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Tagesmeldungen vom 3.1.2012

- Papst fordert Hinwendung zu Kranken -
- Jesuit in Syrien: „Glaube ist rettendes Ufer“ -
- Vatikan:
Hilfe von Astronomen für Bibliothek -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Der Papst zum Welttag der Kranken 2012: „Auch Glauben bedeutet Gesundheit“
Der Vatikan hat an diesem Dienstag die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum 20. Welttag der Kranken veröffentlicht. Der von Papst Johannes Paul II. eingeführte Gedenktag wird weltweit jährlich am elften Februar begangen. Der Papst erwähnt in seiner Botschaft auch kurz die große Zeremonie zum Weltkrankentag in Deutschland, die im Jahr 2013 im Marienwallfahrtsort Altötting vorgesehen ist. Mit dem Motto der diesjährigen Botschaft – den Jesusworten „Steh auf und geh, dein Glaube hat dir geholfen“ –blickt Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Welttag der Kranken auch auf das von ihm selbst ausgerufene „Jahr des Glaubens“ voraus. (rv)
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Syrien: „Unser Kloster ist Zeichen der Hoffnung“
Angesichts des fortdauernden Blutvergießens in Syrien sind Glaube und Spiritualität ein „rettendes menschliches Ufer“. Das unterstreicht im Interview mit Radio Vatikan der Leiter des syrischen Klosters Deir Mar Musa al-Habashi, das hundert Kilometer von Damaskus entfernt liegt. In der letzten Zeit seien Dutzende junge Menschen hergekommen, so der italienische Jesuit Paolo Dall’Oglio, der das Kloster auch international als Dialog- und Friedenszentrum bekannt gemacht hat. Das Interesse der ganz jungen Gläubigen, die aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen Umfeldern kommen, sei vor allem angesichts der prekären Sicherheitslage im Land bemerkenswert. Für sie sei Mar Musa Zeichen der Hoffnung:

„In diesen letzten Wochen hat unser Kloster die Freundschaft, Zuneigung und Nähe junger Syrer aus allen religiösen und politischen Bereichen der Gesellschaft erfahren. Sie brachten Zuneigung und Dankbarkeit uns gegenüber zum Ausdruck, weil sie fühlen, dass ohne dieses spirituelle Ufer menschlicher Positivität der beste Frühling zu einem schrecklichen Winter wird. Unser Kloster ist heute dieses Zeichen, und das fühlen die jungen Leute, sie sagen es im Internet und auf vielerlei Weise. Das ist für mich Zeichen, Trost und auch ein Wunder – ein Wunder geistlicher Aktivität.“ (rv/diverse)
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Mexiko/Kuba: Warten auf Benedikt
Ende März besucht Papst Benedikt Mexiko und Kuba: Die Eckpunkte seiner zweiten Lateinamerikareise wurden am Montag im Vatikan, in der mexikanischen Stadt León und in Kubas Hauptstadt Havanna bekannt. Der Erzbischof von León Martín Rábago erklärte vor Journalisten, der nominell streng laizistische mexikanische Staat werde für die Sicherheit des Gastes aus Rom sorgen. Die Behörden sollten verhindern, dass Gelder aus dem Drogenhandel irgendwie für die Finanzierung der Papstreise mit verwendet würden. Zwar tobt in vielen Teilen Mexikos ein Krieg zwischen Drogenhändlern und der Polizei. Doch auch der kubanische Kardinal Jaime Lucas Ortega von Havanna findet es richtig, dass der Papst nach Mexiko fliegt. (rv/efe)

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Nigeria: Kirche appelliert an die Vernunft
Kirchenführer in Nigeria machen Christen und Muslimen in ihrem Land Mut, den Forderungen der Terrorsekte Boko Haram nicht nachzugeben. Medienangaben zufolge hatte die radikalislamische Gruppe Christen in Nordnigeria ein Ultimatum von drei Tagen gestellt, um die Region zu verlassen. Außerdem rief Boko Haram die Moslems in Südnigeria dazu auf, in den Norden zu ziehen, weil angeblich Anschläge auf sie geplant wären. Auf Boko Harams Konto geht eine Reihe blutiger Anschläge auf christliche Einrichtungen in Nordnigeria, zuletzt an Weihnachten auf mehrere Kirchen. Der Erzbischof von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, ruft im Interview mit Radio Vatikan die nigerianische Regierung zu entschiedenerem Handeln auf. Auch der Kardinal von Lagos hatte die nigerianische Regierung in den vergangenen Tagen für ihr zu schwaches Vorgehen gegen antichristliche Terroristen kritisiert. „Wenn die Regierung nicht dazu imstande ist, das Leben ihrer Bürger zu schützen, wozu haben wir dann überhaupt eine Regierung?“, fragte Anthony Olubunmi Okogie am Rande einer Kirchweihe. (rv)

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UNSERE LATEIN-NACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eine für die Weltraumforschung entwickelte Bildbearbeitungs- und Archivierungssoftware soll dabei helfen, wertvolle Manuskripte der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek für künftige Generationen zu bewahren. In einem Pilotprojekt scannen Vatikan-Bibliothekare und Astrophysiker der Europäischen Weltraumbehörde ESA einen Teil der umfangreichen Buch-Bestände des Heiligen Stuhls, heißt es in Medienberichten vom Montag. In den 1970er Jahren entwickelten Wissenschaftler der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und der ESA gemeinsam FITS, das „flexible image transportation format“ – auf Deutsch: flexibles Transport-Format für Bilder. Die NASA nutzt FITS für alle Informationen, die bei ihren Missionen anfallen. Die Software sei so konzipiert, dass das digitale Format der gespeicherten Inhalte nicht veralten kann. Die vatikanische Bibliothek enthält rund zwei Millionen Bücher und Manuskripte, darunter mehr als 150.000 Handschriften-Bände aus der Zeit vor der Erfindung der Druckerpresse. Einige der Schriften sind 1.800 Jahre alt. (kap)

Vatikan/Italien
Jerzy Kluger, jüdischer Schulfreund und enger Weggefährte von Papst Johannes Paul II., ist tot. Der 90-Jährige starb am Freitag in Rom an den Folgen einer Bronchitis. Kluger und der spätere Papst Karol Wojtyla waren im polnischen Wadowice gemeinsam zur Schule gegangen. Als Kluger vor den Nationalsozialisten floh, verloren sich die Freunde aus den Augen. Erst 1965, als sich Karol Wojtyla als Erzbischof von Krakau in Rom aufhielt, begegnete er seinem alten Freund wieder. Kluger lebte mittlerweile in Italien. Von da an blieben die beiden in Kontakt. Kluger war einer der ersten Gäste, die Karol Wojtyla nach seiner Wahl zum Papst 1978 in den Vatikan zum Essen einlud. Auch später war Kluger regelmäßig Gast des Papstes und zählte zu seinen engsten Vertrauten. Er war als Überlebender der Shoah auch Zeuge der historischen Rede Johannes Pauls II. in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem im Jahr 2000. (ap/kna)

Europa

Deutschland
Die Bundeskanzlerin wird die Sternsinger im Kanzleramt empfangen.
Bereits zum siebten Mal kommt die Kindergruppe bei Angela Merkel zu Besuch. Mit dem schon traditionellen Termin am Donnerstag nimmt Merkel im neuen Jahr die Amtsgeschäfte wieder auf. Aus den 27 Diözesen werden 108 Mädchen und Jungen bei der Kanzlerin erwartet. Einen Tag später sind die Sternsinger, vertreten durch Jungen und Mädchen aus dem Bistum Essen, bei Bundespräsident Christian Wulff im Berliner Schloss Bellevue zu Gast. Auch bei diversen Bundesministern werden Berliner Sternsinger in den nächsten Tagen anklopfen. Veranstalter der weltweit größten Hilfsaktion von Kindern für Kinder sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger2 und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). (pm/kna)
Der Zentralrat der Muslime hat Vorwürfe des Kölner Kardinals
Joachim Meisner zurückgewiesen, wonach sich Islam-Vertreter nicht von antichristlicher Gewalt in Afrika distanzieren. Kardinal Meisner hatte in seiner Neujahrspredigt mit Blick auf die blutigen Anschläge gegen Kirchen in Nigeria kritisiert, „dass von muslimischer Seite keine Verurteilung zu hören ist“. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ in der Dienstagsausgabe, dass eine eindeutige Erklärung des Koordinationsrats der Muslime „schon am zweiten Weihnachtstag“ veröffentlicht wurde. Auch habe Mazyek selber bereits vor Kurzem geäußert, dass der Koran Angriffe auf Kirchen, Synagogen und Moscheen selbst im Krieg deutlich verbiete. Er vermisse von Kardinal Meisner hingegen eine Verurteilung des Terrors der christlichen Organisation Akhwat Akwop in Nordnigeria. Durch sie seien zum Ramadangebet 20 Muslime gestorben und allein im letzten Jahr fünf Moscheen und 50 Häuser in Flammen aufgegangen. Kardinal Meisner solle vor seiner eigenen Tür kehren, statt aus dem Glashaus heraus mit Steinen zu werfen, so Mazyek. (kna)

Asien

Indien
Die Bischöfe kritisieren einen fehlenden gesetzlichen Schutz für religiöse Minderheiten. Im Subkontinent gebe es kein Gesetz, das gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Religionen regelt, so die Bischofskonferenz in einer Note. Um im Falle von interreligiöser Gewalt schnell und effektiv handeln zu können, müssen unbedingt ein entsprechendes Gesetz erlassen werden. Im multikulturellen Indien sei es wichtig, dass ein solches Gesetz religiöse und ethnische Minderheiten nicht missachte, gleichzeitig aber die mehrheitliche Bevölkerung beachte, so die Bischofskonferenz weiter. Das Gesetz soll interreligiöse Konflikte besser kontrollieren und rechtliche Lücken schließen. Schon in den Jahren 2003 und 2008 war es in mehreren Bundesstaaten zu massiven Gewaltausschreitungen zwischen Hindus, Muslimen und Christen gekommen. (asianews)

China
Die Behörden haben erstmals den Verbleib des prominenten christlichen Bürgerrechtlers Gao Zhisheng mitgeteilt. Gao befinde sich im Gefängnis von Shaya in der westchinesischen Provinz Xinjiang. Dies teilten die chinesischen Behörden dem Bruder Gaos mit, berichtete der römische Pressedienst „Asianews“ am Montag. Nach seiner Festnahme durch Sicherheitskräfte im April 2010 gab es lange kein Lebenszeichen des Bürgerrechtlers mehr. Der 57-jährige Jurist gilt als einer der Vorkämpfer für die Rechte religiöser und sozialer Minderheiten in China. Er verteidigte unter anderem mehrere christliche Untergrundkirchen. Die US-amerikanische Regierung hatte sich in Peking wiederholt für eine Freilassung Gaos eingesetzt. (asianews/kna)

Amerika

Vereinigte Staaten/Nahost
Im Nahen Osten droht eine vollständige Vertreibung der Christen. Das sagt der Vorsitzende der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit, Leonhard Leo. Mit dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan und dem Irak steige dort die Angst vor terroristischen Anschlägen. Auch in Ägypten sieht Leo das Christentum bedrängt, sollten radikale Muslime an die Macht kommen. Die bisher schlimmsten Anschläge auf Christen ereigneten sich über Weihnachten und Neujahr in Nigeria. Schätzungen zufolge kamen dabei rund 200 Menschen ums Leben. Starke Diskriminierung erfahren Christen, die vom Islam übergetreten sind, in Afghanistan oder im Iran. Der „Religionswechsel“ vom muslimischen Glauben rechtfertigt dort Inhaftierungen und Todesurteile. (idea)

Vereinigte Staaten
Die anglikanische Tradition auch nach dem Übertritt zur katholischen Kirche nicht zu vergessen, ist Anliegen der Anglikaner, die in den USA zur katholischen Kirche übertreten wollen. „Wir beten um das Bemühen, mit Demut und Enthusiasmus den Glauben, die Gesetze und die Kultur der katholischen Kirche zu lernen. Doch wir beten auch darum, dass wir nicht vergessen, wer wir sind und woher wir kamen, denn wir wurden in der schönen und edlen anglikanischen Tradition ausgebildet“, erklärte der Kirchenhistoriker Jeffrey Neil Steenson am Montag. Der ehemalige anglikanische Bischof war von Papst Benedikt am vergangenen Wochenende zum Verantwortlichen für die Betreuung übertrittswilliger Anglikaner in den USA ernannt worden.
(reuters)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 03.01.2012: Radio-Akademie (Teil 1) – von Stefan von Kempis
Johannes Paul II. und die Theologie des Leibes

Mittwoch Abend, 04.01.2012: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Vatikan-Experte Ulrich Nersinger zur Geschichte der Päpstlichen Liturgien – eine Entdeckungsreise / Erste Generalaudienz von Papst Benedikt im neuen Jahr

Donnerstag Abend, 05.01.2012: Kreuzfeuer - Kirche wo es kritisch wird

Freitag Abend, 06.01.2012: Prisma-Magazin

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
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