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Meldungen vom 22.1.2011

- Papst: Strenger auf Eheannullierungen schauen -
- Vatikan: Papst sucht „Öffnung des Vernunftbegriffs“ -
- Papstsprecher: Kleine Brücke auf langem Weg -

Hier unser Podcast-/ RSS-Service


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst: Nur eine Form der Ehe – die zwischen Mann und Frau
Benedikt XVI. hat zu einer strengeren Handhabung bei Eheannullierung aufgerufen. Gleichzeitig soll auch bei der Gewährung des Ehesakraments gewissenhafter vorgegangen werden. Mit diesem Aufruf wandte sich der Papst an die Richter und Mitarbeiter des Kirchengerichts der „Sacra Rota Romana“. Damit eröffnete der Papst offiziell das Gerichtsjahr 2011. Die Hauptarbeit der Römischen Rota besteht in den Ehenichtigkeitsverfahren. Bei der Ehevorbereitung gehe es nicht darum, den Paaren eine Ideologie aufzuzwingen. Auch sei der Ehebund kein aufgedrängtes kulturelles Modell, so der Papst.

„Die Verlobten sollen wissen, dass die Ehe dazu da ist, um die Wahrheit kennenzulernen. Diese Wahrheit führt zur Natur hin, denn die Ehe ist eine natürliche Sache. Auch geht es bei der Heirat um eine Verpflichtung von zwei Menschen, die in der Sache des Verhältnisses zwischen Mann und Frau liegen. Es gibt aber nur eine Art von Ehe und zwar zwischen einem Mann und einer Frau. Dies ist rechtlich verankert und bildet das Sein der Ehe.“ (rv)
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Vatikan: Konferenz zur „Regensburger Rede“
Bei der berühmten Regensburger Rede des Papstes vom 12. September 2006 ging es in erster Linie um das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft. So lautet das Fazit der Konferenz über die „großen Reden Benedikts“ in Rom. Das Vikariat der Ewigen Stadt organisiert beim Apostolischen Palast im Lateran eine Reihe, die am Freitagabend gestartet ist – eben mit der Regensburger Rede. Der Rektor der Lateran-Universität, Erzbischof Enrico Dal Covolo, erinnerte in seinem Beitrag, wie der Papst in Regensburg zu einer „Öffnung des Vernunftbegriffs“ aufgerufen habe.

„Der Papst wiederholt immer wieder, dass eine Vernunft, die einzig auf sich selber stützt, keine Reifung des Menschen und der Gesellschaft hervorbringt.“

Doch dieser Aufruf des Papstes sei weder nach der Regensburger Rede noch bei anderen ähnlichen Ansprachen überwiegend positiv aufgenommen worden, fügt Dal Covolo an.

„Besonders jene, die die Religion als eine durch Gewalt aufzwingende Sache ansehen, haben den Papst nie richtig verstanden. Auch jene, die glauben, dass die Wissenschaft nicht den Bereich des Glaubens erreichen kann, haben Mühe, den Papst zu verstehen.“ (rv)
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Papstsprecher Lombardi: Priesterweihe für Ex-Anglikaner kein Zeichen der Trennung
Pater Federico Lombardi würdigt den mutigen Schritt der anglikanischen Gemeinschaften, die zur katholischen Kirche konvertieren wollten. In seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan erinnerte der Jesuitenpater an die großzügige Geste des Papstes, die anglikanischen Gemeinschaften aufzunehmen und dazu eigens Personalordinariate zu schaffen.

„Der erste der drei Ordinariatspriester hat sich bei einem Interview vor Kurzem dafür bedankt. Er nannte hierbei namentlich den Papst, seine Ehefrau und die Familie sowie die Kirche von England mit dem anglikanischen Primas Rowan Williams. All das ist kein Zeichen der Trennung, sondern eine kleine Brücke auf dem langen Weg der Einheit.“

Drei ehemalige anglikanische Bischöfe wurden vor einer Woche in der Kathedrale von Westminster zu katholischen Priestern geweiht. Kurz zuvor hatte die Glaubenskongregation des Vatikans die Errichtung eines Personalordinariats für England und Wales bekannt gegeben, einer besonderen Kirchenstruktur für die Ex-Anglikaner. (rv)
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Vatikan/Ägypten: Warum bricht die Al-Azhar Universität den Dialog ab?
Die Spekulationen um die Entscheidung der islamischen Al-Azhar-Universität von Kairo gehen weiter. Die ägyptische Institution hatte diese Woche den Dialog mit dem Vatikan eingestellt. Nun weist die katholische Nachrichtenagentur Asianews auf neue Fakten hin. Die Krise reiche vor den Januar und vor die Rede des Papstes zur Religionsfreiheit zurück, schreibt Asianews. Kurz vor einem Treffen hätte die islamische Universität verlangt, dass ein Mitglied der vatikanischen Delegation aus dieser entfernt würde. Es handelte sich um Khaled Boutros Akasheh, einen Jordanier, Islamexperten und seit 1994 Mitglied des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog. Er war bisher für die Beziehungen zur islamischen Universität zuständig. Akasheh zählt zu den qualifiziertesten Islamkennern. Er gehörte dem katholisch-islamischen Forum von 2008 an, das nach dem Brief von 138 Islam-Vertretern als Reaktion auf die Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. gegründet wurde. Er bemüht sich auch um Kontakte und Gespräche mit islamischen und kulturellen Organisationen im Iran. (asianews)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Vatikan/Türkei: Was bedeutet Einheit?
1054 kam es in Konstantinopel zum Schisma zwischen Rom und der Orthodoxie und damit zur bis heute andauernden Trennung von West- und Ostkirche. In Konstantinopel ist Erzdiakon Maximos Vgenopoulos für den Dialog mit den Katholiken zuständig. Er ist Mitglied der orthodoxen-katholischen Gesprächgruppe, die sich regelmäßig trifft. Derzeit geht es bei den Diskussionen um das Primat des Papstes.

„Wenn wir von Einheit sprechen, dann müssen wir sehr vorsichtig sein. Die Einheit der Christen kann vieles bedeuten: Einheit von einzelnen Christen, Einheit von verschiedenen Institutionen usw. doch für uns Orthodoxe bedeutet Einheit eine Gemeinschaft der Kirchen. Wir können den ekklesiologischen Kontext nicht einfach beiseite schieben, wenn wir von Einheit sprechen. Das heißt also, die Einheit der Christen ist die Einheit der kirchlichen Gemeinschaften.“

Die orthodoxen Kirchen müssen sich mit verschiedenen Herausforderungen auseinandersetzen. Eine davon ist der Säkularismus. Man könne von der katholischen Kirche sehr viel lernen, sagt Erzdiakano Maximos vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel.

„Die orthodoxen Kirchen haben sich im Gegensatz zur katholischen Kirche bisher nie mit dem Modernismus auseinandergesetzt. Man wirft uns meiner Meinung nach zu Recht vor, dass wir wegblicken, wenn es darum geht, sich mit der Moderne auseinanderzusetzen. Das finde ich schade. Gründe für diese Haltung gibt es viele. Es gibt aber Herausforderungen unserer Gesellschaften, die wir alle gemeinsam angehen müssen. Wir Orthodoxe haben leider oft Angst davor.“ (rv)
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Schweiz: Ökumene aus Sicht der Assyrer
Verfolgung und Vertreibungen haben Christen nur noch stärker zusammen geschweißt. Davon ist Elena Jakob überzeugt. Sie ist eine in der Schweiz lebende syrisch-orthodoxe Christin und engagiert sich um ihre Glaubensmitschwestern und –mitbrüdern.

„Die syrisch-orthodoxe Kirche ist – global betrachtet – in einer guten Position. Die Mitglieder sind zwar aufgrund der Völkermorde und Verfolgungen geringer geworden, doch wir haben einen lebendigen Nachwuchs. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass unsere Jugendlichen sehr interessiert sind an ihrer Kirche.“ (rv)
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DER SONNTAG:

Mathäusevangelium, 4: 12-23
Es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen.“ Die Berufung des Simon Petrus und des Andreas, des Jakubus und des Johannes (schott)
Das Evangelium und die Betrachtung zum Sonntag finden Sie hier


UNSERE BUCHTIPPS:

Philip Jenkins: Das goldene Zeitalter des Christentums, eine Besprechung von Stefan von Kempis
So wie Religionen wachsen und sich ausbreiten, so können sie auch untergehen und verschwinden: Davon erzählt der US-Historiker Philip Jenkins am Beispiel der größten Weltreligion. Nein, nicht des Islams – das Christentum ist gemeint! Es ist bewegend zu lesen, wie das Christentum bis ins Mittelalter hinein auch in Afrika oder Asien blühte; ein Christentum, das allerdings in vielem anders war als das, was wir heute kennen. Das Buch ist erschienen im Herder Verlag
Die Besprechung

Horacio Lona: Eine kleine Hinführung zu Paulus, eine Besprechung von Stefan von Kempis
Das Paulusjahr ist vorbei – aber wenn wir ehrlich sind, wissen wir immer noch nicht alles (oder: genug) über den Völkerapostel. Dabei gehören seine Briefe zum Farbigsten und Unmittelbarsten, was es in der Bibel überhaupt zu lesen gibt; und außerdem hat wohl kein Theologe das Christentum derart geprägt wie der Rastlose aus Tarsus. „Der Apostel wird verehrt und gepriesen, aber er bleibt ein Unbekannter“, bedauert der Autor: Sein Ziel sei erst dann erreicht, wenn der Leser alles beiseite lege, „um Paulus selber zu lesen“. Das Buch ist erschienen im Herder Verlag
Die Besprechung


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Spanier Santos Abril y Castello ist neuer Vize-Camerlengo der Kirche. Der Papst ernannte den 75-jährigen Erzbischof an diesem Samstag. Santos Abril y Castello wird Nachfolger des Italieners Paolo Sardi, der zum Patron des Malteser-Ordens und in den Kardinalsstand erhoben wurde. Der spanische Erzbischof war bis zu seiner Pensionierung vergangenen Herbst Vatikan-Botschafter in Slowenien und Mazedonien. Der Vize-Camerlengo übernimmt insbesondere während der Zeit der Sedisvakanz nach einem Papsttod besondere Aufgaben. Außerdem ist er für die Vorbereitung der Beisetzung zuständig. – Camerlengo ist derzeit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. (rv)
Finanzexperte und Vatikan-Bank-Chef Ettore Gotti Tedeschi warnt vor den Folgen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftspolitik in den USA und Europa. Wie der Ökonom in einem Interview mit der Agentur CNA schildert, führe der wachsende Einfluss der Regierungen auf die Volkswirtschaften langfristig zu einer „Schwächung der politischen Macht innerhalb der westlichen Welt.“ Die Regierungen dies- und jenseits des Atlantiks kritisiert Tedeschi vor allem wegen ihrer Taktik, unter Inkaufnahme gigantischer Staatsverschuldung, einen status quo in Produktion, Konsum und Arbeit künstlich zu erhalten. Da durch diese Politik Ineffizienzen und Systemstören nicht beseitigt würden, seien schwerwiegende wirtschaftliche Einschläge zu erwaten.
(cna)
Vatikan/Italien
Papst Benedikt XVI.
hat am Samstag den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, empfangen. Bei dem Gespräch sei es um die Rede, die der Kardinal am Montag vor italienischen Bischöfen halten wird, gegangen. Bagnasco hat Journalisten gegenüber bestätigt, dass er darin auch auf die neuesten Sex-Skandale rund um Ministerpräsident Silvio Berlusconi eingehen wird. Diese Aussicht macht viele Anhänger der derzeitigen römischen Mitte-Rechts-Regierung nervös. Die Mailänder Staatsanwalt ermittelt gegen Berlusconi wegen Begünstigung der Prostitution und sexueller Kontakte mit einer Minderjährigen. In den vergangenen Tagen haben Papst Benedikt und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone mit abgewogenen Worten Politiker dazu aufgerufen, sich auf Vorbildlichkeit und Moral zu besinnen.
Der Direktor der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“, Giovanni Maria Vian, warnt davor, die Stellungnahmen der Kirche zum Thema Moral im innenpolitischen Grabenkrieg zu instrumentalisieren. „Niemand sollte die Kirche am Ärmel ziehen, politische Probleme müssen politisch gelöst werden“, so Vian. Übrigens rufe die Kirche „schon seit Jahrzehnten“ zu Anstand und Moral in der Politik auf; da sei es „bemerkenswert, wie diese Themen jetzt auf einmal Interesse finden“. Auch viele Politiker aus Berlusconis Lager wehren sich gegen eine Instrumentalisierung der Worte Benedikts und Bertones. Bekannte Katholiken im Regierungslager machen aber gleichzeitig aus ihrem Unbehagen angesichts der immer neuen Skandale um dem Premier keinen Hehl. Die in Italien traditionell starken katholischen Verbände haben sich hinter die Moral-Appelle der Kirchenspitze gestellt. Es sei „normal, dass der Heilige Stuhl und Benedikt XVI. sich vorsichtig-ausgewogen äußern“, so der Präsident der „Katholischen Aktion“ in einem Interview. Klar sei, dass man die Skandale um Berlusconi nur „mit Scham und Bestürzung“ zur Kenntnis nehmen könne. Man müsse sich allerdings auch vor einer Vorverurteilung des 74-jährigen Regierungschefs hüten.
Die auflagenstärkste italienische Wochenzeitschrift ist die katholische „Famiglia Cristiana“. Sie beklagt die „verheerenden Auswirkungen“ der derzeitigen Skandale auf die Familien und auf Jugendliche. Berlusconi spalte mit seinem Verhalten die „katholische Welt“ Italiens; das sei vor ihm noch niemandem in der Nachkriegszeit gelungen. (rv/ansa/or/corriere)

Europa

Deutschland
Das Magazin „Der Spiegel“ darf künftig nicht mehr behaupten, dass das Bistum Regensburg 1999 mit einer Geldzahlung verhindert wollte, dass ein Missbrauchsfall an die Öffentlichkeit gelange. Das hat das Landgericht Hamburg entschieden und damit einer Unterlassungsklage der Diözese Regensburg fast vollständig stattgegeben. Dabei ging es um die Berichterstattung im vergangenen Jahr über einen schon länger zurückliegenden Missbrauchsfall. Es spreche „einiges dafür“, dass das Bistum mit der vereinbarten Schweigepflicht nur einen entsprechenden Elternwunsch habe absichern wollen, nämlich dass die Kirche selbst keine Strafanzeige erstatte, so das Gericht. Bistumssprecher Clemens Neck bezeichnete den Rechtsstreit als notwendig. Bundesweit sei immer wieder von „vertuschten Missbrauchsfällen“ geschrieben worden. Die Autoren hätten dabei stets auf den Fall im Bistum Regensburg und den Artikel des „Spiegel“ verwiesen. Der Rechtsstreit habe die Frage verhandelt, ob der „Spiegel“ „die offensichtliche Unwahrheit“ verbreiten dürfe. „Dieses Vorrecht besitzt er nicht. Und das ist gut so“, erklärte Neck. (kna)
Bundestagspräsident Norbert Lammert hat die Kritik einiger Parlamentarier gegen eine Papst-Rede im Bundestag zurückgewiesen. Voraussichtlich gleich zu Beginn seiner Deutschland-Reise in genau neun Monaten würde Papst Benedikt XVI. als Staatsoberhaupt des Vatikans im Bundestag reden. „Wir haben aus guten Gründen keine Regelungen, wer als Gast im Deutschen Bundestag reden kann und soll“, sagte Lammert im Interview mit der Nachrichtenagentur dapd am Samstag. Lammert verwies darauf, dass die Einladung des Papstes bereits 2006 entstanden sei. Der CDU-Politiker äußerte die Erwartung, dass der Papst seinen Vorschlag von damals nun aufgreifen und „etwas zu den geistigen Grundlagen einer modernen demokratischen Gesellschaft dieses Landes“ sagen werde. Kritiker hatten bemängelt, dass dies dem Prinzip einer Trennung von Staat und Kirche widerspreche. (domradio/pm)
Der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, hat vor einem „andauernden Casino-Kapitalismus“ gewarnt. Nun sei alles wieder wie vor der Finanzkrise, sagte der Erzbischof von München und Freising am Freitagabend beim Bayerischen Ingenieurtag in München. Deshalb sei die Frage nach der Verantwortung und der Haftung des Finanzmarktes von entscheidender Bedeutung, so Marx. Er kritisierte die Politik. Diese habe nach der Krise die falschen Signale gesetzt. So müssten die Banken nun den Eindruck haben, dass sie bei erneuter Schieflage wieder gerettet würden, so Marx vor 800 Bau- und Vermessungsingenieuren. (pm)

Schweiz
Musliminnen sollen auch weiterhin Haare und Gesicht verhüllen dürfen. Die staatspolitische Kommission des Ständerats (Kleine Kammer) hat sich gegen ein Burkaverbot geäußert und lehnt eine sogenannte Standesinitiative des Kantons Aargau ab. In der Schweiz seien diese Erscheinungen äußerst selten, teilte die Kommission mit. Zudem bestünden Möglichkeiten, um im öffentlichen Raum die Enthüllung von Gesichtern und somit die Identifikation einer Person erwirken zu können, insbesondere bei Grenz- und Personenkontrollen. Der Kanton Aargau verlangte in seinem Begehren, dass die Bundesversammlung die rechtlichen Grundlagen erarbeiten solle, um gesichtsverhüllende Kleidungsstücke untersagen zu können. Das Verhüllungsverbot soll für jede Form der Vermummung gelten. (kath.ch)
Die Eidgenossenschaft möchte ein ständiges Muslimforum gründen. Die Muslime seien sich derzeit jedoch überhaupt nicht einig, wer wirklich die muslimische Gemeinschaft repräsentiere. Das berichtet der Zürcher „Tages-Anzeiger“. Die Gespräche verliefen laut „Tages-Anzeiger“ wegen den unterschiedlichen Ansichten unter den Muslimen selber ausgesprochen zäh. Die Beratungen zwischen Bundesvertretern und Muslimen sind im Gefolge der Annahme des Minarettverbotes durch das Schweizer Stimmvolk im November 2009 aufgenommen worden. (kipa)

Tschechische Republik
In Prag fand eine christlich-jüdische Demonstration gegen Christenverfolgung statt. Daran nahm auch der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, der Prager Erzbischof Dominik Duka, gemeinsam mit Weihbischof Vaclav Maly teil. Auf dem Prager Wenzelsplatz wurde dabei eine Petition zur Unterstützung verfolgter Christen gestartet. Erzbischof Duka drückte in seiner Ansprache an die mehreren Hundert Demonstranten seine Freude darüber aus, dass zur Unterstützung der verfolgten Christen „auch Brüder mosaischen Glaubens auf den Wenzelsplatz gekommen sind“. Antichristliche Haltungen und Antisemitismus seien „in der Gegenwart häufig kommunizierende Gefäße“, Freiheit und Glaubensfreiheit seien untrennbar miteinander verbunden. Weihbischof Maly erinnerte daran, dass die Christenverfolgungen nicht nur islamische Staaten betrifft. Die Maßnahmen in Nordkorea und China stünden etwa jenen im Irak „an Grausamkeit nicht nach“. (kap)

Slowenien
Die Erzdiözese Maribor im Nordosten des Landes soll angeblich etwa eine Milliarde Euro Schulden haben. Das berichtete das italienische Wochenmagazin „L’Espresso“. Das Erzbistum gründete seit den 1990er Jahren verschiedene Firmen, die in der Zwischenzeit alle bankrott seien. Mitverantwortlich sei auch der Bischof der Erzdiözese, Franc Kramberger. Bereits 2007 wies der Vatikan auf die finanziellen Schwierigkeiten des Erzbistums hin. Dazu wurde ein apostolischer Visitator eingesetzt. (l’espresso)

Europäische Union
Die katholische Kirche modernisiert ihr Informationsangebot über die Europäische Union aus christlicher Perspektive: Ab sofort erscheint die Zeitschrift „Europe Infos“ in einem neuen und farbigen Online-Format sowohl als elektronischer Newsletter als auch als eigene Internetseite. Als käufliche Zeitschrift wird „Europe Infos“, die seit 14 Jahren erscheint, eingestellt. Dafür kann das neue elektronische Magazin kostenlos abonniert werden. Herausgegeben wird „Europe Infos“ von der ComECE, dem Verbund der katholischen Bischofskonferenzen im EU-Raum mit Sitz in Brüssel sowie vom „Jesuit European Office“ (OCIPE). Mit der Umstellung auf elektronische Medien wolle man zeitgemäßer und schneller reagieren, erklärte der aus Österreich stammende Vize-Generalsekretär der ComECE, Michael Kuhn, gegenüber „Kathpress“. Das Magazin ziele darauf ab, das Europäische Projekt für Europas Bürger zugänglicher und verständlicher zu machen. Neu ist auch die Website , wo man den Newsletter abonnieren und auch alle Artikel finden kann. (pm/kap)

Asien

China
Der neue Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker möchte Brückenbauer zu China sein. Das sagte Pater Savio Hon Tai-Fai am Freitag gegenüber der vatikanischen Agentur Fides. Er danke Papst Benedikt XVI. dafür, dass die Wahl auf ihn gefallen sei, außerdem für die besondere Aufmerksamkeit und Verbundenheit mit Asien, im Besonderen mit China. Pater Savio Hon Tai-Fai wurde am 21. Oktober 1950 in Hongkong geboren. Zum Zeitpunkt seiner Ernennung durch den Papst unterrichtete er als Professor für Theologie am Priesterseminar in Hongkong. Als Gastprofessor war er auch an verschiedenen Priesterseminaren in China tätig. Außerdem war er verantwortlich für die chinesische Übersetzung des Katechismus der Katholischen Kirche. Er ist Mitglied der Ordensprovinz China (China, Hongkong, Macao, Taiwan) der Salesianer Don Boscos. (Fides)


UNSERE NÄCHSTEN LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

25. Januar, 17.30 Uhr: Vesper zum Ende der Gebetswoche für die Einheit der Christen mit Papst Benedikt XVI., in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern

2. Februar, 17.30 Uhr: Vesper mit Papst Benedikt XVI. zum Tag der Ordensberufe in der Basilika Sankt Peter.


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören


Buchbesprechung:

Titel: Das goldene Zeitalter des Christentums
Autor: Philip Jenkins
Verlag: Herder
Preis: ca. 25 Euro
Rezension: Stefan Kempis

So wie Religionen wachsen und sich ausbreiten, so können sie auch untergehen und verschwinden: Davon erzählt der US-Historiker Philip Jenkins am Beispiel der größten Weltreligion. Nein, nicht des Islams – das Christentum ist gemeint! Es ist bewegend zu lesen, wie das Christentum bis ins Mittelalter hinein auch in Afrika oder Asien blühte; ein Christentum, das allerdings in vielem anders war als das, was wir heute kennen. Mit Leichtigkeit und ohne Scheu vor dem Anekdotischen läßt Jenkins eine ganze Welt wieder aufstehen – und mit einem Mal wird klar, warum etwa die nordafrikanische Kirche des heiligen Augustinus dem Ansturm des Islam erlag, während die Kopten sich bis heute auch in mehrheitlich islamischem Umfeld halten konnten. Eine wichtige Lektüre in einem historischen Moment, in dem das Christentum im Irak offenbar gerade ausstirbt.

Überraschend sind die Zahlen, die Jenkins ausbreitet: Danach stellten die Christen in Nahost zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts mehr als zehn Prozent der dortigen Bevölkerung. Ihre Zahl ging vor allem durch „organisierte Gewalt“ zurück, durch „Massaker, Vertreibungen oder“ – wie derzeit im Irak – durch „erzwungene Migration“. Etwas gewagt, doch durchaus nachdenklich stimmend, ist in dieser Hinsicht der Vergleich Jenkins zwischen Christenverfolgung in Nahost und der Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten. Aber nennt nicht auch Régis Débray die Christen des Nahen Ostens „die Juden unserer Zeit“?

Dieses klarsichtige Buch hat aber auch einiges Tröstliche: Nichts verschwindet ganz, so gibt Jenkins zu bedenken, auch von untergegangenen religiösen Landschaften bleiben Residuen bestehen. Und gerade diese Spurensuche, etwa nach christlichen Spurenelementen in der islamischen Volksfrömmigkeit, gerät ihm ausgesprochen interessant.

 






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