Kunst

Sixtinische Kapelle I - Architektur und Aufbau
Die Palastkapelle des Vatikans ist eine große (40 m Länge, 13 m Breite und 26 m Höhe), kastenförmige Saalkirche, die ihren sakralen Charakter durch die hohen Rundfenster, das Tonnengewölbe mit den Stichkappen über den Fenstern und durch die einzigartig vollständige Ausmalung erhält. Sixtus IV., nach dem die Kapelle auch ihren Namen trägt, hatte sie Ende des 15. Jahrhunderts durch den Florentiner Architekten Bacio Pontelli erbauen lassen. Schon unter seinem Pontikfikat wurde mit der Ausmalung begonnen. Die heute erhaltenen Wandmalereien stammen aber aus verschiedenen Zeiträumen. Die Wände sind in drei übereinander liegende Zonen eingeteilt: Unten läuft ein Band von gemalten Teppichen um den Raum, über die zu besonders festlichen Anlässen die Arazzi, flämische Wandbehänge, aus den vatikanischen Museen gehängt werden. Darüber stehen sich zwei Freskenzyklen aus dem 15. Jahrhundert gegenüber, auf der einen Seite alttestamentliche Szenen aus dem Leben des Mose, auf der anderen Seite sind es neutestamentliche Szenen aus dem Leben Jesu. Die je sechs Bilder auf den Seitenwänden stellen einen der bedeutendsten Wandmalerei-Zyklen der Frührenaissance dar, an dem die bedeutendsten Maler der Zeit beteiligt waren. Darüber zwischen den Fenstern finden sich die Porträts der ersten Päpste, und in den Lünetten über den Fenstern sind die Ahnen Christi dargestellt. Die Deckenmalerei gehört zu den berühmtesten Kunstwerken der Welt. Michelangelo hat hier Bilder aus der Schöpfungsgeschichte und darunter einen Zyklus von Sybillen und Propheten gemalt. Kompositorisch hat er dazu die Decke in einzelne Felder eingeteilt, die durch perspektivisch gemalte Throne und die Throne miteinander verbindende Gurtbögen entstehen. Fast eine Generation später wurde Michelangelo mit einem weiteren Großauftrag für die Sixtinische Kapelle bedacht: einer Darstellung des Jüngsten Gerichts auf der Wand hinter dem Altar. Nach umfänglichen Restaurierungsarbeiten erstrahlen die Bilder der Sixtinischen Kapelle seit einigen Jahren wieder - von Dreck und Kerzenruß befreit - in ihren ursprünglichen, leuchtenden Farben.
Der Raum hat einen besonders prächtigen Fußboden aus vielfarbig komponierten Marmorstücken (opus alexandrinum), und wird von einer kunstvollen Chorschranke in den Bereich für dden Klerus und den für die Gemeinde unterteilt. Die Sixtinische Kapelle war nie Privatkapelle des Papstes, sondern immer für besonders festliche Gottesdienste und Akte, wie etwa die Papstwahl, gedacht.

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Sixtinische Kapelle I
- Architektur und Aufbau
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- Der Moses/Jesus-Zyklus
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- Michelangelos Deckenfresko
Sixtinische Kapelle IV
- Michelangelos Jüngstes Gericht