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Meldungen vom 15.5.2010

- Erzbischof Zollitsch lobt ÖKT in München -
- Oberammergauer Passionsspiele eröffnet -
- Österreich:
Bischöfe wollen
Dialog mit Pfarrgemeinderäten fortsetzen -

Hier unser Podcast-/ RSS-Service
Hier das Buch der Woche
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Veronica Pohl
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

ÖKUMENISCHER KIRCHENTAG IN MÜNCHEN:

ÖKT: Kirchentag diskutiert über die Krise
Das Thema Krise bildet am heutigen Samstag einen Schwerpunkt des 2. Ökumenischen Kirchentags in München. Dabei soll die Verantwortung der Wirtschaft ebenso zur Sprache kommen wie Auswirkungen der Finanzkrise auf Entwicklungsländer. Basisgruppen haben für den späten Nachmittag zu einer Menschenkette zwischen einer evangelischen Kirche in der Münchner Innenstadt und dem katholischen Liebfrauendom aufgerufen. Mit der Aktion wollen sie der Forderung nach einer „gemeinsamen Mahlfeier“ von Katholiken und Protestanten Nachdruck verleihen. Am Abend gibt im Rahmen des Kirchentags Nena ein Live-Konzert auf der Theresienwiese. Das fünftägige Christentreffen in der bayerischen Landeshauptstadt steht unter dem Motto „Damit ihr Hoffnung habt“. Es geht am Sonntag zu Ende. Nach Angaben der Veranstalter haben sich 125.000 Dauerteilnehmer angemeldet. (pm/kna)

ÖKT: Zollitsch lobt den Kirchentag
Es waren gute Tage in München, die eine Kirche aller Generationen gezeigt haben. Das sagt zum Abschluss des Zweiten Ökumenischen Kirchentags, Erzbischof Robert Zollitsch, in München. Alt und Jung bildeten zusammen eine lebendige, neugierige und fröhliche Gemeinschaft, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Das mache Mut und erinnere uns daran, dass der Glaube viele Gesichter habe. Zollitsch:
„Es gab viele schöne Begegnungen hier in München. Mir ist aufgefallen, dass überall wo ich war die Botschaft durchkam, was das Gemeinsame ist und verbindet wichtig ist. Das Gemeinsame ist größer als das, was uns trennt. Das habe ich vor allem bei dem Podium mit dem evangelischen Präses Schneider erlebt. Wir haben gemeinsam aufgezeigt, was uns verbindet. ... Deshalb bin ich sehr angetan, von dem, was die Veranstalter hier organisiert haben. Die Kritiken sind eher von den Medien hochgespielt worden.“
(rv/pm)
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ÖKT: Bischöfe reagieren auf innerkirchliche Debatte
Die deutschen Bischöfe wollen die wachsende Debatte um den Zustand der Kirche aufgreifen. Ziel sei es, in den kommenden Jahren die Bedeutung des Konzils neu zu verdeutlichen, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München. Die Bischofskonferenz habe dazu bereits eine Arbeitsgruppe aus drei Bischöfen eingesetzt. Nach Kopps Angaben plant die Bischofskonferenz mit Blick auf den 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) eine „Reflexion“. Sie solle der Selbstvergewisserung dienen und die Bedeutung des Konzils herausarbeiten. Der Arbeitstitel laute „Kirche und öffentliches Leben“. Die weitere Ausgestaltung dieses Prozesses beginne im Sommer. (kna)

ÖKT: Merkel wünscht sich „selbstbewusste Christen“
Sie wünsche sich ein offensiveres Auftreten von Christen in der Gesellschaft, das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Ökumenischen Kirchentag gesagt. An diesem Freitag war sie Rednerin bei der Podiumsdiskussion „ Hoffnung in Zeiten der Verunsicherung – Gibt es eine Formel für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“

„Liebe Kirchentagsbesucher, für etwas kurzsichtige Menschen wie mich ist das hier eine riesige Halle, aber danke, dass sie alle gekommen sind. Wir haben ja Glück, hier drin regnet es nicht.“

Es lag bestimmt nicht nur an dem schlechten Wetter: Die Halle C 1 des Ökumenischen Kirchentagsgeländes war schon lange bevor die Bundeskanzlerin den Saal betrat, überfüllt. 6.000 Menschen waren gekommen, um diese Kernveranstaltung zu erleben und die Worte von Angela Merkel zu hören. Was ist das Fundament, das unsere Gesellschaft zusammenhält?

„Unsere Gesellschaft lebt von Voraussetzungen, die sie selber gar nicht schaffen kann und eine dieser ganz wichtigen Voraussetzungen, die ist zweifelsohne das Christentum. Das Christentum hat unser Land geprägt, unseren Kontinent, den ganzen europäischen Kontinent (…) Ich sage nicht, dass man nicht anderswie auch darauf kommen kann, aber bei uns in Deutschland ist man ganz klar durch das Christentum in diese Wertvorstellung gekommen, das bedeutet, dass man weiß, Freiheit bedeutet nicht Freiheit von etwas, sondern Freiheit bedeutet, die Freiheit von Gott gegeben zu bekommen durch seine Schöpfung für etwas, sich für jemanden anderen einzusetzen, für eine Sache einzusetzen und das ist vielleicht die wichtigste Quelle des Zusammenhalts.“

Zeiten der Verunsicherung, der Titel der Diskussion lässt sich nicht nur auf die Finanzkrise münzen. Während des Kirchentages ist ein zentrales Thema die Missbrauchskrise. Dazu sagte die deutsche Bundeskanzlerin:

„Mein Wunsch wäre, den spüre ich aber auch in der katholischen Kirche, aber auch in den anderen Bereichen, wo das vorgekommen ist, dass wir mit gutem Gewissen sagen können, wir haben den Opfern, das wiedergegeben, was überhaupt nur möglich ist, nämlich wo immer möglich Strafe zu haben und wo etwas passiert ist, aber auch gesellschaftliches Mitgefühl für die, die das erleiden mussten.“ (rv/pm/kna)
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ÖKT: „Altes neu entdeckt“ - orthodoxe Vesper in München
Bei einer orthodoxen Vesper auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag haben rund 20.000 Christen verschiedenster Konfessionen gesegnetes Brot geteilt. Zu den Gästen gehörten auch Münchens Erzbischof Reinhard Marx, der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich und der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos von Deutschland. Der Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Kirchentagspräsident Alois Glück wertete die Feier als einen „großen Schritt“ zur wachsenden Einheit zwischen den Kirchen. (rv)
Lesen und hören Sie hier den Beitrag von Antje Dechert

ÖKT: Riccardi macht Vorwürfe
Sant'Egidio-Gründer Andrea Riccardi hat den Kirchen einen zu starken Selbstbezug vorgeworfen. Auch seien sie zu reich, sagte der Karlspreisträger am Freitag beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München. „Wenn die Kirchen sich nur noch mit sich selbst befassen, begehen sie Selbstmord.“ Riccardi forderte die Christen in Europa auf, stärker aus der Kraft des Evangeliums zu leben, die Frohe Botschaft zu verkünden und Solidarität mit den Armen zu praktizieren. (kipa)


WEITERE THEMEN DES TAGES:

Deutschland: Ökumene in Oberammergau
Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die Kirchen am Samstag die weltberühmten Passionsspiele in Oberammergau eröffnet. Das Spiel vom Leiden und Sterben Jesu, das nur alle zehn Jahre zu sehen ist, findet 2010 zum 41. Mal statt. Die Tradition geht auf ein Gelübde von 1633 zurück, als in Oberammergau die Pest tobte. Bei den Passionsspielen wirken mehr als 2.000 Laiendarsteller sowie Musiker und Sänger aus dem Dorf mit. Bis zum 3. Oktober stehen mehr als 100 Aufführungen an. Erstmals dauern diese jeweils bis in den Abend hinein. Angefertigt wurden über 2.000 neue Kostüme. In ihren Predigten im Passionstheater nannten die evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof die Passionsgeschichte eine Botschaft der Hoffnung und der Wahrheit. Der Weihbischof rief Kirche und Gesellschaft angesichts der Missbrauchsskandale zur Umkehr auf. Breit-Keßler kritisierte den Starkult von Fernsehformaten wie „Deutschland sucht den Superstar“ oder „Germany's next Topmodel“. Demgegenüber verkörpere der leidende Christus einen „Anti-Helden“. Die Passionsgeschichte zeige, dass Gott auf der Seite jener stehe, die von anderen verachtet oder ausgegrenzt würden. (kipa)

Deutschland: Oberammergauer setzen auf Deutschsprachige
Mit 24 Jahren ist Christian Stückl 1990 zum jüngsten Spielleiter von Oberammergau gewählt worden. Seitdem steht der gebürtige Oberammergauer den Spielen vor. Stückl habe das einst verstaubte und latent antisemitische Dorfspiel auf höchstem Niveau reformiert, so internationale Kritiker. Er beschreibt:

„Als ich so ungefähr siebzehn Jahre alt war, lag auf einmal von der Anti-Defamation League aus den USA ein Schreiben vor, das gefordert hat, die Passionsspiele müssten von Antijudaismen befreit werden. Und ich bin zu meinem Großvater und habe gefragt, was das denn sind, Antijudaismen. Antisemitismus kannte ich schon. Meinem Opa war die Frage etwas unangenehm. Und mich hat das neugierig gemacht, die Frage, was an den Spielen wohl antijüdisch sein könnte. Seitdem habe ich mich damit auseinander gesetzt. Ich habe den damaligen Spielleiter beobachtet und festgestellt, dem geht es ja gar nicht um Religion! Der macht ja nur Vorgaben wie für leere Puppen! Wir Jungen haben dagegen aufbegehrt“

Von Mai bis Oktober 2010 wird eine halbe Million Menschen aus der ganzen Welt nach Oberammergau kommen. Ganze achtzig Prozent der Besucher seien Protestanten, was sich durch den hohen Besucheranteil aus dem englischsprachigen Sprachraum erkläre. Stückl setzt allerdings für diese Saison verstärkt auf das deutschsprachige Publikum:

„Eigentlich habe ich schon immer gesagt, dass wir uns aus der Abhängigkeit vom amerikanischen Markt lösen müssen. Jetzt merken wir zum Beispiel besonders die Finanzkrise. Aber vor allem denke ich, dass wir, so gern ich die Amerikaner bei uns habe, an erster Stelle für diejenigen aufspielen, die unsere Sprache sprechen und das Gezeigte auch im Wortlaut verstehen!“ (pm/rv)
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Nahost: „Behutsame Zeichen wirken nach“ – Ein Jahr nach der Heilig Land-Reise
An diesem Freitagabend ist Papst Benedikt aus Portugal nach Rom zurückgekehrt – heute jährt sich allerdings der Schlusspunkt einer anderen Papstreise, nämlich der Israelreise Benedikts XVI. im Mai 2009. Was ist geblieben von der mit viel Spannung erwarteten und von vielen Hoffnungen begleiteten Papstreise ins Heilige Land? Hat die Visite einen Nachhall hinterlassen oder gar Veränderungen auf dem von Schwierigkeiten gezeichneten Stückchen Erde bewirkt? Diese Frage haben wir vor Ort gestellt und von Kimanteri Dartemius in Bethlehem folgende Antwort erhalten:

„Er kam für einige Stunden zu uns nach Bethlehem und hat in der Geburtskirche Messe gefeiert. Es konnten sogar Christen aus Gaza kommen und mitfeiern. Ich glaube, das war eine wesentlich innigere Begegnung als in Jerusalem, wo der Sicherheitsaufwand sehr groß war. Die Menschen in Bethlehem waren fröhlich! Und auch, wenn die Botschaft des Friedens für die Welt, die der Vatikan vertritt, nicht bis in die israelische Politik vorgedrungen sein mag, wurden die Christen vor Ort doch durch die Anwesenheit Papst Benedikts bestärkt.“

Dartemius gehört dem griechisch-orthodoxen Patriarchat von Jerusalem in Bethlehem an. In Jerusalem selbst hat Papst Benedikt natürlich auch das Heilige Grab besucht. Selbstverständlich habe ihn der Besuch des Papstes berührt, erzählt Franziskanerbruder Marcello aus Argentinien, der den römisch-katholischen Teil der Grabeskirche hütet. (rv)
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DER SONNTAG:

Das Sonntagsevangelium: „Sie sollen eins sein“
Jesus hat um die Einheit all derer gebetet, die an ihn glauben. Die Einheit der Kirche hat ihren Ursprung und ihr Ziel in dem einen, dreifaltigen Gott. In ihr soll etwas von Gottes Macht und Herrlichkeit sichtbar werden. Und Christus soll als der geliebte Sohn Gottes in der Welt erkannt werden: durch das Leben derer, die sein Wort gehört und seine Herrlichkeit geschaut haben (Joh 1, 14). (rv/schott)
Lesen Sie hier das Sonntagsevangelium
Hören Sie hier die Sonntagsbetrachtung vom Leiter der deutschsprachigen lutherischen Gemeinde in Rom, Pfarrer Jens-Martin Kruse


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. ist nach seiner viertägigen Portugalreise wieder in Rom eingetroffen. Der Airbus A 320 der portugiesischen Fluggesellschaft TAP mit dem Papst an Bord landete am Freitagabend gegen 17.45 Uhr auf dem Flughafen Rom-Ciampino. Von dort aus ist das Kirchenoberhaupt direkt in den Vatikan zurückgekehrt. (rv/kipa)

Europa

Deutschland
Der amtierende EKD-Ratsvorsitzende, der rheinische Präses Nikolaus Schneider muss seine geplante Reise nach Afghanistan verschieben.
Die Bundeswehr habe aus Sicherheitsgründen von dem Aufenthalt im umkämpften Land abgeraten, teilte der Pressesprecher der rheinischen Kirche, Jens Peter Iven, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage am Samstag beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München mit. Schneider wolle aber auf jeden Fall noch nach Afghanistan fliegen. Jetzt werde ein neuer Termin gesucht. Bei dem geplanten Afghanistan-Besuch sollte es sich um eine Pastoralreise handeln. Die Delegation wollte zum einen mit Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sowie Militärseelsorgern sprechen und zum anderen humanitäre Aufbauprojekte besuchen. Für die rund 4.500 Bundeswehrsoldaten in Afghanistan sind jeweils fünf Seelsorger im Einsatz, davon derzeit zwei evangelische. Im Januar hatte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die inzwischen zurückgetretene EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischöfin a.D. Margot Käßmann (Hannover), zu einem Truppenbesuch am Hindukusch eingeladen. Vorausgegangen war eine heftige öffentliche Debatte über ihre kritischen Äußerungen zum militärischen Afghanistan-Einsatz. (idea)

Österreich
Die Bischöfe der Alpenrepublik wollen den Dialog mit den Pfarrgemeinderäten fortführen. So lautete eine erste Bilanz des Kärntner Diözesanbischofs und zuständigen Referatsbischof Alois Schwarz beim Kongress der Pfarrgemeinderäte in Mariazell. Die Offenheit des Dialogs, der kritischen wie auch der unterstützenden Worte von Seiten der Pfarrgemeinderäte sei für die Bischöfe eine „wertvolle Erfahrung“ gewesen. Konkret nehme Bischof Schwarz vom Kongress die Erfahrung eines gemeinsamen, oft leidenschaftlichen Ringens um die Zukunft der Kirche mit, sowie „viele offene Themenfelder, über die wir sehr einfühlsam und von unterschiedlichen Standpunkten her sprechen müssen“. Solche Themenfelder seien etwa die Fragen der Gemeindeleitung und der Leitungsverantwortung, der kirchlichen Wertschätzung von Sexualität und Geschlechtlichkeit „als Gabe und Geschenk“, der Rolle der Frau in der Kirche sowie der Umgang der Kirche mit Geschiedenen und Wiederverheirateten. Ein Hauptanliegen für die Bischöfen sei es, „dass die Gottesfrage in den Pfarren weiter offen gehalten“ werde, so Bischof Schwarz. (kap)
Christen sind eine „Kraft der Alternative“. Dies betonte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, bei einem Vortrag beim Kongress der österreichischen Pfarrgemeinderäte am Freitag in Mariazell. Dies gelte insbesondere in einer zunehmend säkularen Gesellschaft, die vor großen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen stehe, so Schönborn. Es gelte, die zunehmende Diaspora-Situation, die viele Menschen gerade auch in der Realität schrumpfender Pfarren als bedrückend erleben, nicht zum Anlass für Abschottung und Rückzug zu nehmen, sondern als Chance zu einer Neubesinnung auf die Grundaufgaben des Christentums zu nutzen. (kap)

Schweiz
Menschenrechtsorganisationen fordern eine Überwachung von Ausschaffungen abgewiesener Asylbewerber durch unabhängige Beobachter. Diese Bedingung müsse erfüllt sein, bevor Zwangsausschaffungen wieder vorgenommen werden, schreiben Amnesty International, die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) und Humanrights.ch/Mers in einer gemeinsamen Mitteilung vom Freitag. Die Organisationen erinnern an Dramen wie den Tod eines Asylsuchenden am 18. März am Zürcher Flughafen. Anlass für ihre Forderung sind die Empfehlungen des Ausschusses gegen Folter der Vereinten Nationen zum sechsten periodischen Menschrechtsbericht der Schweiz. Der Anti-Folter-Ausschuss teile in mehreren Punkten die Kritik der Nichtregierungsorganisationen und verlange von der Schweiz, das Übereinkommen gegen Folter besser umzusetzen. So wird der Schweiz unter anderem eine „unverhältnismäßige Gewaltanwendung“ bei Zwangsausschaffungen, eine „lückenhafte Umsetzung“ des Prinzips der Nicht-Zurückweisung und fehlender Schutz von Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt oder von Menschenhandel wurden, vorgeworfen. (kipa)

Naher Osten

Nahost/Schweiz
Die Suche nach der Wahrheit und die Unterscheidung von Politik und Religion sind Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Muslime. Das hat zum Abschluss einer Nahostreise der Präsident der bischöflichen Arbeitsgruppe „Islam“, Bischof Pier Giacomo Grampa, gesagt. Die Arbeitsgruppe ist am Samstag von einer Reise nach Syrien und Libanon in die Schweiz zurückgekehrt. Im Rahmen ihres Auftrags führte die Schweizer Delegation vom 8. bis 15. Mai Gespräche mit christlichen und muslimischen Persönlichkeiten. Ziel der Reise war es, das Zusammenleben der Christen und Muslime in diesen Ländern näher kennen zu lernen. Außerdem ging es darum, die christlichen Minderheiten in dieser Region moralisch zu unterstützen und ihnen die Problematik der interreligiösen Beziehungen in der Schweiz darzulegen. Bischof Grampa betonte bei allen Begegnungen, dass die Christen und Muslime in der Gesellschaft gemeinsame Verantwortlichkeiten hätten. (pm)

Libanon
Der maronitische Patriarch im Libanon, Kardinal Nasrallah Boutros Sfeir, ist am Samstag 90 Jahre alt geworden. Der aufgrund klarer politischer Stellungnahmen hoch geachtete, wenn auch manchmal umstrittene Kirchenmann steht seit 24 Jahren an der Spitze der mit Rom unierten Ostkirche der Maroniten. Durch seine hartnäckige Opposition gegen den syrisch-iranischen Einfluss im Libanon gehörte er zu den treibenden Kräften der „Zedernrevolution“, die 2005 den Abzug der syrischen Truppen erzwang. Sfeir wurde am 15. Mai 1920 in Reyfoun geboren und 1950 nach dem Studium der Theologie und Philosophie zum Priester geweiht. 1986 wählte ihn die Synode zum „Maronitischen Patriarchen von Antiochien und dem Ganzen Osten“. Den Kardinalstitel verlieh ihm Papst Johannes Paul II. 1994 als drittem Patriarchen in der knapp 1.400-jährigen Geschichte der Maroniten. Innerkirchlich hat Sfeir in den vergangenen Jahrzehnten eine stufenweise Liturgiereform vorangetrieben. Dabei wurden einerseits traditionelle maronitische Liturgieformen wiederbelebt, andere Gottesdienstvorlagen wurden aus der alten Kirchensprache Westsyrisch ins Arabische übersetzt, um eine größere Volksnähe zu schaffen. Auch bei der Vorbereitung der kommenden Nahostsynode im Vatikan ist der maronitische Patriarch eine gestaltende Kraft. Ein - kirchenrechtlich möglicher - Rücktritt des rüstigen Seniors ist nach Angaben seiner Umgebung nicht im Gespräch. (kap)

Asien

Thailand
Die Bischöfe des Landes sind besorgt über die Zuspitzung der Gewaltspirale. Der Kampf um die Innenstadt von Bangkok werde immer härter und untragbarer, so die Oberhirten. Nach den jüngsten tragischen Entwicklungen und dem Verlust des gegenseitigen Vertrauens während auf den Straßen Bangkoks die Eskalation der Gewalt immer neue Tote und Verletzte fordert „könnte ein Eingreifen der Religionsführer dazu dienen, dass neue Wege des Dialogs und der Vermittlung gefunden werden, damit die Krise auf friedliche Weise überwunden werden kann“, so der Vorsitzende der Thailändischen Bischofskonferenz, Erzbischof Louis Chamniern von Thare und Nonseng. Die Armee riegelte derweil die Straßen um das von den Oppositionellen besetzte Geschäftsviertel ab und warnte, dass in dem Areal jetzt mit echter Munition geschossen werde, berichteten die thailändischen Medien. Bei den jüngsten Unruhen sind seit Donnerstagabend mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Dutzend wurden verletzt. Die Rothemden forderten einen Waffenstillstand. Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die Konfliktparteien in Thailand zu einem Ende der Gewalt aufgefordert. (asianews/afp/fides)

Amerika

Brasilien
Die Bischofskonferenz hat Vorschriften zum Umgang mit Missbrauchsfällen erlassen. In Missbrauchsfälle involvierte Priester sollen künftig sofort von ihrem Amt suspendiert und der staatlichen Justiz zugeführt werden, heißt es in einer entsprechenden Erklärung der Bischofskonferenz. Die Vorschriften wurden auf der am Donnerstag zu Ende gegangenen Vollversammlung in Brasilia erlassen. An dem Treffen nahm als Gast auch der Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation für den Klerus, der brasilianische Kurienkardinal Claudio Hummes, teil. Hummes traf auch mit Brasiliens Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva zusammen, dem er zurzeit von dessen Tätigkeit als Gewerkschaftsführer Hilfe – vor allem durch Öffnung kirchlicher Säle – gewährt hatte. Zur Missbrauchskrise sagte Hummes nach dem Treffen mit Lula, sie sei ein sehr schweres Problem und nicht zu tolerieren. Der Kardinal lobte die Initiative der brasilianischen Bischofskonferenz. Die Bischöfe seien verpflichtet, alle ihnen zur Verfügung stehenden Informationen über Missbrauchsfälle an die Justiz weiterzureichen, sagte der Bischof von Lorena, Benedito Beni dos Santos, der Zeitung „Folha de Sao Paulo“. In einer weiteren Erklärung nahm die Bischofskonferenz zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen Stellung, bei denen Lula nicht mehr antreten darf. Die Bischöfe empfehlen, bei der Abstimmung im Oktober einen Kandidaten zu wählen, der sich gegen Abtreibung einsetzt. (kap)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite höre

Buchbesprechung:

Titel: Einführung in die theologische Wissenschaftslehre
Autor: Jürgen Werbick
Verlag: Herder 2010
Preis: € 29,95
Rezensent: Dominik Skala

Theologie ist ein Fach, dass man in den deutschsprachigen Ländern an staatlichen Universitäten studieren kann. Das ist nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit – zumal dann nicht, wenn der Staat eigentlich „weltanschaulich neutral“ ist. Umso mehr ist so aber die Theologie aufgerufen, von ihrem eigenen Anspruch als Wissenschaft Zeugnis zu geben. Was hat die Theologie mit anderen Wissenschaften gemeinsam? Was ist ihre Besonderheit? Wie lässt sie sich an der Universität legitimieren? Und auch: Wie vertragen sich die Freiheit der Wissenschaften und die kirchliche Anbindung der Theologie? Diesen Fragen stellt sich der Münsteraner Fundamentaltheologe Jürgen Werbick, dessen Buch „Einführung in die theologische Wissenschaftslehre“ ich Ihnen heute vorstellen möchte. Es ist ein Fachbuch, vielleicht nicht unbedingt geeignet zur Bettlektüre. Aber eine Vertiefung lohnt sich auch für Nicht-Fachleute: Jürgen Werbick zeigt in der Auseinandersetzung mit der Religionskritik und Philosophie unserer Tage auf, wo auch heute die Chancen und Notwendigkeiten einer wissenschaftlichen Theologie liegen.

 






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