Meldungen vom 23.5.2009
- Papst: Vatikan-Diplomaten und die Moderne -
- China-Brief erscheint als „Kompendium“ -
- Deutschland: Zollitsch gratuliert Köhler -
Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 19.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 18 Uhr.
IN EIGENER SACHE:
Live mit dem Papst in Montecassino
Radio Vatikan übertragt die Papstvisite in Montecassino am Sonntag zwischen 9.50 und 12.15 Uhr live mit deutschem Kommentar auf KW, 7270 kHz, und im Sendegebiet Rom auf MW, 1611 kHz, sowie im Internet auf Web-Kanal 3 („Rete Gialla“). Informieren Sie sich über eine mögliche Wiederausstrahlung bitte bei unseren Partnersendern, u.a. Domradio Köln, Radio Stephansdom Wien, Radio Horeb, dem Kirchenradio München, Radio Maria, Radio Grüne Welle, K-TV und EWTN-TV.
Der Papstbesuch in Montecassino beginnt am Vormittag mit einem Gottesdienst ab 10.15 Uhr auf dem größten Platz der 33.000 Einwohner-Stadt Cassino, der danach Benedikts Namen tragen wird. Nach der Messe weiht Benedikt ein Zufluchtszentrum für Migranten im Krankenhaus „Gemma de Bosis“ ein, das der Abtei Montecassino untersteht. Am Nachmittag wird der Papst in der außerhalb der Stadt auf rund 600 Meter liegenden Benediktiner-Abtei Montecassino die Vesper beten. Dazu reisen rund 500 Vertreter aller Benediktiner-Zweige an. Im Frühjahr 1944 kamen bei Kämpfen um das festungsähnliche Kloster zwischen der deutschen Wehrmacht und den auf Rom vorrückenden Alliierten im Lauf von vier Monaten mehr als 70.000 Soldaten ums Leben. Dritte Station des Papstbesuches ist deshalb ein nahe gelegener polnischer Soldatenfriedhof, auf dem Benedikt XVI. den Gefallenen gedenkt. (rv)
THEMEN DES TAGES:
Papst an seine Diplomaten: „Dialog mit der Moderne“
„Spirituelle Festigkeit“ und die Fähigkeit zum „Dialog mit der Moderne“ – Diese Fertigkeiten sind nach Benedikt XVI. für das Amt des Päpstlichen Diplomaten wichtig. Bei seiner Rede an diesem Samstag vor den Vertretern der Päpstlichen Diplomatenakademie, unter denen sich der Akademiepräsident, Erzbischof Beniamino Stella, befand, ging der Papst auch auf die neuen Herausforderungen dieser verantwortungsvollen Aufgabe ein. Das Amt des päpstlichen Diplomaten könne als „besondere priesterliche Berufung“ verstanden werden, so der Papst. Dabei sei das Evangelium und das kirchliche Lehramt ein unabdinglicher Schlüssel, um komplexe globale Probleme zu verstehen. Benedikt appellierte an die Diplomaten:
„Ihr müsst Euch im aufmerksamen Lesen der menschlichen und sozialen Realität bilden. Dabei solltet Ihr von einer gewissen persönlichen Sensibilität ausgehen, die jeder Diener des Heiligen Stuhls besitzen sollte, und von den langjährigen Erfahrungen, die Ihr im Laufe eures Amtes sammelt. Diese Fähigkeit zum Dialog mit der Moderne und der Kontakt mit Personen und Institutionen verlangt von Euch eine robuste innere Struktur und spirituelle Festigkeit ab, die Eure christliche und priesterliche Identität immer besser sichern und profilieren soll.“
Die Diplomaten des Heiligen Stuhls sind zugleich Priester. Für das priesterliche Amt sei eine „persönliche Beziehung“ zu Jesus fundamental, die in schwierigen Zeiten Orientierung geben könne. Benedikt:
„Jesus will uns zu seinen Freunden haben. Freunde, die seine Nähe suchen, seinen Lehren folgen und sich dafür einsetzen, dass sie allen Menschen erfahren und geliebt werden. Der Herr will uns heilig, das heißt als ‚die seinen‛. Er will nicht, dass wir eine aus menschlicher Sicht interessante und bequeme Karriere verfolgen oder Erfolg und Applaus anstreben. Er will, dass wir uns vollständig dem Guten der Seele widmen und bereit sind, bis zuletzt unsere Pflicht zu erfüllen. Mit dem Bewusstsein, ‚selbstlose Diener‛ und froh zu sein, unseren kleinen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums zu leisten.“ (rv)
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Peru/Vatikan: Kirche setzt auf Laienbewegung
An diesem Samstag haben Bischöfe aus Peru anlässlich ihres Ad Limina-Besuchs Papst Benedikt getroffen. Schwerpunkte des mehrtägigen Treffens waren die aggressive Missionierungspraxis der peruanischen Sekten und die Armut im Land wie auch die Wirtschafts- und Finanzkrise. Papst Benedikt XVI. rief bereits vor wenigen Tagen die Bischöfe Perus dazu auf, auf Menschen zuzugehen, die zu Sekten abdriften. Wie die Kirche in Peru das tut, berichtet der deutschstämmige Bischof von Chosica, Norbert Strotmann, der seit 1972 in Peru lebt, im Interview mit Radio Vatikan.
Pro Generation verliere die Kirche in Peru nahezu die Hälfte ihrer Mitglieder, was sich an einem starken Rückgang der Kindstaufen ablesen lasse. Das habe mit einer allgemeinen Schwächung der Kirche in Südamerika zu tun. Bischof Strotmann erklärt:
„Wir erleben gerade in Lateinamerika, nicht nur in Peru, dass die Verbindung zwischen kirchlichen und politischen System immer prekärer wird. Und das ist natürlich schwierig für uns, denn wir haben nur sehr wenige Mitarbeiter und es wird da nicht leicht, den Glauben weiterzugeben.“
Deshalb setze die Kirche in Peru verstärkt auf die Laienbewegung, vor allem auch um dem Sektenglauben entgegenzuwirken. Bischof Strotmann:
„Kirche ohne Priester ist undenkbar, und das versuchen wir wirklich zu optimieren. Die Situation ist so, dass wir ohne Laien nicht mehr in der Gesellschaft präsent sind, so dass wir dann versuchen, die Laien auszubilden und sie auch in der kirchlichen Alltagsarbeit mit hinein zu nehmen. Die Wegbewegung von Religion ist in Peru genauso intensiv wie in Europa und in anderen Teilen der Welt. Wenn wir da nicht gegensteuern, wird es da auch recht bald schon dunkel.“ (rv)
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DER KOMMENTAR DER WOCHE:
Auf dem deutschen Ärztetag hat in dieser Woche Professor Hoppe, der Präsident der Bundesärztekammer erklärt, derjenige sage nicht die Wahrheit, der behaupte, die umfassende Gesundheitsversorgung sei sicher. Die Regierung ließ dagegen verlauten, um das Niveau der medizinischen Versorgung werde Deutschland beneidet. Beide Aussagen werden in der Auseinandersetzung um das Ausmaß dessen gemacht, was für die Gesundheit aus Solidarität geleistet werden muss und gefordert werden kann. Das deutsche Grundgesetz, das in diesen Tagen eine sechzigjährige Erfolgsgeschichte aufzuweisen hat, sagt dazu nur wenig, nämlich dass die Bundesrepublik ein sozialer Rechtsstaat sei, was bedeutet, dass die Bürger füreinander einstehen müssen und ein Recht auf solidarische Hilfe haben. Wie weit diese Pflicht und dieses Recht gehen, das überlässt das Grundgesetz dem Gesetzgeber, der Verwaltung und der Justiz. ... (rv)
Lesen Sie hier den gesamten Wochenkommentar von Prof. Dr. Hans-Bernhard Wuermeling, Erlangen
DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Der Vatikan gibt ein „Kompendium“ des China-Briefs von Papst Benedikt XVI. heraus. Der Offene Brief Benedikts an die Katholiken Chinas wurde vor zwei Jahren veröffentlicht. Beim „Kompendium“ handele es sich um eine Zusammenfassung des Briefinhaltes. Dabei werden die wesentlichen Aussagen im Stil eines katechetischen Briefs mit Fragen und Antworten aufgezählt. Das gab der vatikanische Pressesaal am Samstag bekannt. Der Papstbrief vom 27. Mai 2007 habe in China große Verbreitung gefunden. Deshalb sei es nun folgerichtig, eine kurze Zusammenfassung zu veröffentlichen. Benedikt XVI. habe das Kompendium gebilligt, das ab Sonntag in chinesischer und englischer Sprache auf der Homepage des Vatikans erscheinen soll. – In seinem Brief an alle katholischen Bischöfe, Priester und Laien in der Volksrepublik China von 2007 hatte Benedikt XVI. die Gläubigen zu Geschlossenheit und zur Gemeinschaft mit dem Papst und der Weltkirche aufgefordert. Er wandte sich entschieden gegen eine Einmischung staatlicher Gremien und Funktionäre in innerkirchliche Belange wie Bischofsernennungen und verlangte volle Religionsfreiheit für alle Katholiken. Zugleich bot er den Behörden einen respektvollen und konstruktiven Dialog bis hin zur Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen der Volksrepublik und dem Vatikan an. (rv/kna)
Vatikan-Angestellte müssen künftig zwei Jahre länger arbeiten. Ab Anfang 2010 will der Vatikan das Rentenalter für Laien-Mitarbeiter von 65 auf 67 Jahre hinaufsetzen. Für Geistliche und Ordensleute in vatikanischen Diensten steigt es von 70 auf 72 Jahre. Frauen können künftig mit 62 statt bislang 60 Jahren in Pension gehen, falls sie mindestens 30 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Das geht aus einer Anordnung von Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone hervor, die das Datum vom 6. April 2009 trägt, aber erst am Wochenende bekannt wurde. Papst Benedikt XVI. hatte bei einer Audienz für Bertone am gleichen Tag grünes Licht für einen entsprechenden Vorschlag des Verwaltungsrats für den vatikanischen Pensionsfonds gegeben. Die neue Regelung gilt für alle Personen, die nach dem 1. Januar 2010 einen Anstellungsvertrag mit dem Vatikan unterzeichnen. Beschäftigte, die in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen, können Übergangsregelungen in Anspruch nehmen. (kna)
Positiv hat Kardinal Leonardo Sandri rückblickend den Besuch des Papstes im Heiligen Land bewertet. Sandri dankte dem Heiligen Vater für die Ermutigung, den Trost und die Hoffnung, die er den Katholiken dort gebe. Die Zukunft der universalen Kirche hänge auch heute von der Verbindung mit ihren Ursprüngen ab, so der Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen an diesem Samstag. Die Kirche sei für die Christen dieser Region verantwortlich, die man mit ihren Problemen nicht allein lassen könne. (rv)
Europa
Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat Horst Köhler zur erneuten Wahl zum Bundespräsidenten gratuliert. Zollitsch versicherte ihm die weitere Unterstützung der katholischen Kirche. In einem am Samstag veröffentlichten Glückwunschschreiben dankt der Freiburger Erzbischof Köhler für seinen „großartigen Dienst“ an der Gesellschaft. Für seine zweite Amtszeit wünscht ihm Zollitsch Gottes Segen. Köhlers authentische Art finde das Vertrauen der Bürger und mache Mut zu Veränderungen, „auch wenn diese manchmal schmerzhaft sind“. Gerade in schwierigen Zeiten ermutige ein Staatsoberhaupt wie Köhler zu gesellschaftlichem Engagement und persönlichem Einsatz und nehme den Menschen die Angst vor der Zukunft, so der Erzbischof. „Eine solche Ermutigung brauchen wir alle.“ Der 66-Jährige scheue sich nicht, schwierige Themen aufzugreifen, und gehe auf die Menschen zu. Ausdrücklich verweist Zollitsch auf die große Sympathie Köhlers für das Wirken der Kirchen und der Christen und erinnert an dessen Engagement beim Weltjugendtag 2005 in Köln. „Nächstenliebe ist ein christlicher Wert, für den Sie glaubhaft in ihrem Amt geworben haben“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz. – Die Bundesversammlung hatte den 66-jährigen Amtsinhaber, der seine zweite Amtszeit am 1. Juli antritt, im ersten Wahlgang mit 613 von 1.223 Stimmen erneut zum Bundespräsidenten gewählt. (kna)
Italien
An diesem Sonntag wird die erste russisch-orthodoxe Kirche in Rom geweiht. Zur „großen Segnung“ der Kirche werden religiöse, zivile und diplomatische Spitzen erwartet. Das orthodoxe Gotteshaus ist der Märtyrerin Katharina von Alexandrien geweiht. Die Konsekrierung des auf dem Gelände der russischen Botschaft errichteten Gotteshauses nehmen Metropolit Valentin von Orenburg und Bischof Mark vom Außenamt des Moskauer Patriarchats vor. Den Vatikan vertreten die Kardinäle Walter Kasper vom Einheitsrat und Roger Etchegaray. Kasper wird während der Feier eine Reliquie der heiligen Helena, der Mutter von Kaiser Konstantin, überreichen; ihr ist die Krypta des neuen Gotteshauses geweiht. – Ideengeber für die erste russisch-orthodoxe Kirche in Rom war Erzmandrit Kliment, der Ende des 19. Jahrhunderts bei der russischen Botschaft in Rom tätig war. Sponsor des Kirchenbaus war u.a der russische Zar Nikolaus II. Der Bau der Kirche wurde durch die russische Revolution verzögert und konnte schließlich erst in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts begonnen werden. Der erste Stein wurde im Januar 2001 gesegnet, die Kuppel und die Kreuze der Kirche im März 2006. Im Mai desselben Jahres fand die „kleine Segnung“ der Kirche unter der Gegenwart des heutigen Patriarchen von Moskau Kyrill I. statt, der damals noch Metropolit von Smolensk war. (rv/asca)
Griechenland
Wegen der angeblichen Verunstaltung eines Korans durch einen Polizisten, haben muslimische Immigranten in Griechenland lautstark protestiert und dutzende Autos beschädigt. Das berichtet die Nachrichtenagentur „AP“. 14 Menschen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Die rund 1.500 protestierenden Immigranten riefen vor dem griechischen Parlament im Zentrum Athens „Gott ist groß“ und hatten dabei Koranausgaben in ihren Händen, berichtet die Nachrichtenagentur weiter. Ganze Wellen illegaler Einwanderer hätten in den vergangenen Jahren die Zahl der Muslime im Land stark ansteigen lassen, die meisten kämen aus Pakistan und Afghanistan. Viele leben in überfüllten Wohnungen in runtergekommenen Gegenden Athens. Allein im letzten Jahr seien mehr 145.000 Menschen illegal ins Land eingewandert. (ap)
Slowakei
Der vatikanische Außenminister, Erzbischof Dominique Mamberti, hat der Slowakei und der Kirche dort einen offiziellen Besuch abgestattet. Die Begegnungen mit den Bischöfen seien besonders wichtig gewesen, weil er die meisten der slowakischen Bischöfe noch nicht gekannt habe, so eine Medienmitteilung der Slowakischen Bischofskonferenz. Der Slowakische Präsident, Ivan Gasparovic, habe außerdem den Papst zu einem Besuch im Jahr 2013 eingeladen. In diesem Jahr soll der Ankunft der beiden Slawenapostel Kyrill und Methodius gedacht werden. Der Papst würde sich zweifellos über einen Besuch in der Slowakei freuen, allerdings könne man für das Jahr 2013 noch keine genauen Pläne machen, so Mamberti. (kap)
Kosovo
Der US-amerikanische Vizepräsident Joe Biden hat das berühmte serbisch-orthodoxe Königskloster Visoki Decani im Kosovo besucht. Der Politiker wurde vom stellvertretenden Abt, dem wegen seiner offenen Informationspolitik in der Zeit des Kosovo-Krieges berühmt gewordenen „Cyber-Mönch“ Pater Sava Janjic, empfangen. Der Abt des Klosters, Vikarbischof Teodosije (Sibalic), hält sich zur Teilnahme am Bischofskonzil der serbisch-orthodoxen Kirche in Belgrad auf. Biden, ein Katholik, besichtigte die aus dem 14. Jahrhundert stammende Klosterkirche mit ihren großartigen Fresken und entzündete Kerzen vor den Ikonen. Danach sprach der Vizepräsident der USA mit den Mönchen über das Leben im Kloster und über die Situation, in der die Serben im Kosovo leben. Es wurde insbesondere der Schutz von Menschen- und Eigentumsrechten thematisiert sowie die Wahrung des serbischen spirituellen und kulturellen Erbes in der Provinz. Auch die Rückkehr der Flüchtlinge wurde angesprochen. Im Vorfeld der Visite hatte das Bischofskonzil den Besuch des USA-Vizepräsidenten als einen „legitimen Besuch in den Staaten der Region, darunter auch Serbien“ bezeichnet und die traditionellen christlichen Prinzipien der Gastfreundschaft in serbischen Klöstern hervorgehoben. (kap)
Türkei
Das syrisch-orthodoxe Kloster St. Gabriel in der Südosttürkei hat einen Rechtstreit über dem Kloster zustehende Ländereien gewonnen. St. Gabriel drohte die Enteignung der über 1.600 Jahre alten Ländereien, weil radikal-muslimische Kräfte das Land für sich beanspruchten. Ein türkisches Gericht hat am Freitag entschieden, dass das Kloster nicht enteignet werden könne, berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“. Der Fall habe in der Türkei eine Diskussion über die Rechte religiöser Minderheiten ausgelöst. Die Regierungspartei AKP erklärte, man habe insgesamt die Rechte religiöser Minderheiten gestärkt. Die EU und die USA fordern jedoch weitergehende Maßnahmen. (reuters)
Asien
Nepal
Bei einem Attentat auf eine Kirche in der Nähe von Kathmandu sind an diesem Samstagmorgen zwei Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Zum Zeitpunkt des Anschlags habe in der Kirche ein Gottesdienst mit rund 150 Personen stattgefunden, so die Onlinezeitung „Nepalnews“. Die Polizei vermutet, dass die terroristische Vereinigung „Armee zur Befreiung Nepals“ den Anschlag verübt habe. Sie wird auch für die Ermordung eines katholischen Priesters im vergangenen Jahr verantwortlich gemacht. Der Anschlag soll vermutlich mit der Wahl des neuen Premierministers an diesem Samstag in Verbindung stehen. (ansa)
Bangladesch
Die religiösen Konflikte im Land verschärfen sich. Leidtragende sind vorwiegend die Christen, die nur 0,3 Prozent der 153 Millionen Einwohner ausmachen. Neben massiver Verfolgung durch muslimische Mehrheit müssen sie zunehmend auch Übergriffe von Buddhisten ertragen. Mitte Mai wurden nach Angaben des Informationsdienstes „Compass Direct“ in der Khagrachari-Gegend, etwa 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Dhaka, Christen genötigt, ein verstorbenes Gemeindemitglied nach buddhistischem Ritus zu beerdigen. Der Tote sei früher Buddhist gewesen und habe sich vor zwei Jahren dem christlichen Glauben zugewandt. Dennoch hätten die buddhistischen Dorfbewohner darauf bestanden, den Toten öffentlich zu verbrennen, und dafür umgerechnet 126 Euro verlangt. Als Begründung hätten sie angegeben, dass jemand, der als Buddhist geboren wurde, auch als Buddhist verbrannt werden müsse. Der Gemeindepastor habe eine Beschwerde bei den örtlichen Behörden abgelehnt. Konvertiten fühlten sich weitgehend recht- und schutzlos, teilte der Informationsdienst mit. Sie seien in der Vergangenheit wiederholt bedroht und verleumdet worden. Einige Christen seien sogar gefoltert worden. (idea)
Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
Buchbesprechung:
Titel: Die Herkulanerinnen
Autor: Jens Daehner, Kordelia Knoll, Christiane Vorster und Moritz Woelk
Verlag: Hirmer Verlag 2008
Preis: 29,90 Euro
Rezensent: Mario Galgano
Wer an Frauen in der Antike denkt, wird sich unweigerlich die so genannten Herkulanerinnen vorstellen. Wer kennt sie nicht? Die Darstellung der bekleideten Frau in der antiken Skulptur. Kein anderer Entwurf erfreute sich wohl in der Antike größerer Beliebtheit. Im Hirmer Verlag ist dazu Buch erschienen, in der die frisch restaurierten Statuen zum ersten Mal monographisch gewürdigt werden. Berühmt wurden die Frauenfiguren bereits bei ihrem Fund 1711 in der Nähe Neapels. Deshalb wurden sie „Herkulanerinnen“ benannt. Die Beiträge des Buches fügen sich zu einer Art Biographie dieser wichtigen Skulpturen. Das Werk des Hirmer-Verlags widmet sich der Entdeckungs- und Sammlungsgeschichte, dem archäologischen Kontext, der kunsthistorischen Deutung sowie der nachhaltigen Wirkung, die die griechischen Statuentypen auf die Darstellung von Frauen in der Antike ausgeübt haben.
In den Beiträgen der Experten wurde die Bedeutung der Frau in der Antike geschickt angelegt. Wer die Rolle des Weiblichen in der Gegenwart sowie deren Bedeutung in der Kunst verstehen will, muss gewiss die Erklärung dieses Buchs kennen.