Sacco
di Roma
Der Sacco di Roma gehört zu den nachhaltigsten und größten
Plünderungen der europäischen Geschichte. Im Mai 1527
fielen Söldnertruppen Kaiser Karls V. über die ewige Stadt
her und setzten Papst Clemens VII. in der Engelsburg gefangen. Die
Ereignisse sind eingebettet in den Kampf zwischen Karl V. und Frankreich
um Italien und damit die europäische Vorherrschaft. Es ging
aber auch um den Umgang mit der Reformation bzw. die Notwendigkeit
eines Konzils. Mehr als 4000 Menschen fanden während der Kämpfe
und Plünderungen in Rom den Tod, und die Belagerung der Stadt
dauerte viele Wochen. Der Papst blieb ein halbes Jahr lang Gefangener
in der Engelsburg und kam nur gegen Zahlung eines Lösegeldes
frei. Karl V. verzichtete allerdings darauf, seinen Gefangenen zur
Einberufung eines Konzils zu zwingen und schloss zwei Jahre später
in Barcelona Frieden mit dem Papst. Offenbar bedauerte Karl V. die
Plünderung seiner Truppen tatsächlich. Allerdings nutzte
er gleichzeitig die Gelegenheit, die Machtverhältnisse in Italien
neu zu ordnen. Als letzter Kaiser wurde er 1530 in Bologna vom Papst
gekrönt.
Der Sacco di Roma ist ein einschneidendes Datum in der Geschichte
Roms und des Vatikans. Mit einem Schlag beendete er die Renaissance
und führte auf lange Sicht zu einer innerkirchlichen Reform,
auch wenn das Konzil von Trient erst knapp 20 Jahre später,
1545, unter Papst Paul III. einberufen wurde.
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