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Meldungen vom 9.1.2010


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Verständnis für Migrantenrevolte in Süditalien
Nach einer Revolte von Erntearbeitern in Süditalien hat der Vatikan Verständnis für die aufgebrachten Einwanderer gezeigt. Nachdem Unbekannte in der Stadt Rosarno mit einem Luftgewehr auf zwei Afrikaner geschossen hatten, war es dort am Donnerstagabend zu Krawallen gekommen. 67 Menschen, darunter Migranten, Sicherheitskräfte und italienische Bürger, wurden dabei verletzt. An diesem Samstagmorgen wurde bei Rosarno erneut auf afrikanische Einwanderer geschossen. Einer von ihnen wurde mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Caritas und die Kirche der betroffenen Region nehmen die Migranten in Schutz: Die Lebensbedingungen der größtenteils illegalen Arbeiter, die in Rosarno in einer ehemaligen Fabrik ohne fließendes Wasser und Sanitäranlagen lebten, seien schrecklich. Das meint auch Pino Demasi, Generalvikar der Diözese Oppido-Palmi.

„Auf der einen Seite gibt es da die lokale Mafia, die so genannte `Ndrangheta, die diese Bürger unterbuttert und sie bis aufs letzte ausnutzt. Sie zwingt sie, an diesen schrecklichen Orten zu leben, und bezahlt sie kaum. Und auf der anderen Seite gibt es da die Menschen guten Willens aus der Region, die ein Netzwerk der Solidarität aufbauen und die Migranten schützen wollen.“

Zu mehr Solidarität gegenüber afrikanischen Einwanderern rief zuletzt auch Siziliens Caritas mit einer provokanten Weihnachtsaktion auf. So fehlten in der Weihnachtskrippe im Dom von Agrigent die drei Könige: Kaspar, Melchior und Balthasar – so steht auf einem Hinweisschild zu lesen – seien „zusammen mit anderen Einwanderern an der Grenze abgewiesen“ worden. Der Erzbischof von Agrigent, Francesco Montenegro:

„Ich kann mich doch nicht von einem Gipskind in der Krippe rühren lassen, das mich an die Ereignisse von vor 2000 Jahren erinnert, und andererseits vor echten Kindern, die im Mittelmeer umkommen, gleichgültig bleiben – von solchen armen Kleinen sind ja so viele gestorben! Ich kriege diese beiden Dinge jedenfalls nicht zusammen…“ (rv/ansa)
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Malaysia/Vatikan: Erzbischof befürchtet „Vernichtung“ der Christen
Gegenüber den Christen in Malaysia herrscht „ein Wille zur Vernichtung“. Das sagt der vatikanische Erzbischof Robert Sarah. An diesem Samstag wurde eine lutherische Kirche im Südwesten der Hauptstadt mit Molotow-Cocktails beworfen. Bereits in der in der Nacht zum Freitag waren drei Kirchen in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur in Brand gesteckt worden. Die Anschläge stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem sogenannten „Allah-Urteil“. Ein Gericht in Kuala Lumpur hatte den Christen letzte Woche erlaubt, das Wort „Allah“ für Gott zu verwenden. Eben dies hatte die Regierung den Christen aber verboten - und will es auch weiterhin tun. Erzbischof Sarah zu den Motiven der Regierung:

„Das Verbot, den Gottesnamen „Allah“ zu benutzen, hätte bedeutet, die Christen als Heiden zu kennzeichnen. Die Befürworter eines solchen Verbots für Christen wollen letztlich, dass die Christen zum Islam bekehrt werden müssten. Die Sanktion der Verbotsbefürworter zielt also darauf, Christen einen Gottesglauben abzusprechen.“

Nach dem Protest konservativer islamischer Politiker und islamistischer Organisationen legte die Regierung Berufung gegen das für die Christen günstige Urteil ein. Diese Reaktion der Regierung sei nicht erstaunlich, so der Erzbischof. (rv)
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Bertone: „Wer Arme verletzt, beleidigt Gott“
„Gerechtigkeit für die Armen!“ Dazu rief Kardinal Tarcisio Bertone an diesem Samstag Vormittag auf - in seiner Predigt zur Einweihung des 81. Vatikanischen Gerichtsjahres. Nur die Liebe Christi mache uns fähig, Liebe um uns zu verbreiten und sie in verschiedensten Lebensbereichen zu bezeugen. Dazu gehöre auch die Gerechtigkeit, die man als Glaubender mit Menschlichkeit und Erbarmen verbinden müsse. Bertone wörtlich:

„Das Geschenk der Gerechtigkeit ist wesentlich für eine gute Regierung. Denn sie wird vor allem gegenüber den Armen angewandt, die häufig Opfer der Macht sind. Wichtig ist das moralische Engagement, das Volk im Sinne der Gerechtigkeit und des Rechts zu leiten. Wer die Rechte der Armen verletzt, begeht nicht nur eine moralische Bosheit, sondern beleidigt auch Gott. Denn der Herr ist der Beschützer der Armen und Unterdrückten, derer, die keinen menschlichen Beschützer haben.“

Gerechtigkeit und Frieden seien ein Zeichen der Ankunft des Messias in der Geschichte der Menschheit. Bertone riet dazu, die menschliche Logik in eine größere Perspektive zu bringen.

„Die Apostel können Jesus nicht nur als einen Mann betrachten, der sie aus schwierigen Situationen befreit und der Harmonie, Gerechtigkeit und Frieden bringt. Sie müssen ihn als Heiland betrachten, der ihnen Befreiung und Frieden schenkt, die von oben kommen. Es geht nicht nur darum, eine pure menschliche Liebe zu erleben, sondern in uns die Liebe Gottes aufzunehmen.“

Kurioserweise hat der Staat der Vatikanstadt die höchste Anzahl an zivilrechtlichen und strafrechtlichen Prozessen im Verhältnis zu seinen 492 Bewohnern. Diese tragen allerdings nicht die Schuld daran, denn im Jahr betreten über 18 Millionen Pilger das Territorium des kleinen Staates. Schuld an der hohen Quote tragen vor allem Taschendiebe und kleinere Verkehrsunfälle. (rv)
Zum Nachlesen und Nachhören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. wird an diesem Sonntag vierzehn Babys in der Sixtinischen Kapelle taufen. Es handelt sich um sieben Jungen und sieben Mädchen. Alle Täuflinge sind Kinder von Vatikan-Angestellten. Unter ihnen ist auch ein Mädchen eines Schweizergardisten. Radio Vatikan überträgt den Gottesdienst zum „Fest der Taufe des Herrn“ live und mit deutschem Kommentar. Auf der Frequenz KW 7250 kHz sowie im Sendebereich Rom auf MW 1611 MHz ist die Übertragung zu hören. Auch im Internet auf Web-Kanal 3 („Rete Gialla“) kann man die Feier mitverfolgen. Über eventuelle Wiederausstrahlung informieren Sie sich bitte direkt bei unseren Partnersendern. (rv)
Zum 150-jährigen Jubiläum des Nordamerikanischen Kollegs in Rom hat Papst Benedikt XVI. an diesem Samstag ehemalige und aktuelle Seminaristen getroffen.
Dabei gedachte er der Gründung des Kollegs durch seinen Vorgänger Pius IX. und rief dazu auf, auch in der heutigen amerikanischen Gesellschaft eine „genuin katholische ‚intellektuelle Kultur’ zu etablieren“. Er sei zuversichtlich, dass das Kolleg auch in Zukunft dazu beitragen werde, Amerikas Katholiken zum „Sauerteig“ im sozialen, politischen und kulturellen Leben zu machen. (pm)
Die Sicherheit des Papstes ist nach Worten des Chefs der „Carabinieri“ beim Vatikan, Salvatore Festa, weitestgehend gewährleistet. Allerdings könne der Schutz nicht hundertprozentig garantiert werden. Bei der Beschirmung des Papstes gegen Angriffe seien auch „unvorsehbare“ Faktoren im Spiel, sagte der Verantwortliche für die Koordination der italienischen Polizei mit den vatikanischen Sicherheitskräften in einem Interview der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. Trotz eines Zwischenfalls wie dem am Heiligen Abend, als eine geistig verwirrte Frau auf Benedikt XVI. zustürzte und ihn zu Fall brachte, sei für den Papst „der best mögliche Schutz garantiert“, betonte der Chef-Carabiniere. Er verteidigte ausdrücklich seine vatikanischen Kollegen gegen Kritik. Bei der Störung zu Weihnachten habe Sicherheitschef Domenico Giani durch seine sekundenschnelle Reaktion einen physischen Kontakt der Angreiferin mit dem Papst verhindert. Alle päpstlichen Bodyguards besäßen eine Spezialausbildung und würden fortlaufend in neuen Techniken geschult. (kap/or)
Papst Benedikt XVI. hat Hugo Brandenburg zum Mitglied der vatikanischen Archäologie-Kommission ernannt. Brandenburg arbeitet derzeit im Deutschen Archäologischen Institut in Rom. Er ist emeritierter Professor am Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie an der Universität in Münster. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf der Erforschung der spätantiken Sarkophage und des frühchristlichen Roms. Aufgrund seiner Verdienste für die Erforschung der christlich-antiken Denkmäler Roms wurde ihm 2006 vom Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie die Ehrendoktorwürde verliehen. Sein 2004 in mehreren Sprachen erschienenes Buch „Die frühchristlichen Kirchenbauten Roms“ gehört zu den Standardwerken. Weiter ist auch der Chefredakteur der Vatikanzeitung, Giovanni Maria Vian, in dieselbe Kommission ernannt worden. Vian ist auch ordentlicher Professor für neutestamentliche Philologie an der römischen Universität „La Sapienza“. (rv)
Nur durch eine Rückbesinnung auf Moral und Religion lässt sich die Wirtschaftskrise überwinden. Das schreibt der Chef der Vatikanbank, Ettore Gotti Tedeschi, in einem Leitartikel für die Zeitung „L’Osservatore Romano“. Mathematische Berechnungen reichten nicht aus, um Wirtschaftsprognosen treffen zu können, so der Banker: Das sei „illusorisch“. Der Ökonom verweist darauf, dass Religion die Menschen ebenso beeinflusse wie die Geschichte oder Wirtschaftsentwicklungen. Deshalb sei die Finanzkrise als eine im Grunde moralische Herausforderung überhaupt zu verstehen. (or)
Erstmals wird die vatikanische Denkmalschutzbehörde von einem Nichtkleriker geleitet. Papst Benedikt XVI. ernannte den Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci, zusätzlich zum Präsidenten der ständigen Kommission für den Schutz der historischen und künstlerischen Monumente des Heiligen Stuhls. Das teilte der Vatikan am Freitag mit. Der renommierte Kunsthistoriker Paolucci folgt auf Kardinal Francesco Marchisano, der seit 2003 an der Spitze dieses Gremiums stand. Die zweithöchste Position der Einrichtung übernimmt Maria Cristina Carlo-Stella, zugleich Büroleiterin an der Dombauhütte von St. Peter. Die Kommission ist eine Art Denkmalschutzbehörde des Vatikan und für alle Restaurierungsarbeiten und Baumaßnahmen an Gebäuden des Heiligen Stuhls zuständig. (kap)

Vatikan/Israel
Die ständige Arbeitskommission zwischen dem Apostolischen Stuhl und dem Staat Israel ist an diesem Donnerstag in Jerusalem zu einer weiteren ordentlichen Sitzung zusammengetroffen. Die Gespräche verliefen nach Angaben des Vatikans in einer herzlichen Atmosphäre. Auf der Tagesordnung stand vor allem die Festlegung der Arbeitsziele für die Plenarversammlung im kommenden Mai in Rom. Der regelmäßige Austausch zwischen Vatikan und Israel ist Teil des Grundlagenvertrags zwischen den beiden Staaten aus dem Jahr 1993. (pm)

Europa

Deutschland
Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hat der CDU vorgeworfen, sich mit ihrer Politik immer weiter von christlichen Grundsätzen zu verabschieden. Das sagte er in einem Interview mit dem „Spiegel“. Wörtlich erklärte der Münchner Erzbischof: „Was mir fehlt, ist ein dezidiertes Bekenntnis zum christlichen Glauben und zur Kirche.“ Im CDU-Grundsatzprogramm sei ganz allgemein von „christlichen Werten“ die Rede. Das sei ihm „viel zu wolkig.“ Marx kritisierte, dass sich die CDU zu sehr vom Leitbild der Ehe verabschiedet habe. Die Politik gehe in die Irre, wenn sie den Menschen vorgaukelt, man könne alles zugleich haben: Karriere, hohes Einkommen und Kinder, so Marx. Scharf griff er auch Forschungsministerin Annette Schavan an, die sich dafür eingesetzt hatte, die Forschung mit embryonalen Stammzellen zu erweitern. Für die katholische Kirche sei die Forschung mit befruchteten Eizellen inakzeptabel. (spiegel)
Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Essener Dom haben die Kirchen am Freitagabend das Jahr der Kulturhauptstadt „Ruhr.2010“ eingeläutet. Essens Bischof Franz-Josef Overbeck bat um Gottes Segen „für alle, die kommen werden, das Geschaffene zu sehen“. An der Feier und einem anschließenden Empfang nahmen Bundestagspräsident Norbert Lammert, NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), NRW-Landtagspräsidentin Regina van Dinther sowie der Geschäftsführer der „Ruhr.2010“, Fritz Pleitgen, teil. Der Präses der westfälischen Landeskirche Alfred Buß äußerte die Hoffnung, dass die „spirituelle Tiefe der christlichen Tradition“ im Kulturhauptstadtjahr erleuchten und erklingen werde. Nicht nur symbolisch läutete die Feier das Großereignis „Ruhr.2010“ ein, das am Samstag und Sonntag mit einem Volksfest auf der Zeche Zollverein in Essen eröffnet werden soll. Gegen Ende des Gottesdienstes ging vom Essener Dom das „Ruhrgebietsläuten“ aus, in das nach und nach alle Kirchenglocken des Ruhrgebietes einstimmten. (kna)
Die Debatte um den Bundeswehreinsatz in Afghanistan geht weiter. Angestoßen wurde sie durch Äußerungen der neuen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, Bischöfin Margot Käßmann. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und Vizepräses der Synode der EKD, Günter Beckstein, zeigt sich in der Süddeutschen Zeitung „irritiert“ von Käßmanns Worten. Eine Bischöfin müsse sicherstellen, dass ihr Amt nicht unter politischer Einmischung leide. Zustimmung erhielt Käßmann hingegen von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. Käßmann habe lediglich ausgesprochen, was viele Menschen in Deutschland denken. Es helfe nicht, Tabus zu errichten. Wer, so Nahles weiter, wenn nicht die Kirchen, habe das Recht und die Pflicht, mehr „Phantasie für den Frieden“ zu fordern. Auch seitens ihrer evangelischen Amtsbrüder erhält die Bischöfin Unterstützung. Statt in militärische Aktionen solle für den Aufbau eines Landes eher in Bildung investiert werden, sagt etwa der bayerische Landesbischof Friedrich. (pm)

Italien
Susanna Maiolo, die am Heiligen Abend versucht hatte, den Papst anzugreifen, ist aus dem Krankenhaus in Subiaco entlassen worden. Die 25-jährige Frau war für zwei Wochen in die psychiatrische Abteilung eingewiesen worden. Während ihres Aufenthalts wurde das Krankenhaus ununterbrochen von der Polizei überwacht. Maiolo ist dort von ihrer Familie sowie vom Privatsekretär des Papstes, Georg Gänswein, besucht worden. (rv)

Portugal
Vier Monate vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. hat das portugiesische Parlament in erster Lesung die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe beschlossen. Ministerpräsident Jose Socrates sprach von einem „historischen Tag im Kampf gegen die Diskriminierung und die Ungerechtigkeit in der portugiesischen Gesellschaft“. Gleichzeitig lehnte das Parlament ein von Grünen und Linken gefordertes Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ab. Unterdessen bemühen sich in dem mehrheitlich katholischen Land einige Bürgerinitiativen, einen Volksentscheid über den Themenkomplex zu erreichen. Benedikt XVI. wird voraussichtlich im Mai den portugiesischen Marienwallfahrtsort Fatima besuchen. (kipa)

Afrika

Ägypten
Nach der Ermordung von neun Menschen nach dem koptischen Weihnachtsgottesdienst im ägyptischen Nag Hammadi hat die Polizei nun drei mutmaßliche Täter festgenommen. Nach Angaben des Senders „Al Jazeera“ handelt es sich dabei offenbar um Angehörige eines muslimischen Mädchens, das von einem Christen vergewaltigt worden sei. Unterdessen gibt es weitere Reaktionen auf den Anschlag vom Mittwoch. Der Chefredakteur der koptischen Wochenzeitung wirft der ägyptischen Regierung mangelnden Schutz der christlichen Minderheit vor. Anlässlich eines „politischen und fanatischen Islams“ unternehme der Staat zu wenig. (kipa)

Naher Osten

Irak
Die irakische Erzdiözese Mossul hat wieder einen Bischof. Monsignore Shimoun Nona wurde an diesem Freitag durch den chaldäischen Patriarchen, Kardinal Emmanuel Delly, im Kloster Dair al Sayida geweiht. Der Bischofsstuhl war nach der Ermordung von Nonas Vorgänger seit dem Jahr 2008 vakant gewesen. In einem ersten Interview gegenüber der Nachrichtenagentur sir skizzierte der neue Bischof die Herausforderungen, vor denen er sich sieht: Es gehe darum, in der kriegszerstörten Diözese materielle und spirituelle Strukturen wieder zu errichten. Durch den Krieg und die darauffolgenden Vertreibungen stünden ganze ehemals christliche Stadtviertel mittlerweile leer. Für einen dauerhaften Frieden sei es wichtig, den Dialog mit den muslimischen Brüdern auf offizieller und persönlicher Ebene fortzusetzen. (sir)

Asien

Philippinen
Bei einer religiösen Prozession hunderttausender Menschen sind in der Hauptstadt Manila zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein 42-Jähriger wurde nach Krankenhausangaben am Samstag von der Menge zu Tode getrampelt. Ein 47-jähriger Zuschauer erlag laut Polizei einem Herzinfarkt, als er auf den Vorbeizug der Prozession wartete. Während des jährlich stattfindenden Umzugs beten die Philippiner dafür, von Naturkatastrophen verschont zu bleiben. Bei tropischen Stürmen, Überschwemmungen, Erdrutschen und Schiffsunglücken sind auf der südostasiatischen Inselgruppe allein im Jahr 2009 fast 2000 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 80 Prozent der 80 Millionen Einwohner sind katholisch. (afp)

China
Trotz eines staatlichen Verbots und Reisebeschränkungen haben mehr als fünftausend Menschen an der Beisetzung des romtreuen Bischofs Leo Yao Liang teilgenommen. Der Bischof der so genannten Untergrundkirche war Ende Dezember im Alter von 87 Jahren in der Provinz Hebei gestorben. Wegen seiner Weigerung, der staatlichen „Patriotischen Vereinigung“ beizutreten, hatte Bischof Yao zuletzt für drei Jahre im Gefängnis gesessen. Nach seiner Haftentlassung hatte er unter Polizeiaufsicht gestanden. In China schwelt seit langem ein Konflikt zwischen der romtreuen Kirche und der staatlich gelenkten „Patriotischen Vereinigung“, die gelegentlich Bischöfe ohne Abstimmung mit dem Vatikan einsetzt. (pm/kap)

Amerika

Brasilien
Der Ende Dezember von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva vorgestellte „Menschenrechtsplan“ findet bei der Kirche eine differenzierte Aufnahme. Die angekündigte Einrichtung einer Kommission zur Untersuchung der Menschenrechtsverstöße in der Militärdiktatur zwischen 1964 und 1985 wird von den Bischöfen befürwortet und unterstützt. Deutlich reserviert verhält die Kirche jedoch gegenüber anderen Inhalten des Plans: Unter anderem ist die Straffreiheit von Abtreibungen und die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe vorgesehen. Auch sollen religiöse Symbole weitgehend aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden. Mit einer gemeinsamen Erklärung zögert man bei der Bischofskonferenz jedoch noch, berichtet die Nachrichtenagentur „Kipa“ in einer Analyse. Offenbar fürchte man, Kritik könne das Unternehmen einer historischen Aufarbeitung der Militärdiktatur gefährden. (kipa)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

Buchbesprechung:

Titel: Mosaiken in Italien 300 – 1300
Autor: Joachim Poeschke
Verlag: Hirmer 2009
Preis: 138 €
Rezensentin: Gudrun Sailer
Rezensiert am: 1.1.2010

Die Orthodoxie hat die besseren Mosaiken – heißt es gerne. Doch gerade Italiens so alte wie ehrwürdige christliche Mosaiktradition braucht diesbezüglich keinen Vergleich zu scheuen. Rom, Ravenna, Neapel und Mailand waren die Zentren dieser Kunstform, die in der Antike und besonders im Mittelalter ihre volle Pracht entfaltete und dann in der Ausgestaltung des Inneren von Neu-Sankt Peter als ausdrücklicher Verweis auf das „eigene“, fürs Katholische reklamierte Erbe wiederbelebt wurde. Der prachtvolle Band des Münsteraner Kunsthistorikers Joachim Poeschke über „Mosaiken in Italien 300 – 1300“ bietet einen vertiefenden Blick auf die bekanntesten und auch die weniger bekannten Monumente der christlichen Mosaiktradition. Erstaunliche Entedeckungen sind da zu machen, etwa die fast intimen häuslichen Szenen, mit denen Pietro Cavallini die römische Basilika Santa Maria in Trastevere schmückte. Überhaupt: Der Blick aus der Nähe auf diese Mosaiken, die doch auf Wirkung aus einiger Entfernung hin entstanden sind, offenbart die eigentlichen Wunder dieser Kunstform. In einer Zeit, in der der Ausstellungsbetrieb gerne auf Leichtverdauliches und leicht zu Transportierendes setzt und Mosaike schon aus diesem Grund ins Hintertreffen geraten, ist es das Verdienst dieses Prachtbandes, diese großartigen Kunstwerke der christlichen Tradition Italiens neu zugänglich zu machen.

 






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