Meldungen vom 16.11.2009
- Papst vor Welternährungsgipfel:
„Politik umgestalten“ -
- Vatikan würdigt serbischen Patriarchen -
- Bertone schreibt an Chinas Priester -
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Antje Dechert
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.
IN EIGENER SACHE:
Zum Abschied: Lob für Gemmingen
P. Eberhard von Gemmingen hat an diesem Sonntag die Leitung des deutschsprachigen Dienstes von Radio Vatikan an P. Bernd Hagenkord übergeben. Beide Patres sind Jesuiten, was den Gepflogenheiten bei Radio Vatikan entspricht: Seit seiner Gründung 1931 ist der Papstsender diesem Orden anvertraut. Vatikansprecher und Radio Vatikan-Generaldirektor Pater Federico Lombardi erteilt seinem Mitbruder Gemmingen zum Abschied die Schulnote „gut“. Sein Dienst war sehr wichtig, meint Lombardi, „weil er wusste, wie man von Rom aus zu den Deutschen sprechen sollte“. (rv)
Diese und andere Stimmen hören und lesen Sie hier
THEMEN DES TAGES:
Papst vor Welternährungsgipfel: Richtlinien der internationalen Politik überdenken
Neue ethische und wirtschaftliche Richtlinien in der internationalen Politik, fairer Handel und eine gleichberechtigte Kooperation zwischen Industrie- und Entwicklungsländern: das sind laut Benedikt XVI. Voraussetzungen, die es zu schaffen gilt, um das weltweite Hungerproblem zu bekämpfen. Der Papst sprach zum Auftakt des Welternähungsgipfels der Vereinten Nationen in Rom vor Vertretern aus rund 190 Ländern, darunter auch zahlreichen Staats- und Regierungschefs.
Das Hungerproblem stünde in keinem Verhältnis zum Wachsen der Weltbevölkerung. Das zeige die kontinuierliche Verschwendung von Nahrungsmitteln aufgrund ihrer ungerechten Verteilung, beklagte der Papst und zitierte aus seiner jüngsten Enzyklika „Caritas in veritate“:
„Der Hunger hat nichts mit materiellem Mangel zu tun, sondern vielmehr mit dem Mangel sozialer Ressourcen und entsprechender Institutionen. Es fehlen wirtschaftliche Einrichtungen, die in der Lage sind, den Zugang zu Nahrung und Wasser zu garantieren beziehungsweise die notwendigen Schritte bei globalen Nahrungskrisen einzuleiten und diesen so entgegenzutreten.“
Eindringlich warnte der Papst davor, das Hungerproblem als strukturelle Gegebenheit zu akzeptieren. Die internationale Politik müsse Nahrungssicherheit zu ihrer Priorität machen. Dabei müsste aber auch die Art und Weise der internationalen Zusammenarbeit überdacht und neu gestaltet werden, so das Kirchenoberhaupt. Das könne letztlich auch ein Ausweg aus der globalen Wirtschaftskrise sein:
„Das Konzept der Kooperation muss daher um das Prinzip der Subsidiarität erweitert werden. Das bedeutet, dass die lokalen Gemeinschaften an den Entscheidungsprozessen im Bezug auf die Bewirtschaftung und Nutzung des Landes, beteiligt werden. Denn die ganzheitliche Entwicklung des Menschen erfordert die Verantwortung und Solidarität aller. Dabei darf Entwicklungshilfe nicht dem Eigeninteresse elitärer Gruppen oder derjenigen dienen, welche die Ressourcen zur Verfügung stellen.“
„Hunger ist das grausamste und konkreteste Zeichen von Armut“, sagte der Papst und rief zu mehr Respekt vor ländlichen Traditionen in den Drittweltstaaten auf. Die Industrienationen sollten den Produkten der Entwicklungsländer mehr Präsenz auf dem internationalen Markt einräumen. Dessen Logik dürfe sich nicht mehr nur am Profit orientieren, sondern müsse Selbstversorgung und Unabhängigkeit fördern. Nicht zuletzt sei bei der Bekämpfung der Nahrungskrise auch mehr globales Engagement für die Umwelt gefragt, redete der Papst den Gipfelteilnehmern ins Gewissen und forderte eine „humane Ökologie“:
„Die Gier nach einer ungezügelten Ausbeutung der Ressourcen des Planeten ist die Hauptursache der Umweltzerstörung. Der Umweltschutz ist daher eine zentrale Herausforderung, um eine harmonische Entwicklung zu garantieren. Allerdings reichen Normen, Gesetzgebungen, Entwicklungs- und Investitionspläne allein nicht aus. Es bedarf eines Wandels der individuellen Lebensstile und des Konsums.“ (rv)
Zum Nachhören
Vatikan würdigt Pavle
Der Vatikan hat den verstorbenen serbisch-orthodoxen Patriarchen Pavle als „großen Hirten“ und als Mann der Ökumene gewürdigt. Unvergessen sei Pavles Einladung zum katholisch-orthodoxen Dialogtreffen in Belgrad vor drei Jahren, sagte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Sonntagabend in einer ersten Reaktion gegenüber dem serbischen Rundfunk. Der Präsident des päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, erinnerte an die „großzügige und brüderliche Gastfreundschaft“ des orthodoxen Kirchenoberhaupts gegenüber den Katholiken. Die gemeinsame Theologenkommission der orthodoxen Kirchen und des Heiligen Stuhls hatte nach sechsjähriger Unterbrechung im September 2006 erstmals wieder getagt.
In einem Beileidschreiben an den Heiligen Synod der serbisch-orthodoxen Kirche würdigte Kasper den Dienst Pavles „in sehr schwierigen Jahren“ während des Balkankriegs. Der Patriarch sei immer ein Mann des Dialogs gewesen. Er hoffe, so der vatikanische Ökumeneverantwortliche, dass die unter Pavle gefestigten Beziehungen zur katholischen Kirche noch weiter ausgebaut werden könnten.
Pavle I., seit 1990 an der Spitze der serbischen Kirche, war am Sonntag im Alter von 95 Jahren gestorben. Benedikt XVI. nehme Anteil an der Trauer der serbisch-orthodoxen Kirche und bete für den Verstorbenen, sagte Lombardi. Der Papst sei bereits am Samstag von Staatspräsident Boris Tadic bei einem Treffen im Vatikan über den ernsten Zustand Pavles unterrichtet worden. Tadic habe Benedikt XVI. um geistlichen Beistand gebeten. (rv)
„Tod Pavles ist Verlust für Orthodoxie“
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Vatikan: Bertone-Brief nach China
Kardinal Tarcisio Bertone schreibt an die Priester in China. Zweieinhalb Jahre nach dem großen Papstbrief an Chinas Katholiken wendet sich nun die Nummer zwei des Vatikans an die Priester in der Volksrepublik. Anlass ist das vom Papst ausgerufene „Jahr der Priester“. Der Kardinalstaatssekretär ruft die Priester dazu auf, sich um eine Versöhnung im Innern der katholischen Kirche in China zu bemühen und den Dialog mit den Behörden zu suchen. Dabei dürften sie aber „nicht auf die Prinzipien des katholischen Glaubens verzichten“.
„Noch ist mehr die Zeit der Aussaat als der Ernte“ – mit diesen Worten zitiert Bertone den großen China-Missionar Matteo Ricci. „Trotz vieler anhaltender Schwierigkeiten“ entdeckt der Kardinal aber „in verschiedenen Teilen Chinas auch Zeichen der Hoffnung“. Die Priester müssten sich, um wirklich zur internen Versöhnung der Katholiken Chinas beizutragen, vor allem um „Gottesliebe und Nachfolge Christi“ bemühen. „Vielleicht“ – so Bertone wörtlich – „waren einige von euch überrascht über den Papstbrief an die Kirche in China“: Aber die Priester sollten keinesfalls glauben, der Vatikan sei nicht über die Lage der Christen im Land informiert. Der Heilige Stuhl kenne sehr wohl „die komplexe und schwierige Lage“, in der sie sich befänden; doch gerade „die neuen Herausforderungen, vor die sich das chinesische Volk jetzt zu Beginn des neuen Millenniums gestellt sieht“, verlangen von den Priestern vor allem „den Versuch, den christlichen Glauben in seiner Gänze zu leben“. Das sei das richtige Signal an Menschen, „die Gott und der Religion gegenüber gleichgültig oder sogar feindlich gestimmt sind“.
Kardinal Bertone rät den Priestern, engen Kontakt zu den Menschen in den Dörfern zu suchen, mehr für eine gute Ausbildung von Katechisten zu tun und in der Caritas nicht nur die eigenen Leute zu beglücken. Die Kirche als „Eucharistiegemeinschaft“ dürfe sich „nicht auf sich selbst zurückziehen, als wäre sie ganz selbstgenügsam, sondern muss in Gemeinschaft bleiben mit jeder anderen katholischen Gemeinschaft“. Jede Eucharistiefeier verbinde die Katholiken „nicht nur mit ihrem Bischof, sondern auch mit dem Papst“ und dem ganzen Gottesvolk. Das ist, durch die vatikanische Blume gesprochen, eine klare Absage an nationalkirchliche Strömungen in China, die – mit dem Segen Pekings – ohne Rom auszukommen versuchen. (rv)
DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Ändert das Internet die religiöse Praxis der Christen? Über diese Frage haben sich in den letzten Tagen Medienbischöfe und kirchliche Medienexperten aus ganz Europa im Vatikan die Köpfe zerbrochen. Das Thema der Tagung, die am Sonntag zu Ende ging, hieß bündig „Internetkultur und Kirche“. Besonders interessiert waren die Teilnehmer an dem, was Vertreter von Facebook, YouTube und Wikipedia ihnen erzählten. Ihr Eindruck: „Diese sozialen Netzwerke, die auf der Idee virtueller Gemeinschaften aufbauen, sind offen für den Dialog und den Austausch mit der größeren kirchlichen Gemeinschaft“. Ein junger Schweizer Hacker gab den kirchlichen Medien-Experten einen Eindruck „vom wahren Ausmaß der Hacker-Welt“. (rv)
Europa
Deutschland
Die Jesuitenmission nimmt sich des Themas „Finanztransaktionssteuer“ an. Mit einer Besteuerung von Finanzgeschäften sollen Gelder für die Bekämpfung der weltweiten Armut gesammelt werden. Hinter der Kampagne mit dem Titel „Steuer gegen Armut“ steht der engagierte Jesuit Jörg Alt. Er hofft, dass eine Petition an den Deutschen Bundestag, die dort vor vier Tagen angenommen wurde, in den nächsten drei Wochen 50.000 Unterschriften erhält. Das würde schon reichen, „damit wir eine öffentliche und gründliche Behandlung dieses Themas bekommen“, so Alt. Die Petition und weitere Informationen zur Finanztransaktionssteuer finden sich auf www.steuer-gegen-armut.org. (pm)
Frankreich/Honduras
In Frankreich gibt es Streit um einen Ehrendoktor-Titel für den honduranischen Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga. Rodriguez werde die Auszeichnung durch das Pariser „Institut catholique“ in der kommenden Woche deswegen nicht selbst entgegennehmen, berichteten französische Medien am Montag. Die Auszeichnung sei auf Proteste gestoßen, weil der Kardinal wegen seiner Haltung zum Staatsstreich in seinem Heimatland in der Kritik steht. Das „Institut catholique“ erklärte daraufhin, Rodriguez werde als Präsident von „Caritas Internationalis“ ausgezeichnet. Über andere Positionen des Kardinals wollte das Institut, laut Medienberichten, keine Kommentare abgeben. Der Ehrendoktortitel solle am 24. November verliehen werden. Rodriguez Maradiaga hatte betont, dass der gestürzte Präsident Manuel Zelaya sich vor dem Staatsstreich nicht verfassungskonform verhalten habe. (kna)
Afrika
Marokko/Spanien
Die als „Gandhi der Westsahara“ bekannte Menschenrechtlerin Aminatour Haidar ist aus Protest gegen ihre Abschiebung in Hungerstreik getreten. Die marokkanischen Behörden hatten der Aktivistin am vergangenen Freitag die Einreise in die Westsahara verweigert, ihr den Pass abgenommen und sie zur Abreise auf die spanische Insel Lanzarote gezwungen. Haidar kämpft seit Jahren friedlich für die Rechte des Volkes der Westsahara. Vor ihrer Abschiebung war die Aktivistin in Washington mit einem Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. – Die ehemalige spanische Kolonie Westsahara wird seit 1975 von Marokko besetzt gehalten. Die lokale Befreiungsfront „Frente Polisario“ kämpft auf dem bodenschatzreichen Territorium seitdem für einen unabhängigen Staat. Seit 1991 bemüht sich die UNO um einen Volksentscheid über den völkerrechtlichen Status der Region, der jedoch bisher am Widerstand Marokkos scheiterte. (misna)
Ägypten
Ein Gericht hat zwei Kopten zum Tod verurteilt. Die beiden Christen hatten letztes Jahr ihren islamischen Schwager umgebracht. Grund war, dass er eine Verwandte von ihnen geheiratet hatte, nachdem sie vom Christentum zum Islam übergetreten war. Über das Todesurteil gegen die zwei Kopten muss jetzt der ägyptische Mufti Ali Gomaa befinden. Diesem obliegt es, alle Todesurteile zu überprüfen – mit Ausnahme derer, die von einem Militärtribunal verhängt worden sind. Die beiden Verurteilten sind der Bruder und der Onkel der Frau, deren Mann getötet wurde. Die Kopten sind die wichtigste christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten. Ihre Zahl liegt zwischen sechs und zehn Prozent der ägyptischen Gesamtbevölkerung. (apic)
Nigeria
Zwei hochrangige Persönlichkeiten von Islam und Christentum in Nigeria haben sich scharf gegen religiöse Auseinandersetzungen gewandt. Der Sultan von Sokoto, Muhammed Sa`ad Abubakar und der Erzbischof von Abuja, John Onaiyekan, gaben dazu jetzt in Lagos eine gemeinsame Pressekonferenz. Dabei drängten sie die Mitglieder beider Religionen, sich nicht gegeneinander aufhetzen zu lassen, sondern in allem zusammenzuarbeiten. Beide Religionsführer sind Co-Präsidenten des „Nigerianischen Verbands des Handelns für den Glauben“. (apic)
Südafrika
Südafrika hat einen deutschen Bischof weniger. Der Papst hat den Rücktritt von Bischof Herbert Nikolaus Lenhof angenommen. Der Missionar, der aus dem saarländischen Völklingen stammt, war seit 1984 Bischof von Queenstown. (rv)
Asien
China
Vor dem Besuch des US-Präsidenten Barack Obama sind landesweit mindestens 20 Menschenrechtsaktivisten festgenommen oder aus ihren Städten vertrieben worden. In Shanghai, der ersten Etappe des US-Präsidenten, würden derzeit sieben Menschenrechtler festgehalten. In Peking seien fünf Menschenrechtler der Stadt verwiesen worden. Andere Menschenrechtler würden rund um die Uhr polizeilich bewacht. Der US-Präsident erinnerte an diesem Montag in Schanghai an die Einhaltung der Menschenrechte. Meinungs- und Religionsfreiheit seien „universelle Rechte“, sagte Obama vor chinesischen Studenten. An diesen Rechten müssten auch ethnische und religiöse Minderheiten Anteil haben, mahnte er. Der US-Präsident ist am Sonntag zu einem dreitägigen Antrittsbesuch in China eingetroffen. Im Mittelpunkt seiner Asienreise stehen Handels- und Währungsfragen. (asianews/reuters)
Indien
Zum Ende der Straflosigkeit für Christenverfolger haben der Rat indischer Christen, Bürgerrechtsorganisationen und Rechtsanwälte aufgerufen. Das berichtet die Gesellschaft für Bedrohte Völker in Göttingen. 15 Monate nach Beginn der Ausschreitungen gegen Christen in Orissa seien etliche der Täter immer noch auf freiem Fuß, gab der Rat indischer Christen an. Trotz über 2.500 Strafanzeigen bei der Polizei seien nur 827 Ermittlungsverfahren eingeleitet, weniger als 700 Personen verhaftet und nur 24 Personen verurteilt worden. Die Gerichtsverfahren müssten dringend an unabhängige Gerichte außerhalb des Krisengebietes übertragen werden, forderten indes die Anwälte verfolgter Christen in Kandhamal. Die zuständigen Richter seien befangen und Zeugen würden systematisch bedroht, so die Rechtsvertreter. Im August 2008 starteten radikale Hindus in Orissa gezielt Christenverfolgungen. Auslöser war der Mord an einem radikalen Hindu-Führer durch maoistische Rebellen gewesen, für den die Hindus Christen verantwortlich gemacht hatten. (pm)
Im Bundesstaat Westbengalen ist mit Hilfe von Christen, Moslems und Hindus eine neue katholische Kirche entstanden. Nach Bericht der Nachrichtenagentur ucanews befinden sich unter den finanziellen und ideellen Unterstützern des Projektes auch Hindus und Moslems. Die Kathedrale des „Unbefleckten Herzens Mariä“ wurde am 12. November in Baruipur eröffnet. Die neue Kirche sei Zeichen „guten Willens“ und der „Harmonie zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen“, kommentierte der Bischof von Baruipur, Salvadore Lobo. In Indien kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Christenverfolgungen, so etwa im August 2008 im östlichen Bundesstaat Orissa. Mit knapp zwei Prozent gegenüber 80 Prozent Hindus sind Christen in Indien eine Minderheit. (ucanews)
Amerika
El Salvador
Das jüngste verheerende Unwetter in El Salvador hat nach Angaben der örtlichen Kirche vor allem Opfer unter den Ärmsten in der Bevölkerung gefordert. „Die Armen müssen den höchsten Preis dieser Naturkatastrophe bezahlen, weil ihre Häuser den enormen Belastungen der Regenfälle nicht standhalten konnten“, sagte Weihbischof Gregorio Rosa Chavez aus der Hauptstadtdiözese San Salvador gegenüber örtlichen Medien. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen kamen in dem mittelamerikanischen Land nach offiziellen Angaben bisher mehr als 190 Menschen ums Leben. Allerdings könnte die Zahl der Toten noch steigen, da der nationale Zivilschutz noch nach Dutzenden Vermissten sucht. Die heftigen Fluten, die der Hurrikan „Ida“ mit sich brachte, haben demnach in El Salvador mehr als 1.000 Häuser zerstört oder in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt sollen mehr als 14.000 Menschen von den Auswirkungen der Katastrophe betroffen sein. (kna)
Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
Buchbesprechung:
Titel: Liebe auf katholisch – Ein Handbuch für heute
Autor: Livio Melina
Verlag: Sankt Ulrich Verlag 2009
Rezensent: Mario Galgano
Die Morallehre der katholischen Kirche ist seit den Anfängen dadurch geprägt, an den Idealen der Bergpredigt festzuhalten und zugleich den Bedingungen der irdischen Realität Rechnung zu tragen. Kurz: Es geht um die Nächstenliebe und den Einsatz für die Mitmenschen. Heute entzündet sich die Kirchenkritik meist an zu hohen und schwierigen Idealen, so zum Beispiel in Bezug auf Sexualität. Anhand aktueller Themen erläutert der Moraltheologe Livio Melina in seinem Buch „Liebe auf katholisch – Ein Handbuch für heute“ die zentralen Aspekte christlicher Moral – von Familienplanung und Patchwork-Familien bis zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen und Genderideologie. Seine Schlussfolgerung ist überraschend: Die katholische Morallehre ist weder verstaubt noch unzeitgemäß, sondern bietet einen humanen Gegenentwurf zur verbreiteten Sexualisierung der westlichen Gesellschaften – und ist damit hochmodern. Denn die Kirche sei der Anwalt wahrer menschlicher Liebe, so Melina. Die Kirche erinnere immer wieder an Treue und Verlässlichkeit und biete damit einen schlüssigen Gegenentwurf zur zunehmenden Sexualisierung und Beliebigkeit der westlichen Gesellschaften. Melinas Buch ist deshalb für junge Paare, Priester und Personen empfehlenswert, die wissen wollen, was die Liebe alles machen kann. Und Melina ist ein Kenner: Er ist Professor für Fundamentalmoral und Präsident des Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie in Rom sowie Direktor der Internationalen Forschungsstelle für Moraltheologie. Der langjährige Mitarbeiter an der Glaubenskongregation ist übrigens ordentliches Mitglied der Päpstlichen Theologischen Akademie und gehört als Autor zahlreicher Werke zu den bekanntesten Moraltheologen Italiens.

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