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Meldungen vom 30.1.2010


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Veronica Pohl
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Nach dem Untersuchungsausschuss: „Irak braucht Diplomaten, keine Soldaten!“
Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair sollte schwitzen: An diesem Freitag musste er sich vor dem Irak-Untersuchungsausschuss in London verantworten. Ohne UNO-Mandat und auch ohne den Rückhalt der britischen Bevölkerung entsendete er als enger Verbündeter der USA 2003 45.000 Soldaten in den Irak – und entflammte damit die Diskussion um einen Verstoß gegen internationales Recht. Erwartungsgemäß habe Blair den Irak-Einmarsch als Notwehr gegen die in der Hand des Regimes vermuteten Massenvernichtungswaffen verteidigt, meint der Länderfachmann Berthold Pelster. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er, welche Frage im Untersuchungsausschuss gefehlt habe:

„Ich hätte die Frage gestellt, ob er sich die Verhältnismäßigkeit der Mittel gut überlegt hat. Toni Blair ist ja davon ausgegangen, dass es eine hypothetische Gefahr von Terroranschlägen gegeben hat. Er hat gesagt: Fanatiker und Terroristen wie diejenigen, die in New York 2001 das World Trade Center vernichtet und dabei 3000 Tote in Kauf genommen haben, wären auch jederzeit dazu bereit, 30.000 Menschenleben zu opfern. Das waren allerdings hypothetische Überlegungen. Dieser „Befreiungskrieg“ hat aber tatsächlich dazu geführt, dass es weit über 100.000 Tote im Irak gegeben hat - und das sind reale, faktische Tote. Papst Johannes Paul II. zum Beispiel war ein heftiger Gegner dieses Irakkriegs: Er hat immer warnend seine Stimme erhoben und gesagt, bei solch einem Krieg kann es nur Verlierer geben, wir müssen nach anderen, diplomatischen Mitteln suchen. Und da sind möglicherweise Chancen vertan worden!“

Die menschenrechtliche Situation und auch die Sicherheitslage im Irak seien weiterhin prekär, so Pelster. Der gegenwärtige Zustand belege, dass der militärische Einmarsch der US-amerikanischen und britischen Truppen nicht von Erfolg gekrönt gewesen sei. Künftig hätten Bemühungen um Stabilität und Frieden anders auszusehen. (rv)
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Vietnam: Welle der Unterdrückung
Reist Papst Benedikt XVI. nächstes Jahr nach Vietnam? Schon die Frage ist heikel, schließlich sind die Beziehungen Staat-Kirche in dem kommunistischen Land von einem ständigen Auf und Ab gekennzeichnet. Zwar waren in den letzten Monaten Spitzenpolitiker aus Vietnam im Vatikan zu Besuch, doch gibt es seit Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten. Zur Lage in Vietnam ein Beitrag von Mario Galgano.

Vietnams Bischöfe hätten Papst Benedikt schon sehr gerne zu Besuch in ihrem Land – und zwar im Januar 2011, wenn dort ein kirchliches Jubiläumsjahr zu Ende geht. Und doch haben sie vor ein paar Monaten bei einem Besuch in Rom von einer formellen Einladung an den Papst abgesehen: Zu kompliziert ist das Staat-Kirche-Verhältnis im Land, zu verwickelt auch die innenpolitische Lage.

„Die Stimmung zwischen Kirche und Regierung ist ziemlich angespannt“, berichtet ein aus Frankreich stammender Missionar am Mekong. „Die Kirche entwickelt sich auf absolut außergewöhnliche Weise – die religiöse Praxis wird immer stärker, und das Regime drosselt nicht mehr ganz so stark wie früher den Ansturm auf die Priesterseminare. Aber die Regierung geht doch sehr aggressiv gegen den Erzbischof von Hanoi vor, der sich unter Druck fühlt und um seinen Rücktritt aus Gesundheitsgründen gebeten hat. Die Kirche Vietnams steht insgesamt doch ziemlich unter Druck… schon seit langer Zeit, und sie würde sich ein bisschen mehr Öffnung wünschen.“

Doch zur Öffnung sehen die Herren an der Macht gar keinen Anlass, sagt Benoit de Tréglodé, Vietnam-Experte vom Pariser „Zentrum für ostasiatische Studien“ (Irasec)
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HINTERGRUND:

Deutschland/Schweiz: Jeder Missbrauchsfall ist einer zuviel
In den letzten Tagen sind wieder einige Fälle von sexuellem Missbrauch öffentlich geworden: in den Bistümern Berlin und Essen. In allen Fällen wird von den kirchlichen Stellen auf bestehende Verfahrensordnungen verwiesen. Die deutsche und die schweizerische Bischofskonferenz haben sich unabhängig voneinander im Jahr 2002 Leitlinienpapiere gegeben, die beschreiben, wie in Missbrauchsfällen vorzugehen ist. Diese sind dann von den einzelnen Bistümern übernommen worden und dort auch erhältlich. (rv)

Einige wichtige Punkte dieser Leitlinien


DIE SONNTAGSBETRACHTUNG:

Das Sonntagsevangelium
In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs?
Hier lesen Sie das Evangelium des Sonntags der 4. Woche

Sonntagsbetrachtung
Schriftlesung: 1 Kor 13, 4-11

Heute sind wir nochmals zu Besuch in der Gemeinde von Korinth. Was Paulus ihr schreibt, schreibt er auch uns heute.

Warum schrieb er überhaupt? Erinnern wir uns: Es gab bei aller Vitalität in dieser jungen Kirche schwere Spannungen. Die einen hielten sich für besser als andere. Es gab Risse, Spaltungen, Fraktionsbildungen, welche die Substanz bedrohten. Paulus hatte schon zuvor seine Autorität und alle seine rhetorischen Künste aufgeboten, um die Korinther wieder zur inneren Einheit zusammen zu führen. In der Gemeinde brodelte es, verschiedene Gruppen traten gegeneinander auf und beriefen sich auf die Autoritäten der noch jungen Christenheit, auf Paulus, auf Petrus oder auf – den uns nicht näher bekannten Apollos. Die Glieder der christlichen Gemeinde lebten mehr schlecht als recht zusammen, unterschiedliche Mentalitäten und Nationalitäten prägten das Bild.
Hier hören und lesen Sie die ganze Betrachtung von P. Hermann Schalück OFM


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Mit einem Sturz bin ich in die Geschichte eingetreten.“ So kommentiert der französische Kardinal Roger Etchegaray seinen Fall in der Christmette im Petersdom im vergangenen Dezember. Der Kardinal war von einer Italienerin umgeworfen worden, die auf Papst Benedikt XVI. zugerannt war. Dabei hatte Etchegaray sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. Seine erste Sorge habe dem Papst gegolten, so der Kardinal. Er bewundere den Sanftmut und die Courage von Benedikt XVI. Dieser hatte nach dem Vorfall wie geplant die Christmette zelebriert. (ansa)
Die „technischen“ Vorbereitungen zur Öffnung der Archive zum Pontifikat Pius XII. werden wahrscheinlich im Jahr 2014 oder 2015 abgeschlossen sein. Das hat der Präfekt des Vatikanischen Geheimarchivs, Sergio Pagano, an diesem Freitag gegenüber italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“ bestätigt. Die Kirche habe alles Interesse daran, die Archive zu öffnen, sagte Pagano. Im Hinblick auf die Dokumente über Pius XII. gebe es keinen Anlass, sich zu fürchten. Gleichzeitig drückte Pagano seine Hoffnung aus, dass sich seriöse Wissenschaftler des Nachlasses von Pius XII. annähmen. (apic)
Die internationale Gemeinschaft muss entschiedener gegen Lepra vorgehen. Das hat der vatikanische Gesundheitsminister, Erzbischof Zygmunt Zimowski, an diesem Freitag gefordert. In seiner Botschaft zum Welttag der Leprakranken vom Sonntag ruft er zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen die Krankheit auf. Wirkungsvollere und flächendeckende Strategien seien notwendig, um einer weiteren Ausbreitung von Lepra entgegenzuwirken. Weiter dürften Leprakranke nicht diskriminiert oder aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Vor allem in Asien, Südamerika und Afrika sei Lepra weiterhin verbreitet. Die meisten Fälle träten in Indien und Brasilien auf. Ein rein medizinisches Vorgehen reiche gegen den Anstieg der Krankheitsfälle nicht aus, so Zimowski. Wichtig seien Aufklärungskampagnen für mehr Hygiene sowie eine Sensibilisierung für das Schicksal von Leprakranken. Auch ihren Familien müsse geholfen werden, aus der Isolation herauszutreten und die notwendige Hilfe zu erhalten, wie der Gesundheitsminister betont. (rv)
Zusammenarbeit in der Kirche erfordert einen neuen Stil des Miteinanders. Das sagte Kurienkardinal Stanislaw Rylko in einem Vortrag in Rom über die Rolle von Priestern und Laien. Für den polnischen Kardinal gibt es diesen „neuen“ Stil der Zusammenarbeit zwischen Priestern und Laien ansatzweise schon. Die Geistlichen sollten aber die besondere Identität der Laien wirklich anerkennen, sagte Rylko. Zudem müssten sie „ihren Sendungsauftrag in der Kirche und der Welt schätzen und alles tun, um kein Misstrauen zu säen“. Der Präsident des Päpstlichen Laienrates rät den Priestern außerdem von einer „paternalistischen und autoritären Haltung bei der Leitung von Pfarrgemeinden“ ab. Dieser „neue Stil“ der Zusammenarbeit habe sich in vielen Bewegungen schon positiv durchgesetzt, so der Kurienkardinal. (zenit)
Ein Treffen des Papstes mit dem neuen serbisch-orthodoxen Patriarchen wäre ein ermutigendes Zeichen. Das sagt Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. Einen entsprechenden Vorschlag hatte diese Woche der neue Patriarch in Belgrad bei einer Pressekonferenz gemacht. Der 79-jährige Patriarch Irinej Gavrilovic, der vergangenen Freitag gewählt worden war, schlug ein ökumenisches Ereignis zusammen mit dem Papst in Niš vor, dem Geburtsort Kaiser Konstantins. Bei dieser Begegnung sollte im Jahr 2013 des 1.700-jährigen Jubiläums des Mailänder Ediktes von Kaiser Licinius und Kaiser Konstantin gedacht werden. Pater Lombardi bestätigte gegenüber der Belgrader Zeitung Blic, dass dieser Vorschlag „mit großer Freude“ aufgenommen wurde. Es sei zwar noch zu früh, um über den Ablaufplan einer solchen Reise nach Serbien zu sprechen, aber der Vatikan verfolge die Situation mit großem Interesse. Die Pressekonferenz in Belgrad war ein außergewöhnliches Ereignis, da dieser Weg der Kommunikation von serbischen Patriarchen bisher nie beschritten worden war. (rv/zenit)

Europa

Deutschland
Die diplomatischen Initiativen sind überfällig. Das sagt der deutsche Militärbischof Walter Mixa zur Londoner Afghanistan-Konferenz vom letzten Donnerstag. Aus kirchlicher Sicht seien militärische Mittel „nie allein geeignet, Konflikte zu lösen“, sagte Mixa der in Landau erscheinenden Zeitung „Rheinpfalz am Sonntag“. Krieg sei aus Sicht der Kirche immer eine Niederlage der Menschheit. Diplomatischen und politischen Mitteln sei grundsätzlich Vorrang zu geben. Dabei bewertete Mixa die Londoner Konferenz positiv: Sie habe die Weichen für eine schrittweise Rückgabe der sicherheitspolitischen Verantwortung an die afghanische Regierung gestellt. Der Bischof warnte auch vor negativen Folgen des parteipolitischen Streits um die Afghanistan-Strategie. Soldaten und Kommandeure dürften nie den Eindruck gewinnen, „sie würden von der deutschen Öffentlichkeit im Stich gelassen“. Die deutschen Einsatzkräfte handelten schließlich im Auftrag des Bundestags und im Rahmen einer UNO-Mission. (kna)

Schweiz
„Das Ausmaß der Integrationsaufgabe beginnt uns erst jetzt richtig bewusst zu werden.“ Zu dieser Auffassung kommt Thomas Wipf, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes. Für viele Menschen sei die islamische Religion nicht leicht zu beurteilen, schreibt Wipf in einer Veröffentlichung anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos. Das Auftreten gewisser Gruppierungen oder Einzelpersonen löse Irritationen und auch Widerstand aus. Dabei habe der Dialog mit dem Islam vor allem eine positive Seite: Auch die Muslime würden mit den Ansprüchen der westlichen Gesellschaften konfrontiert, so Wipf. So könne die Möglichkeit zu Vertrauen und Zustimmung ausgelotet werden. (kipa)

Italien
Die katholische Laienorganisation Sant’Egidio ist besorgt über jüngste Kommentare von Ministerpräsident Silvio Berlusconi zur Immigration. Die behauptete Gleichsetzung von Immigration und Kriminalität entspreche nicht der Wahrheit, betonte auch der Sekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Mariano Crociata. Vielmehr zeigten jüngste Statistiken, dass dort, wo Immigranten auf ein geregeltes Umfeld stießen, die Kriminalitätsrate keinesfalls höher liege als unter Italienern. Eine wirkliche Integrationspolitik und eine Vereinfachung der Gesetzgebung können dazu beitragen, die schwierige Situation vieler Einwanderer zu lösen. (asca)
Die Katholiken sollen bei politischen Wahlen jeweils diejenigen ihre Stimme geben, die die christlichen Werte berücksichtigen. Das hat der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Bischof Mariano Crociata, am Freitag vor Journalisten erklärt. Die Oberhirten erteilten aber keine spezifischen Wahlempfehlungen, so Crociata. Die Gläubigen sollten lediglich darauf achten, welche Einstellungen die Kandidaten etwa zu Lebensschutz oder zu Ehe und Familie haben. Auch die Solidarität gegenüber Armen und Ausländer seien wichtig. Am 21. und 22. März werden die Regierungen der zwanzig Regionen Italiens neu gewählt. Es sind auf längere Sicht die letzten Wahlen von nationaler Tragweite in Italien. (rv/ansa)
Der der Beteiligung am Völkermord in Ruanda beschuldigte Geistliche Emmanuel Uwayezu ist von der italienischen Justiz freigesprochen worden. Der in Empoli bei Florenz tätige Priester könne seinen Hausarrest verlassen, entschied ein Florentiner Gericht an diesem Freitag. Bei den Untersuchungen sei deutlich geworden, dass es keinen Anhaltspunkt für die ihm vorgeworfenen Verbrechen gebe, betonte sein Verteidiger gegenüber italienischen Samstagszeitungen. Uwayezu war mit internationalem Haftbefehl wegen angeblicher Beteiligung am Völkermord von 1994 in seiner Heimat gesucht und von italienischen Behörden im Oktober 2009 festgenommen worden. (kipa)
Sechzig Prozent der Italiener sind für das Anbringen von Kreuzen in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden. Das ermittelte eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Eurispes. Weitere zwölf Prozent betrachten dies als richtig, falls damit nicht die Gefühle Andersgläubiger verletzt werden. Im vergangenen Jahr hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg mit Blick auf Italien Kreuze in öffentlichen Räumen als mit der Religionsfreiheit unvereinbar erklärt. (kipa)

Polen
Nicht nur in die Seele, auch auf die Finger schaut ein katholischer Pfarrer in Südpolen. Der Priester Grzegorz Sowa hat in seiner Kirche ein Lesegerät für Fingerabdrücke installiert. Das meldet die Zeitung „Gazeta Wyborcza“ am Freitag. Damit sollen Anwärter für die Firmung ihre Teilnahme am Gottesdienst belegen können. Wer innerhalb von drei Jahren 200 Kirchenbesuche in der Hand habe, werde von einer Firmprüfung befreit. Die Anwesenheit der Jugendlichen in der niederschlesischen Kleinstadt Gryfow Slaski (Greiffenberg) nahe der deutschen Grenze soll dem Bericht zufolge an allen Sonn- und Feiertagen, jeden ersten Freitag im Monat, bei Rosenkranz-Andachten und an allen Adventstagen registriert werden. Die Mehrheit der Eltern habe dem Einsatz des Lesegeräts zugestimmt. Einige befürchteten jedoch Datenmissbrauch. (kipa)

Weißrussland
Über 4.000 Kindern sind in dem osteuropäischen Land seit der Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl im April 1986 an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Diese Zahl nannte der Nationaldirektor der weißrussischen Caritas, Viktor Haidukevich, am Freitag bei einem Pressegespräch zum Start der Osteuropa-Sammlung der Caritas in Linz. Schilddrüsenkrebs sei eine Krankheit, die bei Kindern sonst nur äußerst selten auftritt. In der Region um Tschernobyl seien die überdurchschnittlich oft auftretenden Erkrankungen eine der auffälligsten Folgen des Reaktor-Unfalls vor 24 Jahren. Insgesamt lebten derzeit rund 270.000 Kinder in Gebieten, die durch den Super-Gau radioaktiv verseucht wurden, sagte Haidukevich. (kap) 

Asien

Malaysia
In Malaysia müssen sich drei Männer wegen eines Brandanschlags auf eine Kirche vor Gericht verantworten. An diesem Freitag wurde Anklage gegen die Verdächtigen erhoben, wie malaysische Medien melden. Die Männer sollen Anfang Januar eine Freikirche in einem Vorort der Hauptstadt Kuala Lumpur in Brand gesetzt haben. Dabei sei das Erdgeschoss des dreistöckigen Gebäudes komplett ausgebrannt. Die drei Angeklagten zwischen 22 und 24 Jahren befinden sich den Angaben zufolge nach Zahlung einer Kaution von umgerechnet je 4.200 Euro auf freiem Fuß. Im Fall einer Verurteilung drohten ihnen bis zu 20 Jahre Haft. An der Tat sollen noch weitere Männer beteiligt gewesen sein. (kna)

Amerika

El Salvador
Die katholische Kirche in San Salvador drängt auf die baldige Seligsprechung von Oscar Arnulfo Romero. In einem Brief haben die Bischöfe des Landes Papst Benedikt XVI. gebeten, das Verfahren zu einem baldigen Ende zu führen. Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. hatte das Verfahren selbst angestoßen. Oscar Arnulfo Romero, Erzbischof von San Salvador, war vor 30 Jahren, am 24. März 1980, während einer Messe aus dem Hinterhalt erschossen worden. (apic)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören


Buchbesprechungen:

Titel: Gratwanderungen. Priester unter zwei Diktaturen
Autor: Hermann Scheipers
Verlag: Benno 2010
Preis: 9,90 Euro

Titel: undermensch. Mein Überleben durch Glück und Privilegien
Autor: Anatol Chari
Verlag: DTV 2009
Preis: 14,90 Euro

Titel: Überleben. Deutschland-Ukraine-Deutschland 1944-1948
Autor: Wilhelm Lutzenberger
Verlag: EOS 2009
Preis: 18,50 Euro

Rezensent: Mario Galgano

Die Tragödie des Zweiten Weltkriegs ist bis heute für viele unfassbar. Geschweige denn für die direkt Betroffenen. Die Überlebenden sind nicht nur Augenzeugen, sondern auch Mahner. Das merkt man am besten, wenn man Bücher über und vor allem von ihnen liest. Bücher gibt es einige und viele ähneln sich. Interessant sind Zeugenberichte, die nicht ins Klischee des „typischen Opfers“ passen.

Der katholische Priester Hermann Scheipers zum Beispiel ist ein Überlebender des KZ Dachau. Nach der Befreiung folgte aber eine zweite Tragödie. In der DDR wurde er nämlich wie zur Nazizeit ebenfalls als Staatsfeind angesehen. Scheipers hat im Benno-Verlag das Buch „Gratwanderungen. Priester unter zwei Diktaturen“ veröffentlicht. In seinem Buch, das bereits in der 6. Auflage erschienen ist, schildert er seine Überzeugung, als Christ unter Diktaturen zu geistigem Widerstand verpflichtet zu sein. Die Nazis beschuldigten ihn, den Staat durch „freundschaftlichen Verkehr mit Angehörigen feindlichen Volkstums“ zu gefährden. Die polnischen Zwangsarbeiter waren aber in seinen Augen nicht „Unmenschen“, sondern Söhne und Töchter Gottes. Ihnen galt seine Liebe und Sorge als Priester genauso wie den Deutschen.

Einer der polnischen Juden, der überlebte, ist Anatol Chari. Seine Erinnerungen lassen in eine verkehrte Welt blicken. In dem dtv-Buch „undermensch. Mein Überleben durch Glück und Privilegien“ schreibt Chari hart aber offen, dass er sein Leben „glücklichen Umständen“verdanke. Angefangen von der Tatsache, dass er aus einer angesehenen Familie im polnischen Lódz stammte. Weiter berichtet er, dass der Vorsitzende des Judenrats seine Hand über ihnhielt. Fast unglaublich ist auch die Tatsache, dass er trotz all der Wirren im Ghetto-Lyzeum den Schulabschluss machen konnte. Und immer wieder stellt der Überlebende Anatol Chari sich die Frage, warum er überlebte und andere nicht.

Und dann gibt es die Deutsche Seite. Auch dort gibt es Geschichten von Überlebenden. Wie zum Beispiel die des jungen Fliegers Wilhelm Lutzenberger. Er wird 1944 zum Endkampf an die Ostfront verlegt. Kurz davor trifft Lutzenberger seine große Liebe. Nach harten Kämpfen gerät er in russische Kriegsgefangenschaft. Sein künstlerisches Talent hilft ihm, zu überleben und in die Heimat zurückzukehren. Seine Erinnerungen lassen die dunkelsten Jahre deutscher Geschichte auf ganz eigene Weise lebendig werden.

Die drei Bücher sind so verschieden und doch so ähnlich. Ein Schreckensregime zu überleben und Jahre danach darüber zu berichten, ist nicht einfach. Ein katholischer Priester, ein Jude und ein deutscher Soldat mahnen uns, sich an eine Tragödie zu erinnern, die sich nicht wiederholen darf.

 






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