- Pfarrer in
Damaskus: „Kein religiöser Konflikt“ -
- Zum Geburtstag: Chailly dirigiert für den Papst -
- Kuba: Varela nimmt Hürde für Seligsprechung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: Christine Seuß
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
Syrien: „Kein religiöser Konflikt“
„In Damaskus ist alles unter Kontrolle; die
Massenmedien senden auch viele Bilder, die nicht aktuell sind, das heißt, von
den Nachrichten ist vieles konstruiert.“ Das sagt der katholische Pfarrer Josef Lajin aus Damaskus. Trotz aller anhaltenden Konflikte im Land,
die die Weltpresse beschäftigen, habe seine Gemeinde das Osterfest unbehelligt
feiern können. Trotzdem war nicht einfach alles wie immer: „Bei unseren
Osterfeiern war ein Dutzend Soldaten an den Kirchentoren postiert“, so der
Pfarrer. Die Bewaffneten hätten der Gemeinde aber auch „ein ruhiges Gefühl“
vermittelt: „dass man beten kann, ohne dass etwas explodiert“. Lajin wörtlich:
„Wir sind ja eigentlich immer bedroht, aber es gab keinerlei Schikanen. Die
Polizisten waren nur zum Schutz da.“ Der Konflikt in Damaskus sei nicht
religiös grundiert, betont der Pfarrer. „Die Nachrichten, die sagen, dass
Christen von Muslimen bedroht werden, stimmen nicht. Wir sind von keiner
Gruppierung bedroht.“ (rv)
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in Text und Ton
Franziskaner-Kustos: „Assad-Regime ist am
Ende“
Das Regime von Präsident Baschar al-Assiad in
Syrien ist am Ende. Davon ist der Kustos der Franziskaner im Heiligen Land,
Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa, überzeugt. Ein auf Bewahrung der
politischen Machtverhältnisse ausgerichteter Kurs der syrischen Kirchenführer
habe deshalb „keine Zukunft“, so Pizzaballa, der in Jerusalem arbeitet. Der
Franziskaner hat allerdings Verständnis, dass die Bischöfe in Syrien angesichts
der verwickelten Lage „verhalten“ reagierten. Der melkitische Patriarch
Gregorios III. Laham hatte beispielsweise dafür plädiert, Assad „eine zweite
Chance“ zu geben. Im Hintergrund steht die Angst vor „irakischen Verhältnissen“
nach einem Sturz Assads – eine Angst, die Pizzaballa zufolge tatsächlich real
ist. Andererseits sei das Land geprägt von einer großen ethnischen und
religiösen Vielfalt. Das habe bisher auch die Mentalität geformt. (kap/pm)
Libanon: Die Freude der Ortskirche über den
Papstbesuch
Der Papstbesuch im Libanon wird einen positiven Effekt
auf die Kirche und das Land im allgemeinen haben. Das denkt man in der
Ortskirche, die die offizielle Bestätigung der päpstlichen Libanon-Visite mit
Begeisterung aufgenommen hat. Benedikt besucht das Land von 14. bis 16.
September, Anlass ist die Überreichung des Postsynodalen Schreibens nach der
Nahost-Bischofssynode. Der Generalvikar des maronitischen Patriarchats im
Libanon, Paul Sayyah, sagte uns, der Besuch des Papstes werde „einen neuen
Enthusiasmus in der Kirche entstehen lassen“. Die Christen im Libanon wollten
die Gelegenheit nutzen, „um über ihre Situation nachzudenken und den Pakt zu
erneuern“, der das Zusammenleben der Volksgruppen im Land regelt. Allen im
Libanon sei klar, dass der Papstbesuch nicht nur dem kleinen Nahost-Land gelte,
sondern der ganzen Region. (rv)
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in Text und Ton
Vatikan/Deutschland: Riccardo Chailly
dirigiert für den Papst
Ein Präsent für den
Papst, das ihn sicher von Herzen freuen wird: Das Leipziger Gewandhausorchester
spielt für das Geburtstagskind – Benedikt wird am Montag 85 –Felix Mendelssohn
Bartholdys Sinfonie-Kantate „Lobgesang“. Das Konzert findet am 20. April in der
vatikanischen Audienzhalle statt. Am Dirigentenpult steht Gewandhauskapellmeister
Riccardo Chailly. Der italienische Maestro hat das Stück des protestantischen
Komponisten wegen seines geistlichen Gehaltes und wegen seiner Schönheit
ausgewählt, wie er uns im Interview sagte. In seinen Augen sei der „Lobgesang“ „nicht nur eine der größten Kompositionen Mendelssohns, sondern auch
eine große Inspiration Gottes... eine bewegende Widmung an Gott, in tief
religiösem Sinn.“ Chailly, dessen Vater bereits eine Messe für Papst Paul VI.
komponierte, findet es „einmalig“, einen „Musikerpapst“ zu haben. (rv)
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in Text und Ton
Erzbischof
Zollitsch reist zum Papst-Geburtstag nach Rom
Österreich: Pfarrer von Stützenhofen will
zurücktreten
Der Wunsch des Pfarrers von Stützenhofen, Gerhard
Swierzek, die Verantwortung für die Pfarre nach der Debatte um einen
homosexuellen Pfarrgemeinderat abzugeben, soll in einer persönlichen
Unterredung des Pfarrers mit der Diözesanleitung erörtert werden. Das teilte
Michael Prüller, Pressesprecher des Wiener Erzbischofs, am Dienstag gegenüber
„Kathpress“ mit. Swierzek hatte am Osterwochenende angekündigt, seine
Verantwortung für die Wienviertler Pfarre Stützenhofen niederlegen zu wollen,
weil er einen Pfarrgemeinderat, der in einer eingetragenen
gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt, nicht akzeptieren könne. Der
26-Jährige war Mitte März in den Pfarrgemeinderat gewählt worden, was zu
Debatten führte. Der Wiener Erzbischof erklärte nach einem persönlichen
Gespräch mit dem Betroffenen und nach Beratung mit dem Bischofsrat der
Erzdiözese, die Wahl anzuerkennen. (kap)
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in Text und Ton
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UNSERE LATEIN-NACHRICHTEN:
Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio
Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE
NACHRICHTEN:
Europa
Ukraine
Präsident Victor Janukowitsch hat an diesem Dienstag die Verantwortlichen
mehrerer ukrainischer Kirchen getroffen. Bei dem Gespräch ging es um die
inhaftierte frühere Premierministerin Julia Timoschenko, berichtet die
Nachrichtenagentur „Apic“ unter Berufung auf die Webseite der evangelischen
Kirche der Ukraine. Sieben Verantwortliche christlicher Kirchen im Land hatten
die Freilassung Timoschenkos gefordert, darunter Patriarch Filaret von der
ukrainisch-orthodoxen Kirche und der stellvertretende Vorsitzende der katholischen
Bischofskonferenz, Marcian Trofimiak. Über die Ergebnis des Gesprächs gab es
vorerst keine Informationen. (apic)
Irland
Der irische Primas begrüßt die Ernennung eines päpstlichen Legaten für den
50. Internationalen Eucharistischen Kongress in Dublin. Der kanadische
Kurienkardinal Marc Ouellet wird den Papst bei den Feierlichkeiten vertreten;
seine Ernennung sei ein weiterer Hinweis, dass der Papst sich um die
katholische Kirche in Irland sorge. Das sagte Kardinal Seán Brady, Erzbischof
von Armagh und Primas von Irland. Der päpstliche Legat ist der Sondergesandte
des Papstes. Eine Zeitlang war von einer Reise Papst Benedikts nach Irland die
Rede gewesen; diese ist mit der Ernennung des Delegaten vom Tisch. (rv)
Amerika
Kuba
Das Verfahren zur Seligsprechung des Kubaners Felix Varela hat eine wichtige
Hürde genommen: Papst Benedikt XVI. bestätigte jetzt, dass der Priester,
der vor 159 Jahren in Havanna geboren wurde, „verehrungswürdig“ sei. Varela,
der mit 23 Jahren zum Priester geweiht wurde, war ein wichtiger Vertreter
kubanischer Kultur und Gelehrsamkeit. Als Vertreter Kubas im spanischen
Parlament brachte er Gesetzesvorschläge ein, die die Abschaffung der Sklaverei
und die Autonomie der spanischen Kolonien forderten. Damit gilt der Priester,
der 30 Jahre im US-Exil lebte und dort 1853 starb, bis heute den Kubanern als
Unabhängigkeitsheld. Seine Gebeine ruhen in der Aula Magna der Universität von
Havanna. Schon bei seinem Besuch in Kuba vor zwei Wochen lobte Benedikt XVI.
Varela als Beispiel dafür, wie ein Mann des Glaubens zum Aufbau einer
gerechteren Gesellschaft beitragen könne. Die Heiligsprechungs-Kongregation des
Vatikans hatte dem Papst einstimmig empfohlen, Varela den Titel
„verehrungswürdig“ zuzuerkennen. Für eine Seligsprechung ist noch die Anerkennung
eines auf Varelas Fürbitte erwirkten Wunders vonnöten. (rv)
Puerto Rico
Kardinal Luis Aponte Martinez, früherer
Erzbischof von San Juan de Puerto Rico, ist tot. Er starb nach längerer schwerer Krankheit am Dienstag
in einer Klinik seiner früheren Bischofsstadt. Aponte wurde 89 Jahre alt. Er
war 1964 bis 1999 Erzbischof von San Juan und trat dabei als Kritiker von
Geburtenkontrolle und Sterilisierung hervor. 1973 hatte ihn Papst Paul VI. in
den Kardinalsstand erhoben. Mit dem Tod Apontes zählt das Kardinalkollegium
noch 210 Mitglieder. Von diesen haben 123 das 80. Lebensjahr noch nicht
vollendet und könnten somit an einer Papstwahl teilnehmen. (rv/kna)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle
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Programmvorschau:
Heute Abend, 10.04.2012: Die Radioakademie (Teil 1)
Auftakt unserer neuen Radioakademie: Der Papst und sein Konzil. Folge 1:
Innozenz III. und das Dritte Laterankonzil 1215. Wir beschäftigen uns in vier
Folgen mit der historisch-theologischen Eindordnung und den kirchenpolitischen
Anliegen der wichtigsten Konzilien der Kirchengeschichte
Mittwoch Abend, 11.04.2012: Die Woche in
Rom
Themen u.a.: Edmund Stoiber überreicht dem Papst ein Geburtstagsbuch / Das Leipziger
Gewandhausorchester spielt zum Geburtstag vor dem Papst. Wir sprechen mit dem
Dirigenten Riccardo Chailly / Generalaudienz von Benedikt XVI.
Donnerstag Abend, 12.04.2012: Kreuz des
Südens
Freitag Abend, 13.04.2012: Prisma-Magazin
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
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Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
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8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38
MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
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