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Papst: „Von der Eucharistie hängt alles ab“ -
- Kairo: Verfahren zu Massaker eingestellt -
- Nigeria/Kenia: Bomben beim Gottesdienst -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
Welttag geistlicher Berufe: Papst weiht
Priester in St. Peter
Benedikt XVI. hat an diesem Sonntag im Petersdom neun
Diakone zu Priestern geweiht. Dabei betonte er, die Eucharistie sei die Mitte
des kirchlichen Lebens; sie zu leiten sei nur geweihten Priestern erlaubt. Priester
sollten die ihnen anvertrauten Gläubigen zum „Leben in Fülle“ führen. Ihr Auftrag
sei die „Lebenshingabe“: Durch das Kreuz würden die „Schafe Christi
zusammengeführt“, so der Papst mit den Worten eines Heiligen aus dem neunten
Jahrhundert. Priester seien „in besonderer Weise in das Geheimnis des Opfers
Christi eingeschrieben“. - Unter den Neupriestern sind ein früherer Richter und
ein Pilot. Acht der neuen Priester werden zu römischen Diözesanpriestern; der
neunte ist ein Vietnamese. Er gehört künftig zum Klerus seines vietnamesischen
Heimatbistums. (rv)
Unser
ausführlicher Bericht, in Text und Ton
Hier die
Papstpredigt in vollem Wortlaut
„Junge Priester sind nicht anders als ihre
Altersgenossen“
Benedikt XVI. ruft zum Gebet um Priester- und Ordensberufungen auf. Der Herr
rufe immer – „aber oft hören wir nicht hin, wir werden von anderen Stimmen
abgelenkt, von Oberflächlichem“. Das sagte der Papst beim österlichen
Mittagsgebet in Rom. Junge Männer von heute, die sich für einen Priesterberuf
entschieden, seien „nicht anders als ihre Altersgenossen“, so Benedikt XVI.
Aber sie ließen sich – das sei der Unterschied – „anrühren von der Liebe Gottes
und wollten darauf mit ihrem ganzen Leben antworten“. Der Papst würdigte auch
den Wirtschaftswissenschaftler Giuseppe Toniolo, der an diesem Sonntag selig
gesprochen wurde. (rv)
Hier mehr,
zum Lesen und Hören
Reformationsgedenken - Grund zum Feiern
oder nicht?
2017 jährt sich zum 500. Mal der sogenannte
Wittenberger Thesenanschlag von Martin Luther: Reformationsjubiläum,
Reformationsgedenken? Wolfgang Thönissen vom Johann-Adam-Möhler-Institut für
Ökumenik aus Paderborn meint im Gespräch mit dem Kölner domradio, die
Reformation sei kein „rotes Tuch“ mehr für Katholiken, sondern „selbstverständlich
Anlass zu einem Gedenken“. Dieses Gedenken müsse „die Frage nach der Spaltung
einschließen“, aber auch das, „was die Reformation an Erneuerung und
Herausforderung in der Kirche herbeigeführt hat“. Eine abschließende, amtliche
Beurteilung der Reformation durch die katholische Geschichte gebe es nicht. Zum
Positiven an der Reformation zählt Thönissen die Ernsthaftigkeit der
Gottesfrage, wie Martin Luther sie stellte; die Betonung der Taufe als „das
alleinige Eingangstor in das Heilswerk Christi“; und „das Leben in und mit der
Heiligen Schrift“. (domradio/rv)
Hier mehr,
zum Lesen und Hören
„Die ersten Christen waren multiethnisch“
Das Rom der Spätantike war ein Modellbeispiel für das
geglückte Zusammenleben verschiedener Ethnien und Religionen. Das wurde an
diesem Wochenende auf einem Studienkongress des Päpstlichen Instituts für
Christliche Archäologie deutlich. Zwar hätten Nichtrömer in der Ewigen Stadt in
der Regel nur mindere Arbeiten ausgeführt, so Akademieleiter Vincenzo Fiocchi
Nicolai. Aber sie hätten durchaus Einfluss auf das kommunale Leben ausgeübt.
Und die christliche Gemeinde von Rom sei ausgesprochen engagiert gewesen bei
der Aufnahme von Fremden. Davon lasse sich noch heute viel lernen. (rv)
Hier lesen Sie
mehr
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AUS
UNSEREM ABENDPROGRAMM:
Sieben Jahre danach: Ein Rückblick auf das
Pontifikat Benedikt XVI.
„Als langsam der Gang der Abstimmungen mich erkennen ließ, dass sozusagen das Fallbeil
auf mich herabfallen würde, war mir ganz schwindlig zumute”. Mit diesen
Gefühlen beginnt Joseph Alois Ratzinger am 19.April 2005 als erster Deutscher
Papst seit 482 Jahren und als 265. Nachfolger Petri das höchste Amt in der
katholischen Kirche. Noch steht er im Schatten seines Vorgängers, noch trägt er
den Stempel eines strengen Glaubenshüters. Doch nach sieben Jahren Pontifikat
ist längst deutlich geworden, dass Benedikt XVI. mit eigenem Stil und eigenem
Profil regiert. (rv)
Ein
Beitrag von Aldo Parmeggiani
Zum Pontifikat empfiehlt Aldo Parmeggiani ein
Buch voller Anekdoten zum Pontifikat. (rv)
Hier
finden Sie die Besprechung
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DIE
NACHRICHTEN:
Europa
Österreich
Viele Menschen in Österreich haben „kein allzu positives Bild“ von
Priestern. „Kein Wunder, vergeht doch kaum eine Woche ohne irgendeinen
Medienbericht über wirkliche oder angebliche Skandale“. Das schreibt der Wiener
Kardinal Christoph Schönborn in einem Zeitungsartikel zum Welttag der
geistlichen Berufe. Medien berichteten, 80 Prozent der Österreicher seien gegen
den „Pflichtzölibat“ für Priester; „aus vielen Gesprächen entnehme ich, dass
diese Zahl wahrscheinlich stimmt, zumindest oberflächlich“, so der Wiener
Erzbischof. Aber „ohne Verzicht, ohne Opfer gibt es keine gute Ehe und keine
guten Priester“, so der Kardinal. „Wer ganz für Gott und ganz für die Menschen
da ist, kann ein erfülltes, geglücktes Priesterleben haben.“ (kap)
Vor 150 Jahren, am 1. Mai 1862, wurde der Grundstein für die Erbauung
der größten Kirche Österreichs gelegt: Es ist der Linzer Mariendom. Die Diözese
Linz und die Dompfarre feierten an diesem Sonntag ein Grundsteinlegungsfest.
Dabei betonte Bischof Ludwig Schwarz, dass der Dom die Frömmigkeit des ganzen
Landes geprägt habe. 62 Jahre lang war der Dombau in Linz die größte Baustelle
Europas. (pm)
Afrika
Ägypten
27 koptische Christen kommen ums Leben, und keiner ist schuld: Ein
ägyptisches Sondergericht hat alle Verfahren zum sogenannten „Massaker von Maspero“
aus „Mangel an Beweisen“ eingestellt. Es sei nicht möglich gewesen, die
Schuldigen zu identifizieren, so die vom Justizministerium benannten Richter.
Auch die Verfahren gegen verhaftete Kopten und einen muslimischen Aktivisten
wurden fallengelassen. Bei einer Demonstration von Kopten im Zentrum von Kairo
hatten am 9. Oktober letzten Jahres Unbekannte das Feuer eröffnet.
Handy-Aufnahmen, die danach im Internet kursierten, legen nahe, dass die
Schuldigen zur Armee gehören. Die Staatsanwaltschaft hingegen gab koptischen
Provokateuren die Schuld. Bei den nächtlichen Ereignissen starben nicht nur 27
Kopten, es wurden auch über 320 weitere verletzt.
Die ägyptischen Salafisten wollen bei den Präsidentschaftswahlen einen
gemäßigten früheren Muslimbruder unterstützen. Die Salafisten-Partei „al-Nour“,
zu deutsch „Das Licht“, verfügt über ca. 20 Prozent der Abgeordneten im
Parlament von Kairo. Ihre Entscheidung, bei den Wahlen von Ende Mai Abdel
Moneim Abul-Futuh zu unterstützen, dürfte den Konflikt mit den Muslimbrüdern –
der stärksten islamistischen Partei – heraufbeschwören. Diese hat Abul-Futuh
nämlich letztes Jahr ausgeschlossen, weil er ihrer konservativen Linie nicht
folgen wollte. Die Ankündigung der Salafisten dämpft die Wahlaussichten des
offiziellen Kandidaten der Muslimbrüder: Es ist ihr Parteivorsitzender Mohammed
Morsi.
Bei einer Demonstration von Salafisten in Kairo sind am Samstag Abend mindestens 91 Personen verletzt worden. Die
Demonstration richtete sich gegen den Ausschluss des salafistischen Kandidaten
Hazem Abu Ismail von der Präsidentenwahl. (rv)
Nigeria
Ein Bombenanschlag während eines Gottesdienstes hat in Kano mehr als
zwanzig Menschenleben gefordert; viele weitere Personen wurden verletzt. Der
Gottesdienst von diesem Sonntag fand in einem Freilufttheater in Nigerias
zweitgrößter Stadt statt. Die Zahl der Verletzten ist noch unklar. Insgesamt
starben seit Januar mehrere hundert Menschen in ganz Nigeria bei
Bombenanschlägen und Angriffen. Oft waren Kirchen das Ziel der Attentäter. In
Nigeria operiert eine islamistische Gruppe namens „Boko-Haram“, die Kontakte zu
al-Kaida haben soll. Erst am Samstag hatte ein Selbstmordattentäter einen
Sprengsatz vor dem Gebäude einer Zeitung in Nigerias Hauptstadt Abuja gezündet.
(reuters)
Kenia
In einer Kirche in Nairobi ist an diesem Sonntag während des
Gottesdienstes ein Sprengsatz explodiert. Eine Person starb, fünfzehn wurden
verwundet. Seit Kenia letztes Jahr Truppen ins benachbarte Somalia schickte,
kommt es in Nairobi immer wieder mal zu Anschlägen. Kenia vermutet al-Kaida-nahe
Gruppen dahinter, die von Somalia aus operieren. Im März starben bei einem
dieser Anschläge neun Menschen in einem Busbahnhof, vierzig wurden verletzt. (ap)
Sudan/Südsudan
Sudanesische Soldaten haben in der umstrittenen Grenzregion Higlig drei
westliche Ausländer und einen Soldaten aus dem Südsudan festgenommen. Die sudanesische
Nachrichtenagentur gibt an, die vier hätten in der ölreichen Gegend
„verdächtige Aktivitäten“ durchgeführt. Offenbar werde der Südsudan im Konflikt
mit dem Nachbarn Sudan von ausländischen Kräften unterstützt. Südsudan erklärte
am Wochenende, es sei bereit, seine Truppen als Geste guten Willens aus der
ebenfalls umstrittenen Ölregion von Abyei zurückzuziehen. Der Sudan hingegen
verbat sich jede internationale Einmischung in den Konflikt und erklärte an
diesem Sonntag in mehreren südlichen Bundesstaaten, die an Südsudan grenzen,
den Ausnahmezustand. (rv)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle
Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer
Internetseite hören.
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Programmvorschau:
Heute Abend, 29.04.2012: Menschen in der
Zeit - von Aldo Parmeggiani
Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. ist 85 Jahre alt geworden; eine Würdigung
Montag Abend, 30.04.2012:
Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Malteserhilfe gegen Lepra im Südsudan / Syrien:
Die Christen fliehen
Dienstag Abend, 01.05.2012: Die
Radioakademie (Teil 4) - von Pater Bernd Hagenkord
SJ
Päpste und Konzilien: Aufbruch ins Heute. Papst Paul und das Zweite Vatikanum.
Mittwoch Abend, 02.05.2012: Die Woche in Rom
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
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Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
· World-Radio-Network um
8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38
MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
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