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Tagesmeldungen vom 28.8.2010

- Abschiebung der Roma ein „Angriff auf die Armen -
-
Kardinal Meissner: Hoffnung für Tarsus -
-
Pakistan: Schock nach Mord an Helfern -

Hier unser Podcast-/ RSS-Service


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 15.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Migrantenrat verschärft Kritik an Abschiebung der Roma
Die Diskussion um die französische Ausländerpolitik reißt nicht ab: Der Vatikan blickt kritisch auf das Vorgehen der französischen Regierung gegen die Roma. Am Freitag hatte Erzbischof Agostino Marchetto vom päpstlichen Rat der Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs noch beschwichtigt: Die Kirche wolle sich politisch weder rechts, links noch in der Mitte positionieren. Papst Benedikt forderte beim letzten Angelusgebet schon eindringlicher, man müsse die Menschen in ihrer Verschiedenheit akzeptieren. Jetzt äußert sich auch der Leiter des Migrantenrats mit schärferen Worten. (rv)
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Vatikan: Hoffnung auf Papstbesuch in Serbien
Serbische Katholiken und Orthodoxe hoffen auf einen Besuch Papst Benedikts XVI. in dem Balkanland. Es sei „sein persönlicher Wunsch und der Wunsch der gesamten serbisch-orthodoxen Kirche“, dass es zu einem Besuch des Bischofs von Rom in Serbien kommt, sagt der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej (Gavrilovic) bei einer Begegnung mit österreichischen Journalisten in Belgrad. Ein möglicher Termin steht bereits seit einiger Zeit im Raum: das 1.700-Jahr-Jubiläum des Edikts von Mailand im Jahr 2013, mit dem die Christenverfolgung im Römischen Reich endgültig beendet wurde. Gegenüber unseren österreichischen Kollegen von studio omega sagte der katholische Bischof von Belgrad, Stanislav Hocevar:

„Bei dem Dialog mit der Orthodoxie geht es darum, nach einer neuen Synthese zu suchen, in der ein politisch und moralisch müder Westen und ein der Säkularisierung angstvoll entgegenblickender Osten zusammen an einer „Europäisierung Europas“ arbeiten. Das Christentum atmet nämlich mit zwei Lungenflügeln, aus dieser Tatsache gilt es auch die Kraft zu schöpfen, im gemeinsamen Dialog zwischen den Kirchen und den Staaten die Rolle des Christentums in Europa neu zu bestimmen. Wir brauchen eine neue Komplementarität.“ (kap)
Mehr zu diesem Thema lesen und hören Sie hier

D: Ein Silberstreif am Himmel über Tarsus
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner begrüßt die neuen Zeichen aus der Türkei für eine dauerhafte Nutzung der Pauluskirche in Tarsus durch die Christen. Es wäre ein Signal für die ganze Welt, schreibt der Erzbischof von Köln in einer Mitteilung. Gegenüber unseren Kollegen vom Kölner domradio äußert Kardinal Meisner aber auch seine Skepsis.

„Ich bin schon mehrfach durch Versprechungen hoher türkischer Autoritäten mit Hoffnung erfüllt worden, die sich dann als trügerisch erwiesen. Ich bleibe aber bei dem urchristlichen Grundsatz: „sperare contra spem“, also „gegen die Hoffnung zu hoffen“, auf dass die mittelalterliche Kirche in Tarsus uns Christen zurückgegeben wird.“ (domradio)
Lesen und hören Sie hier unseren Beitrag

Pakistan: Morde an Helfern wird Hilfe nicht beenden
Schock in Pakistan: Verschiedene Beobachter aus Kreisen der Regierung, des Militärs und der humanitären Hilfsorganisationen, die im Swat-Tal tätig sind, bestätigen an diesem Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur fides den Mord an drei humanitären Helfern. Sie waren im Einsatz unter den Flutopfern in Pakistan. Es handelt sich bei den Ermordeten um Ausländer christlichen Glaubens, die vor Ort für eine Hilfsorganisation tätig waren, die aus Sicherheitsgründen noch nicht genannt werden soll. Michael O´Brien vom Internationalen Roten Kreuz in Islamabad erzählte unseren italienischen Kollegen, wie die Lage im Augenblick aussieht. US-Regierungskreise hatten am Donnerstag von Organisationen berichtet, die planten, ausländische Helfer anzugreifen.

„Wir nehmen diese Drohung sehr ernst.“ So Michael O’Brian vom internationalen Roten Kreuz in Islamabad zu Radio Vatikan. „Das Rote Kreuz befindet sich aber in einer anderen Lage als andere Hilfsorganisationen. Wir arbeiten bereits seit über 30 Jahren in Pakistan und arbeiten eng mit dem Roten Halbmond des Landes zusammen. Wir gelten hier als eine rein humanitäre Organisation. Da haben es religiöse Hilfswerke schwieriger als wir, obwohl sie genauso gut wie wir arbeiten.“ (rv/kna/pm)
Hier hören und lesen Sie mehr


DER SONNTAG

Das Sonntagsevangelium
Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Lukasevangelium Lk 14: 1.7-14. (schott)
Hier hören und lesen Sie das Evangelium

Die Betrachtung zum Sonntag
Aus einer Predigt von John Henry Newman über das Wagnis des Christseins. (rv)
Hören Sie hier die Betrachtung Newmans


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Mutter Teresa von Kalkutta
Am vergangenen Donnerstag wäre Mutter Teresa 100 Jahre alt geworden. Weltweit gedenken in diesen Tagen Christen und Gläubige der Missionarin und Friedensnobelpreisträgerin. Benedikt XVI. nannte sie die „personifizierte Nächstenliebe“, der Vatikan würdigte die Ordensgründerin mit einer Gedenkmesse im Petersdom. In der wichtigsten Wirkungsstätte Mutter Teresas, im indischen Kalkutta, erreichten die Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr am Donnerstag schon einen ersten Höhepunkt. Wer war diese entschlossene Nonne im weißen Sari, die es unermüdlich in die tiefsten Slums Indiens zog? (rv)
Hier hören und lesen Sie den Beitrag von Anne Preckel


DIE BUCHBESPRECHUNG:

Navid Kermani: Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime, eine Besprechung von Anne Preckel
Navid Kermani stellt in seinem Buch „Wer ist wir?“ die Frage nach Deutschlands Muslimen als Frage von Zuweisungen und Zugehörigkeiten, die über Religion und Nation hinausgehen. Er beobachtet aktuelle Debatten über „die Muslime“ und die Art und Weise, wie sie geführt werden. Und er lässt Zwischentöne anklingen, bricht gängige Gegenüberstellungen wie „Muslime vs. Deutsche“ und „Islam vs. Moderne“ auf. Kann man zugleich von innen und außen schauen? Kermanis Buch tut es. Das mag man „postmodern“ und unabgeschlossen nennen wollen. Es ist aber unerlässlich, wenn man den Anspruch hat, tiefer in die Blackbox religiöser und kultureller Identität zu blicken.
Lesen und hören Sie die Besprechung hier


DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Mit einem Gottesdienst im Fuldaer Dom ist am Freitag der zehnte Kongress „Freude am Glauben“ eröffnet worden. Der Kongress steht unter dem Motto „Die Kirche – Dienerin der Wahrheit und Zeichen des Widerspruchs“; er dauert bis Sonntag. Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen rief im Eröffnungsgottesdienst im Dom zu Fulda insbesondere mit Blick auf den Missbrauchsskandal die Katholiken auf, treu zur Kirche zu stehen. Noch nie in den letzten Jahrzehnten seien überzeugte und fundierte katholische Christen so wichtig gewesen wie in den letzten sechs Monaten, sagte der Bischof. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sprach am Samstag von einer „gesellschaftlichen Verfolgung“ der Christen in westlichen Ländern. Christen müssten mit polemischer Kritik und manchmal auch mit beruflichen und gesellschaftlichen Zurücksetzungen rechnen. In einem von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichneten Schreiben aus dem Vatikan heißt es, Papst Benedikt XVI. fühle sich geistlich mit den Teilnehmern verbunden und versichere sie seines Gebets.
(kna)
Opfer von sexuellem Missbrauch innerhalb der Kirche können sich einem Hoffnung auf Entschädigungen machen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Die deutsche Bischofskonferenz werde „sich Entschädigungsforderungen nicht verschließen“, zitierte der „Spiegel“ die Bischofskonferenz. Die überarbeiteten Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch, die in der kommenden Woche vorgestellt werden sollen, sollen zudem dazu führen, dass Missbrauch „unmittelbarer“ als bisher bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wird. Alle 27 Bistümer werden die Leitlinien demnach ab sofort übernehmen.
(afp/der spiegel)

Italien
Die Regierung plant offenbar die rechtliche Anerkennung von sechs weiteren Religionsgemeinschaften. Neben der katholischen Kirche sollen künftig auch die orthodoxen Kirchen, Buddhisten, Mormonen, Hindus, apostolischen Christen und Zeugen Jehovas staatlich anerkannt werden. Eine Einigung mit Muslimen steht allerdings nicht auf der Tagesordnung. Das berichtet die Tageszeitung „Corriere della Sera“. Regierungsvertreter argumentierten, dass die Muslime in Italien zu zersplittert seien. Mit zwei Prozent der Bevölkerung in Italien bilden Muslime die größte religiöse Minderheit nach der vor allem durch Einwanderung aus Rumänien angewachsenen Gruppe der Orthodoxen. Damit können sich künftig die neuanerkannten Gemeinschaften an den freiwilligen Religionssteuern beteiligen. Italiener können in der Steuererklärung wählen, ob sie 0,8 Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer der katholischen Kirche, kulturellen und humanitären Zwecken oder anderen Glaubensgemeinschaften zukommen lassen. Entsprechende Staatsverträge wurden in der Vergangenheit etwa mit der Jüdischen Gemeinschaft, den Waldensern, Lutheranern und Siebenten-Tags-Adventisten vereinbart. (c
orriere della sera)

Asien

Indien
Zum 100. Geburtstag der Ordengründerin Mutter Teresa hat die indische Bundesbahn ihren Gedenkzug „Mother Express“ in Betrieb genommen. Zu der Einweihungsfeier am Donnerstag versammelten sich in Kalkutta rund 25.000 Menschen, darunter mehrere Bundesminister aus Neu Delhi. In den Ordensfarben Blau und Weiß und mit Klimaanlage ausgestattet, reist der Zug künftig als mobile Ausstellung durch das Land, um die Botschaft der „Mutter der Armen“ unter den 1,2 Milliarden Indern zu verbreiten. Auf dem Zug werden 15 Filme über das Leben und Werk Mutter Teresas gezeigt.
(kipa)
Bischof Joji Marampudi ist tot. Das berichtet asianews an diesem Samstag. Marampudi war der erste indische Dalit, der ein katholischer Bischof war. Er war Erzbischof von Hyderabad. Marampudi wurde 68 Jahre alt und war seit einiger Zeit krank. Er galt als eine wichtige Persönlichkeit der Kirche in Indien, da er sich für die Rechte der Dalits im Subkontinent einsetzte.
(asianews/agi)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime
Autor: Navid Kermani
Rezensentin: Anne Preckel

Navid Kermani stellt in seinem Buch „Wer ist wir?“ die Frage nach Deutschlands Muslimen als Frage von Zuweisungen und Zugehörigkeiten, die über Religion und Nation hinausgehen. Identität ist kompliziert, die religiöse erst recht – davon geht der deutsche Autor iranischer Herkunft aus. Er beobachtet aktuelle Debatten über „die Muslime“ und die Art und Weise, wie sie geführt werden. Und er lässt Zwischentöne anklingen, bricht gängige Gegenüberstellungen wie „Muslime vs. Deutsche“ und „Islam vs. Moderne“ auf. „Wir“ ist Multi-Kulti-Fußballfieber in Kölle, „wir“ ist der gewalttätige afghanische Junge an der deutschen Schule samt hilfloser Lehrerin. Aber „wir“ ist auch Murat Kurnaz, ein Schandfleck im sonst funktionierenden deutschen Rechtsstaat. Und „wir“ ist auch die Islamkonferenz, mit ihren Mängeln und Möglichkeiten, endlich auch institutionell Dialog mit Muslimen anzuleiern.

Integration in Deutschland ist möglich, aber nicht leicht zu haben, scheint uns Islamkenner Kermani sagen zu wollen. Denn bereits die Kultur- und Religionsgeschichte ist – im Islam wie im christlich geprägten Raum – vielfältig und widersprüchlich. Kermani zeigt zum Beispiel, dass die Trennung von Staat und Religion im historischen Islam sehr wohl gekannt und geschätzt wurde – der Kalif war kein Mufti. Oder dass die Idee vom Islam als Staatsform erst im 19. Jahrhundert aufkam und obendrein vom Westen mitproduziert wurde. Und schließlich: Dass „der Islam“ oder das, was wir mit „Islam“ meinen, heute vielerorts viel toleranter und integrationsfähiger ist als angenommen.

Als Beispiel oder Chance eines „wir“, das über ethnische Herkunft, Rasse, Religion und Kultur hinausgeht, nennt Kermani die europäische Idee: „Europa ist gerade kein erweiterter Nationalstaat, sondern ein Modus, Unterschiede politisch zu entschärfen, um sie zu bewahren.“ Wenn das gelingt, ist viel erreicht. Und echte Integration kann in dieser Perspektive freilich niemals Assimilation bedeuten.

Kann man zugleich von innen und außen schauen? Kermanis Buch tut es. Das mag man „postmodern“ und unabgeschlossen nennen wollen. Es ist aber unerlässlich, wenn man den Anspruch hat, tiefer in die Blackbox religiöser und kultureller Identität zu blicken.

 






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