryonalen Stammzellen für Forschungszwecke vor. Ethische Skrupel würden damit aber nicht ausgeräumt, „…weil ethisch ist auch der Import von Stammzelllinien bedenklich. Aber als politischen Kompromiss schlagen wir eine Stichtagsregelung vor. Und zwar, dass man einen Stichtag festlegt, ab ersten Februar oder bis zum ersten März 2009 in das EU-Register eingetragene Stammzelllinien. Die möge man benützen. Also wir treten nicht für ein vollkommenes Verbot ein, sondern wir treten für einen politischen Kompromiss, eine Stichtagsregelung ein.“

Ein striktes Verbot der Stammzellenforschung an Embryonen sei, laut Pöltner, nicht realistisch. Dagegen würde der vorgeschlagene Kompromiss zumindest die „verbrauchende Embryonenforschung“ nicht weiter vorantreiben. – Sollte es zu einer Gesetzesinitiative im Sinne der Mehrheits-Position-A der Ethikkommission kommen, wäre Österreich innerhalb der EU eines der liberalsten Länder in Sachen embryonaler Stammzellenforschung. (kap
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Österreich: Empfehlung der Ethikkommission umstritten
Keinen Grund für Neuerungen im Bereich der embryonalen Stammzellenforschung in Österreich sieht Vizekanzler und ÖVP-Chef Josef Pröll. Wie er am Dienstag vor Journalisten betonte seien die Forschungsschwerpunkte in Österreich „weit weg“ von embryonaler Stammzellenforschung. Dieser Bereich sei nur ein Teil dessen, was zu diskutieren sei. Innerhalb der ÖVP sei das Thema stets kritisch gesehen worden. Er sehe derzeit keinen Grund, von dieser Position abzuweichen, meinte der Vizekanzler. Eine Diskussion über eventuelle Neuregelungen im Bereich der Bioethik werde zudem nicht vor dem Sommer stattfinden, so Pröll.

Kritik an der Mehrheits-Position der Ethikkommission kam auch von dem Behindertensprecher der österreichischen Volkspartei, Franz Jospeh Huainigg. Eine solche Liberalisierung der Embryonenforschung stehe „argumentativ auf äußerst schwankendem Boden“ und sei nicht zu verantworten, so Huainigg in der Tageszeitung „Der Standard“. Die Forschung mit menschlich-tierischen Hybriden würde in Großbritannien mit der Aussicht gerechtfertigt, Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer heilen zu können, so Huainigg: „Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich derartige Hoffnungen erfüllen könnten, gleich null“. So sei zum Beispiel die Gefahr der Bildung von Tumoren „viel zu hoch“. Forschungsgelder sollten stattdessen in die adulte Stammzellenforschung fließen.

Das Wiener katholische „Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik“, IMABE, hat die Empfehlung der Ethikkommission zur Liberalisierung der embryonalen Stammzellenforschung scharf verurteilt. Der Vorschlag entspreche „Forderungen von Vorgestern“, heißt es in einer Presseerklärung des Instituts vom Montag. Es gebe „ethisch sauberere und wissenschaftlich attraktivere Alternativen zur embryonalen Stammzellenforschung“, hieß es darin weiter. Die Zukunft für neue Therapien liege in adulten Stammzellen und in den so genannten induzierten pluripotenten Stammzellen. Beide würden ohne die Zerstörung von Embryonen gewonnen. Auch die Forschung an Mensch-Tier-Hybriden sei wissenschaftlich überholt, da sich daraus die „begehrten Stammzellen nicht entwickeln“ könnten.

Auch die Lebensschutzbeauftragte der Diözese Graz-Seckau, Ingrid Lackner, hat auf alternative Forschungsmethoden verweisen. Während 73 Erkrankungen bereits mit adulten Stammzellen behandelt werden, gebe es mit embryonalen Stammzellen noch keine Anwendungserfolge, so Lackner in einer Presseerklärung. Es sei daher „völlig unlogisch“ die Forschung an embryonalen Stammzellen zu fördern.

Verteidigt wird das Votum der Bioethikkommission vom evangelischen Theologen und Kommissionsmitglied Ulrich Körtner. In der „Presse am Sonntag“ (Ausgabe vom 22. März) betont Körtner, dass die embryonale Stammzellforschung „moralisch grundsätzlich legitim und förderungswürdig“ sei. Die bestehende österreichische Rechtslage werde der Bedeutung diese „bei uns noch immer stiefkindlich behandelten Forschungszweiges“ aber nicht gerecht. Daher sei nun der Gesetzgeber gefordert, „der das Thema aus Mangel an politischem Mut über Jahre vor sich her geschoben“ habe, so Körtner. Die Frage nach dem ethischen Status des Embryos sei zwar wichtig, genüge dem Theologen zufolge aber nicht, „um die grundrechtlich garantierte Freiheit der Forschung zu beschneiden“. (kap/pm/diverse)

Libanon: Neue Morde, ein Gericht – und ein Ethik-Kodex
Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Beirut und seinem „großen Bruder“ Syrien war ein wichtiger Durchbruch für den Libanon. Doch die Lage im Land bleibt instabil – davon zeugen neue politische Morde in den letzten Tagen. Der maronitische Bischof Bechara Rai von Jbeil warnt:

„Die Krise bleibt – eine starke sozial-wirtschaftliche und eine politische Krise. Die Kirche hat versucht, etwas zum inneren Frieden beizutragen – eine Initiative, die von den Maroniten ausging und hinter die sich dann alle Kirchen gestellt haben. Das ist eine „Magna Charta“ des politischen Handelns, im Licht der kirchlichen Lehre, aber heruntergebrochen auf den Libanon. Ein Dokument in drei Teilen: Der erste erklärt u.a., was von einem Christen als Politiker erwartet wird. Der zweite beleuchtet die Besonderheit des Libanon als Ort des Zusammenlebens vieler Ethnien, Religionen und Konfessionen; und dann drittens die eigentliche „Magna Charta“, die Regeln für den Wiederaufbau im Land vorschlägt.“

Die Kirche erwartet sich von dem Papier eine „neue Mentalität in der libanesischen Politik“. Das sagt Bischof Rai nicht zuletzt mit Blick auf die christlichen Politiker im Land; viele von ihnen verbünden sich auch mal gern mit der Hisbollah, wenn das ihren privaten Zielen dient. Die Lage im Libanon ist auch deswegen explosiv, weil in den letzten Tagen in Den Haag ein Sondertribunal gebildet wurde; es soll die Verantwortlichen für den Mord am früheren Premierminister Rafik Hariri vom Februar 2005 benennen. Bischof Rai hofft, dass das Tribunal letztlich zum inneren Frieden im Libanon beiträgt:

„Von 1975 bis heute sind etwa dreißig Politiker im Libanon ermordet worden – Moslems und Christen aller Konfessionen. Das war alles geplant, nichts Zufälliges; und darum brauchten wir so ein Tribunal, damit unsere besten Politiker nicht mehr dem Tod geweiht sind. Im Volk gibt es eine große Hoffnung in dieser Hinsicht; ich selbst befürchte allerdings, dass man vielleicht die Killer stoppt, aber nicht an die wirklichen Hintermänner herankommt. Und wenn das nicht gelingt, dann bringt das nicht viel... aber hoffen wir mal das Beste.“ (rv)
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Griechenland: Für Wiederbelebung des Frauendiakonats
Für eine Wiederbelebung des Frauendiakonats in der Kirche plädiert der griechisch-orthodoxe Theologe Evangelos Theodorou. Bei einem Besuch in Österreich bekräftigte der renommierte Athener Liturgiewissenschaftler, dass in der alten Kirche des Ostens Frauen zu Diakoninnen geweiht worden seien. Diese Weihe habe sakramentalen Charakter gehabt und sei mit jener für Männer vergleichbar gewesen. Theodorou nennt dafür im Gespräch mit Wiener Journalisten mehrere Indizien: der Altarraum als Ort der Weihe, die verwendeten Gebete wie auch die Tatsache, dass die Weihe innerhalb der Eucharistiefeier stattfand. Die Beweise seien eindeutig, findet der orthodoxe Theologe.

Zu den vielfältigen Verantwortungsbereichen der Diakoninnen gehörte an erster Stelle die karitative Arbeit; weiter hatten sie aber auch zahlreiche katechetische und liturgische Aufgaben inne. In besonderer Weise waren sie dabei für Frauen zuständig. Nicht nur im Osten, sondern auch in der westlichen Kirche habe es vom 5. bis zum 11. Jahrhundert Diakoninnen gegeben, wenn auch in weit geringerem Ausmaß, so Theodorou weiter. Er nannte u.a. die heilige Radegunde, Frau des Frankenkönigs Chlothar I., die im sechsten Jahrhundert zur Diakonin geweiht wurde. Belegt seien aus dem 11. Jahrhundert auch Briefe dreier Päpste an Bischöfe, wonach diese Frauen zu Diakoninnen ordinieren durften.

Überreste des Frauendiakonats hätten sich bis heute erhalten, so Theodorou weiter, und zwar sowohl in der orthodoxen wie auch lateinischen Kirche. Für den Osten nannte er das Frauenkloster Agia Triada auf der griechischen Insel Ägina, für den Westen Klöster der Kartäuserinnen in Oberitalien und Südfrankreich, in denen einige Ordensschwestern ordiniert seien; diese wirkten allerdings nur im internen Bereich.

2004 sprach sich der Synod der orthodoxen Kirche in Griechenland - nicht zuletzt auf Basis der Vorarbeiten von Professor Theodorou – für die Wiederbelebung des Diakonats für Frauen aus und stellte es jedem Bischof frei, dies in seiner Diözese in die Praxis umzusetzen. Wie Theodorou sagte, würden die Bischöfe bisher allerdings noch zögern, obwohl viele dem Frauendiakonat gegenüber sehr positiv eingestellt seien. Das treffe auch auf den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. zu. Starke Bestrebungen für den Frauendiakonat kämen auch aus den orthodoxen Kirchen in den USA. Zur Frage, was letztlich dazu führte, dass das Frauendiakonat ab dem 11. Jahrhundert im Westen und mit dem Ende des byzantinischen Reiches im 15. Jahrhundert auch im Osten so gut wie verschwand, führt der griechische Liturgiewissenschaftler an erster Stelle den Verfall des kirchlichen Lebens an, bedingt etwa durch Kreuzzüge oder die Herrschaft der Osmanen. Dazu sei vielerorts eine wachsende Diskriminierung der Frau gekommen. Der Diakonat der Frauen sei eng verbunden gewesen mit der „Blüte des pastoralen Lebens“, wie Theodorou sagte. Mit dem Ende dieser Blütezeit sei auch das weibliche Weiheamt in Vergessenheit geraten.

Evangelos Theodorou ist Professor Emeritus der Orthodoxen Theologischen Fakultät der Universität Athen und Ehrenmitglied der Stiftung Pro Oriente. (kap)
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UNSERE RADIO-EXERZITIEN (TEIL 6):

Der Jesuitenpater Wendelin Köster begleitet im deutschsprachigen Programm von Radio Vatikan durch die Fastenzeit 2009. Der 69-Jährige stammt aus dem Emsland, war zunächst Jugendseelsorger, dann Leiter des Priesterseminars in Frankfurt/St. Georgen und anschließend mehr als zehn Jahre lang deutschsprachiger Berater des Generaloberen der Jesuiten in Rom. Zweimal pro Woche hören und lesen Sie hier seine Radioexerzitien. (rv)
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LATEIN-NEWS:

Summus Pontifex: „Synodus ad Africam attinens ad nova incepta incitabit“
Summus Pontifex Benedictus XVI caelo die Iovis vesperacente coram consilio Synodis Iaundi, urbe capite Cammaruniae, congregato dixit Synodis specialis, in qua negotia ad Africam attinentia agentur, esse studia operasque Ecclesiae, quae societati prodessent, incitare. In re reconciliationem, iustitiam et pacem in Africa momenti esse. Secunda synodus ad Africam attinens conventu perinde duodecim membrorum consilii episcoporum publice coepit, qui a die quarto usque ad diem vicesimum quintum mensis Octobris in Civitate Vaticana disceptabunt.

Lust auf mehr Latein? Wie jeden Dienstag bieten wir Ihnen heute einige Meldungen, die in unserem deutschen Programm gelaufen sind, in lateinischer Übersetzung - zum Lesen und Hören. Für die Übersetzung zeichnet unser Latinist Gero P. Weishaupt verantwortlich. Am Mikrofon hören Sie Anna Giordano.
Hier geht´s zu unseren Nuntii Latini


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. wird in dieser Woche zwei Staatspräsidenten empfangen: Am Donnerstag gewährt er dem kasachischen Präsidenten Nursultan Nazarbajew eine Privataudienz; am Freitag empfängt er den zypriotischen Präsidenten Dimitris Christofias. Mit beiden Staaten arbeitet der Vatikan eng zusammen. So begrüßt der Heilige Stuhl die Bemühungen Nazarbajews um den interreligiösen Dialog. Was Zypern betrifft, unterstützt der Vatikan die Forderungen von Staat und orthodoxer Kirche nach Schutz der christlichen Heiligtümer im seit 1974 türkisch besetzten Norden der Insel. (rv/kap)
Die neue Sozialenzyklika ist praktisch fertig“. Das sagt – allerdings nicht zum ersten Mal – Kardinal Renato Raffaele Martino. Am Rand eines Kongresses in Rom meinte er, er hoffe auf eine Veröffentlichung des Textes Anfang Mai. Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden gab an, dass die Enzyklika Benedikts XVI. ursprünglich bereits 2007 hätte erscheinen sollen - zum 40. Jahrestag der großen Enzyklika „Populorum progressio“ Pauls VI. Das Projekt sei aber verschoben worden, um einen Text erarbeiten zu können, der noch stärker „der Aktualität von heute“ entspricht. (kap)

Vatikan/Russland
Der Heilige Stuhl und Russland wollen ihre Zusammenarbeit verstärken. Der vatikanische Außenminister, Erzbischof Dominique Mamberti und sein russischer Amtskollegen Sergej Lawrow trafen am Montag in Moskau zusammen. Auf dem Programm standen unter anderem die Finanz- und Wirtschaftskrise, die neue europäische Sicherheitsarchitektur, regionale Krisenherde, wie beispielsweise der Nahe Osten, sowie die Situation in der UNO und anderen internationalen Organisationen. Die beiden Außenminister betonten zudem die Bedeutung des interreligiösen Dialogs für die Sicherung des Weltfriedens und die Notwendigkeit der Überwindung von Extremismus und religiöser Intoleranz. Im bilateralen Bereich ging es vor allem um die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Erziehung. (kap)

Europa

Deutschland
Die Kirche ruft zu Hilfe für die Christen im Heiligen Land auf. Die Palmsonntagskollekte ist seit einigen Jahren für die Christen im Nahen Osten bestimmt. Sie wird vom Deutschen Verein vom Heiligen Land und den Franziskanermönchen vor Ort als Hilfe aus Deutschland verwaltet und weitergeleitet. Durch die Spenden werden vor allem Krankenstationen sowie Schulen und Einrichtungen für Kinder unterstützt. Um die Christen an den Ursprungsstätten des christlichen Glaubens in ihrer immer schwieriger werdenden Lage nicht alleine zu lassen, bittet die deutsche Kirche auch an diesem Palmsonntag wieder um kräftige Spenden. (pm)
Ein lutherischer Theologe ruft die katholische Kirche dazu auf, die Exkommunikation von Martin Luther für nicht mehr wirksam zu erklären. In einer an ökumenischen Ereignissen armen Zeit wäre es aus seiner Sicht ein bemerkenswerter Schritt und ein „Zeichen der Hoffnung“, so Günther Gassmann bei einem Vortrag in Rom. Gassmann war bis 1995 Verantwortlicher für Glaubensfragen beim Weltrat der Kirchen in Genf. Luther sei mittlerweile zum Gemeingut der christlichen Kirchen geworden, so der lutherische Theologe. Diese neue Sicht auf den Reformator solle die katholische Kirche auch offiziell anerkennen. Martin Luther war 1521 vom Papst exkommuniziert worden. (apic)
Die Islam-Beauftragte der SPD, Lale Akgün, hat sich gegen eine Fortsetzung der Islamkonferenz in ihrer derzeitigen Form ausgesprochen. Das von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Leben gerufene Forum akzeptiere „Extremisten und mutmaßliche Kriminelle“ als offizielle Sprachrohre der Muslime in Deutschland, kritisierte Akgün in Berlin. Damit müsse nun Schluss sein. Die Politikerin rief Schäuble zu einer „Kehrtwende“ in der Islampolitik auf. Akgün äußerte sich anlässlich eines Berichts im „Kölner Stadtanzeiger“, wonach die Münchner Staatsanwaltschaft derzeit gegen Spitzenfunktionäre deutscher Islam-Vereine ermittelt. (kna)
Die Liberalen streben nach der Bundestagswahl rechtliche Regelungen für „nichtkirchliche Religionen“ an und wollen damit deren „ Einbindung“ erreichen. Das geht aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Entwurf des Wahlprogramms hervor. „Die FDP setzt auf die Gleichbehandlung der Religionsgemeinschaften durch den Staat“, heißt es in dem Text. Entscheidend sei, dass das Menschen- und Gesellschaftsbild der jeweiligen Religionsgemeinschaft die Werteordnung der Verfassung achte. Zugleich beklagen die Liberalen Vorurteile gegen Kirchen und Religionsgemeinschaften, die in Nichtwissen gründeten. Die Bundesländer sollten deshalb durch umfassende schulische Informationen über die Religionen für den Abbau der Vorurteile sorgen. Kirchen und Religionsgemeinschaften leisteten einen positiven Beitrag zum Zusammenleben der Gesellschaft. Der Islam oder die Muslime in Deutschland werden in dem rund 80-seitigen Programm nicht explizit genannt. Das endgültige Wahlprogramm soll bei einem Parteitag im Mai in Hannover beschlossen werden. (kna)
„Gemeinsam mit Grenzen leben“. So lautet das diesjährige Motto der „Woche für das Leben“. Vom 25. April bis 2. Mai möchte die Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland an die Verpflichtung zur Solidarität mit alten, kranken, behinderten und sterbenden Menschen erinnern. Allzu oft würden diese Menschen in eine „Randexistenz“ gedrängt. Nun sollen sie bei den verschiedenen Veranstaltungen der Woche im Mittelpunkt stehen. (zenit)

Deutschland/Schweiz
Die Piusbruderschaft wird ihre für Ende März angekündigten Weihen nicht in der Nähe von Regensburg durchführen. Das wurde am Dienstag bekannt. Als „Friedensgeste“ würden die Subdiakonatsweihen vom bayerischen Zaitzkofen nach Ecône in der Schweiz verlegt. Das teilte der Generalobere der traditionalistischen Gemeinschaft, Bernard Fellay, mit. Auf Wunsch des Heiligen Stuhls habe man sich entschlossen, die Weihen nicht in Zaitzkofen, sondern am vorgesehenen Tag im Seminar in Ecône durchzuführen, so Fellay. Diese Entscheidung verstehe man als „Geste der Beruhigung nach der Aufhebung der ungerechten Strafen“, schreibt Fellay weiter. Andere Weihen finden laut Mitteilung wie geplant statt. Ihre Absage habe zu keinem Zeitpunkt zur Debatte gestanden. In dem Communiqué bedauert die Bruderschaft, dass „einige Bischöfe davon profitiert“ hätten, um offen gegen den Papst zu agieren. „Wir sind besonders angewidert vom deutschen Episkopat, der uns unablässig seine unbarmherzige Feindschaft gezeigt hat“, heißt es in dem Schreiben weiter. Die deutschen Bischöfe hätten die Bruderschaft „ohne Furcht oder Vorbehalt mit Hass behandelt“, beklagt sich Fellay. Dies zeige auch der Brief des Heiligen Vaters vom 10. März. Die Piusbruderschaft versucht in jüngster Zeit immer wieder, Bischöfe gegen den Papst auszuspielen. (kipa)

Frankreich
In der französischen Öffentlichkeit wird weiterhin mit Hingabe über die Papst-Äußerung zu Kondomen gestritten. Das Außenministerium bekräftigte seine Kritik an der Bemerkung Benedikts, dass die Verteilung von Präservativen das Aids-Problem in Afrika womöglich sogar verschlimmere, statt es zu lösen. „Wir wollten keine Polemik auslösen – aber wir wiederholen, dass der Satz des Papstes dramatische Konsequenzen für die Weltgesundheitspolitik haben kann.“ Das sagte ein Sprecher des „Quai d`Orsay“ am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Das Außenministerium in Paris behaupte gar nicht, „dass das Präservativ die einzige Lösung des Problems wäre“, so der Sprecher weiter. „Es gibt noch andere. Aber das Präservativ gehört zu den Elementen für eine Antwort. Wenn einflussreiche Personen das Gegenteil sagen, dann verstößt das gegen das Interesse der öffentlichen Gesundheit.“ In der Zeitung „Le Monde“ riefen bekannte Franzosen, darunter ein Medizin-Nobelpreisträger, den Papst dazu auf, seine Haltung gegen Kondome zu überdenken. Der Offene Brief spricht von einer Papst-Äußerung, die „gefährlich für die Menschheit“ sei und „unerträglichen Zynismus“ zeige. (ansa)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Regierung und Rebellen in der Region Nord-Kivu haben einen Friedensvertrag unterzeichnet. Er sieht eine Umwandlung der Rebellen in eine Partei, die Freilassung von Gefangenen und eine Amnestie vor, berichtet die französische Nachrichtenagentur „Afp“ aus Goma. Vermittelt im Konflikt hatte der frühere Präsident von Nigeria, Olusegun Obasanjo. Die Rebellen hatten aufgegeben, nachdem ihr Anführer Laurent Nkunda Ende Januar verhaftet worden war. Damit ging ein fast sechsjähriger, äußerst blutiger Konflikt in der Region zu Ende. Die Lage in Nord-Kivu gilt jetzt wieder als stabil. Eine gemeinsame Militäroperation ruandischer und kongolesischer Truppen hatte bis Ende Februar Hutu-Rebellen aus Ruanda in den äußersten Westen und Norden der Region Nord-Kivu abgedrängt, ohne sie allerdings völlig zu besiegen. (afp)

Naher Osten

Nahost/Deutschland
Kirchenvertreter aus dem Nahen Osten beurteilen die politische Lage in der Region pessimistisch. „Wir waren noch nie so weit vom Frieden entfernt wie jetzt“, sagte der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Weihnachtskirche in Bethlehem, Mitri Raheb, bei einem Besuch in Münster. Deswegen sei der Frieden aber auch noch nie so notwendig gewesen wie jetzt, fügte der Aachener Friedenspreisträger des Jahres 2008 hinzu. Der griechisch-katholische Patriarch von Antiochien, Gregorius III., warnte davor, Syrien bei den Gesprächen über Frieden auszuklammern. Dialog könne es nie zu viel geben. „Wir brauchen Menschen, die sich für das Leben einsetzen“, so der Patriarch. (kna)

Amerika

Bolivien/Kuba
Das Leben sei ein Geschenk Gottes. Daran erinnert die lateinamerikanische Initiative zum „Tag des Lebens“. An diesem Mittwoch möchten die kirchlichen Organisatoren den Lebensschutz in den verschiedenen Phasen in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit setzen. Katholische Gemeinden, kirchliche Bewegungen, Universitäten und Pro-Life-Organisationen gestalten den Tag. Weitere wichtige Themen sind neben dem Schutz des ungeborenen Lebens auch Ehe und Familie. Der Apostolische Nuntius in Bolivien beispielsweise hält eine Konferenz zum Thema „Das Gut der Ehe“. Auch auf Kuba finden Feiern zum Tag für das Leben zunehmend Verbreitung. (zenit)

Brasilien
Mit Erleichterung und Freude nimmt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Brasiliens auf. Dieser hatte jetzt einen 30-jährigen Streit zugunsten des Schutzes eines Indianerreservates in Amazonien beendet. Der Geschäftsführer von Adveniat, Bernd Klaschka, nennt das Urteil richtungsweisend für zukünftige juristische Entscheidungen, bei denen die kulturelle Selbstbestimmung indigener und anderer autonomer Völker auf dem Spiel stehe. „Es handelt sich hierbei um ein in der brasilianischen Verfassung verbrieftes Grundrecht“, so Klaschka. Umso notwendiger sei es, dieses Recht „gegen private Investoren, Regionalpolitiker und auch gegen Teile der brasilianischen Justiz“ zu verteidigen. Klaschka fürchtet allerdings mögliche negative Auswirkungen des Urteils: „Es wird auch in Zukunft Versuche geben, die Grundrechte der indigenen Gemeinschaften nicht zu respektieren und Schutzgebiete für Investoren zu öffnen.“ Die im Urteil gefällten Grundsatzentscheidungen ermöglichten ausdrücklich die Intervention der brasilianischen Regierung und auch der Streitkräfte auf dem Gebiet von Ureinwohnern. Einige Richter hätten zudem gefordert, dass einmal ausgewiesene Schutzgebiete nachträglich nicht mehr erweitert werden dürften. „Wir müssen wachsam bleiben“, so Klaschka. (pm)

El Salvador
„Oscar Arnulfo Romero ist für die Lateinamerikaner schon jetzt ein Heiliger und ein Märtyrer.“ Das sagte der brasilianische Bischof Tomas Balduino jetzt bei einem Besuch in Rom. Balduino, der erster Landlosen-Beauftragter der brasilianischen Bischofskonferenz war, spricht sich für eine baldige Seligsprechung Romeros aus: „Das wäre ein Vorteil für die Kirche selbst.“ Am nächsten Freitag wird Balduino einen ökumenischen Gottesdienst zum Andenken an Romero in Rom halten. Romero war katholischer Erzbischof von San Salvador während des blutigen Bürgerkriegs dort; er wurde durch seinen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit bekannt. Unmittelbar nach einer Messfeier wurde er am 24. März 1980 – also vor genau 29 Jahren – erschossen, wahrscheinlich von Paramilitärs. (adnkronos)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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