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Tagesmeldungen vom 21.5.2011
- Papst: „Vom Weltraum sieht man keine Grenzen“ -
- Papst: „Wir brauchen eine neue humanistische Kultur“ -
- Katholiken und Anglikaner: Dialog hilft beiden Seiten -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: Alex Kofler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche tglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:
Benedikt XVI.: Live-Schaltung ins Weltall
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Samstag zum ersten Mal mit Astronauten Kontakt aufgenommen. Um genau 13 Uhr 11 mitteleuropäischer Zeit war die Live-Schaltung zwischen Vatikan und der internationalen Raumstation ISS hergestellt:
„Liebe Astronauten, ich bin sehr froh darüber, die Möglichkeit zu haben, mit euch während eurer Mission zu sprechen. Die Menschheit geht in der Wissenschaft und Technik durch eine Zeit der extrem schnellen Entwicklung. In einer Weise seid ihr unsere Vorreiter, unsere Avantgarde der menschlichen Entdeckungsreise in Richtung neuer Räume und neuer Möglichkeiten für unsere Zukunft, indem ihr euch in eurem täglichen Dasein über Grenzen hinwegsetzt.“
Der Papst sprach über den Beitrag, den die Wissenschaft für das friedliche Zusammenleben der Menschen auf der Erde leisten könne, und äußerte sich besonders zur Verantwortung für die Umwelt und das Überleben der künftigen Generationen. Und er brachte die Frage nach den Ursprüngen von Universum und Menschheit und nach einem Schöpfergott ins Gespräch. (rv/kna)
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Vatikan/Weltraum: „Papst hat die zentralen Fragen der Raumfahrt angesprochen“
Für ihn war die Live-Schaltung des Papstes in den Weltraum ein Geburtstagsgeschenk: Thomas Reiter, selbst ein früherer Astronaut, der heute für die Europäische Weltraum-Agentur ESA arbeitet. Der gebürtige Frankfurter wird in zwei Tagen 53 Jahre alt. An diesem Samstag durfte er Papst Benedikt mit der Internationalen Raumstation verbinden. Dass Glaube und Vernunft zusammenpassen – ein Lieblingsthema von Papst Benedikt –, stößt bei dem früheren Astronauten auf offene Ohren.
„Ich denke, das sind zwei Seiten unserer Persönlichkeit, gewissermaßen unserer Seele: auf der einen Seite das Forschen, das Erkunden, das Erklären; auf der anderen Seite der Glaube und einfach die Fähigkeit, auch mal einen Schritt zurück zu tun und beim Blick auf die Erde oder in die umgekehrte Richtung, ins Universum, zum Sternenhimmel sich einfach nur davon begeistern zu lassen.“ (rv)
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Der Dialog zwischen Anglikanern und Katholiken
Im norditalienischen Kloster Bose läuft in diesen Tagen die dritte Runde im theologischen Gespräch zwischen dem Vatikan und der anglikanischen Kirche. Bis Freitag nächster Woche treffen sich die Delegationen unter Leitung des katholischen Erzbischofs von Birmingham, Bernard Longley, und des anglikanischen Erzbischofs von Neuseeland, David Moxon. Einer der jüngsten Stolpersteine auf dem Weg zu diesem Ziel kam – zumindest nach anglikanischer Lesart – vom Vatikan: Papst Benedikt hat für Anglikaner, die katholisch werden wollen, eine eigene Struktur innerhalb der katholischen Kirche geschaffen. Es ist das so genannte Pastoralordinariat.
„Wir hatten ein sehr nützliches, wenn auch informelles Gespräch darüber, weil beiden Seiten klar war, dass die Einrichtung des Ordinariats nicht zu den Themen gehört, die uns unsere Kirchen vorgegeben haben. Andererseits gehören das Ordinariat und die Wirkungen, die es vor Ort gehabt hat, natürlich zum Kontext unseres Treffens. Wir konnten das Thema also nicht einfach ignorieren und haben vor allem seine Realität in England besprochen. Dabei stellten wir auch fest, dass unsere Art des ökumenischen Umgangs sich nicht geändert hat.“(rv)
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Vatikan: Von der Kraft des Gebets für China
Papst Benedikt XVI. hat bei seiner Generalsaudienz am vergangenen Mittwoch zum Gebet für die Kirche in China aufgerufen. In dem bemerkenswert langen Appell hat der Papst die Katholiken in China gebeten, sich trotz aller Schwierigkeiten nicht von der Einheit mit der Kirche in Rom abzuwenden. Der Sprecher des Vatikans und Direktor von Radio Vatikan, Pater Federico Lombardi, geht in einem Kommentar für uns auf die Worte des Papstes noch einmal ein. Der Papst glaube an die Kraft des Gebets, und er lade uns dazu ein, Vertrauen zu haben, dass das Gebet die Möglichkeit birgt, ganz reale Dinge für diese Kirche zu ändern.
„Von dieser wichtigen Verbundenheit spricht also der Papst, und das soll auch uns dazu einladen, sie zu bestärken, indem wir uns an den Herrn wenden über „Maria, die Hilfe der Christen“, so wie sie von den Chinesen im berühmten Wallfahrtsort von Sheshan bei Shanghai angerufen wird. Der Papst sagt, dass die chinesischen Gläubigen „ein Recht auf unser Gebet haben und unser Gebet auch brauchen“. Gerade weil die Situation der Kirche in China heute von Leid und gegensätzlichen Bewegungen gekennzeichnet ist, müssen wir umso intensiver beten.“ (rv)
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DER SONNTAG:
Trost und Versprechen auf ein Zuhause, das wir nie mehr verlassen müssen
Die Jünger haben Mühe, den Weggang Jesu zu begreifen. Jesus tröstet sie: Ich komme wieder, ich hole euch heim zu mir. Auch das ist schwer zu verstehen. Thomas fragt nach dem Weg; Philippus bittet: Zeig uns den Vater. Jesus selbst ist der Weg, der Zugang zu Gott. Und er ist das Bild des Vaters; Gottes eigene Art, sein Wesen und seine Hinwendung zu den Menschen sind in Jesus sichtbar geworden.
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UNSER BUCHTIPP:
In dieser Woche ein CD-Tipp: Capella Antiqua Bambergensis: Klang der Staufer. Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Musik aus dem Mittelalter: Fremde Klänge, und doch irgendwie vertraut. Sie sind in ihrer Harmonik anders als das, was wir tagtäglich hören, und doch ist die Musik eingegangen in unser Erbe. Die Capella Antiqua Bambergensis bringt sie wieder zum Klingen, Musik vom 12. und 13. Jahrhundert, aus der Stauferzeit. Musikalisch vertraut das Hochmittelalter den überlieferten Instrumenten, römische, griechischen und vor allem aus der arabischen Hochkultur. Man beginnt aber, die Volkssprache neben das geistliche Latein zu singen. Neben die klassische, griechisch-römische treten auch Gesänge von der eigenen Geschichte, etwa das Nibelungenlied. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:
Unsere Woche: Der Papst in Thüringen - Ökumene und die Frage nach dem Glauben
Hätte man die Bescheid wissenden Vatikanisti hier in Rom Anfang November befragt, ob der Papst 2011 nach Deuschland reise, hätten alle abgewunken. Und selbst wenn, keiner wäre auf die Idee gekommen, der Papst würde Erfurt und das Eichsfeld besuchen wollen. Doch genau die beiden stehen auf dem Programm. Dieser Teil der Reise setzt fast schon automatisch das Thema Ökumene auf die Tagesordnung, und die Frage nach dem, was die Deutschen eigentlich glauben. (domradio/rv)
Hören Sie den Beitrag von Pater Bernd Hagenkord
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DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
„Die Frage nach der Wahrheit und dem Absoluten – also nach Gott – ist nichts Abstraktes und ist auch nicht weit vom Alltag entfernt, sondern sie ist die Kernfrage, von der es radikal abhängt, ob jemand den Sinn der Welt und des Lebens findet.“ Das sagt Papst Benedikt XVI. Im Vatikan empfing er an diesem Samstag eine Abordnung der römischen Universität Sacro Cuore. In seiner Ansprache beklagte der Papst den Niedergang der „humanistischen Kultur“: Der menschliche Horizont werde „auf das reduziert, was sich messen lässt“. Angesichts dieser Entwicklung sei es gerade die Aufgabe katholischer Universitäten und Fakultäten, für eine Renaissance des „echten Humanismus“ zu sorgen. Überhaupt sei es die „ursprüngliche Berufung der Universität“, eine „Schule der humanitas“ zu sein. Wörtlich meinte Benedikt XVI.: „Das Welt- und Menschenbild des Evangeliums hört nicht auf, kulturelle, humanistische und ethische Energien freizusetzen. Das Wissen des Glaubens erleuchtet die Suche des Menschen, lenkt sie zum Guten, entreisst sie einem Denken des Kalküls.“ (rv)
Die Gespräche zwischen dem Vatikan und der Arabischen Liga werden fortgesetzt. Nach dem Treffen mit dem Papst hat der neue Generalsekretär der Liga, Nabil al-Arabi, am vergangenen Mittwoch den Präsidenten des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, getroffen. Der amtierende Außenminister Ägyptens hat bei dieser Gelegenheit die Grüße und den Wunsch von Scheichs der al-Azhar Universität, Ahmad al-Tayyib, weiter geleitet. Demnach wünsche sich der Großimam, dass die Schwierigkeiten, die sich zuletzt in den Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl ergeben haben, bald überwunden werden. Die Universität hatte nach der Rede des Papstes an das diplomatische Corps die Gespräche abgebrochen. (rv)
Europa
Deutschland
Jedes Gelände, auf dem der Papst im Rahmen seines Deutschlandbesuchs einen Gottesdienst feiern soll, wird auf Bomben untersucht. Aufgrund historischer Luftaufnahmen werden auf dem Gelände des Freiburger Flugplatzes Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet. Auf dem Gelände hatte die Wehrmacht eine Flugabwehrstellung positioniert, die im November des Jahres 1944 von den Alliierten angegriffen wurde. Experten der Kampfmittelbergung haben das Gelände bereits mit Sonden auf mögliche Blindgänger untersucht, die Auswertung der Daten soll in zwei Wochen abgeschlossen sein. (kna)
Uneingeschränkte Religionsfreiheit in Ägypten: Das fordert der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder. Kauder erklärte zum Abschluss seines zweitägigen Aufenthalts in Kairo, dass er in der neuen Verfassung die Verankerung der Religionsfreiheit ohne Einschränkungen erwarte. Während seines Besuchs in der ägyptischen Hauptstadt zeigte sich Kauder besorgt über die Konflikte zwischen Muslimen und Kopten, die erst Mitte Mai erneut Todesopfer gefordert hatten. Mut mache Kauder jedoch, dass sich viele junge Menschen in neu gegründeten Parteien einsetzten. Er versprach, dass Deutschland Ägypten auf dem Weg in die Demokratie begleiten werde und bot verfassungsrechtliche sowie wirtschaftliche Hilfe an. (kna)
Dirk Tänzler bleibt für weitere drei Jahre Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Die Hauptversammlung hat den 42-jährigen Sozialpädagogen an diesem Samstag in Altenberg bestätigt. Zusammen mit Ursula Fehring und Pfarrer Simon Rapp bildet der Duisburger die Spitze der katholischen Jugendverbandsarbeit in Deutschland. Der BDKJ vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von mehr als einer halben Million Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Verbänden und Jugendorganisationen. (kna)
Die Deutsche Bischofskonferenz kritisiert den „Thesenanschlag“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Die Aktion des BDKJ sei weder hilfreich noch zielführend, denn ein Thesenanschlag sei alles andere als ein Dialog, immer neue Forderungen hülfen uns in der gegenwärtigen Lage der Kirche nicht weiter, so der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, vergangenen Freitag in Bonn. Der Dachverband der katholischen Jugendverbände hatte am selben Tag in Altenberg seine Reformvorschläge präsentiert. Dabei hatten Jugendliche ihre Anliegen auf Plakate geschrieben, die sie auf Holzgerüste am Gelände des Altenberger Doms hefteten. (kna)
Afrika
Elfenbeinküste
Nach wie vor warten rund 30.000 Flüchtlinge in der Missionsstation der Salesianer in Duékoué auf Hilfe. Das berichtet der Bischof von Man, Gaspard Beby Gnéba, dem Fides-Dienst. Die Flüchtlinge suchen Schutz vor den gewaltsamen Kämpfen, die auch nach der Festnahme des festgenommenen ehemaligen Präsidenten Laurent Gbagbo weiter wüten. Dessen Anhänger kämpfen immer noch gegen die Truppen des neu gewählten Präsidenten Alassane Ouattara, der an diesem Samstag offiziell in seinem Amt bestätigt wird. Die Gesundheitsversorgung sei verheerend, rund um die Missionsstation gebe es bereits Fälle von Cholera, so Bischof Gnéba. (fides)
Asien
Indien
Eine neue Schule für Medien hat der Jesuitenorden im Bundesstaat Jharkhand gegründet. Das „Lieven’s Institute of Film and Electronic Media“ (LIFE) soll Jugendliche dazu befähigen, professionell im Medienbereich arbeiten zu können. Laut einer Presseaussendung der Jesuiten wird bei allen Kursen ein Schwerpunkt auf die ethische Verantwortung der Medienarbeit gelegt. Während der Einweihung hat der Provinzial von Hazaribagh, Pater Francis Kurien, die wichtige Rolle der Schule für diese Region fest gehalten. Denn bisher habe es für Interessierte nur wenige Möglichkeiten gegeben, zu erfahren, was in Jharkhand geschieht. (rv)
Amerika
Uruguay
Die Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik wollen sich „mit prophetischem Einsatz“ für eine Kultur des Lebens und des Evangeliums engagieren. Das steht in der Schlussbotschaft ihres mehrtägigen Treffens in Uruguays Hauptstadt Montevidéo. Der Text des Bischofsrates CELAM beklagt die vielen „Hindernisse und Widerstände“, auf die das Evangelium in der von Johannes Paul II. „Kontinent der Hoffnung“ genannten Region stoße. „Uns schmerzt der Tod so vieler Menschen, die Opfer der mit dem Drogenhandel zusammenhängenden Gewalt werden“, so die Bischöfe. Und weiter: „Wir sind besorgt, dass so viele junge Leute das Vertrauen in die Institutionen verlieren, weil diese zu weiten Teilen korrupt sind.“ Lateinamerika werde von „Prozessionen des Todes“ durchzogen – dem wollen die CELAM-Bischöfe den „Einsatz für das Leben“ gegenüberstellen. (rv)
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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress,
Ansa, Efe, Afp, Kipa,
Reuters, Ap,
Adnkronos, Upi,
Cns, Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
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