HomeRadio Vatikan
foto testata   
Andere Sprachen  

Tagesmeldungen vom 31.5.2011

- Suizidbeihilfe: Lebensschutz nicht durchlchern -
- Papst empfngt Mahmud Abbas -
- Kroatienreise: Gotovina-Urteil kein Thema? -
____________________________________

Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche tglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

ZdK zur Suizidbeihilfe: Lebensschutz nicht durchlchern
Drfen rzte Beihilfe zum Suizid leisten? Diese Frage wird ab diesem Dienstag auf dem 114. Deutschen rztetag in Kiel hei diskutiert. Die eigene Position dazu hat die Bundesrztekammer allerdings im Vorfeld schon klar gemacht: Ausdrcklich lehnt sie in ihrem Entwurf fr eine Neufassung der rztlichen Berufsordnung eine Beteiligung von rzten an Selbstttungen von Patienten ab. Damit wird die Ablehnung der Suizidbeihilfe deutlicher als in der bisher geltenden Berufsordnung gefasst; in dieser heit es lediglich, dass rzte das Leben Sterbenden nicht aktiv verkrzen drfen. Die Neufassung freut den Prsidenten des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Alois Glck. Er warnte vor einer schleichenden Grenzberschreitung. (domradio)
Hier mehr in Text und Ton

EU: Durchbruch zur Religionsfreiheit
Fr Religionsfreiheit in den Lndern Nordafrikas haben sich am Montag in Brssel gemeinsam die Spitzen der EU-Institutionen und Vertreter der europischen Bischofskonferenzen (ComECE) eingesetzt. Was sich wie eine Notwendigkeit anhrt, ist in Wirklichkeit ein historischer Fortschritt, sagte uns die Sprecherin der Bischofskonferenzen bei der EU, Johanna Touzel, in Brssel. Die Europischen Bischfe setzten sich schon lange fr den weltweiten Schutz der Religionsfreiheit ein, jetzt ziehe endlich die Politik nach. Jetzt stehe das Thema auf der Top-Agenda der EU und das sei gut so. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Kroatienreise: Gotovina-Urteil kein Thema?
Auf den ersten Blick sind es zwei Themen, die beim bevorstehenden Papstbesuch ins Auge fallen zumindest, wenn man sich in der internationalen Presse umschaut: Der EU-Beitritt des Landes, der fr das kommende Jahr anvisiert ist, und der Wirbel um die Relikte der kroatischen Kriegsvergangenheit, genauer: die Verurteilung der beiden kroatischen Ex-Generle Gotovina und Markac in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Selbst Kirchenvertreter kritisierten das Urteil. Wird der Papst das Thema in Zagreb ansprechen? Vatikansprecher Pater Federico Lombardi glaubt nicht, dass es einen besonderen Bezug zur Diskussion ber die Verurteilung von General Gotovina geben wird. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Malta: Scheiden tut weh
Die katholische Kirche in Malta bedauert das Ergebnis des Referendums vom vergangenen Wochenende. Im Falle zerrtteter Ehen hat sich die knappe Mehrheit der Malteser fr die Scheidung ausgesprochen. Trotz der Kritik der Kirche und obwohl das Referendum nicht bindend ist, will Regierungschef Lawrence Gonzi den Gesetzesvorschlag im Parlament einbringen. Der kleine Inselstaat im Mittelmeer, auf dem sich 98 Prozent der Bewohner zur rmisch-katholischen Kirche bekennen, ist das einzige Land der EU, in dem es kein Scheidungsrecht gibt. Der Erzbischof von Malta, Paul Cremona, sucht im Gesprch mit Radio Vatikan nach Erklrungen fr dieses knappe Ergebnis. (kna/rv)
Hier mehr in Text und Ton

Afghanistan: Pax Christi fordert Abzug der westlichen Truppen
Auch nach dem Selbstmordanschlag und den Luftangriffen mit zivilen Opfern vom Wochenende hlt die deutsche Bundesregierung an ihrer Strategie fr Afghanistan fest. Im Interview mit dem Klner Domradio fordert der Vizeprsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, Johannes Schnettler, erneut einen Abzug der Truppen. Wenn der Krieg so weiter gehe, werde es auch in Zukunft zivile Opfer geben, so Schnettler. Die Perspektive knne daher aus westlicher sicht nur lauten: Friedensverhandlungen, Einleitung eines Truppenrckzugs und Beendigung des Krieges in Afghanistan. (domradio/diverse)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Papst bald in Kroatien: Erwartungen auch fr die kumene
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die Erwartungen steigen in wenigen Tagen besucht Benedikt XVI. Kroatien. Die kroatischen Bischfe erhoffen sich vom Papstbesuch Impulse fr das Glaubensleben nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch im Dialog der verschiedenen christlichen Konfessionen. In der Tat wird Benedikt XVI. in Zagreb auch mit Vertretern der orthodoxen Kirchen der Region zusammentreffen: kumene auch sie ist ein Thema der zweitgigen Visite, die am kommenden Samstag beginnt. Darber haben wir mit dem ehemaligen Leiter der kroatischen Redaktion von Radio Vatikan gesprochen. Angesichts einer Vergangenheit, die durch Faschismus, Kommunismus und bis in die 90er Jahre whrende Kriege gezeichnet ist, wei der Kroate Aldo Sinkovic genau um den schweren Stand der kumene in seinem Heimatland:

Die kumenische Frage ist in Kroatien ein altes Problem und ziemlich schwierig. Ein Teil des Volkes gehrt zur serbisch-orthodoxen Kirche, vor dem Krieg waren das etwa 10 Prozent, heute wird von sechs bis acht Prozent gesprochen. Das ist problematisch, weil die Religion in der Region immer mit Politik verknpft war und wird, und da ist es schwer, einen gemeinsamen Weg zu finden. Der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, hat ja versucht, nach Serbien zu fahren und einen direkten Kontakt aufzunehmen. Aber man muss auch sagen, dass von der serbischen Seite keine entsprechende Reaktion kam. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSERE LATEIN-NACHRICHTEN:

Nuntii Latini
Ein frisch ernannter Nuntius fr die Schweiz, neue kirchliche Richtlinien im Umgang mit Aids und Kritik an einer rmischen Bronzestatue vor dem Hauptbahnhof, die Papst Johannes Paul zeigt: das bietet unser Latinist Gero P. Weishaupt in der aktuellen Ausgabe unserer Nuntii Latini. (rv)
Hier zur Seite

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. empfngt am Freitag den Palstinenserprsidenten Mahmud Abbas in Privataudienz. ber Anlass und Inhalt der Unterredung wurde zunchst nichts bekannt. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass es bei der Zusammenkunft um die Zukunft Palstinas und das Verhltnis zu Israel gehen wird. Es ist die vierte Zusammenkunft des Prsidenten der palstinensischen Autonomiebehrde mit dem Papst. Zuletzt war Abbas im Oktober 2009 im Vatikan. Abbas kommt fr das Fest der italienischen Republik nach Rom; Italien begeht es am 2. Juni. (rv/adnkronos)
Papst Benedikt hat neue Mitglieder fr die Apostolische Signatur ernannt. Es sind dies der Prfekt der Ostkirchen-Kongregation, Kardinal Leonardo Sandri, der Kardinalpatron des Malteserordens, Kardinal Paolo Sardi, sowie der Patriarch von Antiochien, Bechara Boutros Rai. Die Apostolische Signatur ist der oberste Gerichtshof der rmischen Kurie. Ihr Vorstand setzt sich aus 12 Kardinlen, zwei Erzbischfen und sechs Bischfen zusammen, die vom Papst fr jeweils fnf Jahre berufen werden. (pm)
Anlsslich des 100-jhrigen Jubilums des Ppstlichen Instituts fr Sakrale Musik wrdigte Papst Benedikt XVI. in einer Grubotschaft an den Grokanzler Kardinal Grocholewski die Arbeit der Einrichtung. Musik trage entscheidend zur Feierlichkeit des Gottesdienstes bei. Die kirchliche Musik und insbesondere der Gregorianische Choral bedrften daher der besonderen Pflege. Das Ppstliche Institut wurde 3. Januar 1911 erffnet. Seine Grnder ist der Heilige Pius X. (rv)

Europa

sterreich
Die Regierung verdoppelt den Hchstbetrag bei der steuerlichen Absetzbarkeit des Kirchenbeitrages. Das haben die beiden Regierungsparteien SP und VP auf ihrer Klausurtagung am Semmering beschlossen. Knftig knnen Kirchenmitglieder bis zu 400 Euro ihres Kirchenbeitrags pro Jahr absetzen. Das bedeutet, dass der Kirchenbeitrag im Endeffekt sinkt. Im Namen der rund 3,7 Millionen Katholiken, die Kirchenbeitrag zahlen, bedankte sich Kardinal Christoph Schnborn bei der Regierung. Sie setze ein starkes Zeichen der Wertschtzung fr die Leistungen der christlichen Kirchen fr die Gesellschaft, so der Vorsitzende der sterreichischen Bischofskonferenz. (kap)

Italien
Ein italienischer Bischof hat sich gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung in Italien ausgesprochen. Wasser sei ein Allgemeingut, das es zu verteidigen gelte, erklrte der Bischof von Locri-Gerace, Giuseppe Fiorini Morosini, auf der Internetseite seiner Dizese. In wenigen Jahren werde Trinkwasser kostbarer als Erdl sein. Ein privatwirtschaftlicher Betrieb der Wasserversorgung werde zu fortgesetzten Preissteigerungen fhren. Hintergrund seiner uerungen ist ein fr den 12. und 13. Juni geplantes Referendum in Italien gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung von 2012 an. (kna)

Belgien
Opfer sexuellen Missbrauchs durch Kleriker sollen eine Entschdigung bekommen. Die belgischen Bischfe haben dazu einen entsprechenden Vorschlag des Parlaments angenommen. Dies teilte die Bischofskonferenz am Montag in einer Presserklrung mit. Die italienische Presseagentur Adnkronos meldete auerdem, dass die Bischfe gleichzeitig durch die Missbrauchsbeauftragten Manahmen entwickeln lassen, die Missbrauch in der Zukunft verhindern sollen. (adnkronos)

Russland
Die russisch-orthodoxe Kirche setzt sich fr eine Gesetzesnderung bei der Legalisierung von Abtreibungen ein. Die Vorsitzende des Parlamentarischen Ausschusses, Yelena Mizulina, besttigte dies am Dienstag gegenber der Nachrichtenagentur Associated Press. Whrend der Sowjetzeit sei Abtreibung eine gngige Methode der Familienplanung gewesen. Der Aufklrungsunterricht in den Schulen sei hingegen vernachlssigt worden. Die Gesetzesvorlage sieht unter anderem vor, dass der Mann seine Zustimmung zum Abbruch geben muss. Auch soll der Verkauf der sogenannten Pille danach verboten werden. Russland hat mit rund 1,3 Millionen gemeldeten Abtreibungen eine der hchsten Raten der Welt. (ap)

Weirussland
Weirusslands katholische Kirche will einen eigenen Radiosender aufbauen. Die Behrden htten auf das Vorhaben sehr positiv reagiert. Das sagte der Sprecher der nationalen Bischofskonferenz, Juri Zegaryn, der KNA in Minsk. Bisher sei jedoch kein Zulassungsantrag fr ein solches Hrfunkprogramm gestellt worden. Der Prsident des ppstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio Maria Celli, hatte Mitte Mai in Minsk mit dem weirussischen Informationsminister ber die Grndung eines Ablegers der internationalen Radio Maria-Familie gesprochen. Nicht-staatliche Medien unterliegen im autoritr regierten Weirussland strengen Auflagen. Die Behrden schlossen bereits mehrere regierungskritische Sender. (kna/rv)

Asien

Vietnam
Wegen angeblicher Umsturzplne sind sieben mennonitische Menschenrechtsaktivisten zu Haftstrafen verurteilt worden. Unter ihnen ist auch ein Pastor. Die Mitglieder der evangelischen Glaubensgemeinschaft sollen nach Angaben des Gerichtes der verbotenen Oppositionsgruppe Viet Tan angehren. Die Behrden bewerten diese als Terrorvereinigung. Nach eigenen Angaben untersttzten die Menschenrechtler Bauern im Kampf um Landrechte und Entschdigungen nach Beschlagnahmungen durch den Staat. Die weltweit verbreitete christliche Glaubensgemeinschaft der Mennoniten ist aus den Tuferbewegungen der Reformationszeit hervorgegangen. Der Groteil der Mennoniten lebt in Afrika, den USA und Kanada, gefolgt von Asien und Australien und schlielich Europa. (ap)

Georgien
Das Oberhaupt der georgisch-orthodoxen Kirche, Katholikos-Patriarch Ilia II., geht auf Distanz zu Staatsprsident Michail Saakaschwili. Ilia II. kritisierte die gewaltsame Auflsung einer Protestkundgebung gegen Saakaschwili durch Sicherheitskrfte in der Hauptstadt Tiflis. Dabei waren krzlich zwei Demonstranten gettet und mindestens 37 verletzt worden. Die Demonstranten htten zwar die Anweisungen der Polizei, zum Verlassen eines zentralen Platzes der georgischen Hauptstadt, nicht befolgt, heit es in einer offiziellen Erklrung des Patriarchats. Aber die Polizisten htten die Demonstranten angegriffen und durch ihr gewaltsames Vorgehen verletzt. Ilia II. rief die staatlichen Behrden zu Milde gegenber den festgenommenen Regierungsgegnern auf. (kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die US-Katholiken feiern den 60. Jahrestag der Priesterweihe von Papst Benedikt XVI. Zahlreiche Veranstaltungen zu Ehren des Papstes sind fr den 29. Juni geplant. Gebetsveranstaltungen werden dabei auch die Berufung neuer Priester in den Mittelpunkt rcken. Der Vorsitzende der US-Amerikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Dolan, hat in einem Brief an die anderen Bischfe die Bedeutung des Gebets um mehr Berufungen unterstrichen. Viele Veranstaltungen dauern bis zum 1. Juni, dem Weltgebetstag fr Berufungen. (rv)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persnlichen Information bestimmt. Grundlage fr Zitate oder bernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan knnen Sie u.a. auf unserer Internetseite hren.
____________________________________

 

____________________________________

Buchbesprechung:

Titel: Lexikon fr kirchliches Kunstgut

Herausgeber: Arbeitskreis fr Inventarisierung und Pflege des kirchlichen Kunstgutes
Verlag: Schnell & Steiner
Preis: 24.90
Rezension von: Gudrun Sailer
Gemastert unter Sailer / Buchbesprechung Lexikon Kunstgut Was ist ein Lettner? Wozu diente eine Kusstafel? Wie sind Pontifikalstrmpfe gestrickt? Wie kann eine Reliquienmonstranz aussehen? Die Kirche ist reich an Tradition, und im Lauf der Jahrhunderte hat sich eine ungeheure Vielfalt an sorgfltig gestaltetem Kunstgut herausgebildet. Vieles davon ist heute nicht mehr in Gebrauch, das Wissen ber alte liturgische Objekte verloren gegangen. So ist auf Anregung von Vatikan-Kardinal Francesco Marchisano, dem frheren Prsidenten der Ppstlichen Kommission fr die Kulturgter der Kirche, ein kompaktes deutsches Nachschlagewerk entstanden: Das Lexikon fr kirchliches Kunstgut. Es erfasst Ausstattungsgegenstnde, liturgische Gewnder, Kirchengerte, Musikinstrumente sowie einzelne Elemente kirchlicher Kunst und Architektur, sowohl katholischer als auch evangelischer Prgung. Das Werk ist bersichtlich, sorgfltig recherchiert und in keiner Weise berfrachtet. Es richtet sich sowohl an Spezialisten als auch an kulturhistorisch interessierte Laien, weshalb Wert auf eine verstndliche Sprache gelegt wurde. Da heute einiges auf ein neu erwachendes Interesse an alten kirchlichen und liturgischen Traditionen hindeutet, kann dieses Nachschlagewerk gute Dienste leisten. Das Lexikon fr kirchliches Kunstgut ist im Verlag Schnell & Steiner erschienen, bietet Informationen auf 300 Seiten und kostet rund 25 Euro.


Über uns Programmschema Kontakt Freunde von RV RV-Freunde: Downloads Links Andere Sprachen Heiliger Stuhl Vatikanstadt Liturgische Feiern des Papstes
All the contents on this site are copyrighted ©. Webmaster / Credits / Rechtliche Hinweise / Werben auf Radio Vatikan