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Meldungen vom 15.11.2009

- Das Spiel um die Menschenwürde.
Trauerfeier für Nationaltorwart -

- Welternährung: Hilfswerke fordern Umdenken -
- Serbien: Patriarch Pavle tot -


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMA DES TAGES: EWIGES LEBEN

Deutschland: Das Spiel um die Menschenwürde. Trauerfeier für Enke
Das Stadion wird zur Kultstätte. Selten war die Verbindung zwischen Fußball und Religion so evident wie in diesen Tagen. Zehntausende Fans trauern um Nationaltorhüter Robert Enke und suchen Trost in Kerzen, Gebet und Gemeinschaft. Der 32-jährige, der jahrelang an Depressionen litt, hatte sich am Dienstagabend das Leben genommen.

Nach der ökumenischen Andacht in der Marktkirche von Hannover am vergangenen Mittwoch folgte an diesem Sonntag die offizielle Trauerfeier im Stadion von Enkes Verein Hannover 96. Der Sarg von Robert Enke stand im Mittelkreis des Fußballfeldes. Unter den rund 40.000 Trauergästen waren Prominente und Politiker, Vertreter von Enkes Spielstationen im Ausland sowie die gesamte deutsche Fußballnationalmannschaft. Ein katholischer Pfarrer leitete die Feier. Alle Redner würdigten die sportlichen Leistungen des Torwarts, betonten aber vor allem seine menschlichen Qualitäten und seine große Beliebtheit. Der Tenor: Dieser Selbstmord muss Konsequenzen haben; die Gesellschaft, geprägt von Leistungsdruck und Erfolg, muss umdenken. (rv/ard/pm)
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Angelus: Gott macht frei
Nachfolge Christi schenkt ewiges Leben. Daran hat Papst Benedikt XVI. einmal mehr beim Angelusgebet an diesem Sonntag erinnert. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stand der Evangeliumsvers: „Himmel und Erde vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen“ (Mk 13,31).

Auf Deutsch sagte der Papst: „In Gott finden wir Menschen wahre Freiheit und bleibende Freude. Nach dem Willen Gottes zu leben macht frei, und ihm in Treue zu dienen schenkt vollkommene Freude (vgl. Tagesgebet). Dies wollen wir wieder neu mit dem Herzen begreifen und dabei auf Christus schauen. Er lehrt und zeigt uns, wie wir Gott und den Nächsten lieben sollen. Jesus Christus ist der Weg zum wirklichen, glücklichen Leben.“ (rv)
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WEITERE THEMEN:

Vor dem Welternährungsgipfel: Hilfswerke fordern Umdenken
Mehr als 60 Staats- und Regierungschefs werden an diesem Montag zu einem dreitägigen Welternährungsgipfel in Rom erwartet. Mit ihnen beraten 1.000 Delegierte aus 190 Ländern am Hauptsitz der UNO-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) über Strategien zur weltweiten Bekämpfung des Hungers. Zum Auftakt spricht Papst Benedikt XVI.

Hilfswerke und humanitäre Organisation fordern ein Umdenken seitens der Politiker: Mehrproduktion alleine reiche nicht, Hunger sei ein Verteilungsproblem, kritisieren sie die Strategien, in erster Linie die landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Das ist nicht die Lösung, um die Zahl der Hungernden weltweit zu reduzieren, meint auch Alicia Kolmans im Gespräch mit Radio Vatikan. Sie vertritt das katholische deutsche Hilfswerk Misereor beim Welternährungsgipfel in Rom:

„Die Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik müsste sich an den Bedürfnissen der Hungernden orientieren, und wenn das passieren würde, sähe manches anders aus. Bei dem Gipfel wird das zum Beispiel nicht gesehen: Wir erwarten eine so genannte neue Grüne Revolution, d.h. Hochertragssaatgut, teilweise auch Gentechnik, sehr moderne Technologien in der Landwirtschaft, die die Ertragssteigerungen unterstützen sollen. Aber genau das sind Technologien, die sich Bauern nicht leisten können. Die Hungernden wird das nicht erreichen.“

Wie schon Johannes Paul II. beim ersten Welternährungsgipfel 1996 spricht auch Papst Benedikt XVI. am Montag vor den Delegierten. Der Besuch sei mehr als eine protokollarische Besonderheit und könne dem Gipfel – dem dritten dieser Art – eine Richtung geben, meint Kolmans. (rv)
Wie, das hören und lesen Sie hier
Hier geht’s zum ganzen Interview und weiteren Infos

Der Papst und der Nahost-Friede - Gespräch mit Avi Primor
Der frühere Botschafter Israels in Deutschland, Avi Primor, glaubt, dass der Papstbesuch im Heiligen Land vor genau sechs Monaten ein Erfolg war.

„Erstens einmal hat das eine Sache gebracht, die unheimlich wichtig ist – das ist bei uns zumindest eine Entkrampfung unserer Beziehungen zur Kirche. Wir sind nicht mehr so verkrampft! Wissen Sie: Die Beziehungen der Israelis bzw. der Juden zur Kirche war immer verkrampft und vielleicht auch mit Geschichte, sogar mit Ängsten beladen. Das kann ich Ihnen aus persönlicher Erfahrung sagen: Die Kirche war für uns immer ein Gespenst aus der Vergangenheit, das Angst gemacht hat. Ich glaube, in diesem Sinne sind wir nach dem Besuch des Papstes erheblich gelassener geworden. Der Papst hat das sehr gut gemacht! Er ist zu uns gekommen und zunächst nicht an die Heiligen Stätten gefahren, sondern zum israelischen Staatspräsidenten! Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass der Vatikan uns überhaupt nicht anerkennen wollte als Staat. Das hat schon sehr viel Gutes getan…“

Im Gespräch mit Stefan Kempis äußerte sich der Publizist Primor, der u.a. zum Club of Rome gehört, nicht nur über die Reise Benedikts im Mai dieses Jahres, sondern auch über die Chancen auf einen Frieden in Nahost. (rv)
Lesen und hören Sie das ganze Interview von Stefan Kempis

El Salvador: 20 Jahre Märtyrer für Glaube und Gerechtigkeit
Zwanzig Jahre ist es her, dass in El Salvador sechs Jesuiten ermordet wurden. Insgesamt acht Menschen kamen am 16. November 1989 ums Leben. Die Jesuiten auf der ganzen Welt gedenken des Verbrechens – in Wien mit einem Gottesdienst und einem Vortrag von Pater Martin Maier. Er hat die Geschehnisse damals hautnah miterlebt. Im Gespräch mit Mario Galgano erzählt er, was genau geschah. (rv/kap)
Lesen Sie Hintergründe und hören Sie das ganze Gespräch

D: Papstbotschaft für Mainz
Mit einem Festgottesdienst und einem Grußwort von Papst Benedikt XVI. sind am Sonntag die Feierlichkeiten zum 1.000-Jahr-Jubiläum des Mainzer Doms zu Ende gegangen. Der Papst würdigte die Bedeutung des Domes für Kirche und Welt. Die Katholiken rief er dazu auf, ihm „durch die Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden in unserer Zeit“ zu entsprechen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, verlas die Botschaft am Ende des Gottesdienstes. (rv/pm/zdf)
Einzelheiten in Text und Ton

 


DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Das Seligsprechungsverfahren für den Kriegsgefangenenseelsorger Franz Stock ist am Samstagabend eröffnet worden. Der Paderborner Erzbischof Franz-Josef Becker feierte in Stocks Tauf- und Heimatkirche St. Johannes Baptist in Arnsberg-Neheim ein Pontifikalamt. Danach wurden bei der Eröffnungssitzung die Mitglieder der Untersuchungskommission vereidigt. - Stock, der am 21. September 1904 im sauerländischen Neheim geboren wurde, gilt als Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft. Er betreute ab 1934 bis zum Kriegsausbruch die deutsche Gemeinde in Paris. Unter deutscher Besatzung begleitete er mehr als 1.000 zumeist französische Angehörige des Widerstands und Geiseln zu ihrer Hinrichtung. Nach dem Krieg leitete er für deutsche Kriegsgefangene bis 1947 in Chartres ein „Priesterseminar hinter Stacheldraht“. Stock starb am 24. Februar 1948 im Alter von 43 Jahren. Sein Grab befindet sich in Chartres. Der Paderborner Erzbischof würdigte Stock in seiner Predigt als „Brückenbauer zwischen den Kriegsgegnern Deutschland und Frankreich“. Durch sein Wirken „konnte er zu einem der Wegbereiter eines friedlichen und geeinten Europas werden.“ Es sei ein „geistlicher Brückenschlag“, dass zeitgleich zur Feier in Neheim Bischof Michel Pansard am Grab von Abbe Stock in Chartres einen Gottesdienst zelebrierte. In Verantwortung des Erzbistums Paderborn würden nun umfangreiche Nachforschungen über Stock angestellt, so Becker. Die Akten würden dann der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren zugestellt, von ihr ausgewertet und dem Papst zur Entscheidung vorgelegt. Die Untersuchungen, die neben den Stärken Stocks auch eventuelle Schwachstellen benennen müssten, sind laut Erzbischof ergebnisoffen. (pm/kna)
Markus Dröge (55), bislang Superintendent in Koblenz, ist neuer Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Er wurde am Samstag in der Berliner Sankt Marienkirche als Nachfolger von Wolfgang Huber (67) in das Amt eingeführt. In seiner Predigt rief Dröge die Kirche auf, „Anwältin der Menschenrechte“ zu sein. Sie solle diese nicht nur in China und Afghanistan einfordern, „sondern auch bei uns“. Die Diskussion über ein gerechtes Finanz- und Wirtschaftssystem müsse auch unter dem Aspekt der Menschenrechte geführt werden, betonte Dröge. Zugleich appellierte er an die Christen, ihren „missionarischen Auftrag neu mit Leben zu füllen“. Sie sollten die Sehnsucht der Menschen nach Spiritualität ernst nehmen. Altbischof Huber äußerte sich in dem Gottesdienst zuversichtlich über die Situation der evangelischen Kirche. „Über Religion und ihre Bedeutung für die Wertorientierung unserer Gesellschaft wird wieder offen geredet“, sagte er. „Die Freude am Leben der Gemeinden, an den Kirchengebäuden, an evangelischen Schulen und Kindergärten wächst“. - Dröge wurde 1954 in Washington D.C. geboren. Er studierte evangelische Theologie in Bonn, München und Tübingen. Von 1986 bis 2004 war er Pfarrer in Koblenz. Im Jahr 2000 übernahm er zusätzlich einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Koblenz-Landau. Von 2002 bis 2004 absolvierte er eine Ausbildung als Systemischer Berater bei einem Institut für Familientherapie. 2004 wählte ihn die Kreissynode in das Amt des Superintendenten im Kirchenkreis Koblenz. Dröge ist verheiratet und hat drei Kinder. (pm)

Schweiz
Krieg und Gewalt sind niemals Lösungen für Konflikte. Vor der Abstimmung über die Waffenexport-Initiative hat daran die Katholische Kirche im Kanton Zürich erinnert. Ein „ethisch verantwortlicher Entscheid“ müsse diese Erfahrung und Überzeugung berücksichtigen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Abstimmung über die Waffenexport-Initiative gebe der Schweiz die Möglichkeit, „in der Welt ein starkes Zeichen zu setzen und sich auf diese Weise glaubwürdig für Abrüstung, Frieden und Menschenrechte einzusetzen", heißt es in dem von Benno Schnüriger, Präsident der Römisch-katholischen Zentralkommission des Kantons Zürich, und Josef Annen, Generalvikar für die Kantone Zürich und Glarus, unterzeichneten Communiqué. Die Kirche plädiert für eine kritische Auseinandersetzung mit problematischen Aspekten von Produktion und Verkauf von Waffen. Waffen seien keine gewöhnlichen Güter. Wirtschaftliche Argumente allein reichten deshalb nicht, um den Export von Rüstungsgütern und den Erhalt einer dafür notwendigen Industrie zu rechtfertigen. Ein konsequentes Verbot von Kriegsmaterialexporten ist aus Sicht der Kirche folglich das einzige wirklich wirksame Mittel, mit dem verhindert werden könne, dass Schweizer Kriegsmaterial in kriegerischen Auseinandersetzungen Verwendung findet. - Die Initiative „Für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten“ kommt in der Schweiz am 29. November zur Abstimmung. Am gleichen Tag entscheiden die Eidgenossen auch über die „Anti-Minarett-Initiative“. (kipa)

Serbien
Der Belgrader Patriarch Pavle I. ist tot. Das Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche starb an diesem Sonntag im Alter von 95 Jahren im Belgrader Militärkrankenhaus. Der Patriarch stand seit der Absetzung seines Vorgängers German 1990 an der Spitze der serbischen Kirche. Zuvor wirkte er 33 Jahre lang als Bischof von Prizren und Raska im Kosovo. Pavle war seit Jahren schwer krank. Zeitweilig entbrannte ein heftiges Ringen um einen möglichen Rücktritt und die Nachfolge des Patriarchen. Die serbische Regierung verordnete anlässlich des Todes des Kirchenoberhaupts drei Tage Staatstrauer. Staatschef Boris Tadic sagte: „Es gibt Menschen, die schon durch Ihre Existenz ein ganzes Volk verbinden. So war Patriarch Pavle. Sein Weggang ist mein persönlicher Verlust“, so der Präsident. – Pavle erlebte direkt nach Amtsantritt den politischen Zerfall Jugoslawiens. Während der Kriege der 90er Jahre sprach er sich – auch gegen Stimmen aus der eigenen Synode – gegen gewaltsame Lösungen aus. Kritiker warfen ihm eine ideelle Unterstützung des serbischen Nationalismus und fehlende Distanzierung vom damaligen Staatspräsidenten Slobodan Milosevic sowie dem früheren Chef der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, vor. Seine strenge Frömmigkeit und persönliche Bescheidenheit stand auch bei den anderen Konfessionen und Religionen außer Frage. (pm/kna)

Kosovo
Im Kosovo haben die ersten Wahlen seit der Unabhängigkeit von Serbien im Februar 2008 stattgefunden. Mehr als 1,5 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, in 36 Kommunen, darunter auch die Hauptstadt Pristina, die Bürgermeister und Gemeinderäte neu zu bestimmen. Die Kommunalwahlen gelten als wichtiger Test für die junge Demokratie, da sie erstmals von den kosovarischen Behörden selbst organisiert werden. Die Regierung in Belgrad und die einflussreiche serbisch-orthodoxe Kirche haben die Serben im Kosovo allerdings aufgerufen, die Wahl zu boykottieren. Wer an der Abstimmung teilnehme, erkenne damit die Unabhängigkeit des Kosovo an, sagte der serbische Kosovo-Minister Goran Bogdanovic. Vor allem im Norden des Landes, wo mehr Serben als ethnische Albaner leben, wurde daher mit einer sehr geringen Wahlbeteiligung gerechnet. – Insgesamt traten bei der Kommunalwahl 74 Parteien, Bündnisse und unabhängige Kandidaten an, darunter 22 der serbischen Minderheit. Kosovo hatte im Februar 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Die Unabhängigkeit wurde bislang von mehr als 60 Staaten anerkannt, darunter von den USA und Deutschland. Belgrad betrachtet das Land noch immer als zu Serbien gehörig und wird dabei von Russland unterstützt. (afp/ap)

Spanien
Der politische Flügel der baskischen Untergrundorganisation ETA hat neue Friedensgespräche gefordert. Die Verhandlungen zwischen den bewaffneten Separatisten und der spanischen Regierung sollten nach den Prinzipien des Friedensprozesses in Nordirland unter Ausschluss jeglicher Gewalt erfolgen, erklärte die verbotene Batasuna-Partei am Samstag. Dabei müsse über die Demilitarisierung des Landes und die Freilassung aller politischen Gefangenen verhandelt werden. Ob Batasuna bei ihrer neuen Initiative auf die stillschweigende oder ausdrückliche Unterstützung der ETA zählen kann, war zunächst unklar. – Die ETA kämpft für einen unabhängigen Baskenstaat in Nordspanien und Südwestfrankreich. Dabei sind in den vergangenen 40 Jahren mehr als 800 Menschen getötet worden. Kirchenvertreter Spaniens hatten die Anschläge der ETA stets verurteilt. Nach Attentat vor einem Jahr auf die katholische Universität von Pamplona sagte der Erzbischof, es gebe „keine Ideologie und kein politisches Projekt, das so ein grausames Attentat rechtfertigen könnte“. Die Regierung von Jose Luis Rodriguez Zapatero hatte die Verhandlungen mit der ETA 2006 nach einem Anschlag auf den Flughafen von Madrid abgebrochen. Die Europäische Union stuft die ETA als terroristische Organisationen ein. (reuters/rv)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die US-Bischöfe beraten ab Montag in Baltimore über ethische Fragen und über die umstrittene Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama. Während ihrer viertägigen Herbstvollversammlung stimmen die Oberhirten unter anderem über ein Schreiben zu modernen Reproduktionstechnologien ab. Im Entwurf heißt es, die Kirche fühle mit Paaren, die unter Unfruchtbarkeit zu leiden hätten, und wolle ihnen auch in ihrer Situation helfen. Allerdings seien manche Technologien „keine legitimen Wege, diese Probleme zu lösen“. Ein weiteres Gesprächsthema wird die seit Monaten dauernde Debatte über die US-Gesundheitsreform sein. Die katholischen Bischöfe lobten zuletzt die fast einstimmige Entscheidung des Repräsentantenhauses von vergangener Woche, jede Finanzierung von Abtreibungen mit öffentlichen Geldern abzulehnen. Sie appellieren an den US-Senat, dies auch in seine eigene Version des Gesundheitsgesetzes einzubeziehen. Die Entscheidung darüber fällt voraussichtlich in der kommenden Woche. (kna)


WAS ES SONST NOCH ZU SAGEN GIBT:

Von geistlichem Gezwitscher....
Geistliche nutzen den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter (Gezwitscher) vor allem dazu, sich über Sport auszutauschen. Dagegen seien Fürbitte oder Gebete um Gottes Hilfe in einer schwierigen Situation kaum zu finden. Vor allem Gebete seien Mangelware. Zu diesem Ergebnis kommt Scot McKnight, Professor für Religiöse Studien an der North Park Universität (Chicago/US-Bundesstaat Illinois). Er hat analysiert, wie Pastoren Twitter und soziale Medien wie die Internet-Gemeinschaft Facebook nutzen. Pastoren beschäftigten sich ausgiebig mit Begriffen wie „Kreativität“ und „Innovation“ und diskutierten über die Vernachlässigung der kirchlichen Tradition. Ihr Netzwerk an Freunden und „Nachfolgern“ (bei Twitter werden die Abonnenten eines Nutzers „Follower“ genannt) informieren sie über meist über Bücher, die sie gerade lesen. Geistliche schrieben darüber, wer sich mit wem trifft und wo sie unterwegs sind. „Pastoren berichten meist von Leistungen und Errungenschaften aber fast nie von Fehlern oder Enttäuschungen“, schreibt McKnight im Online-Magazin „Out of Ur“. Der Twitter-Welt werde eine Gemeinschaft von nur glücklichen Menschen gezeigt. Theologische Aussagen beschränkten sich vor allem auf das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Fast gar nichts sei über die Geschichten des Alten Testaments und das Volk Israel zu lesen. McKnight fordert dagegen dazu auf, theologische Orientierung auch über die sozialen Medien zu verbreiten. (idea)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören


Buchbesprechung:

Titel: Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und Kritik christlicher Theologie
Autor: Jürgen Moltmann
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Preis: ca. 40 Euro
Rezensent: Stefan v. Kempis, Radio Vatikan

Das Urteil eines Europa-Gerichts gegen Kreuze in Schulen hat in diesem November 2009 eine heftige Kontroverse ausgelöst. Dabei einigen sich auch viele öffentliche Christen auf die Formel, das Kruzifix sei eigentlich ein mehr kulturelles als religiöses Zeichen – darum könne es doch auch in post-säkularen Zeiten an den Wänden bleiben. Aber könnte es nicht sein, dass diese Reduktion des Kreuzes auf ein allgemeines Werte-Symbol nicht noch ein größerer Affront ist gegen Jesu Marterinstrument und seine Botschaft, die zutiefst an die Grundfragen von Menschsein und Religion rührt? Eine Christenheit, die sich nicht mehr „vorbehaltlos auf den gekreuzigten Gott einläßt, verliert ihre Identität an ihre Umwelt“ und wird „zu jenem Chamäleon, das man nicht mehr von den Blättern des Baumes unterscheiden kann, auf dem es sitzt“!

Dieses Zitat stammt aus dem bahnbrechenden Buch „Der gekreuzigte Gott“ von Jürgen Moltmann. Der lutherische Theologe, der in den sechziger Jahren in Bonn und Tübingen Professoren-Kollege des jetzigen Papstes war, ist vor allem als Paladin einer „Theologie der Hoffnung“ bekannt, die die Hoffnungs-Enzyklika Benedikts XVI. „Spe salvi“ deutlich inspiriert hat. Mit „Der gekreuzigte Gott“ versuchte Moltmann in den Siebzigern, das Kreuz Jesu wieder in den Mittelpunkt des Christentums und der Kirchen zu rücken. Das führt ihn zu nicht weniger als einer „Revolution im Gottesbegriff“: „Wer ist Gott im Kreuz des gottverlassenen Christus?“ Und: „Wer ist der wahre Mensch angesichts des ausgestoßenen und in die Freiheit Gottes auferweckten Menschensohnes?“

Dieser Kreuzes-Frage stellt sich Moltmann mit drängendem Ernst, fast ohne jemals in Experten-Chinesisch zu verfallen. Der „Tod Gottes“ wird geradezu als „Ursprung christlicher Theologie“ ausgemacht – das hat u.a. Folgen für das Reden von Gott in der Ära eines neuen Atheismus. Auch heute wirkt dieser Text neu und unmittelbar. „Gott wurde nicht Mensch nach Maßgabe unserer Vorstellungen vom Menschsein“, schreibt Moltmann. „Er wurde ein Mensch, wie wir nicht sein wollen, ein Ausgestoßener, Verfluchter, Gekreuzigter.“ Ein grundlegendes Buch für unsere Zeit: Christen, die es lesen, kommen anders heraus, als sie hineingegangen sind.

 






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