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Tagesmeldungen vom 29.4.2012

- Papst: „Von der Eucharistie hängt alles ab“ -
- Kairo: Verfahren zu Massaker eingestellt -
- Nigeria/Kenia: Bomben beim Gottesdienst -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Welttag geistlicher Berufe: Papst weiht Priester in St. Peter
Benedikt XVI. hat an diesem Sonntag im Petersdom neun Diakone zu Priestern geweiht. Dabei betonte er, die Eucharistie sei die Mitte des kirchlichen Lebens; sie zu leiten sei nur geweihten Priestern erlaubt. Priester sollten die ihnen anvertrauten Gläubigen zum „Leben in Fülle“ führen. Ihr Auftrag sei die „Lebenshingabe“: Durch das Kreuz würden die „Schafe Christi zusammengeführt“, so der Papst mit den Worten eines Heiligen aus dem neunten Jahrhundert. Priester seien „in besonderer Weise in das Geheimnis des Opfers Christi eingeschrieben“. - Unter den Neupriestern sind ein früherer Richter und ein Pilot. Acht der neuen Priester werden zu römischen Diözesanpriestern; der neunte ist ein Vietnamese. Er gehört künftig zum Klerus seines vietnamesischen Heimatbistums. (rv)
Unser ausführlicher Bericht, in Text und Ton
Hier die Papstpredigt in vollem Wortlaut

„Junge Priester sind nicht anders als ihre Altersgenossen“
Benedikt XVI. ruft zum Gebet um Priester- und Ordensberufungen auf. Der Herr rufe immer – „aber oft hören wir nicht hin, wir werden von anderen Stimmen abgelenkt, von Oberflächlichem“. Das sagte der Papst beim österlichen Mittagsgebet in Rom. Junge Männer von heute, die sich für einen Priesterberuf entschieden, seien „nicht anders als ihre Altersgenossen“, so Benedikt XVI. Aber sie ließen sich – das sei der Unterschied – „anrühren von der Liebe Gottes und wollten darauf mit ihrem ganzen Leben antworten“. Der Papst würdigte auch den Wirtschaftswissenschaftler Giuseppe Toniolo, der an diesem Sonntag selig gesprochen wurde. (rv)
Hier mehr, zum Lesen und Hören

Reformationsgedenken - Grund zum Feiern oder nicht?
2017 jährt sich zum 500. Mal der sogenannte Wittenberger Thesenanschlag von Martin Luther: Reformationsjubiläum, Reformationsgedenken? Wolfgang Thönissen vom Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik aus Paderborn meint im Gespräch mit dem Kölner domradio, die Reformation sei kein „rotes Tuch“ mehr für Katholiken, sondern „selbstverständlich Anlass zu einem Gedenken“. Dieses Gedenken müsse „die Frage nach der Spaltung einschließen“, aber auch das, „was die Reformation an Erneuerung und Herausforderung in der Kirche herbeigeführt hat“. Eine abschließende, amtliche Beurteilung der Reformation durch die katholische Geschichte gebe es nicht. Zum Positiven an der Reformation zählt Thönissen die Ernsthaftigkeit der Gottesfrage, wie Martin Luther sie stellte; die Betonung der Taufe als „das alleinige Eingangstor in das Heilswerk Christi“; und „das Leben in und mit der Heiligen Schrift“. (domradio/rv)
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„Die ersten Christen waren multiethnisch“
Das Rom der Spätantike war ein Modellbeispiel für das geglückte Zusammenleben verschiedener Ethnien und Religionen. Das wurde an diesem Wochenende auf einem Studienkongress des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie deutlich. Zwar hätten Nichtrömer in der Ewigen Stadt in der Regel nur mindere Arbeiten ausgeführt, so Akademieleiter Vincenzo Fiocchi Nicolai. Aber sie hätten durchaus Einfluss auf das kommunale Leben ausgeübt. Und die christliche Gemeinde von Rom sei ausgesprochen engagiert gewesen bei der Aufnahme von Fremden. Davon lasse sich noch heute viel lernen. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Sieben Jahre danach: Ein Rückblick auf das Pontifikat Benedikt XVI.
„Als langsam der Gang der Abstimmungen mich erkennen ließ, dass sozusagen das Fallbeil auf mich herabfallen würde, war mir ganz schwindlig zumute”. Mit diesen Gefühlen beginnt Joseph Alois Ratzinger am 19.April 2005 als erster Deutscher Papst seit 482 Jahren und als 265. Nachfolger Petri das höchste Amt in der katholischen Kirche. Noch steht er im Schatten seines Vorgängers, noch trägt er den Stempel eines strengen Glaubenshüters. Doch nach sieben Jahren Pontifikat ist längst deutlich geworden, dass Benedikt XVI. mit eigenem Stil und eigenem Profil regiert. (rv)
Ein Beitrag von Aldo Parmeggiani

Zum Pontifikat empfiehlt Aldo Parmeggiani ein Buch voller Anekdoten zum Pontifikat. (rv)
Hier finden Sie die Besprechung

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Österreich
Viele Menschen in Österreich haben „kein allzu positives Bild“ von Priestern. „Kein Wunder, vergeht doch kaum eine Woche ohne irgendeinen Medienbericht über wirkliche oder angebliche Skandale“. Das schreibt der Wiener Kardinal Christoph Schönborn in einem Zeitungsartikel zum Welttag der geistlichen Berufe. Medien berichteten, 80 Prozent der Österreicher seien gegen den „Pflichtzölibat“ für Priester; „aus vielen Gesprächen entnehme ich, dass diese Zahl wahrscheinlich stimmt, zumindest oberflächlich“, so der Wiener Erzbischof. Aber „ohne Verzicht, ohne Opfer gibt es keine gute Ehe und keine guten Priester“, so der Kardinal. „Wer ganz für Gott und ganz für die Menschen da ist, kann ein erfülltes, geglücktes Priesterleben haben.“ (kap)
Vor 150 Jahren, am 1. Mai 1862, wurde der Grundstein für die Erbauung der größten Kirche Österreichs gelegt: Es ist der Linzer Mariendom. Die Diözese Linz und die Dompfarre feierten an diesem Sonntag ein Grundsteinlegungsfest. Dabei betonte Bischof Ludwig Schwarz, dass der Dom die Frömmigkeit des ganzen Landes geprägt habe. 62 Jahre lang war der Dombau in Linz die größte Baustelle Europas. (pm)

Afrika

Ägypten
27 koptische Christen kommen ums Leben, und keiner ist schuld: Ein ägyptisches Sondergericht hat alle Verfahren zum sogenannten „Massaker von Maspero“ aus „Mangel an Beweisen“ eingestellt. Es sei nicht möglich gewesen, die Schuldigen zu identifizieren, so die vom Justizministerium benannten Richter. Auch die Verfahren gegen verhaftete Kopten und einen muslimischen Aktivisten wurden fallengelassen. Bei einer Demonstration von Kopten im Zentrum von Kairo hatten am 9. Oktober letzten Jahres Unbekannte das Feuer eröffnet. Handy-Aufnahmen, die danach im Internet kursierten, legen nahe, dass die Schuldigen zur Armee gehören. Die Staatsanwaltschaft hingegen gab koptischen Provokateuren die Schuld. Bei den nächtlichen Ereignissen starben nicht nur 27 Kopten, es wurden auch über 320 weitere verletzt.
Die ägyptischen Salafisten wollen bei den Präsidentschaftswahlen einen gemäßigten früheren Muslimbruder unterstützen. Die Salafisten-Partei „al-Nour“, zu deutsch „Das Licht“, verfügt über ca. 20 Prozent der Abgeordneten im Parlament von Kairo. Ihre Entscheidung, bei den Wahlen von Ende Mai Abdel Moneim Abul-Futuh zu unterstützen, dürfte den Konflikt mit den Muslimbrüdern – der stärksten islamistischen Partei – heraufbeschwören. Diese hat Abul-Futuh nämlich letztes Jahr ausgeschlossen, weil er ihrer konservativen Linie nicht folgen wollte. Die Ankündigung der Salafisten dämpft die Wahlaussichten des offiziellen Kandidaten der Muslimbrüder: Es ist ihr Parteivorsitzender Mohammed Morsi.
Bei einer Demonstration von Salafisten in Kairo sind am Samstag Abend mindestens 91 Personen verletzt worden. Die Demonstration richtete sich gegen den Ausschluss des salafistischen Kandidaten Hazem Abu Ismail von der Präsidentenwahl. (rv)

Nigeria
Ein Bombenanschlag während eines Gottesdienstes hat in Kano mehr als zwanzig Menschenleben gefordert; viele weitere Personen wurden verletzt. Der Gottesdienst von diesem Sonntag fand in einem Freilufttheater in Nigerias zweitgrößter Stadt statt. Die Zahl der Verletzten ist noch unklar. Insgesamt starben seit Januar mehrere hundert Menschen in ganz Nigeria bei Bombenanschlägen und Angriffen. Oft waren Kirchen das Ziel der Attentäter. In Nigeria operiert eine islamistische Gruppe namens „Boko-Haram“, die Kontakte zu al-Kaida haben soll. Erst am Samstag hatte ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz vor dem Gebäude einer Zeitung in Nigerias Hauptstadt Abuja gezündet. (reuters)

Kenia
In einer Kirche in Nairobi ist an diesem Sonntag während des Gottesdienstes ein Sprengsatz explodiert. Eine Person starb, fünfzehn wurden verwundet. Seit Kenia letztes Jahr Truppen ins benachbarte Somalia schickte, kommt es in Nairobi immer wieder mal zu Anschlägen. Kenia vermutet al-Kaida-nahe Gruppen dahinter, die von Somalia aus operieren. Im März starben bei einem dieser Anschläge neun Menschen in einem Busbahnhof, vierzig wurden verletzt. (ap)

Sudan/Südsudan
Sudanesische Soldaten haben in der umstrittenen Grenzregion Higlig drei westliche Ausländer und einen Soldaten aus dem Südsudan festgenommen. Die sudanesische Nachrichtenagentur gibt an, die vier hätten in der ölreichen Gegend „verdächtige Aktivitäten“ durchgeführt. Offenbar werde der Südsudan im Konflikt mit dem Nachbarn Sudan von ausländischen Kräften unterstützt. Südsudan erklärte am Wochenende, es sei bereit, seine Truppen als Geste guten Willens aus der ebenfalls umstrittenen Ölregion von Abyei zurückzuziehen. Der Sudan hingegen verbat sich jede internationale Einmischung in den Konflikt und erklärte an diesem Sonntag in mehreren südlichen Bundesstaaten, die an Südsudan grenzen, den Ausnahmezustand. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 29.04.2012: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Joseph Ratzinger
/ Benedikt XVI. ist 85 Jahre alt geworden; eine Würdigung

Montag Abend, 30.04.2012: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Malteserhilfe gegen Lepra im Südsudan / Syrien: Die Christen fliehen

Dienstag Abend, 01.05.2012: Die Radioakademie (Teil 4) - von Pater Bernd Hagenkord SJ
Päpste und Konzilien: Aufbruch ins Heute. Papst Paul und das Zweite Vatikanum.

Mittwoch Abend, 02.05.2012: Die Woche in Rom 

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
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