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![]() Meldungen vom 3.10.2009 - Schick: „Wir empfangen von Afrika sehr viel“ -- Deutschland: Bischöfe erinnern an Mauerfall - - Türkei: Forderung nach mehr Toleranz - Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis Redaktion: Antje Dechert Redaktionsschluss 16.00 Uhr Die folgenden Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr. THEMEN DES TAGES:Afrikasynode: Ideen für „Hilfe zur Selbsthilfe“ geben Ich hatte den Eindruck, Sie freuen sich über Ihre Berufung in die Afrikasynode. Was sind die wichtigsten Themen, die Sie ansprechen wollen oder hören sie erst einmal nur zu? Mit welcher Stimmung fahren Sie nach Rom? „Ich höre natürlich zunächst erst einmal zu. Es ist die Synode der afrikanischen Bischöfe. Sie müssen dort zu Wort kommen. Wir – und so definiere ich immer unseren Beitrag für die Kirche in Afrika, die mir sehr am Herzen liegt – wollen eine Hilfe zur Selbsthilfe geben. Deshalb ist es ganz wichtig, die Bischöfe sowie die Verantwortlichen für das kirchliche und gesellschaftliche Leben dort, sagen zu lassen, was sie denken und wo sie die Schwerpunkte sehen, wie sie die Zukunft gestalten wollen. Wir hören und ich höre, um dann, soweit möglich, diese Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.“ Was, glauben Sie, können Sie für die Deutsche Kirche mitnehmen? „Die ganze weltkirchliche Arbeit – das sehen wir immer mehr – ist in erster Linie ein Austausch von Gaben und Gütern. Wir empfangen von Afrika sehr viel. Dort ist eine junge Kirche, eine Kirche voller Leben, voller Energie, voller Freude. Das ist eine große Hilfe für beide Seiten. Afrika profitiert, denn wir können helfen, nicht nur finanziell, sondern auch mit unseren guten Traditionen und Erfahrungen. Wir auf der anderen Seite können von dort eben diese Jugend, diese Frische, diese Glaubensfreude empfangen. Das, denke ich, wird auch durch die Synode jetzt noch einmal deutlicher werden. Es geht bei der Afrikasynode aber immer auch um weltkirchliche Bezüge.“ Das Thema der Synode ist aber auch ein sehr politisches: Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden und die Aufgabe der Kirche in diesem Kontext. Wie konkret kann diese Synode werden? Denn auch Afrika ist ja nicht gleich Afrika. „Zunächst einmal würde ich sagen, auch bei dem Thema Versöhnung, Gerechtigkeit, Frieden, handelt es sich um urbiblische Themen – Themen, die Jesus Christus ganz in den Vordergrund seiner Botschaft und auch seines Lebens gestellt hat. Und da hat die Kirche eine große Aufgabe und zugleich eine große Chance. Wer kann besser mit Gott die Menschen untereinander versöhnen als die Kirche? Sie ist Instrument der Versöhnung und Afrika braucht Versöhnung.“ (rv) Vatikansprecher Lombardi: „Von der Abschreckung zum Vertrauen“ „Die nukleare Abschreckung ist ein Überbleibsel aus der Epoche des Kalten Krieges und heute nicht mehr zu rechtfertigen. Nukleare Waffen greifen das Leben des Planeten und damit seine ganze Entwicklung an’, mit diesen starken Worten hat in den letzten Tagen Erzbischof Dominique Mamberti bei der UNO-Vollversammlung in New York die Anliegen des Heiligen Stuhls vorgebracht. Damit hat er noch einmal die vollständige Unterstützung und Solidarität des Papstes mit jeder Initiative zur Abrüstung und Nichtverbreitung nuklearer Waffen betont.“ Der Vatikan bedauere, dass viele Staaten die seit Jahren vorliegende Resolution für ein globales Verbot von Atomtests noch immer nicht unterzeichnet hätten, so Lombardi weiter. Ein solches Abkommen wäre ein wichtiger Impuls für die nukleare Abrüstung und könne auch dem Missbrauch von Atomwaffen für terroristische Ziele entgegenwirken, betont der Vatikansprecher: „Den Weg zu einer ‘vollständigen Entwaffnung’ einschlagen: Dazu hat Benedikt XVI. die internationale Staatengemeinschaft und die UN-Organisationen in seiner jüngsten Enzyklika aufgerufen. Damit sollten sie das Konzept der Staatenfamilie konkret in die Tat umsetzen. In welche Richtung also wollen wir uns bewegen? Wir alle wissen ja, welche ökonomischen und intellektuellen Anstrengungen und Ressourcen die Aufrüstung verschlingt und somit dem Kampf gegen Hunger und Elend entzieht und wie sehr sie den Beziehungen unter den Völkern schadet. Die Kirche wird nie müde, dies zu wiederholen.“ (rv/or) TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT:Deutschland: Kirchen in Deutschland gedenken Mauerfall vor 20 Jahren Beide großen Kirchen würdigten den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 als Zeichen für die Macht von Gewaltlosigkeit. Dazu hätten der Mut, die Beharrlichkeit und die Friedfertigkeit vieler Menschen beigetragen, sagte der Trierer katholische Bischof Stephan Ackermann in seiner Predigt. Auch „die Kerzen und Gebete von Christen“ hätten dazu beigetragen, dass in Deutschland ein Traum, die „Wende“, möglich wurde, so Ackermann. In der spätbarocken Ludwigskirche waren eigens zur Feier ein Originalstück der Berliner Mauer und ein runder Tisch aufgestellt worden - Zeichen der gewaltsamen Teilung und des Dialogs. Ein Tag der deutschen Einheit schien im Herbst 1989 noch in weiter Ferne, erinnert sich der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, im Interview mit Birgit Pottler: „Was viele immer falsch verstehen“, betont Bischof Reinelt, „wir wussten damals noch nicht, dass es zur Wiedervereinigung kommt und haben immer wieder auch gefragt, wie werden sich in etwas ruhigeren Zeiten die Kommunisten vielleicht doch wieder rächen.“ Noch eine Frage bewegte, bekennt der Katholik heute: „Hauen die jetzt alle ab? Wer ist der letzte, der das Licht ausmacht?“ Erst Ende November 1989 wendete sich das Blatt: Reinelt spricht von einem „großen Tag“. „Helmut Kohl kam nach Dresden, und es wurde an den Trümmern der Frauenkirche eine Volksversammlung angesagt. Helmut Kohl hatte Angst, dass die Menschen Dresdens das alte Deutschlandlied anstimmten, weil sie die dritte Strophe wahrscheinlich nicht gekannt hätten, einige früher aber durchaus noch die erste Strophe gesungen haben. Kohl hat mich gebeten: ,Schickt den Kapellknabenchor, stellt die Jungen ganz nah an das Mikrofon, und falls die Menschen das Deutschlandlied anstimmen, singt ihr ,Großer Gott wir loben Dich’.“ „Sie sehen, hilflos waren da immer noch sehr viele“, unterbricht Reinelt lachend und hat doch Tränen in den Augen. „Dann kam ganz wichtiger Schritt“, fährt er fort. „In der DDR war ja verboten, die Nationalhymne zu singen, weil darin vorkam ,Deutschland, einig Vaterland’. Und an jenem Tag in Dresden erklang kein Deutschlandlied, sondern von den Hauswänden wurde ein riesiges Transparent enthüllt: ,Deutschland, einig Vaterland’. Und sofort hat das ganze Volk skandiert… Helmut Kohl hat nachher gesagt, da habe ich mich entschlossen, jetzt probieren wir’s.“ (rv/kna) Deutschland: „Freude über ein Leben in Freiheit“ DER WOCHENKOMMENTAR:Der bekannte katholische Publizist Martin Lohmann ist seit genau sieben Tagen Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL). In diesem Monat Oktober hören Sie ihn bei uns als Wochenkommentator. (rv) DAS SONNTAGSEVANGELIUM:Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen Das Sonntagsevangelium DIE NACHRICHTEN:VatikanGleichzeitig zur Afrika-Bischofssynode, die am Sonntag beginnt, laufen im Vatikan die Vorbereitungen für eine weitere Sonderbischofssynode im Oktober nächsten Jahres. Sie ist dem Nahen Osten gewidmet und soll die Schwierigkeiten der Christen dort unter die Lupe nehmen. Im Vatikan wurden an diesem Samstag erste Details der vorbereitenden Sitzungen dieser Nahost-Synode bekannt; die Sitzungen fanden am 21. und 22. September im Vatikan statt. Dabei habe sich gezeigt, dass die katholischen Riten im Nahen Osten sich von der Synode vor allem mehr Einheit untereinander versprechen, so ein Vatikanpapier. „Noch bevor sie Mitglieder bestimmter Gemeinschaften sind, sind Christen zunächst einmal Christen“, so das Dokument wörtlich. Die Synode solle Möglichkeiten ausloten, wie die katholischen Gruppen in Nahost öffentlich stärker mit einer Stimme sprechen können, „etwa durch den gemeinsamen Gebrauch von Medien“. Auch die aus dem Nahen Osten emigrierten Christen sollten sich „ihrer nicht aufgebbaren Identität wieder mehr bewusst werden“. Besonders intensiv sei auch über die Beziehungen zu Juden und Moslems in der Region diskutiert worden. Die Teilnehmer des Präsynodalen Rates hätten ein Grundlagenpapier entworfen, das in den nächsten Monaten noch weitergeführt werden soll. Nach Medienberichten will der Papst das Basisdokument der Synode im nächsten Juni bei einem Besuch auf Zypern vorstellen. (rv) Vatikan/Zypern EuropaDeutschland Österreich Schweiz/Togo Frankreich Türkei AsienPhilippinen Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören Titel: Gottes Kontinent? Über die religiöse Krise Europas und die Zukunft von Islam und Christentum Zunächst der allgemeine Eindruck: In Europa geht es mit dem Christentum steil bergab und mit dem Islam steil bergauf. Wird Europa bald Eurabien? Werden in Europa die Kirchen zu Moscheen um- und die Menschenrechte abgebaut? So die Fragen von Philip Jenkins in seinem aufregenden Buch „Gottes Kontinent?“ Vor allem aber bewegt ihn die Frage: Warum sind die so modernen säkularisierten Vereinigten Staaten weiterhin christlich religiös, Europa aber immer weniger christlich-religiös? Woher kommt der Unterschied? Wird es bald einen europäisierten Islam geben? Mit all diesen Fragen befasst sich das Buch in perfekter Gründlichkeit. Jenkins verwirft die schwarz-weiß-Bilder, liefert aber unzählige Daten und Interpretationen für Konflikte und Terror. Wichtig ist ihm: Oft wird die Religion als Grund für Konflikte angesehen, in Wirklichkeit aber sind es meist soziale, rassische oder nationale Gründe. Ja er schließt nicht aus, dass der wachsende Islam das Christentum zu neuem Leben erweckt. Religion werde an Bedeutung gewinnen. Sie werde nicht untergehen. Die FAZ meint, wer die Zukunft des Christentums und des Islam in Europa verstehen will, komme um dieses Buch nicht herum.
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