- Suizidbeihilfe: Lebensschutz nicht durchlchern -
- Papst empfngt Mahmud Abbas -
- Kroatienreise: Gotovina-Urteil kein Thema? -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche tglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
ZdK zur Suizidbeihilfe: Lebensschutz nicht
durchlchern
Drfen rzte Beihilfe zum Suizid leisten? Diese Frage
wird ab diesem Dienstag auf dem 114. Deutschen rztetag in Kiel hei
diskutiert. Die eigene Position dazu hat die Bundesrztekammer allerdings im
Vorfeld schon klar gemacht: Ausdrcklich lehnt sie in ihrem Entwurf fr eine
Neufassung der rztlichen Berufsordnung eine Beteiligung von rzten an
Selbstttungen von Patienten ab. Damit wird die Ablehnung der Suizidbeihilfe
deutlicher als in der bisher geltenden Berufsordnung gefasst; in dieser heit
es lediglich, dass rzte das Leben Sterbenden nicht aktiv verkrzen drfen.
Die Neufassung freut den Prsidenten des Zentralkomitees der Deutschen
Katholiken, Alois Glck. Er warnte vor einer schleichenden
Grenzberschreitung. (domradio)
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EU: Durchbruch zur Religionsfreiheit
Fr Religionsfreiheit in den Lndern Nordafrikas haben
sich am Montag in Brssel gemeinsam die Spitzen der EU-Institutionen und
Vertreter der europischen Bischofskonferenzen (ComECE) eingesetzt. Was sich
wie eine Notwendigkeit anhrt, ist in Wirklichkeit ein historischer Fortschritt,
sagte uns die Sprecherin der Bischofskonferenzen bei der EU, Johanna Touzel, in
Brssel. Die Europischen Bischfe setzten sich schon lange fr den weltweiten
Schutz der Religionsfreiheit ein, jetzt ziehe endlich die Politik nach. Jetzt
stehe das Thema auf der Top-Agenda der EU und das sei gut so. (rv)
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Kroatienreise: Gotovina-Urteil kein Thema?
Auf den ersten Blick sind es zwei Themen, die beim
bevorstehenden Papstbesuch ins Auge fallen zumindest, wenn man sich in der
internationalen Presse umschaut: Der EU-Beitritt des Landes, der fr das
kommende Jahr anvisiert ist, und der Wirbel um die Relikte der kroatischen
Kriegsvergangenheit, genauer: die Verurteilung der beiden kroatischen
Ex-Generle Gotovina und Markac in Den Haag wegen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit. Selbst Kirchenvertreter kritisierten das Urteil. Wird der
Papst das Thema in Zagreb ansprechen? Vatikansprecher Pater Federico Lombardi
glaubt nicht, dass es einen besonderen Bezug zur Diskussion ber die
Verurteilung von General Gotovina geben wird. (rv)
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Malta: Scheiden tut weh
Die katholische Kirche in Malta bedauert das Ergebnis
des Referendums vom vergangenen Wochenende. Im Falle zerrtteter Ehen hat sich
die knappe Mehrheit der Malteser fr die Scheidung ausgesprochen. Trotz der
Kritik der Kirche und obwohl das Referendum nicht bindend ist, will
Regierungschef Lawrence Gonzi den Gesetzesvorschlag im Parlament einbringen.
Der kleine Inselstaat im Mittelmeer, auf dem sich 98 Prozent der Bewohner zur
rmisch-katholischen Kirche bekennen, ist das einzige Land der EU, in dem es
kein Scheidungsrecht gibt. Der Erzbischof von Malta, Paul Cremona, sucht im
Gesprch mit Radio Vatikan nach Erklrungen fr dieses knappe Ergebnis.
(kna/rv)
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Afghanistan: Pax Christi fordert Abzug der
westlichen Truppen
Auch nach dem Selbstmordanschlag und den Luftangriffen
mit zivilen Opfern vom Wochenende hlt die deutsche Bundesregierung an ihrer
Strategie fr Afghanistan fest. Im Interview mit dem Klner Domradio fordert
der Vizeprsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, Johannes
Schnettler, erneut einen Abzug der Truppen. Wenn der Krieg so weiter gehe,
werde es auch in Zukunft zivile Opfer geben, so Schnettler. Die Perspektive
knne daher aus westlicher sicht nur lauten: Friedensverhandlungen, Einleitung
eines Truppenrckzugs und Beendigung des Krieges in Afghanistan. (domradio/diverse)
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AUS
UNSEREM ABENDPROGRAMM:
Papst bald in Kroatien: Erwartungen auch
fr die kumene
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die Erwartungen
steigen in wenigen Tagen besucht Benedikt XVI. Kroatien. Die kroatischen
Bischfe erhoffen sich vom Papstbesuch Impulse fr das Glaubensleben nicht
nur in der Gesellschaft, sondern auch im Dialog der verschiedenen christlichen
Konfessionen. In der Tat wird Benedikt XVI. in Zagreb auch mit Vertretern der
orthodoxen Kirchen der Region zusammentreffen: kumene auch sie ist ein Thema
der zweitgigen Visite, die am kommenden Samstag beginnt. Darber haben wir mit
dem ehemaligen Leiter der kroatischen Redaktion von Radio Vatikan gesprochen.
Angesichts einer Vergangenheit, die durch Faschismus, Kommunismus und bis in
die 90er Jahre whrende Kriege gezeichnet ist, wei der Kroate Aldo Sinkovic
genau um den schweren Stand der kumene in seinem Heimatland:
Die kumenische Frage ist in Kroatien ein
altes Problem und ziemlich schwierig. Ein Teil des Volkes gehrt zur
serbisch-orthodoxen Kirche, vor dem Krieg waren das etwa 10 Prozent, heute wird
von sechs bis acht Prozent gesprochen. Das ist problematisch, weil die Religion
in der Region immer mit Politik verknpft war und wird, und da ist es schwer,
einen gemeinsamen Weg zu finden. Der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip
Bozanic, hat ja versucht, nach Serbien zu fahren und einen direkten Kontakt
aufzunehmen. Aber man muss auch sagen, dass von der serbischen Seite keine
entsprechende Reaktion kam. (rv)
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UNSERE
LATEIN-NACHRICHTEN:
Nuntii Latini
Ein frisch ernannter Nuntius fr die Schweiz, neue
kirchliche Richtlinien im Umgang mit Aids und Kritik an einer rmischen
Bronzestatue vor dem Hauptbahnhof, die Papst Johannes Paul zeigt: das bietet
unser Latinist Gero P. Weishaupt in der aktuellen Ausgabe unserer Nuntii
Latini. (rv)
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DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Papst Benedikt XVI. empfngt am Freitag den
Palstinenserprsidenten Mahmud Abbas in Privataudienz. ber Anlass und Inhalt der Unterredung wurde zunchst nichts bekannt.
Es ist aber wohl davon auszugehen, dass es bei der Zusammenkunft um die Zukunft
Palstinas und das Verhltnis zu Israel gehen wird. Es ist die vierte
Zusammenkunft des Prsidenten der palstinensischen Autonomiebehrde mit dem
Papst. Zuletzt war Abbas im Oktober 2009 im Vatikan. Abbas kommt fr das Fest
der italienischen Republik nach Rom; Italien begeht es am 2. Juni.
(rv/adnkronos)
Papst Benedikt hat neue Mitglieder fr die Apostolische Signatur ernannt.
Es sind dies der Prfekt der Ostkirchen-Kongregation, Kardinal Leonardo Sandri,
der Kardinalpatron des Malteserordens, Kardinal Paolo Sardi, sowie der
Patriarch von Antiochien, Bechara Boutros Rai. Die Apostolische Signatur ist
der oberste Gerichtshof der rmischen Kurie. Ihr Vorstand setzt sich aus 12
Kardinlen, zwei Erzbischfen und sechs Bischfen zusammen, die vom Papst fr
jeweils fnf Jahre berufen werden. (pm)
Anlsslich des 100-jhrigen Jubilums des Ppstlichen Instituts fr Sakrale
Musik wrdigte Papst Benedikt XVI. in einer Grubotschaft an den Grokanzler
Kardinal Grocholewski die Arbeit der Einrichtung. Musik trage entscheidend
zur Feierlichkeit des Gottesdienstes bei. Die kirchliche Musik und insbesondere
der Gregorianische Choral bedrften daher der besonderen Pflege. Das Ppstliche
Institut wurde 3. Januar 1911 erffnet. Seine Grnder ist der Heilige Pius X.
(rv)
Europa
sterreich
Die Regierung verdoppelt den Hchstbetrag bei der steuerlichen Absetzbarkeit
des Kirchenbeitrages. Das haben die beiden Regierungsparteien SP und VP
auf ihrer Klausurtagung am Semmering beschlossen. Knftig knnen
Kirchenmitglieder bis zu 400 Euro ihres Kirchenbeitrags pro Jahr absetzen. Das
bedeutet, dass der Kirchenbeitrag im Endeffekt sinkt. Im Namen der rund 3,7
Millionen Katholiken, die Kirchenbeitrag zahlen, bedankte sich Kardinal
Christoph Schnborn bei der Regierung. Sie setze ein starkes Zeichen der
Wertschtzung fr die Leistungen der christlichen Kirchen fr die
Gesellschaft, so der Vorsitzende der sterreichischen Bischofskonferenz. (kap)
Italien
Ein italienischer Bischof hat sich gegen eine Privatisierung der
Wasserversorgung in Italien ausgesprochen. Wasser sei ein Allgemeingut, das
es zu verteidigen gelte, erklrte der Bischof von Locri-Gerace, Giuseppe
Fiorini Morosini, auf der Internetseite seiner Dizese. In wenigen Jahren werde
Trinkwasser kostbarer als Erdl sein. Ein privatwirtschaftlicher Betrieb der
Wasserversorgung werde zu fortgesetzten Preissteigerungen fhren. Hintergrund
seiner uerungen ist ein fr den 12. und 13. Juni geplantes Referendum in
Italien gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung von 2012 an. (kna)
Belgien
Opfer sexuellen Missbrauchs durch Kleriker sollen eine Entschdigung
bekommen. Die belgischen Bischfe haben dazu einen entsprechenden Vorschlag
des Parlaments angenommen. Dies teilte die Bischofskonferenz am Montag in einer
Presserklrung mit. Die italienische Presseagentur Adnkronos meldete
auerdem, dass die Bischfe gleichzeitig durch die Missbrauchsbeauftragten
Manahmen entwickeln lassen, die Missbrauch in der Zukunft verhindern sollen.
(adnkronos)
Russland
Die russisch-orthodoxe Kirche setzt sich fr eine Gesetzesnderung bei der
Legalisierung von Abtreibungen ein. Die Vorsitzende des Parlamentarischen Ausschusses,
Yelena Mizulina, besttigte dies am Dienstag gegenber der Nachrichtenagentur
Associated Press. Whrend der Sowjetzeit sei Abtreibung eine gngige Methode
der Familienplanung gewesen. Der Aufklrungsunterricht in den Schulen sei
hingegen vernachlssigt worden. Die Gesetzesvorlage sieht unter anderem vor,
dass der Mann seine Zustimmung zum Abbruch geben muss. Auch soll der Verkauf
der sogenannten Pille danach verboten werden. Russland hat mit rund 1,3
Millionen gemeldeten Abtreibungen eine der hchsten Raten der Welt. (ap)
Weirussland
Weirusslands katholische Kirche will einen eigenen Radiosender aufbauen.
Die Behrden htten auf das Vorhaben sehr positiv reagiert. Das sagte der
Sprecher der nationalen Bischofskonferenz, Juri Zegaryn, der KNA in Minsk.
Bisher sei jedoch kein Zulassungsantrag fr ein solches Hrfunkprogramm
gestellt worden. Der Prsident des ppstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio
Maria Celli, hatte Mitte Mai in Minsk mit dem weirussischen
Informationsminister ber die Grndung eines Ablegers der internationalen
Radio Maria-Familie gesprochen. Nicht-staatliche Medien unterliegen im
autoritr regierten Weirussland strengen Auflagen. Die Behrden schlossen
bereits mehrere regierungskritische Sender. (kna/rv)
Asien
Vietnam
Wegen angeblicher Umsturzplne sind sieben mennonitische
Menschenrechtsaktivisten zu Haftstrafen verurteilt worden. Unter ihnen ist
auch ein Pastor. Die Mitglieder der evangelischen Glaubensgemeinschaft sollen
nach Angaben des Gerichtes der verbotenen Oppositionsgruppe Viet Tan
angehren. Die Behrden bewerten diese als Terrorvereinigung. Nach eigenen
Angaben untersttzten die Menschenrechtler Bauern im Kampf um Landrechte und
Entschdigungen nach Beschlagnahmungen durch den Staat. Die weltweit verbreitete
christliche Glaubensgemeinschaft der Mennoniten ist aus den Tuferbewegungen
der Reformationszeit hervorgegangen. Der Groteil der Mennoniten lebt in
Afrika, den USA und Kanada, gefolgt von Asien und Australien und schlielich
Europa. (ap)
Georgien
Das Oberhaupt der georgisch-orthodoxen Kirche, Katholikos-Patriarch Ilia
II., geht auf Distanz zu Staatsprsident Michail Saakaschwili. Ilia II.
kritisierte die gewaltsame Auflsung einer Protestkundgebung gegen Saakaschwili
durch Sicherheitskrfte in der Hauptstadt Tiflis. Dabei waren krzlich zwei
Demonstranten gettet und mindestens 37 verletzt worden. Die Demonstranten
htten zwar die Anweisungen der Polizei, zum Verlassen eines zentralen Platzes
der georgischen Hauptstadt, nicht befolgt, heit es in einer offiziellen
Erklrung des Patriarchats. Aber die Polizisten htten die Demonstranten
angegriffen und durch ihr gewaltsames Vorgehen verletzt. Ilia II. rief die
staatlichen Behrden zu Milde gegenber den festgenommenen Regierungsgegnern
auf. (kna)
Amerika
Vereinigte Staaten
Die US-Katholiken feiern den 60. Jahrestag der Priesterweihe von Papst
Benedikt XVI. Zahlreiche Veranstaltungen zu Ehren des Papstes sind fr den 29.
Juni geplant. Gebetsveranstaltungen werden dabei auch die Berufung neuer
Priester in den Mittelpunkt rcken. Der Vorsitzende der US-Amerikanischen
Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Dolan, hat in einem Brief an die anderen
Bischfe die Bedeutung des Gebets um mehr Berufungen unterstrichen. Viele
Veranstaltungen dauern bis zum 1. Juni, dem Weltgebetstag fr Berufungen. (rv)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
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Buchbesprechung:
Titel: Lexikon fr kirchliches Kunstgut