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![]() Meldungen vom 16.10.2009 - Kardinal Kasper: Kein Stillstand in der Ökumene -- Vatikan-Kommission prüft Medjugorje - - Österreich: Keine „Diskussionsverbote“ - Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis Redaktion: Stefan von Kempis Redaktionsschluss 16.00 Uhr Die folgenden Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr. AUS DER REDAKTION: Verehrte Freundinnen und Freunde unseres Newsletters, THEMEN DES TAGES: Kardinal Kasper: „Kein Stillstand im ökumenischen Gespräch“ „Wir sind nicht mehr in den sechziger oder siebziger Jahren, als es einen Neuanfang gab – wie wir heute sehen, auch mit einem etwas zu einfachen Enthusiasmus. Heute gibt es eine gewisse Ermüdung, vielleicht auch stellenweise Enttäuschung. Aber die neue Nüchternheit kann auch ein Zeichen für größere Reife sein, die der Last der Realität Rechnung trägt.“ Wir sind nicht in einer ökumenischen Eiszeit, so Kasper: „Im Gegenteil, wir sind in einer Hochsaison, im Hochsommer!“ Der Dialog stehe allerdings vor einem Generationswechsel. Nötig sei jetzt eine Aufnahme der erreichten Ergebnisse in den einzelnen Kirchen. In vielen zentralen Fragen bestehe schon Übereinstimmung, in anderen gebe es Annäherungen; auch seien die trennenden Punkte klarer definiert. Auf die Schwierigkeiten innerhalb der anglikanischen Gemeinschaft angesprochen meinte der Kardinal, die katholische Kirche sei in dieser Angelegenheit nicht der lachende Dritte. „Wir fischen nicht in anglikanischen Gewässern: Proselytismus ist keine Politik der katholischen Kirche. Aber wenn Menschen vor ihrem Gewissen sagen, dass sie katholisch werden wollen, dann können wir ihnen natürlich nicht die Tür verschließen. Wir sind uns mit dem Erzbischof von Canterbury darin einig, dass es in diesem Punkt Gewissens- und Religionsfreiheit geben muss. Wenn also jemand katholisch werden will, sind wir offen dafür und sagen: Willkommen! Gleichzeitig – da hat sich nichts geändert – wollen wir unseren Dialog mit der anglikanischen Gemeinschaft fortsetzen!“ Die stärkere Wiederzulassung der so genannten alten Messe durch ein „Motu Proprio“ von Papst Benedikt hat nach Ansicht von Kardinal Kasper keine negativen Auswirkungen auf die Ökumene gehabt. „Auf das Motu Proprio über den so genannten Außerordentlichen Ritus der Liturgie bin ich auch von einigen Dialogpartnern angesprochen worden, ja – aber das ist im Prinzip eine interne Angelegenheit der katholischen Kirche, und es geht ja hier um kleine Gruppen, die diese außerordentliche Liturgie feiern… Wir treten ja immer für die Einheit in der Vielfalt ein, und das sollte natürlich auch im Innern unserer Kirche gelten. Das sollte man, finde ich, respektieren.“ Kasper deutete zugleich einen Stabwechsel in der vatikanischen Ökumene-Behörde an. Er werde im nächsten März 77; in diesem Alter sei es normal, dass man in Pension gehe, sagte der Kardinal. Die Entscheidung über seine Ablösung und die Auswahl eines Nachfolgers liege jedoch beim Papst. Er selbst stehe weiterhin für eine Arbeit in der Kirche zur Verfügung, so Kasper. Der deutsche Dogmatiker und frühere Bischof von Rottenburg-Stuttgart war 1999 von Papst Johannes Paul II. in den Vatikan berufen worden. (rv/kna) Vatikan: Neue Kommission prüft Medjugorje Die Untersuchung dreht sich nicht in erster Linie um eine Bewertung der angeblichen Erscheinungen und Visionen, die Anfang der 80er Jahre begonnen haben sollen. Abschließende Urteile zu solchen Fragen gibt der Vatikan ja immer erst grundsätzlich nach dem Ende solcher Phänomene ab. Stattdessen soll die Kommission über das geistliche Leben und die Pilgerströme in Medjugorje nachdenken – und über eine geeignete pastorale Begleitung der Besucher. Denn trotz Zurückhaltung und sogar negativer Voten der örtlichen Kirchenleitung kommen jährlich mehrere hunderttausend Menschen zu Gottesdiensten, Gebeten und regem Sakramentenempfang. Auch wenn Medjugorje nicht als Wallfahrtsort anerkannt ist, reisen viele Gläubige in Gruppen an, begleitet von Priestern. Diesen Pilgerströmen wolle man Orientierungen anbieten. Der Vatikan hat vor mehr als zehn Jahren klargestellt, dass offizielle kirchliche Pilgerfahrten nach Medjugorje verboten sind. Private Besuche seien hingegen möglich, soweit sie nicht als Anerkennung der Ereignisse gewertet würden. Der Mann, der diese Linie damals von der Glaubenskongregation ausgab, ist der jetzige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Blickt man auf die Homepage des Bistums Mostar, in dem Medjugorje liegt, dann findet man reiches Textmaterial, das einen Schatten auf die angeblichen Marienerscheinungen wirft. Vor allem die Franziskaner, die in dem Ort stark vertreten sind, erscheinen dadurch in schlechtem Licht. Einer der engagiertesten Köpfe im Umfeld der so genannten „Seher“, Pater Tomislav Vlasic, habe diesen geradezu „diktiert“, was sie als Marien-Botschaft den Pilgern sagen sollten. Dadurch habe sich einmal auch eine richtiggehende theologische Häresie in eine solche „Botschaft“ eingeschlichen. Die Erscheinung habe angeblich auch Pater Vlasics Werk gelobt und ihn als spirituellen Führer empfohlen, woraufhin dieser einen „Geburtstag der Gospa“ erfunden habe. Vlasic ist zu Jahresbeginn vom Papst in den Laienstand versetzt worden; ihm droht die Exkommunikation. (kna/rv) Österreich: Krätzl gegen „Diskussionsverbote“ in der Kirche Allerdings seien im Anschluss an das Konzil viele noch offene Fragen theologisch nicht weiter vertieft worden - mit negativen Auswirkungen auf das kirchliche Leben, wie der Weihbischof bedauerte. Krätzl nannte in diesem Zusammenhang u.a. das Verhältnis von Welt- und Ortskirche, den Themenbereich „verantwortete Elternschaft“, die Liturgiereform oder die Frage der eucharistischen Mahlgemeinschaft zwischen den christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Kardinal Schönborn sprach in seiner Antwort von einer „Steilvorlage“, die Weihbischof Krätzl geliefert habe. Auch er, so Schönborn, wolle dringend zu einer neuen Debatte ermutigen. Allerdings wolle er vor einer rein abwertenden Sicht der Tradition warnen. Die von Bischof Krätzl positiv hervorgehobenen Konzilstheologen hätten sich nicht generell gegen die kirchliche und theologische Tradition der Kirche gewandt, sondern gegen eine verkürzte und viel zu eng geführte Theologie des 19. Jahrhunderts. In der nachkonziliaren Entwicklung in der Kirche habe es auch „negative Auswüchse“ gegeben, so Schönborn. Umso notwendiger sei eine fundierte und durchaus auch kontroverse Debatte. (kap) 20 Jahre Mauerfall: „Das ging schon zeitig los…“ „Da haben wir natürlich gesagt, besser gepredigt, ganz im Sinn ,Gut gebrüllt Löwe!’, wir müssen dort bleiben, wo Gott uns hingestellt hat. Aber insgeheim, im Gespräch unter den Mitbrüdern haben wir uns natürlich auch gesagt, wir können die Leute sehr wohl verstehen. Dieser Anspruch auf die Freiheit, der war eigentlich kompromisslos auch möglich zu machen.“ (rv) DIE AFRIKA-SYNODE IM VATIKAN: Synode: Sudan, ein Drama Zur Art der Gewalt sagte Zubeir Wako: „Es ging aus von Gewalt zwischen Stämmen. Und dann kam die Instrumentalisierung durch die Politik. Bestimmte Machthaber rekrutierten hier ihre Kämpfer und gaben ihnen Waffen. Denn ich glaube nicht, dass Waffen ins Land kommen, ohne dass jemand sie bezahlt. Jetzt richtet sich die Gewalt gegen unschuldige Dörfer. Während die früheren Reibereien zwischen Stämmen gewissermaßen ein Ziel hatten – Zugang zu Wasser und Weidegründen und Ähnliches – gehen die Krieger jetzt einfach herum und schlachten wahllos Leute ab. Es sind Massaker, es ist ein Töten ohne Ziel. Und die Opfer sind eher Kinder und Frauen als Männer. Sie treiben sie zusammen und schießen sie tot. Es gibt keine Situation von Krieg, die so etwas rechtfertigen würde.“ Der Süden hat eine gewisse Autonomie innerhalb des Sudans. Das nehme die Zentralregierung zum Vorwand, nicht das Geringste gegen das Schlachten zu unternehmen, so der Kardinal. Die Stimme der Kirche werde im Südsudan nicht gehört. Anders liegen die Probleme im muslimisch dominierten Norden des Landes. „Die Frage der Rechte der Christen ist dort noch lange nicht ausgestanden. Es gibt viele Erklärungen über eine positivere Politik gegenüber Christen. Im Friedensabkommen vor vier Jahren etwa stand, dass bestimmte Gesetze revidiert werden sollten, die die Rechte von Nicht-Moslems einschränken. Bloß: Inzwischen hat das Parlament beschlossen, diese Gesetze beizubehalten. Das verursacht Reibungen. So können wir als Kirche beispielsweise im Nordsudan keine Kirchen bauen, und man bereitet uns Schwierigkeiten, Grundstücke für unsere Aktivitäten zu erwerben. Priester dürfen nicht ausreisen, und sie müssen zum Heer, im Gegensatz zu muslimischen Geistlichen. Neuerdings gibt es eine Regierungskommission für die Rechte der Nicht-Muslime. Das ist eine Kommission auf Papier.“ Vor den gewaltigen sozialen und politischen Missständen gerate völlig aus dem Blick, wie positiv die Arbeit der Kirche im Sudan ist, hob Zubeir Wako im Gespräch mit uns hervor: „Eine Sache, von der wir uns wünschen, dass die Synode und die Weltkirche sie zur Kenntnis nimmt, ist: Es gibt eine Kirche im Sudan – und sie funktioniert. Über all die Jahre des Krieges hinweg waren wir die einzige Größe, die immer an der Seite der Leute geblieben ist.“ In der sudanesischen Hauptstadt Khartum etwa – dem Erzbistum Zubeir Wakos – bemühte sich die Kirche sehr um eine besondere Form der Investition in die Zukunft, nämlich in Bildung. Allein: ohne bleibende materielle Hilfe von Außen ist dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt. „In den 80er Jahren öffneten wir in Khartum 120 Volksschulen, an denen 42.000 Kinder unterrichtet wurden. Dahinter stand die Bemühung, diese Kinder weg von der Straße zu bekommen und sicherzustellen, dass wir in Zukunft ausgebildete Laien haben, die für die Entwicklung des Landes und für die Verteidigung der Armen arbeiten können. Leider mussten wir dieses Projekt einstellen, weil uns die Mittel ausgingen. Denn jene, die uns unterstützt hatten, sagten uns: Europa steckt jetzt selbst in der Krise, und überdies ist eure Regierung jetzt soweit, die Schulen selber zu tragen. Ich habe einige von diesen Leuten nach Khartum eingeladen, ihnen Kinder gezeigt, die jetzt wieder auf der Straße sind, und sie gefragt: „Wenn sich jetzt die Regierung um diese Kinder kümmert, warum sind sie nicht in der Schule?“ (rv) DIE NACHRICHTEN:VatikanDer Zugang zu Nahrung ist ein Menschenrecht. Darauf macht der Papst in einer Botschaft zum Welttag der Ernährung aufmerksam. Der Text wurde an diesem Freitag am Sitz der UNO-Welternährungsbehörde FAO verlesen. Benedikt kritisiert, dass das Recht auf Nahrung oft nur unzureichend oder gar nicht durchgesetzt werde. Er setzt sich für einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und für einen neuen Lebensstil der Brüderlichkeit ein. Der Papst beklagt, dass die derzeitige Wirtschafts- und Finanzkrise „stark die Welt der Landwirtschaft trifft“: „Die Lage dort wird dramatisch.“ (rv) Vatikan/Vereinte Nationen Vatikan/Schweiz EuropaDeutschland Österreich Schweiz Spanien AfrikaGuinea Südafrika AsienNordkorea Burma AmerikaVereinigte Staaten Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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